Kategorie-Archiv: 07 Buddhismus – Hinduismus – Islam – Sikhs

Unverhüllte Glaubensreformation

Danke Yahya für deinen nachfolgenden Beitrag, der einigen radikalen Gläubigen etwas schwer aufliegen könnte.

Aber zuerst einige Worte von mir zum Verhüllungsverbot. Wir sind in der Schweiz immer noch ein christliches Abendland und da verhüllt man sich nicht und Frau muss nicht. libref. hat schon mit einigen liberalen Muslims gesprochen. Ob Fernsehen oder Presse, es scheint, dass alle ein JA zum Verhüllungsverbot einlegen werden. Das Kopftuch ist weiterhin erlaubt, ebenso der Schutz für die Sicherheit. Selbst Yahya trägt auf seinem Motorrad einen Helm. Und morgen darf, ja bei der kommenden Schweinekälte muss ich vielleicht gar mein Gesicht verhüllen und es gibt eine grosse Gruppe, die darf es dieses Jahr nicht – die Fasnächtler. Wegen Corona. Zu diesem Thema hat sich auch Frank Mathwig geäussert. Das ist meiner Meinung nach Ethik.

Wir haben schon zweimal über dieses Thema miteinander diskutiert. Sorry für den Schreibfehler in diesem Link. SKE müsste SEK, die heutige EKS heissen. Da kommt mir AGSNVA in den Sinn: Auch Götter sind nicht vor Abkürzungen gefeiht … da darf sicher auch ich doch mal daneben tippen. Unsere Berner Präsidentin musste erfahren, was systemrelevant ist. Die Sonderserie mit den Bierhumpen-Briefmarken mussten bei der Post in der Schublade bleiben. Nur diejenigen langweiligen mit den Bahnhöfen seien systemrelevant. So, so. Kann man in einen Bierhumpen kein Corona einfüllen? Danke all denen, die mir Weihnachtswünsche sandten. Die allermeisten waren systemrelevant frankiert – mit dem Bahnhof Luzern.

Hier nun der Beitrag von Yahya:

Islamische Terror-Welle ein « déja-vu » 

Der islamische Terror ist eine komplexe Angelegenheit. Wer ist eigentlich an diesem Terror interessiert? Das Schema ist bekannt – ein «déja-vu» Erlebnis. Wegen den Karikaturen wird ein Lehrer getötet, Kirchenbesucher werden umgebracht und in Wien Passanten erschossen, in Deutschland und England Markt- oder Weihnachtsmarktbesucher zu Tode gefahren, in Lugano Menschen angegriffen. Die Strategie, die dahintersteckt: «Die westliche Welt ins Chaos zu stürzen». Um die Frage zu beantworten, muss man auch die Geschichte verstehen. Die meisten «islamischen» Länder versinken bereits im Chaos. Jetzt schwappt das Chaos immer mehr auf Europa und die USA über. Die Terroristen wollen einen Gegenangriff der westlichen Gesellschaft auf die Muslime provozieren, um so eine Eskalationsspirale zu erreichen. Doch die Eskalationsspirale ist längst im Gange, nur wird sie jetzt auch immer mehr bei uns wahrgenommen, da wir direkt betroffen sind. Die Schmerzgrenze ist erreicht. Die Eskalation sieht man in der Auseinandersetzung in Afghanistan, mit dem Einmarsch der damaligen Sowjet Union. Der Westen unterstützte die Mujaheddin–Helden, die sich für den Westen in den Krieg stürzten und die Kommunisten besiegten. Nach dem Sieg verabschiedete sich der Westen aus dem Kriegsgebiet. Die Eskalation geht weiter. Später erscheinen die Taliban, die ebenfalls – je nach Bedarf – durch die USA unterstützt oder bekämpft werden. Im Machtvakuum des Bürgerkriegs starten die Taliban ihre Offensive, um das Land zu beruhigen. Während dieser Zeit gründet Bin Laden die Al-Qaida. Im chaotischen Irak entsteht der Islamische Staat, der auch in Syrien an die Macht will – auch wieder unterstützt durch die USA, da man so glaubt, endlich den syrischen Machthaber Asad zu stürzen und den Einfluss der Iraner und Russen zu brechen. Leidtragend ist in erster Linie die Bevölkerung – unabhängig welcher Religion man angehört. Der Lauf der Geschichte hat gezeigt, dass immer wieder wirtschaftliche Interessen um die Vorherrschaft über Handelswege und Territorien das Hauptinteresse politischen Handels war, mit allen Mitteln verschleiert meist durch ideologische Interessen. Taliban, Al-Qaida und IS tragen heute den Terror nach Europa. Damit hat man nicht gerechnet.

Versagen der Muslime und der «islamischen» Staaten
Natürlich darf man als Muslim nicht die Schuld einfach dem Westen geben. Wir sind selbst mitschuldig am Chaos. Die jüngsten Ereignisse in Frankreich und der «Angriff auf den Islam» erzeugt Gegenwehr. Präsident Macron korrigiert – es ist kein Angriff auf den Islam, sondern auf die Islamisten. Die Medien tun ein Übriges, indem sie die die Debatte um die Auslegungen des Islam oft zu plakativ darstellen. Es war schon immer ein Problem, wenn eine Religion politisch agiert und Politik religiös begründet wird. Einige muslimische Würdenträger und auch Regierungsverantwortliche von islamischen Ländern verdammen die Attentate. Besorgte Muslime meinen, dass sie zum Opfer geworden sind. Die Täter werden in «Schutz» genommen. Der Westen und auch die Muslime machen beide Gedankenfehler. Der Westen verschweigt ihre Mitverantwortung am Chaos in den islamischen Ländern und die Muslime vergessen, dass sie sich nicht gewehrt haben, als der «Islam» für politische Zwecke gekidnappt wurde. Doch viele Muslime fühlen ihre Ohnmacht gegen die Taliban, Al-Qaida, dem Islamischen Staat oder gegen ihre eigenen, korrupten Politiker, die bereit sind Religion und Bevölkerung für eigene Vorteile zu verschachern.

 

Islam braucht eine Reform

Es gab in der islamischen Welt immer wieder Reformbestrebungen. Als England in ihrem «British Raj» regierte, wollte der afghanische König ein Parlament, Frauenrechte und auch Schulbildung für alle einführen. Ein Desaster für die Briten, die im Nachbarland Millionen von Indern nicht an der Regierungsmacht teilhaben ließen. Sie sorgten dafür, dass dieses Bestreben als unislamisch «deklariert» wurde und unterstützen die Aufständischen, die den König und sein Anliegen zu Fall brachten. Wie würde heute die Geschichte im Hindukusch aussehen, wenn die Demokratisierung in Afghanistan stattgefunden hätte?

Die Ahmadiyya Gemeinschaft, die 1890 in Indien gegründet wurde, wollte den Islam reformieren. Ihr Gründer, Hazrat Mirza Ghulam Ahmad, erklärte, dass man Religion und Staat trennen muss. Er lehnte auch die Gewalt ab. In vielen europäischen Ländern gibt es Ableger dieser Glaubensgemeinschaft, die vom Mainstream Islam abgelehnt wird. In der Schweiz seit 1947. 1963 wurde von ihnen die erste Moschee in der Schweiz unter Mustaq Ahmad Bajwa erbaut. Der Präsident der AhmadiyyaJamaat sagt heute, dass ihre Bewegung wertekonservativ sei – auch dies muss diskutiert werden. Doch es genügt nicht, den Islam zu reformieren, auch die islamischen Gesellschaften müssen sich reformieren, ansonsten verlaufen die Bemühungen im Sand. Die Frage wird lauten: Gelingt es endlich geschichtliche und exegetische Fragestellungen zum Islam zuzulassen und die politische Verstrickung des Islam von der Religion zu trennen? An dieser Reform ist aber auch der Westen beteiligt. Politik fragt im eigenen Interesse leider oft, welche Seite man unterstützt, korrupte Könige und Machtträger, die einfacher zu kaufen sind oder ein gewähltes Parlament. Was es auch braucht ist „Gerechtigkeit und Menschenrechte“ für alle. Da tut sich der Westen schwer. Das Schweizer Volk war für die Konzerninitiative, nicht aber die Politik.

 

Der Autor:
Dr. Yahya Hassan Bajwa, Schweiz-Pakistaner, Dozent und Lehrperson, ehemaliger Grossrat und Badener Einwohnerrat, Gründungsmitglied von TransEducation.ch – Verein gegen Radikalisierung, Mitglied der Ahmadiyya Gemeinschaft und Revisior bei libref.»

Das Video mit den hübschen Gesichtern habe ich bei TransEducation.ch gefunden:

Heute 1. August, gestern islamischer Feiertag – allen gute Gesundheit

Eben erhalte ich aus Zürich eine Foto, die ich nicht vorenthalten möchte.

Und dann gleich noch ein Mail von Yahya, unserem muslimischen Revisoren von libref. Gestern habe ich erlebt, wie ein islamisches Fest gelebt wird. Vier Gäste, die muslimische Bekannte haben und einer hat nie telefoniert – Matthias von Hampelstern. Dafür hat er am späten Nachmittag ein Bierglas aus Detmold zum trinken erhalten. Bei diesen beiden Links müsst ihr halt etwas scrollen oder suchen. Dumm, wenn alles immer in der Ferienzeit geschieht, wo man sich Zeit zum schreiben nimmt. Seine Verwandten haben dann plötzlich den Tisch verlassen – schwarze flache, kleine Kiste in der Hand. Alle wurden von ihren Bekannten angerufen. Mann und Frau telefoniert, wenn das Kurban Bayramı zu Ende ist. Wie die Weihnachtsgrüsse bei uns.

Und ein ganz spezielles Dankeschön an einen weiblichen Gast, für die Berichtung. Sie hat mich mit einem ausführlichen Mail informiert. Wer das Blog gestern gelesen hat, findet jetzt einige Korrekturen darin. Es soll zum Ausdruck bringen, dass ich das angerufen werden toll gefunden habe. Und ich gebe zu, dass ich bei den islamischen Festtagen alles andere als sattelfest bin. Unter Eid Mubarak ist das Fest des Fastenbrechens zu finden, das untenstehend von Yahya in der Überschrift erwähnt ist. In der Wikipedia steht auch, dass nicht jedes Fest in jedem Land gleich heisst. In Facebook stelle ich fest, dass er vom Fest am 31.7.2020 spricht.

Dann finde ich auch «Das Opferfest, auch Eid ul-Adha (arabisch عيد الأضحى, DMG ʿĪdu l-Aḍḥā), ist das höchste islamische Fest.» Die Verwirrung, zumindest für mich, ist da. Dieses Fest wurde am 31.7.2020 gefeiert. Yahya, du als Dr. der Kommunikation, hast nun auch das Recht, nach deinem Text nachträglich noch was beizufügen. Merci.

Eid Mubarak, „glückliches Fest“?
Das Opferfest im Islam – eine Sinnsuche und Diskussion unter christlichen Freunden

Der Opfergedanke besteht seit es Menschen gibt. In den Religionen wurden Früchte, Tiere, aber auch Menschen geopfert. Menschen hatten Angst vor Unerklärbarem und wollten durch diese Opfer die verschiedenen Gottheiten gnädig stimmen. Opfergaben sollten versöhnen, Dankbarkeit ausdrücken und Hilfe herbeirufen.

