Wer ist libref?

Geschichte
  • libref. – vormals «Schweizerischer Verein für freies Christentum» – gegründet 1871 – ein Portrait
  • 2003 sollte der Verein aufgehoben werden. Stephan Marti wollte weitermachen und ihm schlossen sich Jean-Claude Cantieni und Andreas Bliggendorfer an
  • Geschichte von libref. von unserem Ehrenmitglied Max Balsiger – Schweizerisches Reformiertes Volksblatt Nr. 2 / 2004
  • 2017 feiern wir 150 Jahre MedienpräsenzDamit sind wir wohl das zweit-älteste, aber vermutlich das progressivste landeskirchliche reformierte Medium der Schweiz.
  • 12. Juni 2021 im Gottstatterhaus in Biel/Vingelz feiern wir 150 Jahre libref. – früher Schweiz. Vereinigung für freies Christentum. Die Mitgliederversammlung sollte auf den alleinigen Wunsch des Präsidenten nicht in Biel stattfinden. Es ist zu weit weg und vor 150 Jahren hatten sie mehr Zeit.
  • 9. Oktober 2021 Mitgliederversammlung – doch im Gottstatterhaus. 2 Gäste, 5 Mitglieder, 4 Vorstandsmitglieder, die austraten oderausgetreten wurden, zwei bleibende Vorstandsmitglied und der neue vorübergehende Präsident Reiner Anselm wurde aus Deutschland hereingezoomt (hatte kein Stimmrecht). Immerhin, wie von der Mehrheit der Vorstandsmitgliedern oft befürwortend diskutiert, wurde der Verein nicht aufgehoben.

Wie geht es weiter? Eine Frage, die mir schon oft gestellt wurde. Keine Ahnung, aber hier meine Meinung:

Der Name libref. soll nach Plan verschwinden. Das Blog www.libref.ch bleibt – die allermeisten Beiträge sind von mir, Stephan Marti und ich wurde an der Mitgliederversammlung abgewählt. Ich sei zu alt – 66. Das Durchschnittsalter der andern ist über 60 und sie sind nur teil- oder zeitweise jung und progressiv geblieben. Drei von vier sind Pfarrer. Libref. eine Laienverbindung, die auch PfarrerInnen aufnimmt. Gastbeiträge im Blog sind gerne willkommen, aber so wie das jetzt läuft, läuft es nicht … und auf der andern Seite läuft zur Zeit auch nichts.

Pfarrer schaffen die Kirchen ab!

Wieso gehen Sie nicht in die Kirche? Weil ihnen das Gebäude missfällt? Weil ihnen die Existenz von Gott nie bewiesen werden konnte? Weil ihnen das Orgelspiel nicht gefällt? Weil sie die andern Reformierten nicht mögen? Weil die Kirche zu weit weg ist?

Seit 25 Jahren übe ich Freiwilligenarbeit im kirchlichen Bereich aus. Nie hat jemand solche Gründe erwähnt. Wieso gehen sie oder auch ich nicht immer in die Kirche? Weil die Predigt zu langweilig ist, nicht viel bringt. Oft ist nicht mal nur der Pfarrer schuld. Der Rat, die Gesamtgemeinde, der Kanton oder andere Instanzen.

Ein Tipp. Gehen sie doch zu einer Pfarrerin in die Kirche oder einem andern Pfarrer in einer ganz andern Kirche, da können sie umdenken und vielleicht werden einige dann fortschrittlich, also progressiv.

Was es in diesem Verein braucht, sind Macher, Querdenker … bisher dünn gesäht und Macher gibt es keinen mehr. Ideen reichen nicht. Diese selbst durchziehen. Da gab es bisher nur einen, der wurde ausgetreten, die andern administieren nur – und das meist langsam, sehr langsam und manchmal ohne Fristen einzuhalten oder alle einzuladen. Suchen wir! Ja alle, denn noch haben die Mitglieder bis zur nächsten Mitglieder-versammlung, die  Vorschlagsmöglichkeit.

