Krieg und Geld


Geld regiert die Welt. Eigentlich kein Thema für libref. Oder doch? Ethik und der Wandel der heutigen Zeit geht uns eigentlich schon ans Herz.

Im Zeitpunkt gefunden: «Krieg und Geld.» Die Schweiz wird auch erwähnt. Positiv im Zusammenhang mit dem Vietnamkrieg. Wenn sie den interessanten Artikel lesen, wissen auch sie warum.

Die Volkswirtschaftslehre, die Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung und das Geldsystem sind nicht exakte Wissenschaften. Manchmal wissen wir nicht einmal im Nachhinein, was wirklich falsch gelaufen ist. Und spätestens wenn man den Artikel der Wirtschaftswoche über «Der Kapitalismus droht unterzugehen» lesen, vermutet man, dass auf der Welt nicht alles rund läuft.

Beide Artikel stellen Meinungen dar. Darüber nachdenken ist aber alles andere als verboten.

Vor 1 Jahr erschienen:
Morse Flores von der IARF in Zürich“
– merken sie sich den 25.10.2014

Vor 2 Jahren erschienen:
„Ich glaube nicht an Gott, aber ich vermisse ihn“

Vor 3 Jahren erschienen:
Religionsunterricht in Chur

Vor 4 Jahren erschienen:
Pakistan, ein Land ohne Hoffnung? SolarImpulse, ein Flugzeug mit Hoffnung?

Vor 5 erschienen:
Bericht aus Pakistan … was nicht in allen Medien steht

Vor 6 Jahren erschienen:
Pestalozzi und Couchepin

Vor 7 erschienen:
Menschenrecht auf religiösen Frieden?

Vor 8 Jahren erschienen:
Bilder vom Friedensmarsch

© libref – Text: Stephan MartiFinanzblog

Tierliebe …


… fast als Fortsetzung zur Nächstenliebe?

«Er predigte, bis die Schlange ihn biss

Viel anzufügen gibt es hier nicht, es sei denn, sie möchten noch mehr Details über den Prediger Jamie Coots.

Vielleicht wäre es angebracht, einmal die «Missverstandene Bibelworte» von Max Balsiger zu lesen. Am Anfang erwähnt er den Denkfehler der Schlange und dem Paradies. Es hat noch einige Exemplare auf Vorrat.

Nächstenliebe


«Liebe Deinen Nächsten und Übernächsten» – Pfarrer Andeas Peter, Vorstandsmitglied von libref., ist Gast im Treffpunkt.

Übernächstenliebe! Und das in einer Zeit, wo sich die Meisten selbst lieben. Vor dem Nächsten. Und schon gar nicht vor dem Übernächsten. Sie dürfen ruhig alles hinterfragen. Eine Stunde und sechsundvierzig Minuten und fünf Sekunden müssen sie sich Zeit nehmen. Dürfen sie sich Zeit nehmen. Gesprochen wird nicht soviel – oft ist Musik zu hören. Oder eine Verkehrssituation. «21.15: Luzern, Kriens Kirchenwaldtunnel, Richtung Gotthard. Der Name des Tunnels ist ja toll, aber wer weiss schon, wo der ist. Nächstenliebe. Müssten da nicht die meisten Staumeldungen so durchgegeben werden, dass Otto Normalfahrer weiss, ob ihn das in den nächsten Minuten beschäftigen wird.

Den andern warnehmen, schätzen, mit Worten und allenfalls auch mit Geld oder besser Naturalien unterstützen. Hören sie sich diese Sendung an – hier noch mal der Link – und wenn sie Lust haben oder Liebe zeigen, dann beachten sie auch das «Geschäft mit der Nächstenliebe«.

Konfliktgebiete Iran, Syrien und Pakistan


«Einladung zu den Vorträgen und der anschliessenden Diskussion:

Konfliktgebiete Iran, Syrien und Pakistan; spielen die Religionen, insbesondere „der Islam“, eine Rolle und welche Rolle spielt „der Westen“?

Einladung im Namen von NR Geri Müller, Prof. Dr. Farsin Banki und ER Dr. Yahya Bajwa

Anlass am Montag, 27.1.2014 in der Aula der Kantonsschule Baden, 1930h:

Prof. Dr. Farsin Banki (emeritierter Professor für Philosophie, speziell Erziehungsphilosophie Universität Teheran / Iran):
Iran oder Persien? Ein Land und seine Geschichte. Schiitische Religionspolitik und die geopolitische Lage Irans. Iran, einst Verbündeter, heut Verstoßener der Weltgemeinschaft. Irans Atompolitik aus der Sicht eines Einheimischen.