Bereits in der jüdischen Tradition kennen wir aus der Thora die Geschichte Abrahams, der aufgefordert wird seinen Sohn Isaak zu opfern und im letzten Moment davon abgehalten wird. D.h. Gott lehnt Menschenopfer ab. Der Opfergedanke wird im Kult des jüdischen Tempels fortgeführt und verschwindet jedoch mit dessen Zerstörung im Jahre 70 durch die Römer.    Die gleiche Geschichte kennt man im Islam. Im Koran wird erwähnt, dass Ismail, nach islamischer Auffassung der Erstgeborene von Abraham, geopfert werden soll. Auch hier wird Abraham im letzten Moment aufgefordert, ein Tier zu opfern. Im Islam ist diese Geschichte aber so wichtig, dass sie als Opferfest gefeiert wird.

Paulus, der Jesus zu Lebzeiten nie gesehen hat, überträgt den alten Opfergedanken auf den Kreuzestod von Jesus Christus. Nach christlicher Auffassung stirbt Jesus als einmaliges Sühneopfer für die Menschen. Der Islam lehnt diese Dogmatik ab, in guter Reformtradition der jüdischen Propheten, in der auch Jesus steht: Es braucht ein demütiges, reuevolles Herz und keine blutigen Tieropfer.

Hier kommt nun die Frage, ist ein stellvertretendes Opfer überhaupt möglich? Das stellvertretende Tieropfer wurde deshalb beibehalten, um den Gedanken der Hingabe an Gott und der eigenen Verantwortung gegenüber Gott wach zu halten. Wenn Muslime den stellvertretenden Sühnetod von Jesus ablehnen, wie kann man dann akzeptieren, dass stellvertretend für mich ein Tier geopfert wird? Viele Muslime vollziehen diesen Ritus, ohne sich grössere Gedanken dabei zu machen. Sie entziehen sich einer Selbstreflexion und ihrer Verantwortung vor Gott.

Dr. Yahya Hassan Bajwa und zwei christliche Freunde

Bettet für alle, die in Regierung und Staat Verantwortung tragen – genau darüber haben wir gestern diskutiert … die Steine im Hintergrund gehören zur Panzersperre auf dem Julier.

3.3. Hier nochmals Yayha mit einem Mail. «Danke, dass Du meine Gedanken abgedruckt hast. Werds heute ins fb stellen.
Das Fest war das Opferfest – Eid ul Adha genannt. Eid ul Fitr wäre das «Zuckerfest» bzw. Abschluss des Fastenmonats!»

Scheint wirklich nicht so einfach zu sein, das mit den Festnamen. Habe ja auch an Ostern, vor fast vier Monaten, geschrieben: Fröhliche Weihnachten! Am meisten hat mich das Echo unserer Pfarrerin Nadia gefreut. «Oh, habe ich gelacht.» Lachen in schlechten Zeit ist eine gute Medizin. Nicht kassenpflichtig.

Handschlag – Hände drücken in Erlenbach

HV Erlenbach – «Ohne Gott und Glauben glücklich?» Schnell zündende Themen wollen auch schnell abgehandelt werden. Lest das Programm der Hauptversammlung, die um ein Jahr vorgezogen wurde, dann wisst ihr, wo friedlicher Zündstoff diskutiert wird.

Ein brisantes Thema – Karikaturen um den Glauben. Wir wollen zu unserem 150 jährigen Medienjubiläum einen populären prix libref. ausschreiben. Keinen wissenschaftlichen. Früher waren rund 4% universitär und ähnlich ausgebildet. Wenn man unser westliches Nachbarland anschaut, dort wo trauriger weise Karikaturen einen anderen Unsinn bekamen, so sind eher 4% der heutigen Bolognageneration der einstigen «Grand Nation» keine Hochschulabsolventen. Intellektuelle haben gegenüber dem «blue collar» überdurchschnittlich Mühe einen Job zu finden, geschweige denn einen, der sie erfüllt und dem sie gewachsen sind.

Vielen davon fehlt schlicht und einfach die Ausbildung etwas Wissenschaftliches zu produzieren. Sie haben vor allem auswendig lernen müssen und das ist nicht die gewünschte Zukunft. Auf der andern Seite werden heute extrem viele «umwerfende Ideen» von Nicht-Wissenschaftern geboren. Oder heisst es Nicht-Wissenschaftlern. Wir wollen allen eine Chance geben, die solche Nebensächlichkeiten nicht kennen, aber die Ironie und den Sarkasmus in diesem Text erblicken, denn ohne diese «Gabe» kann man sich nicht an Karikaturen erfreuen.

Und dazu müssen wir unsere Statuten ändern:

Art. 4

Um diese Ziele zu erreichen führt der Verein öffentliche Veranstaltungen durch, sucht das Gespräch mit politisch Verantwortlichen sowie mit den Vertreterinnen und Vertretern anderer, gleichgesinnter Religionsgemeinschaften und fördert u.a. durch die regelmässige Ausschreibung des prix libref. die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Tradition des liberalen Christentums.

Der Verein engagiert sich für Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit. Jeder Mensch trägt Verantwortung für seine Entscheidungen.

So langsam werden dann unsere Statuten entschlackt und echt zu den progressivsten. Ja, Artikel 2 und 3 würden wissenschaftlich nicht ganz genügen. «Lang» müsste man über die rechtliche Situation des Artikels 5 brüten. Unwissenschaftlich sage ich dem einfach «tempi passati». Zur Erhaltung haben sich unsere konservativen Mitglieder eingesetzt. Eigentlich wären wir ja liberal, progressiv … aber das Alter, die fortschreitende Entmodernisierung.

Diskussionsstoff für den nächsten Donnerstag wäre vorhanden, aber ich vermute, sie nicken und klatschen und merken gar nicht, dass wir im Vorstand manchmal fast gegenseitig eingeschlagene Zähne und Rippenbrüche aufweisen. Zumindest haben wir alle Verständnis für Humor und eine scheussliche Abneigung gegen Extremismus und Hass. Die HV scheint gut vorbereitet zu sein. Im MInuten Takt … und ich kann als Finanzmensch nicht einmal von Millionen, geschweige denn Milliarden berichten.

HV 2016

«Prolibref Veranstaltung Erlenbach 2016«

Ich freue mich, wieder in Erlenbach zu sein. Wieder? Aktive Kirchgemeinde und hat sich mit dem Zusatzprogramm super angeboten. Und wenn ihnen das zu wenig Adrenalin ist, dann fahren sie nicht ins Simmental, sondern ausnahmsweise ins rechte Zürichsee-Dorf. Wir wollen nicht Adrenalin anbieten, sondern eher geistige Benzodiazepine – wir möchten Angstlöser, Vermittler und offen für ein gewaltfreies Zusammenleben aller Religionsangehörigen sein.

Lust unserem Verein beizutreten? Der ganz grosse Teil sind Reformierte, dann haben wir auch Protestanten unter uns, die ursprünglich gegen Zwingli prozessierten und sich mit der niederländischen Landeskirche zerstritten, sich aber seit dem 3. Jahrtausend reformiert nennen. Platz für alle! Wir haben auch Muslime und Aleviten unter uns … und ausgetretene Katholiken. Auch diese werde ich innig umarmen … ich küsse ihre… . Frei sein, Erlenbach geniessen. libref. und seine Anhänger bringen manches zum «Umdenken».

Der Umbruch kommt – garantiert! Die Frage ist nur, sind sie schon auf der richtigen Seite! In Erlenbach, auf der rechten Seite, sind auch Nichtmitglieder willkommen, denen wir im Ur-Sinn dieses Wortes auch die Hand anbieten.

Und bei prolibref.ch kann man noch mehr lesen … der Clan um Erlenbach und Zürich … echt tolle Menschen, echt «Ohne Gott und Glauben gküchklich? Eine Debatte» . Das Glück der Satire. Eine göttliche Küche – ich muss mir zum verabredeten Mittagessen etwas einfallen lassen.

Ich küsse Ihre Hand, Madame …

… so galant war die christliche gehobene Bevölkerung einmal in unseren Breitengraden …

… und heute lassen es einige Therwiler zu, dass Schüler der Lehrerin nicht einmal mehr die Hand geben müssen. Ein politischer, kein religiöser Entscheid. Typisch Therwil, da habe ich wirklich schon ganz anfällige, kleine Pflänzchen heranwachsen sehen. Aus einem heidnischen Nachtschattengewächs, das vor über 15 Jahren nach Therwil kam, ist heute ein Nahrungsergänzungsmittel für die naturnahe Tierfütterung entstanden und wir hoffen, dass wir demnächst die Bewilligung als Heilmittel erhalten.

Den Glauben mit einem Venture Capital Projekt wie eben Herbonis zu vergleichen, ist gar nicht so abwegig. Der Weg ist ähnlich, viele müssen überzeugt werden, man und frau muss daran ganz fest glauben. Eigentlich gibt es nur einen Unterschied. Das eine dauert 100 Mal länger, bis es überall als Heilmittel anerkannt ist. Das Aufbäumen einiger Extremer ist meist ein Zeichen, dass die grosse Wende demnächst eintrifft und sich so zu sagen, jeder in Therwil die Hand gibt. Aber auf 1400 Jahre gesehen, wird dies nicht in den nächsten Wochen und Monaten geschehen. Es wird seine Zeit brauchen.

1:0 für die Hühner oder die Männer – in Zukunft das schwache Geschlecht ist die Betrachtung aus Sicht der Betriebswirtschaft. Diese Titel sind alt, aber passen wunderschön zu Therwil, wo aus dem südamerikanischen Unkraut, das im Heimatland mühsam bekämpft wird, durch Mutationen eine Weltsensation wurde. Meines Wissens liefert die heutigen Abkömmlinge als einzige nicht synthetisches Vitamin D3.

Bis es so weit ist, müssen noch einige Kämpfe ausgefochten werden. Waffenlos und Gewalt frei versteht sich. Das wäre eigentlich auch beim Glauben so vorgesehen. Ob altes oder neues Testament oder gar der Koran, etwelche haben Mühe, den genau zu lesen oder gar richtig zu interpretieren. Vor 1400 Jahren war dies vielleicht noch geduldet, dass man einer Frau die Hand nicht gab und ihr dadurch eine gewisse Ehrerbietung darbrachte.

Heute ist das anders. Wer das in der Schweiz macht, ist meiner Ansicht nach ein Rechtsbrecher und missachtet die Gleichstellung der Frau. Dafür sollten Rechtsmittel eingesetzt werden. Auch «für Justizministerin Simonetta Sommaruga geht das zu weit«. Es ist inakzeptabel. Es liegt nicht an meiner Tagesordnung, islamischen Frauen die Hand zu geben. Ich erinnere mich aber nicht, das jemals nicht getan zu haben.

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Die Hände sind Ausdrucksmittel und alle begrüssten sich an der 2. Kappeler Milchsuppe mit den Händen – auch Frau Saïda Keller-Messahli, Präsidentin des Forum für einen fortschrittlichen Islam hier mit Dr. Erwin Koller (kath.) und unserem Präsidenten Jean-Claude Cantieni.

Nur zwei würde ich heute nicht mehr mit den Händen begrüssen. Aus zwei Referenten, die ich damals kennen lernte, sind Freunde geworden. Einer Muslim und der andere Alevit – beide heute Mitglieder bei libref. Einer gar Revisor, obschon sie kein Stimmrecht, aber ein Mitspracherecht haben.

Wir geben uns nicht die Hände, ich respiere ihren Glauben und umarme beide.

Deshalb gab ich letzte Woche einer Lehrin den Rat, dass wenn ihr ein Muslim nicht die Hand geben will, dann umarme ihn!

Religiöse Jahrhunderte alte Sitten beachtend und unsere Gleichstellung, die alle hier Anwesenden beachten müssen! Und sonst haben sie in einem christliches Abendland eigentlich nichts mehr zu suchen. Auch wir passen uns in anderen Ländern an – auch wenn wir nur als Touristen dort weilen. Hart, aber darin sind sich vermutlich fast alle, ausser einigen Extremisten, einig.

Nachtrag: Heute abend habe ich mit sechs liberalen Pfarrern, mindestens die Hälfte Prof. Dr. theol., diskutieren können. Vielleicht werden sie es dozieren. Einer macht mich auf eine neue Meldung aufmerksam. Der Vater der zwei Schüler ist ein extremer Imam. Mein «religiöser Instinkt» hat sich bewahrheitet.

 

 

1500 Meter – drei Arten «Ton»

Ton ist einer der Hauptbestandteile von Lehm und solchen verarbeiteten wir am Lehmbaukurs für Grundputze der IG Lehm zu Schlafzimmer-und Werkstattwänden. Und dazwischen fanden wir Zeit «über Gott und die Welt zu diskutieren».

Dieser Beitrag ist auch unter www.finanzblog.com zu finden.

Es ist heiss. Seit Tagen und es wird noch heissere Rekord-Tage geben. Trotz hoher Luftfeuchtigkeit trocknen die Lehmwände schnell. Eigentlich erstaunlich, dass diese Masse, die wie Schokoladen-Creme aussieht und wie Staldencreme dahinschlappert …

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… an der Wand hält und steinhart wird. Egal, ob von Hand aufgetragen, oder wie auf dem Bild mit Technik und Schlauch gespritzt. Nebenbei, gegessen haben wir herrlich … marokkanisch und und und.

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Heiss verlangt nach Abkühlung. Zwei gehen nicht in den Greifensee baden. Den kenne ich aus meiner Kindheit und Jugendzeit, denn meine weitgereiste Gotte hatte dort den Familien-Camping-Wagen in den ferienunfreien Zeiten abgestellt und selber wurde oft beweekendet. War echt toll gewesen und später hat man beruflich mehr über die Ortschaft mitbekommen, aber mit Krawatte an den See gehen und baden, das gehörte nicht zum feinen Ton.

Bei Hitze muss man nicht nur ans Baden denken, auch ans Kochen. An den Dampfkochtopf und seine Vorläufer. Dabei kommt das erste Mal die Religion zum Tragen. Der Papin’sche Topf wurde vor 336 Jahren von Denis Papin erfunden, der durch die Protestantenverfolgung von Frankreich nach Deutschland flüchtete. Vielleicht liegt es am Dampfkochtopf-Pfeifton oder-Gen, dass andere Hersteller auch Flüchtlingen helfen. Kuhn Rikon den Tibetern, im Tibet Institut.

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Hans, der sich später als höchst seltener Selfie-Ersatz bewährt,  interessiert sich auch für den Tempel der Buddhisten. 1500 Meter entfernt, wenn man das kürzeste Strässchen wählen würde. Dampfkochtöpfe kenne ich aus der Migros, dem Tösstal, Drucktöpfe aus Deutschland und konsolidiert, werden sie alle, wie dies zu gutem Ton gehört, hier im Kanton Zürich. Zumindest ein «Big Star», den ich vor Jahren kennen lernte, war sogar nebst Pfannen auch mit Jeans liiert, die hierzulande nicht mehr zum guten Ton oder letzten Schrei gehören. Es wurmt mich noch heute, dass wir auf das Angebot je einer massgefertigten Jeans-Schale inkl. Halsbinder nicht eingingen. Insiderwissen durften wir nicht verwenden, aber zumindest haben wir das Unternehmen vor dem Börsengang der Öffentlichkeit vorstellen dürfen, denn man bedinete sich der kotierten H.E.C. aus Aarwangen. Von diesem Nebenwert hört man keinen Ton mehr, obwohl die Aktie immer noch in Depots geführt wird. Der Size Effekt funktionniert für Späteinsteiger nicht immer.

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Eigentlich hätte ich orange Jeans wählen sollen oder zumindest meinen Orangen Turban mitnehmen sollen, den ich von den Sikhs, von Karan Singh, erhalten habe. Vom buddhistischen Mönch, welcher uns im kühlen Wald mit gewieften Augen beobachtet, werden wir herzlich willkommen geheissen gemeinsam auf der Bank Platz zu nehmen.

Ihm ist sichtlich wohl hier. Er kennt auch Karan und erzählt wie dieser ganz begeistert vom 14. Dalai Lama, mit dem Ordensnamen Tenzin Gyatso. Zu seinem 80. Geburtstag wird es ein Fest geben. Ganz jede Bemerkung haben wir nicht verstanden, denn der tibetisch-deutsche Dialekt hat für uns so seine Tücken. An der Lautstärke des Tons allein kann es nicht liegen, hier versteht man alles. Kein Lärm. Zumindest, bis die Windrichtung und die Anflugschneise wechselt … oder bis am nächsten Morgen früh noch vor den eingeladenen Festbesuchern.

Lautlos, fast kein Ton und dabei könnte der Schrein aus Ton/Lehm gefertigt sein, wie es im Tibet eigentlich Brauch ist. Genau genommen, entstehen Bräuche, weil man nur dies zur Verfügung hat. Stein und Lehm – und wenig Holz. Holz als Träger und nicht als Wandverkleidung. Eines der schönsten und grössten Lehmgebäude habe ich noch nie selbst gesehen – der weltbekannte Potala-Palast in Lhasa.

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Wandmalereien im Tibet erfolgen oft auf Lehmuntergrund. Von der Art, wie unser Diskussionspartner, der Mönch, nach der herzlichen Verabschiedung das heilige Relikt, den Schrein, im Uhrzeigersinn meditierend umkreiste, müsste es sich um eine Stupa handeln. Hier sind auch Tsa-Tsa’s zu sehen – aus Ton, wohlverstanden.

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Anderthalb Kilometer weiter schauen wir uns noch die reformierte Kirche Wildberg an. Einerseits erstaunt mich das moderne Auftreten. Die erste Kirche mit automatischer Schiebetüre, festinstalliertem Beamer und riesiger Leinwand. Die Kirchenfenster sind modern gehalten, könnten vielleicht dem Fraumünster zu Zürich nachempfunden worden sein. Eine echte Hochzeitskirche. Am nächsten Tag erholen sich einige Hochzeitsgäste im Dorfbrunnen neben der Kirche. Der Greifensee ist nicht in greifbarer Nähe.

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Andererseits frage ich mich, in welchem Jahrtausend wir hier wohl stecken. Gehört dieses «Ding» nicht in eine andere Landeskirche? Reformierte könnten sich fragen, was sie mit diesen kleinen Kirchen-Kerzen grillieren könnten. Und was ist auf der Wetterfahne – Hahn oder Kreuz? Eine Wetterfahne! Wer’s noch nicht mitbekommen hat, wir befinden uns hier tatsächlich im Kanton Zürich – mindestens beim Alphabeth am Schluss.

Und die dritte Art von Ton? Ziemlich lautes Dezibel-Geklirr, den wir  waren eben noch am Schlafen im Dachstock des Nachbargebäudes. Etwas unreiner Ton und wie ich es vor allem aus Italien kenne, nur ein aller einziger Ton, zwar mit einigen Untertönen, das einem ein leichtes Schauern über den Rücken laufen lässt, obwohl es alles andere als kalt war. Die Kirchenglocke soll das sein. Ich hätte eher an Sturmglocke gedacht. Ein Thema das Meckermann, mein zweiter Bloggötti, vor über zehn Jahren dauernt traktiert und trakdandiert hat. Er war 500  Meter neben seinem «Übel» in, sie erraten es, in Aarwangen. Dokumentiert wurde auch sein Ärger über Kuhglocken. Die waren etwa gleich weit weg, wie wir von der Kirchenglocke – keine 50 Meter. Und es war nicht um 09.15 Uhr sondern um 05.00 Uhr – also kurz nach Mitternacht – geschweige denn alleinig am Sonntag.

Sorry, wer wundert sich da noch, dass heute viele die Kirche verlassen und schlecht über sie reden … oder schreiben. Ich hab es mit Humor genommen und die Waldkapelle aufgesucht. Den Katholiken haben wir das vor 50 Jahren in Bern-Bethlehem abgestellt. Wohlgemerkt, um 07.00 am Sonntag. Zumindest am Montag, dem Geburtstag des Dalai Lama, konnten die wilden Bergler zwei Stunden länger schlafen.

Der Ton zum Ton und drei Stunden später geht es erneut zum Werken mit Ton. Einem der ältesten und zugleich modernsten Baustoffe. Kostengünstig, vor Ort zu finden, extrem vielseitig … aber nicht so ganz einfach aus der Tube zu drücken. Fragen über Fragen. Nur eine ist ungeklärt!

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Wozu wurde dieser Behälter gebraucht? Vermutlich zum Vergären einer Flüssigkeit. Für Sauerkraut und Wasserleitungen werden die gleichen Materialien verwendet. Einheitston braun, weil es immer so war. Etwa gleich alt, wie der älteste Teilnehmer an unserem Kurs – hergestellt von der Steinzeugfabrik Embrach. Fassungsvermögen  wie der Durst der Kursbesucher, – Leitung und der Küchenmannschaft.

Zwei wunderschöne bunte Tage, nicht nur alles in Braun, Ton in Ton.

Konfliktgebiete Iran, Syrien und Pakistan


«Einladung zu den Vorträgen und der anschliessenden Diskussion:

Konfliktgebiete Iran, Syrien und Pakistan; spielen die Religionen, insbesondere „der Islam“, eine Rolle und welche Rolle spielt „der Westen“?

Einladung im Namen von NR Geri Müller, Prof. Dr. Farsin Banki und ER Dr. Yahya Bajwa

Anlass am Montag, 27.1.2014 in der Aula der Kantonsschule Baden, 1930h:

Prof. Dr. Farsin Banki (emeritierter Professor für Philosophie, speziell Erziehungsphilosophie Universität Teheran / Iran):
Iran oder Persien? Ein Land und seine Geschichte. Schiitische Religionspolitik und die geopolitische Lage Irans. Iran, einst Verbündeter, heut Verstoßener der Weltgemeinschaft. Irans Atompolitik aus der Sicht eines Einheimischen.

Dr. Yahya Hassan Bajwa (Einwohnerrat, AltGrossrat, Vertreter European
Greens mit Arbeitsfeld Europäische Sicherheit und Menschenrechte, Dozent/Lehrer):
Was geschieht, wenn Fundamentalisten in einem Staat wie Pakistan die Oberhand gewinnen und sogar die Verfassung ändern?

Geri Müller (Nationalrat, Mitglied der Aussenpolitischen Kommission (APK):
Es gab keinen arabischen Frühling. Die (Fossil-)Party ist zu Ende. Die Religion als Vorwand für Soziale Differenzen.

Kantonsschule Baden:
Seminarstrasse 3, 5400 Baden,
Herzliche Grüsse
Dr. Yahya Hassan Bajwa «

Danka Yahya für die Einladung.

Minarett-Bastelbogen


Den möchte ich euch nicht vorenthalten …

Minarett-Bastelbogen

… gefunden bei Yahya in Facebook. Und unsere Meinung zu den Minaretten sollten sie kennen … sonst geben sie doch einige Suchwörter in der Blogroll ein.

Vor einem Jahr erschienen:
Preisübergabe an Dr. Gret Haller

Vor zwei Jahren erschienen:
Kirche – Staat – Gericht oder «Am Anfang war die Blutwurst»

Vor drei Jahren erschienen:
Saint Ambroix – Departement Gard

Vor vier Jahren erschienen:
Forum für einen fortschrittlichen Islam

Text und Foto: Stephan MartiFinanzblog
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Kurs für muslimische Kaderleute statt für Jugendliche


Universität Freiburg bietet Kurs für muslimische Kaderleute an die Universität Freiburg startet im Herbst den laut ihren Angaben ersten Weiterbildungskurs für muslimische Kaderleute in der Schweiz. Er richtet sich aber auch an Nicht-Muslime, etwa an Lehördenmitglieder.