Wir suchen – mein Idealvorschlag:

– eine querdenkende Frau, eine Macherin

– lieber 20 als 40 Jahre alt

– Nicht-Pfarrerin

Was wir brauchen, ist ein aufgestelltes Team, das den Untergang nicht nur aufhalten kann, sondern den 150-jährigen Verein wieder in die Höhe treibt. Wir suchen keinen Tsunami sondern die Welle, die uns wieder nach oben treibt.

 

prix libref.

 

4 thoughts on “Wer ist libref?”

  1. ich bin hoffnungslos zu alt für einen Kommentar (76), schreibe nun aber trotzdem einen solchen. Man mögr mir die altersbedingte Narrenfreheit zugestehen. Dass sich libref aufgelöst hat, habe ich erst nachträglich erfahren. Ich fand es nicht sonderlich schlau, während Corona eine Jahresversamlung abzuhalten. Drum bin ich nicht hingegangen. – Vielleicht ist die Zeit religiös-lberaler Vereine ganz einfach abgelaufen. Liberale Christen gibt es wohl noch. Sie sind mündg geworden und brauchen die Pfarrer und die Kirche nicht mehr. Darum überlassen sie beides den Evangelikalen und den Fundamentalisten. Diese braucen es. – Einer meiner theologischen Lehrer (nota bene ein Liberaler) hat einmal gesagt, der Zweck des Pfarrers sei, sich selber überflüssig zu machen. Er hatte recht.

    1. Hallo Ursula
      eigentlich bist du nicht zu alt, einen Kommentar zu schreiben. Nur, bei dem Spam, der hier landet, ist es eher Zufall, wenn ich darunter einen entdecke, der ernst gemeint ist. Libref ist noch nicht ganz aufgehoben, aber seit fast zwei Jahren läuft gar nichts mehr. Ab und zu schreibe ich noch was, aber ich wurde aus dem Vorstand geschmissen, weil nun Pfärrer das Sagen haben (hätten). Ich musste schmunzeln, dass du das mit dem Selbstabschaffen der Pfärrer schreibst. Habe ich in einem Buch geschrieben, das demnächst erscheinen wird. Res Zeller hat mir einige Seiten in seinem Buch über die Liberalen in Bern von 1980 bis 2020 zur Verfügung gestellt. Am 26.8. werden wir noch einmal Pilgern: https://libref.ch/?page_id=11873
      Vermutlich kommt jcc auch nicht mit. Die Hüfte und er ist auch nicht mehr im Vorstand. Ich sende dir noch ein Mail. Alles Gute, Stephan

    2. Soeben lese ich diesen Kommentar. Ich war auf der Suche nach Verena Burkolter, die ich seit Monaten nicht mehr erreichen konnte – und auf einer Kreuzfahrt wähnte… auf einer merkwürdigen langen. Dank des kurzen Abschiedsbriefs auf dieser Webseite bin ich nun zum ersten informiert. Verena war Vorstandsmitglied des 2018 zusammen gegründeten Vereins ‹Swiss Interfaith Women›. Ja es gibt die Liberalen weiterhin, wenn auch mehrheitlich ausserhalb der Schweiz. Der Bund für freies Christentum in Deutschland, und ebenfalls die International ASsociation for Religious Freedom. Diese veranstaltete anfangs September ihren 36. Kongress in Rumänien auf Einladung der Ungarischen Unitarischen Kirche in Cluj-Napoca/Kolozsvar. Diese Infos sind leider weder bei der Libref (…) noch beim Vorstand zur Kenntnis genommen worden. Ich werde jedoch weiterhin sowohl im International Council der IARF, die ich an der UNO in Genf vertrete, als auch auf theologischer und internationaler Ebene weiter wirken. Gerade weil ich es nötig finde, Werte und Argumente zu vertreten, die stärker wirken und fundierter sind als jene der sich ausbreitenden Evangelikalen und Fundamentalisten jeder Färbung.

  2. Mir graut, wenn nun «die Pfärrer das Sagen haben». Das kommt nicht gut. Nicht-Pfarrer habe ich meistens als bedeutend liberaler erlebt als die Pfarrer. Da kann uns nur noch Pfarrermgel retten. Pfarrer vergessen allzuschnell, dass Kirche eigentlich ein Provisorium ist (Jesus hat das Reich Gottes erwartet, gekommen ist die Kirche als sehr dauerhaftes Provisorium).

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert