Die NZZ berichtet …


… zumal über die Veranstaltung von IRAS-COTIS.

«Religiöse Freiheit und religiöser Friede – Staatliche Aufgaben im zunehmenden Pluralismus

Die zunehmende religiöse Vielfalt wirft im öffentlichen Bereich neue Fragen der Gleichbehandlung auf. Spannungen und prinzipielle wie pragmatische Lösungen waren Thema einer Tagung in Zürich.

C. W. Die Religionsfreiheit und vor allem ihre Konkretisierung haben unter anderem infolge der Immigration neue Aktualität und Brisanz erhalten … lesen sie bei der NZZ weiter

Zwei Veranstaltungen innerhalb einer Woche, Themen die sich überschneiden und trotzdem ganz unterschiedlich sind, präsentiert wurden. Sogar gleiche Referenten – Dr. Dr. h.c. Gret Haller . Zuviel des Guten? Ich denke nein. Veranstaltungen um diese Themen werden in Zukunft vermutlich zu einem Thema, das nicht nur Kirche und Politik anspricht, eben jeden betrifft. Beide Organisationen sind vielleicht verfrüht, aber irgend einmal muss man loslassen …. und wir haben gegenseitig von den Veranstaltungen gewusst. Beide haben für den andern Werbung auf der Internetseite betrieben.

Über diese Thematik gibt es bei uns Einiges zu lesen … und einige werden wieder wie nach der 2. Kappeler Milchsuppe sagen, «eigentlich schade, ich hätte hin gehen sollen».

Aus dem Bünderland gelangte von eiem Synodeteilnehmer eine Stimme zu mir, dass in meinem Wohnort Raketen gebaut werden … ja, vielleicht sogar zwei verschiedene Arten, wovon eine zu obigen Themen passt. Lesen sie im Finanzblog weiter

Zusammenstellung: Stephan Marti-LandoltFinanzblog

Das Huhn oder das Ei bzw. die öffentliche Ordnung & Religion: Was war zuerst?


Was Glauben- & Gewissensfreiheit ist, glauben wir zu wissen. Niemand hat vorzuschreiben, was ich zu glauben habe, in meinem Gewissensentscheiden bin ich frei – solange, werden Skeptiker einwenden – als ich mich zumindest äusserlich an die ‚öffentliche Ordnung ‚ halte.

Und doch: Die öffentliche Ordnung entwickelte sich in der Aufklärung, vorher wurde von oben nach unten regiert: In Glaubenssachen galt ein cuius regio, eius religio: Unternehmen haben wie der Fürst zu glauben. Das wurde im 18. Jahrhundert anders, die französische Revolution setzte Volksrechte in Kraft, und die UNO verlieh den Bürgern Menschenrechte. Sie sind Rechte. Was heisst das. Sie sind eine Autorität. Das Recht befiehlt. Wer im Recht ist, gestaltet sein Vertragsverhältnisse nach seinem Recht. Rechte richten sich unter den Bürgern, Menschen, in der Schweiz nach dem Obligationenrecht, und Obligation ist, der Name sagt’s, eine Obligation, Verpflichtungscharakter, Autorität, öffentliche Autorität. Worin nun gründet diese? Seit er Aufklärung beobachten achtsamer Bürger, dass aus der öffentlichen Ordnung immer mehr eine biologische wird. Die öffentliche Ordnung greift direkter auf das Leben der Person, nicht die Person selbst, im schlimmsten Falle damals, als die Nationalsozialisten Biomasse vergasten. Was das Individuum zum Subjekt seiner selbst erhebt, bleibt auf der Strecke. Das Leben selbst wird Objekt von Vorschriften etwa in der Stammzellenforschung, im Heimschaffen von Flüchtlingen. Nackte Existenz wird ausgegrenzt. Biographien von Individuen werden zu ‚Biopolitik’, rügt der italienische Rechtsphilosoph Giorgio Agamben in Anlehnung an Michel Foucault. Es entsteht ein totalitärer Zugriff auf jeden Einzelnen. Das Lager als Matrize der Moderne?

Als Antwort auf globale Fluchtbewegungen und Terror werden Grund- und Freiheitsrechte ausser Kraft gesetzt. Als Beispiel dafür sieht Agamben die Flüchtlings-Camps in der Europäischen Union und das amerikanische Gefangenenlager in der Guantánamo-Bucht auf Kuba (war schon im Finanzblog ein Thema), wo Menschen eine biologische Gefahr statt politische Gegner sind. Agamben zufolge wird der permanente Ausnahmezustand zum neuen Regulator des politischen Systems. Er wird in diesem Schreckens-Szenario neben Staat, Territorium und Nation zum vierten Element der politischen Ordnung als Biomacht, die sich mit dem Ausbau von Volksrechten trifft, nach welcher heute lautstark gerufen wird.

Spricht die Biomacht Staat nicht eher die Masse als Objekt technischem Disziplinierens an? Agamben: Wir sind Bürger eines Naturkörpers, welcher von der Politik ergriffen wird. Eine Komplementarität zwischen dem Subjekt und seinen Sujet, dem Recht, ist deshalb geboten. Wie anders als im Kontext von Öffentlicher Ordnung und Menschenrecht im Dienste von Glaubensfreiheit und religiösem Frieden soll das erreichbar sein? Wer eher als liberale Protestanten sollen dafür zu gewinnen sein, sich für den Dialog zwischen öffentlicher Ordnung und Glaubensfreiheit in der Achtsamkeit aufs Wort Gottes, statt menschlich vergottete Satzung zu engagieren, indem Biomacht und Autorität des Rechts dadurch zu entflechten sind, dass die Autorität des Rechts in seinem mystischen Grund als Ursache von Recht als Biomacht aufzudecken ist? Die Mechanismen des Rechts, von denen schon Kafka schreibt, dass sie ‚kafaesk’ sind, sind zu analysieren, denn das Lebens- & Sterbrecht des Subjekts sind immer mehr relativiert, und zwar durch Nützlichkeitsdenken, Utilitarität, wie sie für eine freiheitliche Ordnung obsolet ist. Menschen, die frei sind, haben keinen Grund, sich einer Nutzensmaxime zu unterwerfen. Sie arbeiten einander freiwillig in die Hand, selbst ohne, dass die Doktrin von der den Markt ordnenden ‚Hand im Hintergrunde’ von Adam Smith als Magier ins Spiel zu rufen ist. Vielleicht, dass das Eintreten für die Glaubens- & Gewissensfreiheit als Menschenrecht dafür reicht, dass Menschen als Subjekte sich für einander interessieren, mit einander handeln statt kriegen. Öffentliche Ordnung ist dann ein Reflex davon, eine Mächtigkeit, Leben zu befördern und sterben zu lassen, und keine absolutistisch angehauchte Autorität mehr. Sie wird zur Partner von Glaubens- & Gewissensfreiheit. Statt dass die öffentliche Ordnung, aus der sich Religion weit zurückgezogen hat und womit diese Ordnung zur Biomacht wurde, welche als solche nach einer Ordnung des Ausgrenzens sich ihre Individuen unterwirft, Freiheit der Religion ‚mit historischer Begründung’ im leidvollen Erinnern an Glaubenskriege nach ihrem eignen, staatlichen Gusto zubilligt, spielt sich dann ein ‚Freie Kirche & freier Staat’ ein, die Freiheit, Gott zu geben, was ihm gebührt, und dem Staate, was diesem zusteht. Die vervielfältigende Differenz zählt, welche die Religion in der Glaubens- & Gewissensfreiheit kultiviert und keine Einheit, auf welche die öffentliche Ordnung hin konditioniert, ist gesucht. Solche ‚Différance’ (Jacques Derrida) ist das Ziel, für welches der liberale Kulturprotestant einsteht, mit einem Menschenrecht pro-testiert.

Text: Jean-Claude Cantieni, Chur

Jean-Claude Cantieni

… der Philosoph und Denker Jean-Claude Cantieni – wer das Masterpasswort kennt, kann auch Texte mit eigenen Fotos ergänzen – der Finanzblogger

Bivio-Vortrag Dr. Dr. h.c. Gret Haller


Zum Vortrag von Dr. Gret Haller an der Bivio-Synode von Libref (25. Aug. 2007)

Religiöser Frieden und Menschenrechte

In ihrem temperamentvollen Vortrag von rund einer Stunde Dauer stellt sie zuerst die Inflation des Begriffs Menschenrechte (MR) fest. Es gibt unsinnige MR-Postulate, wie z.B. jenes gewisser älterer Frauen, welche aufwendigste medizinische Hilfen für das Kindergebären einfordern als MR für das Gebären können.