Dr. Yahya Hassan Bajwa (Einwohnerrat, AltGrossrat, Vertreter European
Greens mit Arbeitsfeld Europäische Sicherheit und Menschenrechte, Dozent/Lehrer):
Was geschieht, wenn Fundamentalisten in einem Staat wie Pakistan die Oberhand gewinnen und sogar die Verfassung ändern?

Geri Müller (Nationalrat, Mitglied der Aussenpolitischen Kommission (APK):
Es gab keinen arabischen Frühling. Die (Fossil-)Party ist zu Ende. Die Religion als Vorwand für Soziale Differenzen.

Kantonsschule Baden:
Seminarstrasse 3, 5400 Baden,
Herzliche Grüsse
Dr. Yahya Hassan Bajwa «

Danka Yahya für die Einladung.

Wenn ich einmal reich wär …


… das Musical Anatevka kennt jeder – den zugrunde liegenden Roman „Tewje, der Milchmann“ von Scholem Alejchem, weniger.

«Ich bräuchte nicht zur Arbeit.» Ribidibidibidibididibidum … ungefähr so ertönt der Refrain. Refrain blasen wollen wir auch ein wenig, das Jahr 2013 Revue passieren lassen und einiges zum 2014 schreiben. Nicht vergessen, der 25.10.14 – die Preisvergabe des prix libref. – vielleicht erzählt der Preisträger auch über seine … und der Milchmann, oder den Militärkollegen «Heuschrecke»

sauterelles

Nicht zuviel erzählen. Geheimkrämen wie die Heuschrecken und dabei nicht rot werden, wenn sie extrem reich werden – alles Themen, die auch das 2013 geprägt haben. Und die Datenüberwachung nicht vergessen. Und wer «böse» schreibt, wird neuerdings abgestraft. Google sei dank, resp. der US-Nachrichtendienste die dahinter stehen. Suchen sie einmal «libref» bei Google oder einer anderen Suchmaschine. Die Unterschiede sind zum Teil extrem. Keine Ahnung, ob Google dies absichtlich macht oder ob sie riesengrosse Softwareprobleme haben. Die Suche auf Deutsch wird meist von englischen Suchresultaten angeführt – wir nun auf Stelle 9 (seit 8 Jahre immer auf Platz 1). Auf Platz 10 kommt stadtbranche – echter Quatsch aus Pinneberg. Und um bei der Literatur zu bleiben, kommen mir «Die Zwerge in Pinneberg» in den Sinn. Von August Kopisch – ca. 7. Klasse, Strafaufgabe, dieses Gedicht über Nacht auswendig lernen. Kein Problem – nur, es war das letzte mal, das ich je ein Gedicht auswendig lernte.

Heuschrecke

Lesen sie die Zwerge – sie passen zur zeit. Es wird getrickst, wo man nur kann. «Böses Alter»? Nein, wechseln wir zur Musik. Endo Anaconda (der Link stimmt schon!) ist auf Platz 43 der «Berner des Jahres 2013» und auf Platz 44 Jean Ziegler, der in den Beratenden Ausschuss des Menschenrechtsrates der UN gewählt wurde. Ein Thuner, heute eher Tun-er, besser gesagt ein echter «Sender.» In der Zwischenzeit wird er garantiert einmal das Finanzblog gelesen haben. Ja freuen wir uns über das 2014, was es alles an Literatur, Musik und Menschenrechten bieten wird.

Und Menschenpflichten. Der Beitrag folgt doch noch im zu Ende gehenden Jahr … wer den Text nicht versteht, kann es mal mit einer Google-Übersetzung versuchen, versuchen, versuchen.

Die Worte von libref. im UNO-Menschenrechtsrat

Plaidoyer

concernant des constitutions comme sources des droits des minorités religieuses vulnérables au Conseil des Droits de l’Homme, Palais des Nations, 26 novembre 2013. Merci, Madame la présidente, pour nous accorder la parole.

Je parlerai au nom de IARF, l’International Association de la Paix religieuse. IARF est une association internationale, avec plus de 70 associations membres, qui s’engage pour la liberté de la religion ou de la foi, travaillante dans plus de trente pays mondialement. Je mettrai l’accent sur l’importance pratique de s’engager pour la construction d’une constitution qui protège la liberté de religion et des minorités.

Lobbying de la majorité pour les minorités en vue d’une unanimité La Suisse, et plus directement notre union des protestants libéraux, dont je suis le président, peuvent partager une expérience historique pour la lutte pour une constitution qui intègre les minorités. La Suisse moderne est l’effet d’une guerre civile entre des conservateurs, catholiques, et des réformateurs, protestants. La constitution était donc le dictat des vainqueurs en 1848, des protestants libéraux. Le général de troupes réformatrices, Guillaume Henri Dufour, citoyen de cette ville de Genève, avait néanmoins comme but principale déjà, de ménager et sauvegarder l’ennemi fraternel.

Notre union est fondée au moment où la constitution est revisionnée radicalement. C’ était en 1871. Comme protestant, faisant parti de la majorité, nous nous sommes engagés pour que les minorités, elles aussi, aient la liberté de la foi et des consciences. La constitution de 1874 prévoit dans l’article 15 la liberté de croyance et de conscience. Notre union, libref, était donc un lobbyiste, qui a réussi la longue haleine. Elle poursuit son chemin. Les statuts de notre union la déclarent comme ouverte pour tous crédos non révisionnistes. Il y en a par exemples des musulmans entre nous. Ce faisant, nous suivons un autre genevois :

Jean-Jacques Rousseau, pour lequel la pluralité est une espèce, qualité d’unanimité. Nous n’entendons pas la voix de la majorité, mais cette voix, qui exprime la volonté effectivement générale.

Pour le travail ici du forum, nous avons trois encouragements :

1) L’engagement pour le plus haut « legal framework », la constitution, est longue. Pourtant, l’engagement sur ce niveau vaut la peine.

2). La majorité est à encourager d’ inclure la voix des minorités en vue d’une unanimité, afin de ‘sauvegarder l’ennemi fraternel ‘ à la constitution

3). Un état n’a pas et ne peut avoir une conscience. Nous encourageons donc des individus et des associations, d’exprimer les différentes consciences.

C’est à eux, donc à nous, d’exprimer cette conscience concrète. C’est à l’état et sa constitution, de les protéger et de leur accorder un espace

von Jean-Claude Cantieni, Chur

Gottesanbeterin

Wie Heuschrecken? Nein eine Gottesanbeterin. Wir halten uns aber an unser Wappentier – den Hahn und wünschen alles Gute zum reformierenden und protestierenden 2014 – .

Nachtrag: 6.1.14 – Die Feldgrille wurde zum Tier des Jahres gewählt. Heuschrecken, zu diesen zählt auch die Grille, nicht aber die Gottesanbeterin – das ist eine Fangschrecke. Fangen sie diese Insekten nicht, die in fremden Ländern zu Delikatessen gehören, denken sie an die Menschenrechte oder eben an die Tierrechte. Schon wären wir beim Thema «wir grillen»» – vegatisch ja oder nein?

… einige zusätzliche Überlegungen zum Jahreswechsel im Finanzblog.

Vor einem Jahr:
Kleiner Vorrat an Publikationen

Vor 2 Jahren erschienen:
Dutzende tote Christen bei Anschlagsserie in Nigeria

Vor 3 Jahren erschienen:
prix libref. 2011 – Gewinnsumme CHF 5000.-

Vor 4 Jahren erschienen:
Umdenken ist in Zukunft angesagt

Vor 5 erschienen:
Der Finanzblogger sagt «adieu» …

Vor 6 Jahren erschienen:
Wer ist der Täter von Benazir Bhutto? Yahya Hassan Bajwa direkt aus Pakistan

Vor 7 erschienen:
Goggel, Googel …

Vor 8 Jahren erschienen:
Weihnachtsgeschenk in letzter Minute

© libref – Begleit-Text und Fotos: Stephan MartiFinanzblog

Kirchgemeindeverband stellt Fragen zum SEK-Verfassungsentwurf


Zum Heiligen Abend darf ich die Stellungnahme des «kirchgemeindeverband des kantons bern» (KGV) zum Verfassungsentwurf des SEK präsentieren.

Danke dem KGV, dass wir das Dokument veröffentlichen dürfen.

KGV-Signet
Rat des
Schweizerischen Evangelischen
Kirchenbundes SEK
Sulgenauweg 26
3000 Bern 23

Thun, 24 September 2013

Entwurf neue Verfassung

Sehr geehrter Herr Präsident
Sehr geehrte Damen und Herren

Auf Ihrer Webseite laden Sie “alle kirchlichen Kreise” ein, sich zu Ihrem Entwurf zu einer neuen Verfassung zu äussern.

Der Kirchgemeindeverband des Kantons Bern umfasst über 80 % der evangelisch-reformierten Kirchgemeinden des Kantons Bern und ca. 97 % deren zirka 600’000 Mitglieder. Es ist seine primäre Aufgabe, die Interessen seiner Mitglieder wahrzunehmen. Der Vorstand des Kirchgemeindeverbandes fühlt sich somit als Gesprächspartner legitimiert und hat sich im Rahmen zweier Sitzungen eingehend mit Ihrem Projekt und den Vorlagen auseinandergesetzt. Der Vorstand kam dabei zu folgenden Feststellungen und Anträgen:

1. Einbezug der Kirchgemeinden

Das reformierte Kirchenverständnis des Kantons Bern ist wesentlich durch die Reformation Zwinglis beeinflusst. Nach reformatorischem Verständnis ist die örtliche Kirchgemeinde im Vollsinn Kirche. Die Landeskirchen sind die von den Kantonen zur Regelung ihrer Angelegenheiten auf dem Kantonsgebiet eingesetzt.
Kirchgemeinden und Landeskirchen sind nach demokratischen Grundsätzen organisiert.
Die Vorschläge des Schweizerisch evangelischen Kirchenbundes (SEK) zur Bildung einer „Kirche Schweiz“ führen zu einem neuen Kirchenverständnis. Im Wesentlichen fallen dabei auf:

– eine Doppelstruktur von Kirchengemeinschaft und Verein,
– eine hierarchisch gegliederte Kirchenstruktur mit einem Präsidialamt, dem eine geistliche „Vorreiterrolle“ zukommt,
– eine fehlende demokratische Beauftragung und Kontrolle der Exekutivorgane der Kirchengemeinschaft durch die Legislative.

Aus unserer Sicht ist es deshalb dringend notwendig, dass sich die Basis zu einem derartigen Umbau äussern kann. Da die neu zu bildende Kirchengemeinschaft erst noch auf die Grundlage einer Verfassung gestellt werden soll und eine Verfassung eine Vereinbarung unter Bürgern darstellt, erachten wir eine demokratische Legitimation noch zusätzlich als angezeigt. Wir weisen zudem darauf hin, dass Bekenntnisse nur in einen Verfassungstext aufgenommen werden können, nachdem sie unter den Kirchgemeinden weitestgehend Zustimmung gefunden haben.

Wir verlangen deshalb ein Abstimmungsverfahren, in welches auch die Kirchgemeinden einzubeziehen sind.

2. Synode als Legislativorgan

Der Verfassungsentwurf für die zu bildende Kirchengemeinschaft sieht eine einmal jährlich zusammentretende Synode vor. Wir gehen davon aus, dass die Synode als Legislativorgan dient. Wir sind jedoch überzeugt, dass ein in dermassen grossen, zeitlichen Abständen zusammentretendes Organ kaum geeignet sein wird, eine verantwortungsvolle Gesetzgebungs- und Kontrollarbeit zu leisten. Das Organ dürfte weder einen Zusammenhalt erreichen, der für eine solide parlamentarische Arbeit Voraussetzung ist, noch wird es für Kontinuität sorgen können.

3. Finanzen

Da unsere Landeskirche über keine eigene Steuerhoheit verfügt sondern durch die Beiträge ihrer Kirchgemeinden finanziert wird, sind die Kirchgemeinden auch an der Kostenwirksamkeit der neuen Kirchenstruktur in hohem Masse interessiert.
Da wir wissen, dass die finanziellen Möglichkeiten der verschiedenen Landeskirchen höchst unterschiedlich sind, begrüssen wir es, wenn die Stimmrechte angesichts der einzelnen Landeskirchen im Verhältnis zu den geleisteten Beiträgen zugeordnet werden. Die Frage der Beitragsleistungen und der Stimmrechte dürften politisch umstritten sein.

Wir beantragen deshalb, die Grundsätze über die zu leistenden Beiträge und über die Stimmrechte detaillierter in den Statuten zu verankern.

Zudem stellen wir mit Erstaunen fest, dass die Vereinsstatuten für die Mitglieder einen Austritt per Ende Jahr vorsehen, jedoch von einem Globalbudget für sechs Jahre ausgehen. Wer soll bei Austreten eines Mitgliedes den entstehenden Einnahmeausfall decken?

Wir bitten Sie, diese Fragestellung zu überprüfen.

Schlussendlich fällt auf, dass die Verfassung für die Kirchengemeinschaft im Gegensatz zum Verein keinen freiwilligen Austritt vorsieht. Bedeutet das, dass ein Mitglied aus dem Verein austreten kann und somit keine Beiträge mehr zu bezahlen hat, andererseits aber weiterhin zur Kirchengemeinschaft gehören kann?

