Wieso Bivio?


Bivio und der öffentliche Diskurs zur Förderung städtischer Agglomerationen

«Der nunmehr begonnene Nachsommer lädt ein, zurück zu lehnen, ein Buch zu lesen. Nach Stifters gleichnamigem Roman ist der Nachsommer die Zeit, in welcher die Vögel ihre Brut aufgezogen haben, sie ist flügge geworden, Zeit für das Vogelelternpaar auszuspannen, Zeit, ein dickes Buch zu lesen, gar ein dreibündiges, «die Sphären I – III von Peter Sloterdijk» und dazu an die Synode unserer freien Protestanten in Bivio vorausgedacht.

Sphären sind etwa durch ‚Avenir Suisse’ promovierte Agglomerationen, Raumvielheiten, die sich an Mengen – um nicht Masse zu sagen – wenden. Sie beherbergen Kleinfamilien und Singles. Sie siedeln auch deren Arbeitswelt an. Das diese drei Sphären verbindende Moment sind Transportsysteme und ‚Kommunikation’. Agglomeration heisst Fort-bewegung, fort aus der Raumvielheit Stadt, als ob die Menschen sich eines ‚Multum, non multa’ des Römers Plinius erinnerten: Viel, intensiv, nicht beliebig-vielerlei. Libref. hofft so, Städter für die Synode in Bivio zu gewinnen zu können, denn schon die Höhe über Meer des Ortes, die Alpregion, verhält zur Konzentration, zum viel, statt zum Vielerlei. Die Vegetationszeit ist kürzer. Die Schneedecke höher. Die menschlichen Verhältnisse beginnen sich einander anzuverwandeln, je mehr die Natur, die je wiederkehrt, das Sagen zurück gewinnt. Die Häuser werden niedriger, schmiegen sich ans Gelände auf hohem Grund an, während die Städter in Hochhäusern, Türmen, zu leben gezwungen sind, um den Boden, geschichtet, ein zweites, drittes, fünfundzwanzigstes Mal, in der Luft, durch ‚Neobabylonier’ zu besiedeln, die klimatisiert, illuminiert und atmosphäriert wohnen.

In Bivio war der Transport als Fortbewegung nie das, was es als Agglomeration zusammenhielt. Freilich lebte das Dorf vom Transit, doch das Leben gestaltete ihn, und nicht gestaltete er das Leben. Transportiert wurde in den Saisons, wenn die Pferde als Zugtiere im Stall standen, statt für die Landwirtschaft gebraucht waren. Produkte wurden verhandelt, welche auf den (schmalen) Strassen zu transportieren waren, und nicht verbreiterte man Strasse zulasten Kulturland, damit immer voluminösere Ware verschoben werden konnte. Nicht der Ort schaffte Raum, sondern er verstand sich als Nachbarschaft als der Zusammenhang von Zugangsmöglichkeiten, viel mehr als eine Agglomeration zu bieten hat. Dasein, in Zeit & Raum, bringt die Sphäre möglicher weiterer Nachbarschaft mit sich. Es ist stets schon Nachbar zu.. zum Nächsten, auch wenn er im Oberengadin oder im Bergell war. Ein Paradies war Bivio damit keineswegs geworden, doch seine Menschen wurden zu Genies von Nachbarschaft. Eine ältere aus dem Süden nach Bivio eingeheiratete Frau konnte so erklären, sie sei gerne in Bivio, ihr begegne kein Neid, der Nachbarschaft sonst auffrisst. Die Menschen Bivios wurden für einander erreichbar, und sie blieben einander doch transzendent, fremde Nahe, nahe Fremde. Bivio drangsaliert denn auch bis heute kein Querulant , wie er sich in so vielen Dörfern sonst findet. Positiv ausgedrückt. Die Chance von Toleranz und damit die Chance zu einem ‚Fortkommen’, das keine Fort-Bewegung im Sinne der Städter ist, ist in Bivio intakt. Das ist der (ganze) Charme Bivios in einer Tundra des bündnerischen Passstaates, dass Nachbarschaft, christliches Urgestein, passiert.»

Jean-Claude Cantieni, Chur

jcc in Bivio

JCC in Bivio …

Blume auf Dorfwiese

… und andere mitten im Dorf.

Zusammenstellung und Fotos: Stephan Marti-LandoltFinanzblog

Aktueller Bericht über Menschenrechte aus Islamabad


Yahya Hassan Bajwa hat uns einen aktuellen Bericht aus Islamabad gesandt:

«Lieber Stephan

Sitze im Moment am PC unseres Bueros Dast-e-Shafqat – Menschenrechtsbuero fuer Frauen im bombastischen Islamabad. Seit Dezember (war nur kurz im Januar in der CH) bin ich hier in Pakistan und arbeite fuer meine Menschenrechtsprojekte und Sozialprojekte. Daneben, alle zwei Wochen vor Gericht in Faisalabad. Seit Dezember gab noch nicht einmal eine Anhoerung. Heute war die Chance gut und die Anwaelte streikten wieder einmal… Diesmal wegen dem Anschlag in Islamabad. Hab das Programm gesehen. Habt aber nichts interreligioeses oder habe ich das ueberlesen? Kannst Du mich irgendwie brauchen? Ich denke, sich fuer MR einsetzen, da muss man nicht Christ oerd Muslim sein… Viele meiner StudentenInnen kommen jedes Jahr nach Pakistan und arbeiten als Freiwillige fuer die Menschen (mehrheitlich Christinnen, weil es denen am Beschissensten geht – sorry fuer den Ausdruck)… Also, wenn Du einen Beitrag aus dem Leben und nicht bloss von irgendwelchen Leuten, die hinter dem Schreibtisch ueber MR schreiben , brauchst, kannst Du auf meine Stimme zaehlen. War in letzter Zeit auch immer wieder in Gebieten, die von Extremisten beherrscht wird, die auch sehr frauenfeindlich sind… Doch auch da braucht es einen Dialog… – auch mit denen.

Nun, bombastische (im woertlichen Sinne) Gruesse aus Islamabad

Dr. Yahya Hassan Bajwa von TransCommunication

Besten Dank, Yahya, für deinen Input.

Zusammenstellung: Stephan Marti-LandoltFinanzblog

Le Temple


Temple Saint Ambroix

… drei bis vier mal jährlich besuche ich diesen «Temple» …

Temple 2
Temple 3

… drei Kirchen in einem 3500-Seelen-Dorf am Rand der Cévennen in Frankreich – in der Nähe des Musée du Désert. «Das müssen sie sich anschauen». Die Geschichte mit dem Unterschied von Protestanten und Reformierten überlasse ich lieber Theologen und Historikern, aber in der heutigen französischen Kirche scheint man zusammen zu finden. Kollege Urs müsste jetzt schreiben. Die Kirche ist ja auch sein Beruf. Mein Beruf sind die Finanzen. Und diese zwei Welten stossen auch im Temple aufeinander. Die «parpaillot» (ein Blog aus Kanada), les papillons, die Reformierten, die Calvinisten, die Protestanten sind aus dem Tempel ausgezogen. Übrigens, in Genf gibt es auch Parpaillots. Schmetterlinge hat es im Temple keine mehr, im Turm noch einige Vogelskelette …

Temple 4

… nun sucht man Finanzen, um den Predigtraum zu sanieren – man denkt an eine Wohnung, denn Prediten gibt es hier schon lange keine mehr …

Mythique

… und ebenerdig stösst man auf den «Cave du Temple», auf Mythik – und zum Schluss rosé Schaumwein mit etwas Clinton und diskutiert, wo man Rebberge kaufen sollte – oder müsste es sinngemäss Mystik heissen …

Temple Art
Temple Art 1
Temple Art 2

… und erst das Internet klärt auf, dass eine halbe Stunde Diskussion, eigentlich viel zu wenig war … Hélène LarrivéBücherGallerieBlog … «Femmes d’Iran», da lagen einige Bücher auf und das Titelblatt ist in ein Bild kopiert … Schicksale … wir sagen dazu: Menschenrechte – Menschenpflichte – religöser Friede

Warum eine Synode in Bivio?


Wenn jemand etwas Wichtiges in 100 Worten schildern kann, dann ist es «unser» Werner Gallusser.

Vor zwei Jahren organisierten wir die «Kappeler Milchsuppe 2005» als aktuelles Bekenntnis zur religiösen Toleranz. Mit der Zusammenkunft («Synode») in Bivio möchten wir ein weiteres Signal aussenden, und zwar bewusst in «Bivio» («Weggabel»), dem Schnittpunkt zwischen verschiedenen Sprachen und Kulturräumen. Der Ort widerspiegelt unsere heutige «multikulturelle» Spannung in der Schweiz, zu deren Bewältigung unsere Veranstaltung beitragen soll. Als Verantwortliche des «Schweizerischen Vereins für freies Christentum» (1871 gegründet), resignieren wir nicht vor den Schwierigkeiten der heutigen Zeit, sondern rufen Sie auf zur aktiven Teilnahme in Bivio: zu klärender Orientierung, zu offenen Gesprächen und zum gemeinsamen Erlebnis!
Namens des Zentralvorstandes

Prof. Werner Gallusser
(Humangeograph i.R.)

Papst-Besuch in Bivio …


… darüber würden wir uns freuen. Aber auch, wenn jemand delegiert wird, um zu diskutieren. «Die Bibel bedeutet mir sehr viel» – das ist ein Ausdruck von Bundesrat Hans-Rudolf Merz. Keine Angst, weder Bundesrat noch Finanzblogger haben einen Hitzschlag, sie sind nur sehr treffsicher …

… vielleicht bei bei mir nicht so, was die Deutsche Sprache anbelangt, eher der Umgang mit Dartpfeilen. Heute schiesse ich wild umher, denn ich habe noch drei andere Blogs, wo ich ab und zu mal was schreiben muss – libref oder Kirchgemeindeverband und heute eben für swissblogpress und die andern in Kopie. Eigentlich müssten die andern vom Vorstand dort auch schreiben, aber die organiseren Verlinkungen, damit wir bekannter werden und Quality Controll, um das Niveau zu halten. Das sind Ziele. Das müsste auch bei den Bundesratsmitgliedern so sein – Blogger Leuenberger ist die Ausnahme. Noch. Am 29. Mai schrieb er über eine Wiese – die Rütliwiese. Vermutlich hat aber die Blogwiese mehr Besucher. Ja, «Erlebnisse und sprachliche Beobachtungen als Deutscher in der Schweiz».

Die Sprache ist bei Bloggern eh ganz verschieden. Lieb, nett, ungeistreich und belanglos bei den meisten und viel zuwenig träf und/oder perfekt und/oder sarkastisch/ironisch und/oder echt geistreich, neue Ideen, aktuelle Ideen bringend und/oder fachlich geschweige denn gar futuristisch. Und weil ich so treffsicher bin – zufälligerweise einmal an der swisseglise – habe ich für ein halbes Jahr Literatur geschossen, die ich nicht abonnieren würde. Zumindest bis jetzt. Aber wie bei Blogs, man muss ab und zu über den eigenen Gartenhag schauen und immer beobachten, was die Andern machen. Die lassen den Bundesrat Merz – englisch kommt zuerst – über den 1. August berichten. Nein nicht die Bundesratspräsidentin Calmy-Rey – elle est en top, pas seulement chez Google. Und auch nicht die privaten Sponsoren für den diesjährigen Rütlianlass. Johann Niklaus Schneider dürft ihr – zumindest die Berner – dieses Jahr noch einmal auf den Wahlzettel schreiben. NR JNS tut auch was für Aktionäre und gegen Heuschrecken. Es braucht auch nicht gleich jeder eine Strassenwlaze oder beim andern Sponoren Nicolas G. Hayek eine Swatch oder gar einen Smart, als Geschenk zu kaufen. Beide haben etwas Weihnächtliches in ihren Vornamen …

… und der 1. August ist, für die meisten zumindest, noch kein «heidnisches» Fest geworden. Lesen sie, was Bundesrat Merz berichtet. Es ist lesenswert. Aber bitte, über einige religiöse Gefühlshudeleien elegant hinweg sehen. Das ist die Sprache und stehen tut es in einer freikirchlichen Zeitung. Es ist wie an der Börse – das Beste ist immer noch, wenn sie ihren Feind, Konkurrenten, Handelspartner, Freund oder wie sie den betiteln wollen, gut kennen. Und eine Fahnenstange für den ersten August pflanze ich auch nicht – erfolglos in der Gärtnerei gesucht. Hier in Frankreich würde man eh denken, dass hier eine medizinische Betreuung zu finden ist. Es ist ein Kreuz, die Farbenwahl. Und Äpfel werde ich auch keinen geniessen. Es gibt weisse Pfirsiche, Nekatarinen, Aprikosen, Birnen, herrlich duftende Melonen und die letzten Kirschen..

Dieser für viele unbekannte Bundesrat Merz hat also Einiges zu berichten. Er ist so abwechslungsreich, wie die Früchte in Frankreich. Von der Seite kennt man ihn weniger. Er spricht über Menschenrechte zu Zeiten Napoleons aber libref. ist der Zeit voraus, erwähnt das «Strahlenmeer», das bei der Jugend nicht mehr ankommt – gemeint ist nicht das Strahlenmeer von Kashiwazaki. Er stellt die Frage: «Warum geht es uns so gut? Und unter welchen Bedingungen wird es uns auch zukünftig so gehen?» Er schreibt nicht gerne Karten. Aber ein Mann, der in Bloggerkreisen eher konservativ betrachtet wird, müsste eben ein Blog schreiben. Seine Gedanken selbst rüberbringen, das kann man nur selbst und vielleicht hat man einmal Glück mit einem Journalisten oder einem Buchschreiber. Merz liest neu Mercier. Pascal Mercier gebürtiger Peter Bieri. Der schreibt ganz andere Sachen, als der Blogger Pascal Mercier – das ist ja ein Finanzblogger. Falls sie sich nicht entscheiden können, welchen Mercier sie lesen wollen, dann trinken sie halt einen Mercier – das geht schneller, gut sind alle. Klar, Merz müsste Blogger werden. Wir können auch eine Ghostwriter organisieren – aber die Ideen und Gedanken müssen die eigenen sein.

Sie können ja demnächst auch ein anderes Buch lesen – Harry Potter and the deathly Hallows. Die tödlichen Heiligen oder wie man das übersetzten müsste, wissen die Götter und die haben betriebswirtschaftlich genau drei Möglichkeiten, denn Cash Cows werden nie erschossen, die lässt man weiterleben:

– Harry Potter stirbt nicht – 50 % Wahrscheinlichkeit
Harry Plotter steht später wieder auf und es geht business-orient weiter – 75 % Wahrscheinlichkeit
Harry Blogger lebt in unseren Kreisen weiter – 100 % Wahrscheinlichkeit.

Die werden weiter Melken und der letzte (die exakte Schreibweise ist jedem selbst überlassen), der als Blogger auftreten müsste, ist Papst Benedikt der fünf vor zwölfte und dieser beschränkt sich eher aufs Käsen. Sein päpstliches Dokument ist auf seine absolute Monarchie zurückzuführen. Ich denke, er müsste eine etwas moderne Kommunikationsform einführen. «L’état, c’est moi!», dieses Prinzip galt vor rund zwei Jahrhunderten in Frankreich. Erstaunlich, da landen wir zum zweiten mal bei Napoleon. Die Einstellung, «gekannt habe ich diesen nicht, habe aber seine Stühle geerbt», reicht in der heutigen Zeit nicht mehr. Er müsste bloggen oder zumindest nach Bivio kommen, denn viele haben Pflichten, aber einige vergessen das manchmal …

… ihr Finanzblogger, alias …

Martischweiz

Pressemitteilung: Menschenrechte – Menschenpflichten – Religiöser Frieden


«libref.» und das Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik der Uni Zürich diskutieren «Menschenrechte — Menschenpflichten im Blick auf den religiösen Frieden» anlässlich der öffentlichen Synode vom 24. – 26.8.2007 in Bivio/GR. Hauptreferentin Dr. Dr. h.c. Gret Haller. Weitere Informationen bei http://libref.kaywa.ch.

Pressemitteilung als:

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Prospekt über die Synode in Bivio (pdf-Datei – gleiches Fenster)

Broschüre Wegkreuzung Bivio (pdf-Datei – gleiches Fenster)

Pressemitteilung

Um was es geht

«libref.» und das Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik der Uni Zürich diskutieren Menschenrechte — Menschenpflichten im Blick auf den religiösen Frieden» anlässlich der öffentlichen Synode vom 24. – 26.8.2007 in Bivio/GR. Hauptreferentin Dr. Dr. h.c. Gret Haller. Weitere Informationen bei http://libref.kaywa.ch.

Titelvorschläge

Menschenrechte – Menschenpflichten – Religiöser Friede: Synode in Bivio (Titel- vorschlag mit unserer 1. Priorität)

Kirche und zukünftige Integration anderer Weltreligionen

Menschenrechte- und Pflichten – Fortsetzung der 2. Kappeler Milchsuppe

«Huhn oder Ei?» – Religiöser Frieden und Menschenrechte – Dr. Dr. h.c. Gret Haller, Lehrbeauftragte an der J.W. Goethe-Universität, Frankfurt (Main)

Die Tundra Bivios in der Schweiz vereint Weltreligionen

Ökumenische Integration im «Zweistromland» der Schweiz

Pressetext (Baukastensystem – Kurztext siehe unten)

Die kulturelle Zusammensetzung der Schweizer Bevölkerung ist einem starken Wandel un-terworfen. Auf der einen Seite lässt das Interesse an der reformierten und katholischen Landeskirche in der Schweiz spürbar nach. Andererseits verzeichnen wir in unserem Land ein starkes Wachstum an Mitgliedern anderer Weltreligionen. Zusätzlich nehmen konfessionell und religiös gemischte Partnerschaften stark zu. Das führt bei weiten Bevölkerungskreisen zu Ängsten, die es mit entsprechendem Verhalten der Landeskirchen und der Politik zu erkennen und zu begegnen gilt.

«libref.», der 1871 in Biel gegründete «Verein für freies Christentum», der liberale Flügel der Schweizerischen Reformierten Landeskirchen, sieht die Integration der zugewanderten Bevölkerung in unsere christliche Kultur als wichtige Aufgabe der Zukunft. Die Politik scheint zurzeit überfordert, denn sie setzt sich fast ausschliesslich mit Anliegen von Extremisten aus einander. Die Kirche tut gut daran, sich der Masse zu widmen und die 1 vielleicht 2 Prozent der Extreme auf den verschiedenen Seiten nicht an zu sprechen. Es ist sinnvoll, diejenigen Personen zu integrieren, die in der Schweiz friedlich zusammen leben wollen, welche einer überwiegenden Mehrheit entsprechen. «libref.» ist über den Dachverband von IARF mit beratender Stimme von Dr. John Tayler am UNO-Sitz in Genf in der UNO-Mitgliederversammlung in New York vertreten.

In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Religionen, Wirtschaft und Politik der Universität Zürich, unter der Leitung von Prof. Dr. Reiner Anselm, nehmen wir dieses brisante, zukunfts-gerichtete Thema an der 2-tägigen, für jedermann öffentlichen Synode vom 24. bis 26. Au-gust 2007 in Bivio/ GR auf. Hauptreferentin ist die Schweizer Publizistin und ehemalige Politikerin Frau Dr. Dr. h.c. Gret Haller. Sie ist als Lehrbeauftragte am Institut für Kriminalwissenschaften und Rechtsphilosophie der Johann-Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main) tätig. Ihre beiden Werke «Politik der Götter. Europa und der neue Fundamentalismus», Berlin 2005 und «Die Grenzen der Solidarität. Europa und die USA im Umgang mit Staat, Nation und Religion», Berlin 2002, lassen spannende Diskussionen vermuten, denen wir viel Gelegenheit bieten wollen.

Wer Menschenrechte sagt, muss auch an Menschenpflichten denken. Das Wort «Menschenpflichten» ist auf höchster kirchlicher Ebene stark umstritten. Aber wer Rechte geniessen will, hat auch Pflichten. Religiöse Toleranz kann darum nicht nur beansprucht, sie muss auch durch eigenes Handeln anderen gegenüber zum Ausdruck gebracht werden. Die Zeit ist reif, dass wir alle zu Beginn des 3. Jahrtausends über Rechte und Pflichten nachdenken und entsprechend in der Zukunft handeln.

Der kulturelle Teil wird nicht zu kurz kommen. Wir zeigen die beiden Kurzfilme «Aschenbrüder» und «Totengräber»beide wurden mehrfach preisgekrönt. Es finden zudem eine Lesung von Elda Simonett-Giovanoli statt und vom Gesangs-Ensemble «Cantio anti» werden Lieder in den Landessprachen vorgetragen. Weiter ist ein der Besuch der Kunstgalerie Erica Fasciati vorgesehen und wir hoffen, ein neues Signet vorstellen zu können, das vom Künstler, Computer- und Tauch-Pionier Hannes Keller, Niederglatt ausgearbeitet wird.

Für unsere multikulturelle Synode gibt es vermutlich keinen treffenderen Ort in der Schweiz, als das einzig italienisch-sprachige Dorf nördlich der Alpen. Bivio – bi vio, die Wegscheide – unterhalb des Julier-Passes, dem heutigen Verkehrsweges ins Engadin und dem Septimer-Pass, der vor der Motorisierung und Elektrifizierung während nahezu 2000 Jahren der wichtige Übergang nach dem Süden war. Bivio auf 1800 Meter gelegen ist eine karge Tundra-Landschaft, die durch die lebensfeindlichen Umweltbedingungen zur Vollkommenheit zwingt. Die Fauna und Flora, die einzigartig vielfältige Geologie und der geschichtliche Hintergrund machen Bivio zu einem Erlebnis. Hydrologisch gesehen, liegt Bivio im Zentrum von Europa betrachten, entspringen doch in seiner Umgebung die Flüsse Rhein, Inn/Donau und Meira/Po. Übrigens, die Namensgebung bei Strömen ist Glückssache.

Frau Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey und Thomas Wipf, Präsident des Rates SEK wünschten ein gutes Gelingen der zweiten Kappeler Milchsuppe. Bivio ist die Fortschreibung dieser Geschichte und es würde uns freuen, wieder mindestens acht verschiedene Glaubensrichtungen begrüssen zu dürfen.

Die gesponserten Kosten für die Teilnehmer an der Synode betragen CHF 150.— (Doppelzimmer p. P. – EZ 200.—) und beinhalten zwei Übernachtungen mit Halbpension und alle Veranstaltungen. Jedermann ist herzlich eingeladen. sml

Kurztext

Die Zusammensetzung der Bevölkerung ist einem starken Wandel unterworfen. Auf der einen Seite lässt das Interesse an der Religion spürbar nach. Andererseits verzeichnet die Schweiz ein starkes Wachstum von Mitgliedern anderer Weltreligionen, die nicht zum Christentum gehören.

«libref.», der 1871 in Biel gegründete «Verein für freies Christentum», der liberale Flügel der Schweizerischen Reformierten Landeskirchen, stellt sich einer wichtigen Aufgabe der Zukunft: die Integration dieser Menschen in unsere christliche Kultur. Die Politik scheint zurzeit überfordert. Die Kirche tut gut daran, sich der Masse zu widmen und die 1 vielleicht 2 Prozent der Extremisten nicht an zu sprechen. Es ist sinnvoll, diejenigen Personen zu integrieren, welche in der Schweiz friedlich zusammen leben wollen.

Wer Menschenrechte sagt, muss auch an Menschenpflichten denken. In Zusammenar-beit mit dem Zentrum für Religionen, Wirtschaft und Politik der Universität Zürich neh-men wir dieses brisante, zukunftsgerichtete Thema an der zweitägigen, für jedermann zugänglichen Synode in Bivio/GR auf. Hauptreferentin ist Frau Dr. Dr. h.c. Gret Haller. Weitere Informationen sind unter http://libref.kaywa.ch zu finden. sml

Presseteilnehmer

Interessierte Journalisten, Fernseh- oder Radioreporter melden sich bitte telefonisch bei Jean-Claude Cantieni (zumindest falls sie übernachten möchten, ist dies von Vorteil) – Tel: 081 353 58 56. Für allfällige Interview-Wünsche wenden Sie sich bitte auch an ihn. Wir versuchen, Ihre Wünsche zu erfüllen.

Informationen

– über libref – http://libref.kaywa.ch – Mitglied bei www.swissblogpress.ch

– über Bivio – http://libref.kaywa.ch/12-bivio/index.html oder www.bivio.ch

– beim Präsidenten: Jean-Claude Cantieni, Loëstrasse 145, 7000 Chur, Tel 081 353 58 56, jccantieni at bluewin dot ch

– Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik: www.zrwp.ch

– oder bei Stephan Marti-Landolt (sml), Schützenstrasse 14, 4900 Langenthal, Tel. 062 923 923 0 (bis 12.8. landesabwesend – Telefon wird umgeleitet), marti at martischweiz dot ch, http://finanzblog.ch

Bivio

Bivio 2

Text und Fotos: Stephan Marti-LandoltFinanzblog

… und ein herzliches Dankeschön an Nicole Houlmann für die Unterstützung.

«Die Amerikaner leben, um zu arbeiten …


… – die Europäer arbeiten, um zu leben»

Gesellschaftskrititer, Philosophen und Futurologen wie Jeremy Rifkin polisieren. Vielleicht haben sie nicht immer Recht, aber es ist mehr als ein Körnchen Wahrheit dabei. Wer schon mehrmals im finanzblog gelesen hat, wird den Vergleich zwischen Amerikaner und Europäern nach vollziehen können, Spass am Artikel aus dem Credit Suisse Bulletin 2/07 haben. Eigentlich aus dem zweiten, denn schon 1907 gab es das Bulletin – diese Publikation ist im 113. Jahrgang!

Wer wirtschaftsorientiert ist, liest ab Seite 63 ganz normal weiter und lässt sich vom letzten Abschnitt überrasschen. Wer eher aus kirchlichen Kreisen kommt oder sich für beides interssiert, soll zuerst den letzten Abschnitt lesen – und plötzlich erscheint die Welt in einem anderen Zusammenhang. Viel Spass.