Frau Haller gruppiert ihre Ausführungen nach folgenden drei Grundfragen:

1.) Religionsfreiheit als MR auf verschiedenen räumlichen Geltungsebenen.
2.) Öffentliche Ordnung und Religion in ihrem Zusammenhang
3.) Grenzen der Religionsfreiheit

Zu 1.) MR-Konvention der UNO ist weltweit auf globaler Basis wirksam, und einklagbar geworden.

Zu 2.) Die Bosnienerfahrungen und aktuelle Ereignisse haben die Referentin hellhörig für unterschiedliche Traditionen im Umgang mit Religion und Staatlichkeit gemacht. Entscheidend für Europa waren die Schrecken des 30.jährigen Krieges im Zeichen der Religion. Der westfälische Frieden von 1648 unterstellt die Religion staatlicher Ordnung.

Der europäische MR-Artikel: Freiheit, die Religion betreiben zu dürfen, aber dadurch dürfen andere nicht beeinträchtigt werden! Nationen ersetzen Religionen … keine Religionskriege mehr (dafür nationale Feldzüge).

Es gibt eine historische Konditionierung: die amerikanische oder die europäische Fassung des Problems.:

a) die amerikanischen Freiheitsrechte (amendments): Einwanderer unterstehen einer Bekenntnispflicht (Puritaner wollten ja als Europaflüchter in Amerika einen Gottesstaat errichten). Die Freiheit in der Religionsausübung ist demnach wichtiger als eine staatliche Ordnung. Anders in Europa

b) In Europa, in der Schweiz nach dem Sonderbundskrieg, nach der Gründung des Bundesstaates, zwingen die freisinnigen Sieger die katholischen Verlierer in die neue Staatsordnung, also eine reduzierte Religionsfreiheit im Sinne des allgemeinen Religionsfriedens («Wir haben „Religionsfreiheit politisch im Blut!» ;siehe Kappeler Milchsuppe oder die relativ schmerzlose Wahl einer jüdischen Frau Dreifuss in den Bundesrat). Der Ruf nach einem Minarettverbot ist wohl eher ein Akt reiner Ausländerfeindlichkeit als eine grundsätzlich religiöse Forderung.

Zu 3.) MR sind auch demokratische Mitwirkungsrechte, sie sind aber nicht durch Waffengewalt durchzusetzen.Der Bürger ist durch die MR ein Rechtsunterworfener, aber auch ein Berechtigter. MR sind einklagbar, sie finden aber ihre Grenzen, wo die Freiheit der andern beginnt. Religionsfreiheit war für Puritaner sehr wichtig, in Europa aber, wie schon festgestellt, staatlich eingegrenzt. Die Sekten zogen nach Amerika, … so dass Huntington die weltweiten Religionskriege als unvermeidlich betrachte … aber die europäische Erfahrung ist eine andere: Durch MR kann auf die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung eingewirkt werden. Religion geniesst bis zu jenem Grade die Freiheit, bis sie selbst die Freiheit anderer begrenzt und so den öffentlichen Frieden gefährden kann.

Nach Handnotizen des Vortrages zusammengefasst durch: Werner Gallusser, Basel, 29. Aug. 2007

Hier noch ein kleiner Nachtrag von sml

Dr. Gret Haller

Dr. Dr. h.c. Gret Haller

… Frau Dr. Dr. h.c. Gret Haller …

Prof. Dr. Werner Gallusser Basel

… Prof. Dr. em. Werner Gallusser kann man stundenlang zuhören …

Humangeograph Prof. Dr. em. Gallusser

… Zuhören, eine Kunst die er perfekt kann …

Europa, Asien, Amerika und Afrika in Bivio

Die Synode in Bivio ist zu Ende – insgesamt ein Erfolg mit insgesamt über 60 Teilnehmern. Vorab nur einen kleinen Querschnitt.

Höhepunkte gab es viele, diese zu werten ist alles andere als einfach. Jeder sieht dies vielleich etwas anders. Die einen zielten auf die Vergangenheit, andere in die Gegenwart und einige in die Zukunft. Für mich persönlich sind diejenigen für die Zukunft am wichtigsten, die der Gegenwart am interessantesten und die in die Vergangenheit am lehrreichsten und der höchste Höhepunkt war für mich am Schweiss treibendsten und auf auf 2750 gelegen.

Ein (nocht nicht) Mitglied hat sich aufgeregt, das wir das Wort Synode (Konzil) benützen. Wir haben es als Wortspielerei genommen. Bivio und Synode bedeuten Ähnliches. Bi-vio zwei Wege und Synode – synodus (altgr. für gemeinsamer Weg, Zusammenkunft). Und die Zusammenkunft und ein gemeinsamer Weg scheint uns gelungen zu sein. Selbst schuld, wer nicht dabei war. Er hat neben dem Programm auf die intensiven Diskussionen bis in den morgen verpasst. Bedauert wurde von einigen, dass nicht mehr Mitglieder den Weg nach Bivio fanden. Andere haben die grossen Strapazen auf sich genommen – der Jüngste war ziemlich genau 80 Jahre jünger, als der älteste Teilnehmer. Einer hat aber nicht überall teilgenommen – der Nuggi (Schnuller) hätte ihn an den Diskussionen gehindert …

römische Wagenspur

… römische Wagenspur – die Reise von Bivio bis zum Julier hat früher vermutlich länger gedauert, als heute von der Romandie …

Gret Haller

Dr. Dr. h.c. Gret Haller – schon alleine für ihr Referat hätte sich gelohnt, die unsäglichen Strapazen auf sich zu nehmen und bis ins Bünderland zu kommen. Vielleicht erzählen wir noch einmal etwas mehr über das was die Referentin die den Weg von Frankfurt am Main auf sich nahm zu sagen hatte. Nur mal zwei kleine «interessante» Details. Der Unterschied zwischen Europa und den USA. In Europa «steht» der Staat über der Kirche und in Amerika ist die Kirche dem Staat «übergeordnet». Die geschichtlichen, rechtlichen … Aspekte, machen das Verständnis der unterschiedlichen Kulturen wohl für manchen einfacher. «Es wäre falsch, den Verein libref. aufzulösen, er ist vermutlich auf dem richtigen Weg und dürfte in Zukunft eine wichtige Funktion erfüllen …». Besten Dank Frau Haller, für ihre Anstösse an einen Verein, den sie bisher nicht gekannt haben …

Reiner Anselm

Prof. Dr. Reiner Anselm, heissen wir als Einzelmitglied bei uns ganz herzlich willkommen. Er hat wohl die beste Idee für unsere Zukunft geliefert. Ein externes Netzwerk zusammenstellen und … aber das verraten wir noch nicht. Merci auch dafür, dass du Frau Haller nach Bivio gebracht hast. Ihm ergeht es ähnlich wie unserem Vorstand. Wir haben seine Studenten gratis aber sicherlich nicht vergebens eingeladen. Keiner kam. Zürich – Bivio, Genau drei Stunden und eine Minute. Reiner musste noch nach München. Liegt doch fast am Weg! Das ist die heutige Zeit. Schon nur die Halbpension ist erwähnenswert – Hotel Post Bivio. Danke den Geschwistern Lanz für unsere Sonderwünsche und dass wir die Filme Aschenbrüder und Totengräber in der Lanzio Bar mit vollem Disco-Sound abspielen konnten …

Prof. Dr. Jan Andrea Bernhard

… wo auch Dr. Jan Andrea Bernhard von der Arbeitsgemeinschaft für freie Theologie Graubünden (AFT) seine Grussworte an uns richtete …

Dekan Pfr. Thomas Gottschall

… jemand hat den Dekan der Synode (hier sind die reformierten Pfarrer gemeint) und Kirchenrat der evangelisch reformierten Landeskirche Bünderland Pfr. Thomas Gottschall mit Herr Thomas Gottschalk angesprochen. Nicht nur der Vorname ist identisch, beide sprechen hervorragend und mit Schalk …

Fritz Guidon

… der Gemeindepräsident Fritz Guidon erzählt über «seine» Gemeinde mit rund 220 Einwohner (aber fast der Gemeindefläche der Stadt Zürich) …

Elda Simonett-Giovanoli

… Bergluft hält geistig und körperlich jung – die Schriftstellerin und (ehemalige) Lehrerin von Bivio Elda Simonett-Giovanoli – hier Erinnerungen und ein Bild aus ihrer Kindheit. Sie erzählt einige Geschichten aus ihrem Buch – auf Deutsch. In Bivio ist sie cittadina importanti, zumal die italienische Wikipedia weiss dies …

Erica Fasciati

… vielleicht wird es auch die Künstler Erica Fasciati (Seite 35)mit eigener Galerie, wo zur Zeit eine Ausstellung gezeigt wird, die man auch aus religiöser Sicht betrachten kann …

Cantio antiqua

… des Gesangs Ensemble «Cantio antiqua» singt in der reformierten Kirche auch in der dritten Landessprachen des Kantons – Romanisch – wobei diese Aussage nur für das offiziell Italienisch und mehrheitlich Deutsch sprechende Bivio gilt – sehr viele hier können alle drei Sprachen und wenn erstaunt es, Englisch auch noch …

Andreas Bliggenstorfer

… die Predigt mit Pfarrer Andreas Bliggenstorfer findet aber auf dem Julierpass statt – eine Bergpredigt mit Glockengeläute. Dieses verklingt erst gegen die Mittagszeit, als die Wiederkäuer zum Verdauen abliegen. Ob sie es uns überl nehmen, dass wir nachher am See unter anderem auch Bündnerfleisch geniessen? Aber vielleicht kommt es ja aus Brasilien oder gar Australien

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… Dr. Yahya Hassan Bajwa – sein Lebenslauf und seine Gesinnung – Schweizer, Pakistaner, Muslim, neu Einzelmitglied bei libref. – eine imposante Persönlichkeit mit echt ökumensicher Einstellung. Was er sagt, macht er auch. Er spricht von seiner Schule für mittellose Mädchen und Frauen in Pakistan (alles Wichtige erfahren sie dort unter «weiter»), von LivingEducation. Die Kollekte wird dorthin überwiesen – Hotelrechnung gibt es keine, die Revisoren werden dies nach vollziehen können (lieber mental, als nur Beleg mässig). Alles zusammen eine Summe, damit eine Schule mit 80 Schülerinnen, von den rund 80 Prozent Christen sind, einige Tage leben können. Ob Christen oder Muslim – man schaut nicht auf die Religion …

… die Mosche ist rund 20 Minuten zu Fuss entfernt – gleich weit weg wie die Kirche. Es gibt dort in Pakistan weder einen Kirchturm, noch ein Minarett. Nicht weil es verboten ist oder aus Vorsicht, gar Angst – man hat kein Geld dazu. Jedes Gebäude hat einen rund 50 cm hohen Turm, damit sie sich von den andern Häusern doch etwas abheben …

… «betet für alle die in Regierung und Staat Verantwortung tragen» ist nicht nur ein christliches Gebet, auch Muslime beten es – Yahya wird dieses Plakat, das zur Zeit in der Schweiz auf Plakatwänden klebt, in seinem Büro aufhängen. JaJa. Nicht NeinNein. Aber richtig ausgesprochen heisst er «Jachja» …

Bliggenstorfer und Bajwa

… Ja ja, gekommen ist er wie vermutet mit seinem Motorrad – nicht aus Asien, wo er vor einigen Tagen noch war. Und unter dem Pullover trägt er das Symbol der Vergänglichkeit, den Totenschädel. Friedlich auf andere Kulturen aufmerksam machen, das ist was die Liberalen lieben. Nicht wie die Hells Angels in meinem Nachbardorf. Vor kurzem las ich auf einem T-Shirt: «Sind Engel auch Vögel?» Bajwa bedeutet Falke – herzlichen Dank für deine Einstellung und dein Referat.

… und danke an alle, die zum Gelingen beigetragen haben. Einen speziellen Dank an unseren Präsidenten, der das Ganze inszeniert hat – eine tolle Idee, ein dreitägiges Erlebnis …

Afrika in Bivio

… und der letzte Höhepunkt, die Aussicht beim Aufstieg zur normalerweise nicht zugänglichen Stelle, wo man die Grenze vom afrikanischen Kontinent zum Ozeanboden überschreiten kann. Diese Übergangszone ist sonst immer in über 5000 Meter Wassertiefe und mehreren 1000 Meter Sedimenten überdeckt …

Erde den Himmel küsst

… dort wo die «Erde den Himmel küsst». Ein krönender Abschluss, zumindest für den Einzigen der Synode-Teilnehmer, der vor der Rückfahrt (250 km) noch einen «kleineren» Spaziergang unternahm …

Details der Synode in Bivio werden in unregelmässigen Abständen folgen. Wenn sie sich keinen Beitrag entgehen lassen wollen, «abonnieren» sie sich das Blog.

