prix libref. an Peter Bichsel

Peter Bichsel – Herzliche Gratulation zum prix libref. 2014

Peter Bichsel - prix libref. Gewinner

Peter Bichsel hier als Zuhörer und Beobachter der Disputation «Liberaler Glaube heute» und der Podiumsdiskussion «Von der Freiheit im Denken bis zum Trotz im Glauben». Was davon digital erhältlich ist, folgt in einem weiteren Beitrag. Geniest vorerst einen Tagesrückblick auf die Preisverleihung an Peter – an Dr. h.c. Peter Bichsel. Ein herrliches Fest mit vielen Besuchern, Ansichten, Einsichten und Fragen. Zukunftsgerichtet. Wir sprechen über die Zukunft der Kirche und Menschenrechte.

Peter Bichsel - copy right by pixelgarten.ch

Im Element – Peter Bichsel mit besseren Pixel, nicht Bixel – © bei pixelgarten.ch

Progressiv und keiner beamt die Adresse – www.prolibref.ch – brandneu aufgeschaltet, die Zürcher Sektion, die uns in der reformierten Kirchgmeinde Erlenbach ZH Gastrecht verschafft. Schön, wie der Kormoran, Fischfresser, ruhig durch die Lüfte gleitet. Bei uns gab es vegetarische Pizza, Hirsch oder den weiblichen Partner unseres Symbols, dem Hahn – Huhn, geschnätzelt, geschnetzelt, geschnitzelt an Curry Sauce.

Schön, dass jetzt die EVP ohne Hahn auskommt – kirchenpolitisch anders gelagert. Wir tendieren gegen oben und nehmen es humorvoll. Der Preisträger und der Schreibende tendieren ab und zu gegen unten – dort sei Schall und Rauch erlaubt.

Über 2000 Jahre wird vom Publikum zurück gedacht – den Schwarzen Freitag vor 85 Jahren spricht keiner an.

Hier einige ältere Beiträge über den prix libref. (Gesammelte Werke):

Pflichtlektüre

Der «prix libref.» 2014 geht an Peter Bichsel

«Schwarzer Donnerstag» – bitte im Kalender eintragen

140-jährige Geschichte – Gratisdownload der Essays des prix libref. 2011

prix libref. 2008 an Dr.Dr. Gret Haller und Weiterbestand von libref.

Bichsel, Marti mit Locher

Peter Bichsel mit mir, Stephan Marti Schmiedrued (SMS) und einem meiner mitgenommenen Bürogeräte. Die Schere, um einander das Wort abzuschneiden, was nie der Fall war, dafür haben wir fünf Minuten überzogen. Es hätte auch mehr sein können. Die Fragen sind mir noch nicht ausgegangen. Was Peter mit meinem kleinen «Locher» machen kann – hier die Antwort – das korrekte Gründungsjahr ist 1871. Wie in den Kinderschichten von Peter Bichsel zu lesen ist, kann man einem Baum auch Tisch sagen. Meinen Locher nenne ich als Lust des Sprachunsinns in Zukunft «Bischof».

Gottfried Locher - Godi Locher

Der «grosse» Godi Locher, wie er liebevoll von seinem Kollegen vorgestellt wird. Gottfried Locher, Präsident des SEK, so quasi der «höchste» Reformierte der Schweiz, hat vernetztes Wissen, viele Ideen und Witz. Meinen Locher hat der Bischof vor dem Interview mit Bichsel «abgesegnet». «Der reformierte Bischof auf dem Prüfstand» – das Buch von Josef Hochstrasser wird einige Fragen mehr an Gottfried Locher und seinen Antworten aufweisen, als bei unserer Disputation angebracht wurden. Die Buchvernissage findet am 11.11. um 20.00 in Bern statt.

Eine Woche nachher, am 18.11.findet eine Veranstaltung der Berner Sektion statt – Mein Gott – Kein Gott mit Ella de Groot «Ich glaube nicht an Gott …» – siehe Zeitungsartikel im Kommentar.