Wir bitten Sie, diese Frage näher zu prüfen und zu beantworten.

4. Präsidialamt und Gemeindeautonomie

Die neue Verfassung sieht unter den Aufgaben der Präsidentin oder des Präsidenten die Mitwirkung an Gemeindegottesdiensten vor. Wie ist diese Regelung gemeint?
Grundsätzlich bestimmt der Kirchgemeinderat, wer in „seiner Kirche“ einen Gottesdienst leitet. Dass die Präsidentin oder des Präsidenten des Kirchenbundes auf Einladung hin einen Gemeindegottesdienst mitgestalten kann, versteht sich von selbst. Die Ermächtigung dazu kann Bestandteilt deren oder dessen Pflichtenheftes sein. Weshalb bedarf dieser Einsatz einer Verankerung auf Verfassungsstufe? Sollte jedoch die Ermächtigung damit verbunden sein, dass die Präsidentin oder Präsident in eigener Kompetenz einen Gemeindegottesdienst leiten kann, wäre dies im Blick auf die Gemeindeautonomie eine Akzentverschiebung.

5. Klarheit über die Mitgliedschaften

Wir gehen davon aus, dass für alle Mitglieder gleiche Rechte und Pflichten zu gelten haben. Neu möchten Sie auch Kommunitäten als Mitglieder aufnehmen. Leider wird der Begriff nur unklar ausgeführt. Wir können uns beispielsweise kaum vorstellen, dass theol. Fakultäten zu Beitragsleistungen gewillt und in der Lage sind.

Sehr geehrte Damen und Herren, wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie unsere Überlegungen und Anträge bei der Weiterbearbeitung der Vorlage berücksichtigen können.

Freundliche Grüsse

Kirchgemeindeverband des Kantons Bern

Fridolin Marti, Präsident

Zufälle gibt es nicht. Im Hintergrund läuft bei mir «Dieser Tag ist schön» von Lino Moreno … in der Originalsprache, heisst der Schlager «Piccola und fragile» – klein und zerbrechlich. Die Idee «Reformierte wollen einen Bischof» kann wohl beim Durchlesen dieses analytischen Briefes endgültig einge-locher-t werden.

Gott, Fried erhalten! Gedanken des Schwiegervaters des Initianten müsste man nachgehen. Wenn sie nicht folgen können, spielt dies keine Rolle. Vielleicht finde ich auf diesem Weg jemanden, der über Ulrich Neuenschwander und z.B. über die Standortbestimmung schreiben könnte.

Soll niemand sagen, die Berner seien langsam. Schliesslich ist heute am Heiligen Abend «reformiert. – saemann / BE-JU-So» bei mir eingetroffen. Die Aargauer-Ausgabe werde ich in der Silvesterwoche erhalten. «Die Kirche ist oft der letzte Service public» – «der letzte» darf hier zeitlich interpretiert werden. Auf Seite 2 in der BE-Januarausgabe (im Dezember erschienen – noch nicht aufgeschalten) finden sie das Interview mit Synodalratspräsident Andreas Zeller über die verordnete Sparrunde.

Änderungen auch in Rom, im Vatikan? «Ich weiss nicht, ob der Papst Bier mag«, ein Interview mit Kardinal Kurt Koch. Er weiss aber, dass der Papst Franziskus Wein servieren lässt. Mit Ihrer Eminenz, damals noch (katholischer) Bischoff von Basel, durfte ich einmal über das Abendmahl diskutieren. Das gibt vielleicht einmal eine andere Geschichte. Nun bleibt mir nur noch ein schönes Weihnachtsfest mit einem guten Weihnachtsessen zu wünschen. Und der katholische Vertreter im KGV – «mein Gott Walter» – hat vor 14 Tagen die Schnellvariante eines Tischgebets für Gestresste zum besten gegeben:

Für Speis und Nass – deo gratias.

Ja, vielleicht bräuchte es auch im Kanton Waadt einen Kirchgemeindeverband, denn die Kathedrale Lausanne bleibt reformiert, protestante – die Geschichte lässt sich nicht zurückdrehen. Sonst wären wir ja alle katholisch.

Kirche bewegt – Stellungnahme zum Verfassungsentwurf des SEK


libref. hat den Verfassungsentwurf des SEK, mit welchem der Kirchenbund in eine Institution mit dem Namen „Evangelische Kirche der Schweiz“ umgewandelt sein will, wie folgt kommentiert und an den SEK adressiert.

Verfassung und Freiheit

Der Gedanke der Verfassung ist in der Geschichte mit demjenigen der Freiheit gekoppelt. Das gilt für unsern ‚Schweizerischen Verein für freies Christentum’ – im Kürzel libref.- im Besonderen. Er wurde als Lobby 1867 gegründet, um die erste grosse Verfassungsrevision zu begleiten und mit dem Begehren darin einzugreifen, die personale Glaubens- & Gewissensfreiheit einzuführen. Der Erfolg dessen, dass diese Freiheit als Schlüssel aller andern Freiheiten der Liste der Freiheitsrechte gesichert war, bewog, die IARF, International Association für religous Freedom 1901 an der Weltausstellung in Bosten mit zu begründen. libref. ist dank diesem weltweiten Horizont im Menschenrechtsrat der UN in Genf aktiv vertreten, um dort den liberalen Gedanken, die Erfahrung hervorzustreichen, dass – wo überall die Glaubens- und Gewissensfreiheit geschützt wird, die Würde der Menschen, Frieden und Wohlstand am ehesten für Viele zu gewährleisten sind.

Eine neue Kirche?

Skepsis gegenüber dem Ansinnen des Verfassungsentwurfs galt es trotzdem anzumelden: Was wird eine Evangelische Kirche der Schweiz sein: Eine neue Kirche? Bleibt sie ein Zusammenschluss der Kantonalkirchen und weiteren Kommunitäten?

Kirche von unten?

Ist gewährleistet, dass sich der neue kirchliche Körper als Kirche von unten versteht, der auch integriert, wer sich in den tradierten Strukturen der Landekirche nicht mehr effektiv verstanden fühlt. Das angestammte Kirchenvolk hat sich ausgedünnt, der (innere) Missionsauftrag ist geblieben. (Mt 28,19-20). Ferner: In welchem Sinne biblizistisch versteht sich die ‚neue Kirche? Wie weit spannt sie den Offenbarungsraum. Welche Rolle spielt die Theologie als Wissenschaft darin?

Der (neue) Kirchenratspräsident übt ein ‚geistliches Amt’ gemäss Entwurf aus. Wie verträgt es sich mit dem reformatorischen Laienpriesteramt – kurz vor dem 500 Jahr-Jubiläum der Reformation?

Libref als Kommunität?

Kommunitäten könnten auch aufgenommen werden. Wäre der „Schweizerische Verein für freies Christentum“ eine solche Kommunität? Was sind die Kriterien? Ob libref. sich um eine Mitgliedschaft zu bewerben hat, wird noch mit der Basis zu diskutieren und von ihr zu entscheiden sein, sobald die Entscheidungssituation definiert ist. Nächster Anlass dazu ist die Mitgliederzusammenkunft am 25. Oktober 2014 in Erlenbach/ZH.

Finanzen

Wie finanziert sich das neue Kirchengebilde: Ein Mitglied, eine Stimme, besagt der Entwurf. Das klingt zwar ur-demokratisch, und doch bleibt es fragwürdig. Hätte libref. –würden wir zu den Kantonalkirchen als sogenannte Kommunität stossen, wozu der Entwurf ermächtigt, die gleiche Stimmkraft wie bspw. der bevölkerungsreiche Kanton Zürich haben?

Verfassung soll zu Stimme verhelfen

Der Idee der Verfassung nach, Menschen zu einer Stimme zu verhelfen, welche aus dem Reiche der Sprache heraus gefallen sind, indem die Vernunftsprache das Andere ihrer selbst verbannt, ist eine Verfassung zu formulieren, welchem jedem Einzelnen eine autonome Sprecherhaltung zugesteht. Sie lehnt sich an Luthers ‚Hier bin ich, ich kann nicht anders’ an. Der Reformator hatte sie der klassisch-griechischen Parrhesia, freier Rede entlehnt, deretwegen das alte Athen sich verdiente, eine frühste Demokratie genannt zu werden. Eine neue Verfassung sollte solche Nischen und Räume nicht schliessen, sondern öffnen, denn Ordnungen und daher Ränder dessen, was in der Sprache möglich ist, existieren. Der Verfassungsgeber steht vor ‚stummen Lücken’, hat vornehmlich radikale stimmliche Ohnmacht derer zu erfassen, deren Stimme gar nicht erst ‚Quelle’ hat werden können, statt von ihr schon Überzeugte zu überzeugen. Er hat Kirche von unten her zuvorkommend zu gestalten, wenn Geschichte ein Schweigen überwölbt, dem anheim fällt, was in ihr gar nicht vor zu kommen hat.

Verabschiedet: Vorstand libref. 13. November a.c.

libref – wir nehmen den 147. Jahrgang in Angriff – hier finden sie weiterführende Links und im Kommentar einige zu kantonalen Stellungnahmen

Toleranz oder Gleichheit


Ein Mail von einem unserer Zürcher Mitglieder, das ich euch nicht vorenthalten möchte.

Heute in der NZZ gelesen (Nr 256 vom 4.11.2013 Seite 3) „Der 1930 geborene syrisch-libanesische Dichter Adonis gilt als der massstabsetzende arabischsprachige Lyriker des 20. Jahrhunderts“. Im Interview sagte er:

„Es geht dabei nicht um Toleranz – dieses Wort mag ich nicht. Denn der Begriff Toleranz ist immer mit einer Art Rassismus konnotiert. Wenn ich jemanden *toleriere*, heisst das: Ich bin zwar im Besitz der Wahrheit, aber ich lasse dich reden. Das Wesen des Menschen jedoch fordert Gleichheit. Wir brauchen nicht Toleranz, wir brauchen Gleichheit.“

Diese Erklärung scheint mir sehr menschlich und liberal und gefällt mir.

Hans Trachsler, Zürich

Hier noch der erwähnte Artikel aus der NZZ: «Der Text ist das, was der Leser aus ihm macht»

Danke Hans für diesen Hinweis und dass es dank deinem massgeblichen Einfluss gelungen ist, die Zürcher Sektion wieder zur «Auferstehung» zu bringen.

Grünliberal = liberal-reformiert?


Zumindest im Kanton Bern scheint dies zurzeit nicht der Fall zu sein. «Grünliberale nehmen Pfarrlöhne ins Visier«.

Viel darüber zu schreiben ist nicht mehr nötig. Im Artikel von «reformiert.» steht das Wichtigste. Punkt. Eigentlich schön, dass auch die Zeitung immer einen Punkt setzt, sogar einen roten und nicht nur im Namen. Bei «libref.» abgeschaut, das fast drei Jahre länger mit dem Punkt auftritt? Wir wissen es nicht. Vielleicht diskutieren wir mal gemeinsam darüber.

Der, die oder das libref.? Einigen wir uns auf DAS libref. – sächlich, sachlich.

Ich denke, die Grünliberalen werden nicht so deutlich unterliegen, wie das vor einem Jahr mit der Motion Wüthrich geschehen ist. Es scheint mir aber wichtig zu sein, dass wir demnächst einmal aufzeigen, wie die politische und kirchenpolitische Ausrichtung nicht immer übereinstimmen oder sich verschoben haben. Vielleicht am 25.10.2014.

Zumindest ich werde dieses Thema mit einem Grünen diskutieren, der echt liberal ist. Mitglied bei libref. ist, Revisor sogar und so nebenbei Muslim. Libref. scheint wirklich liberal zu sein, eher schon progressiv.

Über die Pfarrerin Ella de Groot habe ich nur in drei Kommentaren beim Beitrag «Ich glaube nicht an Gott, aber ich vermisse ihn» geschrieben. Vielleicht schreibt mal ein anderes Vorstandsmitglied etwas über sie – er kennt sie persönlich. In reformiert. hat es einige Zuschriften, die auf «Ist Gott ein Nichts, eine Person, eine Lebenskraft?» echt liberal reagieren – «Berner Ausgabe wählen, Seite 11«. Dem ersten Leserbriefschreiber, Hans Zoss, sind wir auch schon bei libref. begegnet.

Vor einem Jahr:
Wilder Mann und stille Frau 3er

Vor 2 Jahren erschienen:
140-jährige Geschichte – Gratisdownload der Essays des prix libref. 2011

Vor 3 Jahren erschienen:
Zum Gedenken an Anne-Marie Bianchi-Segond

Vor 4 Jahren erschienen:
Scientology – die Glaubensfreiheit hat nun Grenzen

Vor 5 erschienen:
Das Buddhistische Zentrum Wat Srinagarindravararam

Vor 6 Jahren erschienen:
«Wer nicht liberal ist, hebe die Hand»

Vor 7 erschienen:
Sikhs und eine Frage zur Religionsfreiheit

Vor 8 Jahren erschienen:
Zweite Kappeler Milchsuppe – 22. Oktober 2005

© libref – Text und Foto: Stephan MartiFinanzblog

"Schwarzer Donnerstag" – bitte im Kalender eintragen


«Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin!»

Der heutige Tag ist zwiespältig. Gut und böse. Eigentlich denk-(mal)-würdig.

Schreiben wir mal vom «Bösen», der eben im Radio erwähnt wird: Ruedi Hundsberger. Eigentlich traurig, dass über diesen Spitzensportler in Wikipedia nur die Erfolge tabellenartig erwähnt sind. Er hätte mehr verdient. Mein Vater wird mir am Wochenende mehr erzählen und vermutlich auch Eric Hänni erwähnen. Facebook-mässig würden sich die drei mehr als nur «teilen». Aber anscheinend gab es damals das Facebook noch nicht. Diesen «Bösen» habe ich in jüngsten Jahren auch kennen gelernt – wohnte ja in der Nachbarschaft. Und hatte ähnliche Erlebnisse wie ich – Zufall?. Heute spricht alles nur vom Schwingen in Burgdorf. Aufsteigend, fast schon wie Fussball und Tennis … sorry, Golf müsste ich auch noch erwähnen.

Den «Lieben», Mister Präsidänt, den kenn ich nur aus den Medien. Strategisch und taktisch hat er sich – und seine Politstrategen – noch nicht ganz geeinigt, aber vermutlich schlagen «sie» (wer immer dies auch sein wird) am Donnerstag zu, an oder vielleicht auf. Giftgas. Zwei drei Tage Bedenkfrist. Und so langsam kommt aus, dass die USA seit 30 (dreissig) Jahren wussten, das im Nahen oder näheren Osten Giftgas eingesetzt wurde.

Das bestätigt die WK-Diskussion in den Luftschutzräumen des Simplonspasses – der Spiezer «AC-Chef-Schnüffler» erzählte aus seinen eben erlebten Erfahrungen. Herrgott, wieso hören wir nicht mehr auf das, was uns «Nachbarn» erzählen. Die sind Jahrzehnte voraus. Verrücktes Zeitalter. Alle sammeln Informationen und einige, welche über die Sammelwut von Weltmächten berichten, kommen ins Gefängnis. «Weltmacht» müsste mann eigentlich auch genau definieren, aber solche Äusserungen sind fast schon illegal. Blogger werden aber nicht heimlich filtriert – da listet der Webalizer die «.gov» säuberlich auf … seit über 8 Jahren. «In God We Trust.» Sorry, liebe Amerikaner, «In God we trust»hat unser Verein seit 90 Jahren länger auf die Fahne geschrieben. Ich nehme auch nicht an, dass diese unsere fast 150 Jahre Medienpräsenz lückenllos gesammelt haben. Fast wie der italienische Steuerbeamte, der erklärt, dass die Akten 50 Jahre aufbewahrt werden müssen. Von finden sei nirgends etwas erwähnt.

In meinen 58 Jahren hat es schon manchen Krieg gegeben. Aber 48 Stunden im Voraus angekündigt wurde noch nie ein so (leider) «alltägliches» Ereignis. Zum Glück bin ich nicht der Einzige, der sich manchmal frägt, in was für einer Zeit wir eben jetzt leben, vegetieren.

Am Donnerstag soll die Schlacht gegen Syrien starten, am schwarzen Donnerstag. Die genaue Angriffszeit ist in den Medien noch nicht erwähnt. In unseren Breitengraten könnte es auch schon Freitag werden. Genau genommen fand der «Schwarze Freitag» ja auch an einem Donnerstag statt.

Da wir einige Tausend Kilometer von Amerika entfernt sind, merken wir uns den 25. Oktober. Genau genommen den 25. Oktober 2014. Dann prix librefen., feiern wir. Den Preisträger verraten wir noch nicht, aber ich hatte heute ein wirklich schönes Gespräch mit ihm. Besten Dank. So viel sei verraten. Wer alle 380 Blogbeiträge durchliest, stösst mal auf seinen Namen. Und im Finanzblog war er auch schon erwähnt … «etwas jünger und er wäre auch Blogger». In diesem Sinn wiedergegeben, nicht genau so, denn wir wollen ja nicht, dass klevere Googler gleich alles wissen …

… und das zweite Telefonat … wenn alles klappt, dann singt ein Bekannter und ein Freund hält die Laudatio. Zufall? Sicher nicht. Die Denkweise scheint hier zu vereinen. Haltet uns die Daumen und merkt euch den 25.10.14 – Raum Zürich – Goldküste. «Stell dir vor, es ist ein Fest und alle gehen hin!»

Vielleicht sollten wir wirklich mal über die heutige Zeit nachdenken – ein Anhaltspunkt könnte die genaue Uhrzeit, der Veröffentlichung dieses Beitrages sein … heute haben wir noch fünf Minuten Zeit. Die Frage ist nur: «Wie viel Zeit bleibt uns nach Mitternacht?»