Text und Fotos: Stephan Marti-LandoltFinanzblog

Frau Dr. Dr. h.c. Gret Haller bei libref. zu Gast


In Bivio und auf dem Julier werden wir nicht nur Topp-Referenten haben, sondern auch herrliches Wetter …

… denn wir versuchen unseren «Draht nach oben» stets aus zu nützen. Spass beiseite, vom Freitag bis zum Sonntag (und das für CHF 150 inkl. Halbpension – Basis DZ) befassen wir uns vor allem mit liberaler Religion. Jederman und jede Frau ist herzlich eingeladen, ob liberal, evangelikal, oder reformiert oder katholisch, ob Muslim, Sihks, Alevit oder in gar keiner Religion – wir werden alle vertreten sein. Seien sie herzlich willkommen. Für die Vorträge, die Bergpredigt aus (ja aus, nicht am) dem See mit den aktuellesten Berichten aus Pakistan von Dr. Yahya Hassan Bajwa oder der beiden preisgekrönten Kurzfilme «Aschenbrüder» und «Totengräber», den Rundgang etc. ist keine Anmeldung erforderlich – Zimmer können direkt beim Hotel Post in Bivio – 081 659 10 00 – wer an den Veranstaltungen teilnimmt bezahlt nur den Spezialpreis.

Ganz speziell freuen wir uns auf das Referat von Frau Dr. Dr. h.c. Gret Haller«Huhn oder Ei?» – Religiöser Frieden und Menschenrechte.

Lesen sie selbst, was sie am meisten interessiert, suchen sie sich die Publikationen heraus, die ihnen am meisten Spass machen, aber bitte vergessen sie die Zeit nicht und verpassen sie Bivio nicht. Das Referat findet am Samstag, ca. ab 14.15 statt. Hier nur so zwei drei Vorschläge …

WAS MACHEN DIE GÖTTER IN DER POLITIK ?
Die Schweizer Publizistin Gret Haller über den neuen Fundamentalismus und die Verantwortung Europas … weiter

AMERIKANISMUS, ANTIEUROPÄISMUS UND ANTIAMERIKANISMUS. Emotion und Ratio in den transatlantischen Beziehungen … weiter

VERANTWORTUNGSVOLLE UNTERNEHMEN – EIN WIDERSPRUCH IN SICH ? Keynote-Referat anlässlich der Preisverleihung «The Public Eye Award 2006» an der Gegenveranstaltung zum World Economic Forum (WEF), 25.Janaur 2006 in Davos

… «Geht man bei den Menschenrechten von einem Konzept der Pflichten aus, dann gibt es neben den Menschenrechten auch Menschenpflichten. Menschenrechte sind Freiheitsrechte gegenüber dem Staat, sie garantieren dem Individuum, dass es nicht vom Staat in seiner körperlichen Integrität und anderen Freiheiten beeinträchtigt wird. Jeder Mensch darf seine Menschenrechte dem Staat gegenüber einfordern und einklagen. Was aber soll geschehen, wenn sich nicht der Staat, sondern mein Nachbar so gebärdet, dass meine Menschenwürde verletzt wird ? Diese Frage beantwortet das Konzept der Pflichten im direkten Verhältnis zwischen mir und meinem Nachbarn. Mein Nachbar hat die moralische Pflicht, sich so zu verhalten, dass meine Menschenwürde respektiert bleibt. Und weil mein Eigennutz darin besteht, dass er sich so verhält, habe auch ich ein Interesse daran, mich so zu verhalten, dass seine Menschenwürde respektiert bleibt. Jeder ist also – sozusagen aus Eigennutz – verpflichtet, die Menschenwürde des Nachbars zu respektieren, damit seine eigenen Menschenrechte gewahrt bleiben. Das Freiheitsverständnis in diesem Konzept basiert auf der Vorstellung vom tugendhaften Bürger. Heute bezeichnet man dieses Freiheitsverständnis auch als kommunitaristisches Freiheitsverständnis. Es geht von der Vorstellung aus, dass sich die Individuen auf freiwilliger Basis zu Gemeinschaften zusammenschliessen, innerhalb welchen man sich gegenseitig anerkennt, und die verschiedenen Gemeinschaften, welche in einem bestimmten Raum zusammenleben, sollen sich auch gegenseitig anerkennen. In diesem Konzept der Pflichten kann die Pflicht so umschrieben werden, dass die Würde der anderen Menschen in der Gemeinschaft und die Würde der anderen Gemeinschaften respektiert werden soll … weiter …»