Gottfried Locher und Reiner Anselm

Dr. Gottfried W. Locher und Prof. Dr. Reiner Anselm – die Wikipedia müsste einmal mit libref. ergänzt werden, die kennen nur die library reference

Peter, Locher, Anselm und Cabalzar

Gottfried Locher mit unseren Vorstandsmitgliedern (v.l.) Andreas Peter, Reiner Anselm und Andreas Cabalzar bei der Disputation «Liberaler Glaube heute»

Wytske Dijkstra von IARF

Dr. Wytske Dijkstra, Präsidentin von IARF – International Assosition for Religious Freedom (libref. ist Gründungsmitglied. 1900 in Boston gegründet, ist sie die älteste international überkonfessionelle Gruppierung. Seit 1972 ist IARF Mitglied von ECOSOC, eines der sechs Hauptgremien der UNO, wo wir Beraterstatus haben.

Peter Bichsel und Yahya Hassan Bajwa

Im Gespräch beim Mittagessen mit unserem Mitglied und Revisoren Dr. Yahya Hassan Bajwa, dem zweifleissigsten Schreiber auf unserem Blog. Liberal wie wir sind, nehmen wir auch Andersgläubige als Mitglied auf – aber ohne Stimmrecht. Yahya’s Vater war der erste Imam in einer Schweizer Moschee.

Podium

Podium «Von der Freiheit im Denken bis zum Trotz im Glauben» mit Peter, Locher, Huber, Lötscher, Bianca und Anselm.

«Reformierte scheuen das heisse Eisen nicht» – erschienen im Küsnachter.

Heisse Eisen, das ist unsere heutige Zeit und unser Anliegen. «Peter, hast du an Tewje, den Milchmann in Anatevka gedacht, als Frau Blum den Milchmann kennen lernen wollte?» Es ist vielleicht besser, wenn ich Peter eine Viertelstunde ausfragen konnte und nicht noch Zeit hatte, seine genauen Antworten zu notieren. Kraftausdrückelos geschildert ist das Buch besser. Und trotzdem wage ich vor dem zahlreichen Publikum einige Takte «Wenn ich einmal reich wär, oh je widi widi .. bum …» – so quasi mein Einsingen, denn in gut drei Stunden stehe ich wieder auf der Bühne und singe im 2. Bass – «River of Babylon». Einen Song, den ich vorgeschlagen habe – bevor es in dieser Gegend brodelte. Gute Erinnerungen an meine Zeit als DJ (Disc Jokey) und heute bin ich froh, dass das Gebiet zwischen Euphrat und Tigris nur auf dem Beistelltisch aktuell ist. «Missverstande Bibelworte»  von unserem Alt-Präsidenten und Ehrenmitglied Max Balsiger liegen auf. Vater von Balts Nill, ehemals Stiller Has mit Endo Anaconda, predigte als Pfarrer unter anderem für Gottfried Locher als Kirchgänger in Köniz. Der Tag ist gespickt mit kleinen Anekdoten … oder schreibt man Anektoten, wenn man an die heutige Gegend des Paradies denkt? Wir sind progressiv, denken an den Frieden. Das Thema wird nicht angeschnitten.

Übrigens, wer hat Adam verführt, einen Apfel zu essen? Es hat noch Broschüren von Max Balsiger.