Abgeschlossen wird der Kurs mit dem Titel «Islam, Muslime und Zivilgesellschaft» mit einem Weiterbildungszertifikat, wie die Universität Freiburg mitteilte. Das Programm kann berufsbegleitend besucht werden und umfasst 23 Präsenztage.

Angesprochen werden Muslime in Funktionen wie Imam, Vereinsvorsteher nd Lehrerin respektive Lehrer – Leute, welche die Prinzipien westlicher Gesellschaften besser verstehen wollen und als Vermittler wirken möchten. Nicht-Muslime profitierten, indem sie mehr über den Islam erführen und konkrete Anregungen erhielten.

Das Kurskonzept ist in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe zum Islam in der Schweiz (GRIS) und dem Institut International de la pensée islamique de Paris entstanden. Er findet im Weiterbildungszentrum der Uni Freiburg statt und dauert bis Juni 2010. Es wirken über 50
Spezialisten mit.

sda

Publiziert am 05.03.2009

Kaderleute in der Schweiz, die z B in der ABB oder ASCOM oder anderen internationalen Firmen arbeiten, sind noch nie das Problem gewesen! Wer Fr 10’000,. im Monat verdient ist «automatisch» integriert. Ich kann mich nicht erinnern, dass sich jemals jemanden wegen eines solchen Bürgers/Bürgerin beschwert hat. Richtig ist, dass ein Imam eine Ausbildung machen sollte, um die Zivilgesellschaft der Schweiz und deren Gesetze kennenzulernen. Doch ich glaube nicht, dass man einem Imam erklären muss, was nun der Islam ist – das wäre, wie wenn man einem Pfarrer noch über seine eigene Religion einen Kurs verschreibt, der wohl oder übel nur die theologische Oberfläche ankratzt. Nur schon dieser Punkt könnte dazu führen, dass man nicht hingeht. Oder würde der Pfarrer einen solchen Kurs besuchen? Man sollte ganz klar das Zielpublikum trennen. Hier geht es aber nicht nur um Muslime, sondern alle Ausländer sollten die Möglichkeit haben, den Kurs zu besuchen; d.h. sollten sich angesprochen fühlen. Weshalb werden hier die Muslime speziell als Problemfeld ausgegrenzt? Ist ein Katholik aus Albanien oder ein Protestant aus Südafrika automatisch integriert, weil er Christ ist? Ich habe das Christentum in verschiedenen Ländern und Kulturen erlebt und der ist wirklich sehr verschieden von der Schweiz – sogar zT theologisch. Mit dem Titel und mit dem Kurs scheint es mir, als wären die Muslime das Problem. Nicht schmeichelnd für einen Muslim. Doch wer einen solchen Kurs besuchen sollte, das sind die ausländischen Jugendlichen, von denen dauernd in den Medien die Rede ist. Die haben es mit einer neuen Sprache, einer neuen Gesellschaft und neuen Gesetzen zu kämpfen. Sie haben auch damit zu kämpfen, dass sie jugendlich sind und nur schon deshalb überall anecken! Doch an diese scheint man nicht gedacht zu haben. Da unterrichtet man doch lieber pflegeleichte Kaderleute.

Dr. Yahya Hassan Bajwa

TransCommunication, Baden

Kommunikation, interkulturelle Kommunikation, interreligiöser Dialog,
Integrationsfragen

Vor einem Jahr erschienen:
Flugzeugentführer und Entführte – keine Spur von Hass

Vor zwei Jahren erschienen:
«Kein Gütesiegel für die Frommen»

Vor drei Jahren erschienen:
Menschenrechtsrat beschlossen

Zusammenstellung: Stephan MartiFinanzblog

Das Buddhistische Zentrum Wat Srinagarindravararam


Zwischen Aarau und Olten hat schon mancher aus dem Zugsfenster geschaut. Nördlich sieht man die Wasserfahnen von Gösgen, grauer Beton vom kühlen Turm …

Bitte weiteresagen . keine Sperrfrist:

29. November 2008 – Preisverleihung des «Prix libref» an Frau Dr. Dr. h.c. Gret Haller anlässlich unserer Hauptversammlung im Bourbaki Panorama Luzern

… und südlich strahlt es golden im Buddhistische Zentrum Wat Srinagarindravararam in Gretzenbach. Danke für die Gastfreundschaft und die offenen Türen.

Wat Srinagarindravararam 1

Wat Srinagarindravararam 2

Wat Srinagarindravararam 3

Wat Srinagarindravararam 4

Wat Srinagarindravararam 5

Vor einem Jahr erschienen: Sektenpolitik, Blogregime und Sexualität

Vor zwei Jahren erschienen: Sikhs und eine Frage zur Religionsfreiheit

Vor drei Jahren erschienen: Orthodoxie und Gewalt im Islam

Text und Foto: Stephan MartiFinanzblog

Jalsa Salana der Ahmadiyya Bewegung in Frauenfeld


Die Ahmadiyya Muslim Jamaat Schweiz hat libref als Gast an ihre Jahresversammlung eingeladen. Die Ahmadiyya Bewegung unterscheidet sich von anderen islamischen Bewegungen. In ihrer Interpretation des Korans legt sie diesen friedfertig aus.

Das Programm hat doch einige Ideen gegeben, was man als Gastwort vortragen will. Nationalrat, Grossrätin und Helikopterpilotin, Pfarrer Kaufmann der Stadt-Zürcher Kirchgemeinde Balgrist, der Stadtpfarrer von Frauenfeld und mehrheitlich Frauen von Incomindios und viele andere bringen ihre Grussbotschaft und dürfen Fragen zu den Referaten und dem Islam stellen.