Es ist jeder selbst schuld, wenn er nicht nach Bivio kommt. Oder sind sie mit obigem Textausschnitt nicht einverstanden? Oder sind sie der Ansicht, dass das «Minarett-Verbot ein Schweizerischer Exportschlager» ist? Wir werden kein Minarett in Bivio haben, aber einen, der dieses Minarett bestens kennt und einen der die Wirtschaft, Politik und Religion wissenschaftlich analysiert und noch viele viele andere … und ich komme direkt aus Langenthal. Hier haben wir (noch) keine Minarette, nur «Totengräber» und «Aschenbrüder» und auch Patrik Freudiger. Päddy, wenn du Zeit hast, du bist herzlich nach Bivio eingeladen, wir haben schon oft mit einander diskutiert, sind manchmal nicht gleicher Meinung, aber wir akzeptieren andere Meinungen. Die Frage ist wer hat Recht und das wird vielleicht nicht einmal die Geschichte aufzeigen können. Aber wir können in Bivio diskutieren, weitere zum Handeln auffordern und haben die Menschenpflicht, eine (noch) bessere Welt zu gestalten.

Text: Stephan Marti-LandoltFinanzblog

Frankfurt – San Bernardino – Cazis – Bivio


Es gibt einige eindrückliche Kirchen auf dem Weg nach Bivio zu unserer Synode von Freitag bis Sonntag – es hat noch einige Hotelbetten frei – Prospekt über die Synode.

Wir haben uns die Frage gestellt, was verbindet Bivio mit Frankfurt am Main. Es sind die Altare, genau genommen der Herz-Jesu-Altar im Kaiser-Dom Sankt Bartholomäus und derjenige in der katholischen Kirche von Bivio. Es gibt ein Problem. Nicht, dass die Kirche normalerweise geschlossen ist – wir dürfen sie besichtigen – danke. Aber der Altar von Yvo Strigel der ursprünglich in Seth (oberhalb Schuls) war, ist wohl in Frankfurt zu besichtigen. In Bivio befindet sich der knapp vierhundert jährige Altar, welcher auch von Yvo Strigel gebaut wurde, nicht in der Kirche – er wird restauriert.

San Bernardino Dom

Bei der Anfahrt nach Bivio aus dem Tessin, via das Bündnerische Misox liegt am Südportal des San Bernardino Tunnels und des Passes das Dorf San Bernardino mit der einzigen mit einem Steindach versehenen Kuppelkirche im Alpenraum. Und dann gäbe es da noch eine Kirche an zu schauen – insbesondere die Deckengemälde. Aber ich denke, über die St. Martins Kirche Zillis wird einmal Ursi Tanner im Blog schreiben. Für solche publizistische Belangen gibt es keine Prädestiniertere als unser Mitglied das ein Buch über die biblischen Bilder der Martinskirche Zillis verfasst hat. Vielleicht treffen wir sie sogar in Bivio an …

Kirchen Cazis

… wer wie ich vom Unterland kommt, kann die Autostrasse verlassen und auf der Hauptstrasse durchs Domleschg fahren und trifft auf die beiden Kirchen von Cazis. Dank den Pfahlbauern dürfen wir davon ausgehen, dass jederman heute weiss, wo das Domleschg ist – dort wo sie das Salz abholten. Wir haben damals Salz liegen lassen – aufgelöst in Schweisstropfen. Der Brevetierungsmarsch. Etwas Gutes hatte es an sich. Wir haben jede Kirche, jede Kapelle, jedes Schloss, jeden altertümlichen Turm und jede Burg zwischen Tamins und Thusis besucht. Es ist vermutlich die Region in der Schweiz, die auf 15 Kilometer Luftlinie am meisten dieser Bauwerke auf zu weisen hat – bei den Burgen sind es nicht einmal Grossstädte, die von der Anzahl her «gefährlich» werden könnten. Sehr empfehlenswert, aber lassen sie die Vollpackung wenn möglich zu Hause … verpflegen können sie sich auch unterweg. Die erste «kleine Unterlage» pflegen wir in Reichenau zu uns zu nehmen …

Bunker von Cazis

… hier sollten sie unbedingt anhalten – Bunker, Wassertank? Nein, die vor 10 Jahren vollendete Steinkirche der evangelischen Kirchgemeinde Cazis – reifen aufgehenden Kastanien gleich. Eine der eigenwilligsten Kirchen, die ich je gesehen habe – aber auch eine der eindrücklichsten … urteilen sie selbst …

Cazis Kirche Front
Steinkirche Cazis
Steinkirche innen
Cazis Kunst
Steinkirche Kunst 2

Fotos und Text: Stephan Marti-LandoltFinanzblog

Merci an Pfarrer Wipf vom SEK für die tolle Reaktion


Die Antwort vom Präsidenten des SEK – Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund wollen wir nicht vorenthalten. Wir bleiben in Kontakt und für Bivio wünscht Pfarrer Thomas Wipf uns gutes Gelingen und Gottes Segen und bittet uns, seine Grüsse auszurichten, was wir sehr gerne machen werden.