Zukunftsgerichtet, progressiv. Blenden wir doch einen Tag zurück. Beerdigung von Peter Niederstein. Ich habe nur Familienmitglieder kennen gelernt. Ihn nie persönlich. Es gibt gar Taminser, die ihn nicht kennen. Diejenige, die uns auf den Turm führte um die Umgebung anzuschauen. Herrlich Aussicht. Zumindest auf die Rheinthäler. Es ist kein Witz, am Tag nachdem Blocher zum BR gewählt wurde. Schande über uns, nicht die andern. Tamins Himmelherrgottnocheinmal, liebe sogenannt Liberale, schreibt doch mal unter Wikipedia, was Sache ist … und sonst zitiert halt Marti: «Früher einmal waren Liberale liberal, heute tendieren oder sind sie zu konservativ. Sogenannte Liberalte. Liberalte Mehrheit – oder Minderheit?» Bichsel mag nur Minderheiten. Peter Niederstein war ein Vorgänger von Balsiger. Präsident von libref. als dieser noch Verein für freies Christentum Schweiz hiess … oder so ähnlich. Zum Verwechseln mit Freikirchen, denen wir bei Gott sicher nicht nahe stehen. Peter Niederstein hätte eine entsprechende Würdigung verdient. Und Wikepedia mal einen kirchen-liberalen Autor.

Liebe Liberale. Luther, der Reformierte Nr. 1, war ein Arbeitstier. Das war auch der Hauptgrund, wieso die Katholiken einen Gegner bekamen. Die waren arbeitsfaul. Fünfhundert Jahre später müssten die Reformierten, die Progessiven zumindest, dafür sorgen, dass weniger gearbeit wird. Es täte unserer Gesellschaft extrem gut … zumindest fast jedem geldgesteuerten Individuum. Sorry, so langsam sollten wir begreiffen, dass Peter Bichsel mehr als nur Schriftsteller ist. Schriftsteller -stellen die wirklich Arial, Times New Roman, Gothic hin – Peter ist Philosoph – übrigens mein Nickname in der Schulzeit. Peter ist mehr als Schreiber und fast keiner nimmt das zur Kenntnis.

Die Preissumme von lbref.ch ist mit CHf 3000.– äusserst gering. Aber für uns ein grosser Budgetposten. Vielleicht liest dies ein Liberaler, eher heute ein Progressiver. Wir könnten noch eine Millionen … Milliardenspende vertragen … dann wäre das Gedankengut der ehemals Liberalen, Fortschriftsgläubigen einfacher kommunizierbar.  Immer vorausgesetzt, sie schreiben in einer Art und Weise, die Otto Normalverbraucher nachfollziehen kann, aber wir konzentrieren uns lieber auf Shreipheller und Wortgebilde, die uns «leibsorglich materiell» Bedenken machen.

Libref ist im Umbruch. Und wir werden unsere Ansichten ausdiskutieren. Die Zeit ist reif, wir müssen umdenken. Nach 500 Jahren ist die Einsicht von Luther passe – wir müssen uns entspannen, unsere Zeit entpannen. 125% – 150%-Arbeitseinsatz sind heute fehl am Platz.

Bichsel empfängt das Preisgeld von Marti© Pixelgarten

«Ich mache das wie beim Viehhandel. Das Geld wird nicht nachgezählt. Es zählt das Vertrauen.» Zudem darf ich Peter ein Buch mit Widmung von Stefan Lackner überreichen. Einer, der nicht nur ihn als Schriftsteller sondern als Persönlichkeit ehrt. Eigentlich schade, dass die Wahrheitsdroge meines Freundes nur eine Romanerfindung in Notturno ist. Zugslektüre für Peter von einem der Berufsmusiker werden wollte, «was – wen wundert‘s – in der Schweiz in eine Karriere als Finanzberater mündete.» Er half aus, denn DiePost hatte gerade mal sieben 200er-Noten mit dem Bildnis des Nationalschriftstellers von Charles Ferdinand Ramuz vorrätig – vielleicht einmal Pendant des französisch schreibenden Schriftstellers von Peter Bichsel. So musste ich zumindest nicht selbst drucken:

200-er Banknote mit Peter Bichsel

Die neue Banknotenserie mit Peter Bichsel.

Peter Bichsel und Christine Lörtscher

Die Laudatio für Peter Bichsel hielt Christine Lötscher vom Tages Anzeiger … hier würde ich gerne einen entsprechenden Beitrag verlinken.

Organistin und Pianistin zugleich

Tina Zweimüller, die Pianistin und Organistin spielte herrlich. Das zweitletzte Stück in der Kirche und das Schlussstück von Bach gefallen, zumindest mir, besonders – hört sie euch an (weiter unten). Titel und den Namen der Spielerin habe ich noch nicht rausgefunden, da sie «eingesprungen» ist … (danke für hilfreiche Kommentare) – danke für die Mitteilung. Hier spielt Tina Zweimüller – zwei Bilder, Zufälle gibt es nicht. Via Bern-Web kommt vielleicht auch der Titel.

Peter Bichsel hält die Predigt

Peter Bichsel hält die Predigt: «Der Herr ist mein Trotz!» – Seiten 12 bis 18 oder zum Nachhören – (gleiches Fenster – mp3-Spieler nicht anklicken, der ist nicht blogtauglich – zum Trotz wurde die Panne soweit behoben, dass der ganze Artikel nicht neu geschrieben werden musste – sorry, aber das ist Murphys Law, daher erfolgt die Publikation zwei Tage später als geplant).

Predigt von Peter Bichsel

 

aufgenommen in der Kirche Erlenbach ZH

Andreas Peter

Unser Tagungsleiter Andreas Peter, schon lange bei libref.ch dabei und heute offiziell in den Vorstand gewählt. Res, mit dir zu arbeiten macht echt Spass.

Um Punkt 10.00 Uhr wird er wieder auf Sendung sein. Am 1. Advent (30.11.) auf dem SRF1, liive übertragen aus der Kirche Neumünster. Eröffnet wird die Predigt mit Toccata und Fuge, die J.S. Bach zugeschrieben wird. Schon nur um die ersten Akkorde zu hören, resp. zu spüren, wäre dies eine Reise wert.

Andreas Cabalzar

Andreas Cabalzar – Pfarrer der gastgebenden Kirche, Vizepräsident von prolibref.ch und neugewähltes Vorstandsmitglied von libref.ch. Andreas, ein ganz ganz ganz herzliches Dankeschön. Ohne dich hätte die Preisübergabe nie in einem so tollen Rahmen stattgefunden.

Pfrn. Pascale Huber

Pfarrerin und «MissReformiert» Pascale Huber. In ihrem Blog wird zur Zeit umgebaut. An der vorgängigen Hauptversammlung haben wir besprochen und beschlossen, wie wir umbauen werden. www.libref.ch wird www.libref.kaywa.ch verlassen müssen, weil diese den Blogbetrieb einstellen. Wir geben uns Mühe, das Blog nahtlos in eine Internetseite zu integrieren. Unseren Namen werden wir auch nicht protestieren, sondern reformiert bleiben. Über einen entsprechenden Antrag wurde nicht abgestimmt, sondern nur zur Kenntnis genommen.

Christine Lötscher, Tages Anzeiger

Christine Lötscher, TagesAnzeiger

 

Andreas Peter und Gottfried Locher

Andreas Peter und Gottfried Locher – hier als Zuhörer

Anselm, Locher, Bianca und Hoby

Reiner Anselm, Gottfried Locher, Andrea Marco Bianca und Hoby Katharina vom Schaustellerpfarramt

Bichsel und Marti - copy right by pixelgarten.ch
© Pixelgarten

«Peter Bichsel nahm den Preis trotz Bedenken entgegen» –  ein Bericht von Rebecca Wyss. Sorry, dass die Fotos erst heute fertig sind. Dafür ein kleines Zückerchen …

Rebecca Wyss - rwy

… rwy beim Nachfragen. Merci für dein Interesse.

Bianca, Peter, Bichsel und Hoby

Bianca, Peter, Bichsel und Hoby

Ein Dankeschön an alle, die mitgeholfen haben: den Konfirmanden für das selbstgemachte und servierte Apéro, der Kirchgmeinde Erlenbach für Kirche, Kultur und eigenen Fotos, allen Rednerinnen und Redner, den Vorstandsmitgliedern von libref.ch und libref.zh und dem unzähligen Publikum, dem grössten seit knapp zwei Jahrzehnten. Diesen Erfolg haben wir sicherlich auch «Zürich liest» zu verdanken. Unter den Mitwirkenden ist Peter Bichsel nicht aufgeführt! Zum Trotz? Aus weiser Voraussicht, dass die Kirche voll war oder weil Bichsel wohl jeder kennt. Ein ganz spezielles Dankeschön an dich, Peter. Und was wir am meisten mögen. Du sprichst und schreibst die deutsche Sprache so, dass alle dich verstehen.

Nachträglich gefundene Berichte (einige schon im Beitrag):

«Wir sind wenige, aber wir sind alle» – Reformierte Presse

Von der Freiheit im Denken bis zum Trotz im Glauben – prolibref.

In reformiert. ist «Übersetzungsarbeit für Jesus in postmodernen Zeiten» erschienen. Schön, wenn alle liberalen Theologen in unserer Laien-Organisation mit vielen Thelogen organisiert wären – das ist progressiv gesehen denk- und dankbar.

© – Text und Foto(s): Stephan Marti – Finanzblog – und herzlichen Dank anstelle des Selbstauslösers an Andreas Bliggenstorfer – Für Presseberichte über den prix libref. dürfen die Fotos* ungefragt verwendet werden – eine grössere Auflösung ist auf Anfrage erhältlich.

* ohne die Fotos von Michael Trost «© Pixelgarten»

 

Zwei Veranstaltungen – Rückblick und Ausblick


«Einer», von dem ich mir kein Bildnis machen soll, hat der Geschichte nach in sieben Tagen die Welt und das Vielfälltige darauf geschaffen.

Niemand nimmt sich seine Leistung als Vorbild, wir wären immer «im Rückstand». So ein Rekord ist nicht zu brechen. Ist ja auch nicht nötig, alles Wichtige existiert ja schon.

Nur mal so schnell das Wichtigste im Rück- und Ausblick auf die vergangenen 24 und die nächsten 48 Stunden. Die Zusatzstunde heute hat zumindest mal einen kleinen Vorsprung auf die Marschtabelle gebracht.

Peter Bichsel hat den prix libref. am Samstag, 25. Oktober 2014 in Erlenbach ZH erhalten und im Rahmen von Zürich liest, eine Predigt gehalten.

Peter Bichsel und Stephan Marti

Ganz herzliche Gratulation an Peter Bichsel. Es hat echt Spass gemacht und vor allem freut uns von libref.ch, dass du den Preis von CHF 3’000.– für ganz spezielle Personen einsetzen wirst … «ja, so 100, 150 Franke werde ich für mich behalten». Peter, du wurdest nicht nur als Schriftsteller ausgezeichnet, sondern als Persönlichkeit, die liberales Gedankengut ausstrahlt.

Von Peter Bichsel sollt ihr euch ein Bildnis machen und seine Schriften lesen. Bilder und Kommentar werden in den nächsten Tagen noch folgen. Zumindest mal von mir – übrigens derjenige rechts im Bild, mit dem hellen Gilet. Seit meinen Jugend- und Flegeljahren trage ich oft eines, auch schwarze und nach der Beret-Zeit gar einen Rüschegger. Rüschegger? das zweite «Markenzeichen» unseres Preisträgers. Google hilft nicht weiter. Peter Bichsel weiss mehr – ein äusserst guter Beobachter.

Du sollst dir kein Bildnis machen – Kulturhistorische Betrachtungen zum Bildverbot in der Bibel – Ein Vortrag der Berner Sektion von Dienstag, 28. Oktober von Georg Eisner

© – Text und Foto(s): Stephan Marti – Finanzblog – und herzlichen Dank anstelle des Selbstauslösers an Andreas Bliggenstorfer – Für Presseberichte über den prix libref. dürfen die Fotos ungefragt verwendet werden – eine grössere Auflösung ist auf Anfrage erhältlich.

Pflichtlektüre


Den vorgestrigen Tag werde ich nie mehr vergessen …

… Mittagessen mit Peter Bichsel, kurze Stippvisite bei meinem Bruder zu seinem Schnapszahl-Geburtstagsfest mit Fünfern und dazwischen eine Beerdigung. Alles hat seine Zeit. Leben hat seine Zeit und Sterben hat seine Zeit. Am Abend dann noch das Übungssingen für den Unterhaltungsabend Ende Oktober. Für diesen Samstag habe ich mich abgemeldet. Vielleicht werden wir am 25. Oktober an der Predigt, die von Peter Bichsel gehalten wird, auch singen. Dies wird der Abschluss zur Preisverleihung an Peter Bichsel in Erlenbach/ZH sein.

Er hat den Preis verdient. Ein toller Mensch, mit dem ich Weisswürste mit süssem Senf esse und zuhöre, wie er einmal ein Auto gekauft hat. Peter gehört nicht zur Masse. Der Unterschied zwischen Auto- und Senf-Einkauf gilt für ihn nicht. Genossenschaftsbeiz, jeder duzt jeden. Hier kann man Leute beobachten – ich fühle mich wohl in Peters Stammbeiz. Geniesse, was er erzähl, konzentriere mich auf ihn und nicht das Bild, das ich schiesse. Unbrauchbar. Es muss so sein. Ein wirklich interessanter Mensch … ich müsste stenografieren, was ich mal mit Unlust gelernt habe, um alles aufzuschreiben … aber das ist nicht die Idee.

Lieber Peter, ich hab dich als Büronachbar kennengelernt. Vor gut 15 Jahren. Du schreibst nicht gerne zuhause, lieber umgeben von Lärm. Leiste dir den Luxus eines separaten Büros weiterhin. Vermutlich hat deine nachbarschaftliche Nähe uns unbemerkt gut getan. Schnebi ist heute Chefredaktor, Hans und Andi hauen mit Lifestyle für Fortgeschrittene in die Tasten und Phil ist www.borsalino.ch – heute cash.ch resp. bank zweiplus – erhalten geblieben. Zwei von ihnen helfen auch mit, das Blog auf eine erweiterte Internetseite zu «zügeln», denn Kaywa wird Ende Jahr den Blogbetrieb einstellen.

Im Kreuz haben wir unsere «Erstbekanntschaft» aufgefrischt. Mit dem Stephan kennt Peter auch noch eine Geschichte. Derjenige der immer St. Stephan – Sankt xy schrieb. Heilig? Mindestens scheinheilig, heilig vielleicht später.

Absolut lesenwert – «Rauchzeichehn aus Solothurn«. Keine Ahnung, wie lange dieser Artikel online istl. Eigentlich Pflichtlektüre. Trotz Beerdigung ein superschöner Tag. Und zwei mal Hausmannskost genossen. Wie wär es mit Cervelat als Menu? Wurstsuppe, Wurstsalat, gegrillt, panierte Scheiben …

Einladung mit Traktandenliste für unsere Mitglieder

Vor einem Jahr:
Kirche bewegt – Stellungnahme zum Verfassungsentwurf des SEK

Vor 2 Jahren erschienen:
Menschenrechte

Vor 3 Jahren erschienen:
140-jährige Geschichte – Gratisdownload der Essays des prix libref.

Vor 4 Jahren erschienen:
Zum Gedenken an Anne-Marie Bianchi-Segond

Vor 5 erschienen:
Scientology – die Glaubensfreiheit hat nun Grenzen

Vor 6 Jahren erschienen:
Pressemitteilung: prix libref. an Gret Haller und Weiterbestand von libref.

Vor 7 erschienen:
Engel oder Geflügel?