Eine Frage beschäftigt. Wo sind die Frauen? Sie sind hinter dem Vortragsraum und spielen mit den Kindern. Für viele nicht zu begreifen. Im Laufe der >Zeit dürfte sich dies ändern. Ich möchte an dieser Stelle nur darauf aufmerksam machen, dass es noch heute in der Schweiz Kirchgemeinden gibt, wo Frauen und Männer getrennt sitzen. Die einen links, die anderen rechts.

Da wir Gäste auf Deutsch sprachen, wurden die Reden in Urdu übersetzt und waren vorher ein zu reichen. Ich denke, dass unser Freund und Tagungsleiter Yahya wegen der Brisanz des Textes mir das Schlusswort übertragen hat. Danke. Auch für die Widmung im Koran, den wir erhalten haben. Nur keine Angst, wir werden nicht gleich konvertieren. Wir sprechen zu langsam, betonen stärker, gestikulieren mehr und fassen uns im Vergleich sehr kurz. Aber eben, diese Beobachtungen und die Gespräche, das ist das Tolle, Religionsverbinde.

Religiöser Frieden und Menschenrechte

Liebe Männer, liebe FRAUEN, ich bin gerne nach FRAUENfeld gekommen. Ich stelle ihnen jetzt selbst einige Fragen, die jeder unabhängig seiner Religion beantworten kann.

Herzlichen Dank, das ich im Namen von libref – liberal reformiert – hier sprechen darf. Danke auch, dass wir an unserer Religionen verbindenden Synode in Bivio (07) und der 2. Kappeler Milchsuppe (05) Referenten Ihrer Religion begrüssen durften. Was damals gesagt wurde ist zu wichtig, als dass ich dies in eigene Worte kleiden will. Ich nehme vor allem die Leitgedanken aus dem Referat von Dr. Gret Haller und versuche einige Stunden in wenigen Minuten wieder zu geben.

1.) Religionsfreiheit als Menschenrecht. Die Menschenrechts-Konvention der UNO ist weltweit wirksam und man kann klagen.

2.) Je nach Land hat man unterschiedliche Traditionen mit der Religion und dem Staat um zugehen.

Die Freiheit in der Religionsausübung ist in den USA wichtiger als eine staatliche Ordnung.

Entscheidend für Europa waren die Schrecken des 30.jährigen Krieges im Zeichen der Religion. Der westfälische Frieden von 1648 unterstellt die Religion staatlicher Ordnung.

Gestatten sie mir aber eine Frage: Hat Europa eine fixe Grenze? Könnte es da zumindest politisch Überschneidungen geben?

3.) Grenzen der Religionsfreiheit

Keine Religionskriege mehr. Und hier erwähne ich immer den Krieg zwischen El Salvador und Nicaragua. Auslöser war ein Fussballspiel. Fussball ist einer Religion nicht unähnlich.

Der Ruf nach einem Minarettverbot ist wohl eher ein Akt reiner Ausländerfeindlichkeit als eine grundsätzlich religiöse Forderung. Mehr dazu im Internet bei libref.

Religion geniesst bis zu jenem Grade die Freiheit, bis sie selbst die Freiheit anderer begrenzt und so den öffentlichen Frieden gefährden kann.

Und am Schluss gestatten sie mir die 2. letzte Frage: Wo liegt eigentlich der grosse Unterschied zwischen Ihnen und uns? Denken sie an die letzte Begegnung zwischen Ihnen und zum Beispiel einem Reformierten und lassen sie Äusserlichkeiten wie das Aussehen unbeachtet. Das Innere ist massgebend. Gibt es dann wirklich grosse Unterschiede?

Yahya und ich haben zusammen einen Grill montiert und dann gegessen und getrunken. Ich habe Schwein gehabt und Alkohol getrunken. Yayha trinkt keinen Alkohol. Wir respektieren Euren Glauben. Bei uns gibt es bei einem «Abendmahl» in der Kirche meist Wein und heute vielfach auch Wasser. Wein entspricht unserer christlichen, westlichen Kultur. Und es ist ein Genuss. Wir wissen auch, das zu viel nicht gesund ist. Die letzte Frage. Haben sie noch nie in einer liberalen Gesinnung, religiöse Rituale oder Gepflogenheiten eines Andersgläubigen ausprobiert? Das verbindet und es ist der Kitt für Frieden, den eigentlich alle nicht fanatisch denkenden Menschen suchen. Lass uns den Frieden suchen oder festigen …

Wir würden uns freuen, wenn am 29. November 2008 an unserer Hauptversammlung im Bourbaki-Panorama in Luzern eine Delegation von ihnen präsent sein wird. Unsere Vereinigung ist im Jahr 1871 gegründet worden. Im gleichen Jahr unterlag General Bourbaki bei der Schlacht an der Lisaine und seine Armee mit einem Restbestand von 87’000 Mann wurde durch General Clinchant in die Schweiz geführt und von General Herzog interniert.

Frauenfeld 1
Frauenfeld 2
Frauenfeld 3
Frauenfeld 4
Frauenfeld 5
Frauenfeld 6

Bei mir war die Türe noch nicht angeschrieben und deshalb weiss ich, was dahinter war. Keine Toiletten, die waren auf der anderen Seite und angeschrieben. dort wird vor allem das Lavabo gebraucht um Füsse, Kopf und Oberkörper zu waschen um anschliessend ans Gebet auf dem grossen Teppich zu gehen. Schuhe sind jetzt nicht mehr erlaubt. Es waren einige lehrreiche und friedliche Stunden.

Vor einem Jahr erschienen: Vor den Römern waren die Pfahlbauern … und was sagt Washington dazu …

Vor zwei Jahren erschienen: Abschied von Dr. Peter Sager

Vor drei Jahren erschienen: Rückkehr des Religiösen – Begegnung mit Pascal Couchepin

Text und Foto: Stephan MartiFinanzblog