Diese Antwort erfolgte auf unseren Beitrag und die Ergänzung unseres Präsidenten – übrigens, der 200. Blogbeitrag.

Lieber Herr Marti

Vielen Dank für Ihre Informationen mit dem Hinweis auf die Veranstaltung in Bivio. Sie nehmen ein interessantes und wichtiges Thema auf. Leider ist es mir nicht möglich, Ihrer freundlichen Einladung zur Teilnahme zu folgen.

Eben hatte ich langes Telefongespräch mit Pfarrer MBM (Anm. sml: Pseudonym «Balts». Er ist mir – als regelmässigem Leser des damaligen Schweizerischen Reformierten Volksblattes – natürlich ein Begriff und ein Gespräch mit ihm ist immer sehr anregend. Ich habe mich bei ihm entschuldigt, dass anscheinend Anfragen an den SEK nicht beantwortet worden sind. Obwohl wir täglich viele briefliche und elektronische Anfragen bekommen, passiert es selten, dass sie nicht beantwortet werden, aber es kann halt auch einmal geschehen. Vor allem bin ich als Präsident des Rates natürlich nicht in der Lage, dies zu überblicken. Selbstverständlich habe ich in der Geschäftsstelle jetzt den Auftrag erteilt, der Sache nachzugehen.

Ein Blick in den Blog libref, den Sie mir empfohlen haben, zeigte mir zweierlei: interessante Beiträge und eine kleine Diskussion unter der Titel: „Menschenpflichten: wieso schweigt der SEK?“. Ich bin dankbar, dass ich nun auch direkt darüber informiert worden bin, denn ich muss zugeben, dass ich sonst wohl nicht auf diesen Vorwurf gestossen wäre. Im Allgemeinen „schweigt“ der SEK natürlich nicht, was uns von vielen Seiten dankbar bestätigt wird. Auch zu den Menschenrechten haben wir uns intensiv geäussert. Ich erinnere an die ausführliche Dokumentation und Position des SEK „Den Menschen ins Recht setzen – Menschenrechte und Menschenwürde aus theologisch-ethischer Perspektive“ (2006), das dazugehörige sek bulletin 4/2006 oder die jährlichen Aufrufe zum Menschenrechtstag (Anm. sml: als Beispiel das Schreiben von vergangenem Dezember).

In Ihrem Blog kann ich mich natürlich aus zeitlichen Gründen nicht selber vernehmen lassen. Ich bin aber dankbar, wenn Sie das „Schweigen des SEK“ darin bei Gelegenheit ein wenig relativieren könnten.

Falls Sie Interesse haben bin ich sehr gerne bereit, einmal eine Delegation von libref zu einem Austausch in den SEK nach Bern einzuladen.

Ich wünsche Ihrer Versammlung in Bivio gutes Gelingen und Gottes Segen und bitte Sie, meine Grüsse auszurichten.

Mit herzlichem Gruss
Thomas Wipf

Danke für diese Antwort Herr Wipf. Im Blog haben wir die Diskussion beim Bericht über die swisseglise aufgenommen und ich werde in Bivio bei der ehemaligen Redaktorin des erwähnten «Schweizerischen Reformierten Volksblattes» (SRV), noch einmal den Wunsch äussern, so viele Ausgaben wie möglich elektronisch zu erhalten. Vermutlich sind sie bei der Druckerei noch gespeichert und wir könnten dann die verschiedenen Berichte zum Thema Menschenrechte, die vor Jahren erschienen sind, im Blog aufschalten. Das SRV wurde vor rund zwei Jahren eingestellt. Nicht als Ersatz, aber als Sprachrohr zur Welt haben wir das Blog gebründet, das pro geschriebenen Beitrag mittlerweilen über 1000 Visits hat – über 50 Prozent aus der Schweiz, Deutschland und Österreich.