Vor 8 Jahren erschienen:
Was gehört in eine Bibliothek …

Vor 9 Jahren erschienen:
2. Kappeler Milchsuppe

© libref – Text: Stephan Marti – Finanzblog – «Weltbuchhaltung, Abfall und der Turm von Basylon» – mit einer gewagten Äusserung über Religion, Glaube, Kirche

Es kracht in den Balken


«Krankenbesuch bei der Kirche» – es könnte eine spannende Preisverleihung des prix libref. am 25.10. in Erlenbach ZH werden.

Über die einzelnen Details des Beitrages in der Berner Zeitung könnte man streiten. Der Gesamtzusammenhang ist wichtig.

Genau so publikativ können wir einzelne Gedanken in den Raum stellen.

  • Als Ergänzung einige Zahlen zur Jahrtausendwende: «0,6% die keine Zugehörigkeit zur Kirche haben, sind über 120 Jahre alt …«
  • Links und Rechts – Gottfried Locher beachtet auch Politik und Wirtschaft und nicht nur von Evangelikal bis Freikirche – die Kirchenpolitik aus meiner Sicht. Und es könnte sein, dass Evangelikale und Liberale zusammen spannen – müssen, sollten.
  • Der finanzielle Druck könnte heilsam sein. Ja, manche habe keine Beziehung mehr, zu vernünftigem Verhältnis. Geschichte hin oder her, Bern denkt nach. Zweimal, dreimal und irgendwann mal werden alle abspringen, wenn sich nichts ändert.
  • Bethlehem wird erwähnt. Es scheint nicht mehr das progressive, kreative 3027 zu sein …
  • … das 35 Jahre früher ein Rockkonzert in der Kirche durchführte, als ein Dorf, das zur Durchschnittsstadt aufstieg. Bei einer der ersten angedachten Töffpredigten, versagte dann der Mut und heuer wurden deren liberale Vereinigung beerdigt. Aber über den Liberalismus haben sie geschrieben – Profil Oktober 2014 . Merci Dani.
  • Die reformierte Schweiz braucht einen Bischof! Das schreibt ein Mitarbeiter des PR-Büros von Klaus J.Stölker. Entschuldigung, aber das ist die Handschrift von Klaus. Wie wäre es, wenn du zusammen mit SEK und den Liberalen, wie sie heute noch heissen, ein Konzept erstellen würdest. Spenden dürfen steuerlich abgezogen werden. Mit dem progressiven Part von uns – drei Pfarrer inklusive. Alles Zürcher. Wow. Stellungnahmen gibt es bereits. Wichtig erscheint es mir, dass progressive Mitglieder von uns mithelfen. Solche die mit der Zeit gehen und nicht relativ schnell mit der Zeit gegangen werden.

    Ich freue mich auf den 25. ds. und hoffe, dass die Denker Vormacht vor den Konservativen haben. Liberal ist wohl das Gegenteil von konservativ – aber so mancher rutscht im Alter von oben nach unten.

Kirchenpolitische Ausrichtung

Eigentlich müsste «Liberal» durch «Progressiv» ersetzt werden. Liberal ist heute eher im Fadenkreuz angesiedelt, als in der Mitte oben. Politisch, wie kirchlich.

61 Prozent fürchten sich vor Ebola


Über Ebola wird heute tagtäglich in allen Medien informiert. Es ist eine äusserst gefährliche Infektionskrankheit, die bei Ansteckung mit 50 bis 90 Prozent zum Tod führen kann.

«Ebola verfolgt dich ständig.» Ein Beitrag einer Krankenschwester, die für Médecins sans Frontière tätig ist, der bewegt.

Das ist die eine Seite. Auf der andern habe ich die Frage gestellt, ob Grippe nicht schlimmer sei. Eine Frage, die sich heute nicht sicher beantworten lässt. Die Zukunft wird es zeiten. Einerseits liegen die Statistiker und die Mediziner im Streit und andererseits machen es uns die Medien auch nicht einfacher.

Dazu ein in der Aargauer-Zeitung gefundener Artikel ««Grippe und Masern sind global das weit grössere Übel als Ebola».

«Gemäß dem Bundesamt für Statistik in der Schweiz starben in der Zeit zwischen 1998 und 2006 zwischen 8 und 129 Menschen an der Grippe (J10-J11).[30]» ist in der Wikipedia unter Grippe resp. Influenza ersichtlich. Wenn wir aber beim Bundesamt für Gesundheit nachforschen, lesen wir: «Für Risikopersonen ist die Grippe keine harmlose Krankheit. In der Schweiz hat sie jedes Jahr zwischen 1000 und 5000 Hospitalisierungen und bis zu 1500 Todesfälle, insbesondere bei älteren Personen zur Folge.» Statistisch lässt sich diese weit auseinanderliegenden Zahlen nicht vergleichen, reisserisch gesagt ergibt sich die 10 bis 200 fache Todeszahl. Und in der Spanischen Grippe gab es weltweit bis 50 Millionen Tote, bei der Russischen Grippe vor 27 Jahren 700 000 Tote. Die Zahlen sind nicht zu überprüfen und liegen je nach Quelle extrem auseinander. Egal an welchem Ende des Bereichs, die Zahlen sind riesig.

An Verschwörungstheorien glaube ich eigentlich nicht. Es erstaunt aber, dass bei der Spanischen Grippe in Wikipedia nicht einmal ein Berichtigungs-Hinweis über Bayer oder Aspirin steht. Vor vier Jahren habe ich darüber im Finanzblog berichtet. Wenn nichts zu finden ist, soll nicht informiert werden. Ein einziger Hinweis ist zu finden, dass dieses Medikament bei Grippe nicht an Kleinkinder verordnet werden soll. Der Schluss dürfte stimmen, dass also das deutsche Medikament mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure schuld darin ist, dass » Aspirin einen signifikanten Anteil an den hohen Opferzahlen gehabt haben» könnte. Übrigens, sie können auch einfach Mädesüss und Widebüüseli Tee und Sirup machen oder diesen kauen. Beides wächst in meinen Garten, wäre sogar gratis und hat die gleiche Wirkung wie Aspirin: bei mir hoch allergisch wirkend – auf meinem persönlichen Notfallzettel vermerkt. Es gibt zusätzlich die Vermutung, dass viele Tote auf die damalige Grippeimpfung zurück zu führen sind.

Über die Grippe von 1918-1920 habe ich schon in einem meiner ersten Beiträge berichtet. Marie Messerli ist dort erwähnt – eine Grippetote. Vermutlich bin ich einer der ganz wenigen, der die Geschichte um ihren Sohn kennt. Die möchte ich nicht selbst veröffentlichen. Da steckt viel zu viel dahinter – Geschichte, Menschenrechte, Schicksale, Fehleinschätzungen und vor allem der Zufall. Und Zufälle gibt es bekanntlich nicht. Das Thema ergäbe eine sensationelle Möglichkeit für eine Dissertation oder Habilitation in den Bereichen Geschichte oder Ethik. Interesse? Kommentar oder Mail und wir sprechen zusammen.

Ebola ist schlimm, kein Zweifel. Es ist aber nicht möglich, neutral und sachlich korrekt zu berichten. Mediengeilheit und Wirtschaftsinteressen auf die übertreibende und untertreibende Art machen es nicht einfach. Weiter beobachten und hoffen, scheint die einzige Möglichkeit zu sein. Aktuell sind es 4033 erfasste Todesfälle und wenn man die erfassten über 8000 Fälle miteinberechnet, werden es im besten Fall statistisch gesehen über 5000 Ebolatote sein. Ich befürchte, dass diese Zahl viel zu tief ist und sich das Ebolafieber von der Epidemie zur Pandemie ausbreitet wird – siehe 2014 (zur Zeit letzter Eintrag).