«Gesellschaftskritiker Jeremy Rifkin polarisiert. Als Berater zahlreicher
Regierungen und Konzerne stellt er provokative Themen
zur Diskussion, etwa die Risiken vonMegacitys, das Ende des
amerikanischen Traums und die Notwendigkeit, unsere Gattung
zu erhalten und unseren Planeten zu bewahren … weiter im Credit Suisse Bulletin ab Seite 63 …»

Wer sich identifiziert hat und in der Schweiz wohnhaft ist, kann direkt auf das pdf-file gelangen.

Text: Stephan Marti-LandoltFinanzblog

Luther schreibt dem Papst


Luther schreibt Papst Leo X am 6. September 1520, er, Luther, „möge nit leiden Regel oder Mass, die Schrift auszulegen. Dieweil das Wort Gottes, das alle Freiheit lehret, nit soll noch muss gefangen sein.“

Regel, Masse, Dogmen haben die Religion nicht gefangen zu nehmen. Freies Christentum heisst, sich keineswegs auf die Verbindlichkeiten festzulegen, mit denen man Offenbarung zu begreifen glaubt, heisst, Definitionshoheit über (fremden) Glauben als angemasst zurückzuweisen. Die Offenbarung ist für ein Glauben bestenfalls verbindlich, das sich sein eigenes fragwürdig-vorläufiges Zeugnis abverlangt anstatt Handgeld bei einer Lehrautorität nimmt. Die freie Annahme göttlicher Offenbarung ist ein Menschenrecht, wenn denn Glauben, wie wir Liberalen ihn titelgerechterweise zu verstehn haben, aus Freiheit zu glauben kommt bzw. zu kommen hat, wenn und wo dem so (noch) nicht ist.

Link zur Luther-Bibel von 1545

Text: Jean-Claude Cantieni, Chur

Vor den Römern waren die Pfahlbauern … und was sagt Washington dazu …

… und wenn ich das richtig begriffen habe, hat da ein älterer Herr in Rom gesagt, ich sei katholisch. Was meint Washington dazu?

Eigentlich sollte jeder das Menschenrecht haben, seine Religion selbst aus zu wählen – aber ein Dokument aus dem Vatikan scheint da etwas Missmut und Unstimmigkeiten zu bereiten.

Jede Weltmacht, jede Weltreligion hat so in seiner Geschichte Hochs und Tiefs. Einige bleiben bestehen, andere versinken in der Vergessenheit, bleiben nur noch geschichtlich interessant.

Was Washington dazu meint, kann ich leider nicht sagen. Ich habe vergessen, diese Leute dort zu fragen – es gibt dort nur noch knapp 2000 Einwohner. Ich habe nur einige Bilder in Washington geschossen, denn die ganze Tragik war mir damals noch nicht bekannt. Und vermutlich sollte man den Einfluss etwa in die gleiche Grössenordnung wie Washingon setzen …

St. Marys Church Washington

… die Telefonnummer zum anfragen …

St. Marys Church Washington 2

… die grösste und vermutlich einzige Kirche in Washingtonnicht mal Wikipedia weiss etwas über Washington – verrückt diese Welt. Ja Sprachen müsste man können – Lateinisch verstehe ich nicht, also bleibe ich zu Hause. Über Washington reicht schon Englisch …

Ecke ab

… und wenn sie die Details der Kirche anschauen – es gibt ja nur eine – scheinen da einige eine Ecke ab zu haben …

nur Attrappe

… und ein weiteres Detail entlarvt, dass hier nur flüchtig oder dem Alter entsprechend von wenig begabter, aber begeisterter Hand, wie von Kinderhänden gemalt, geklebt und geflickt wurde, eine Attrappe so zu sagen …

Kirchenfenster

… ähnliche Fenster habe ich schon in reformierten Kirchen gesehen – falls es die jetzt überhaupt noch gibt …

Orgelpfeiffen wie Schiffsgeschütze

… und die Orgel-Pfeifen erinnern irgendwie an die USS Washington (United State Ship – Nr. 8) und scheinen nur zu den Sternen gerichtet zu sein. Ja hoffen wir mal, dass da kein Krieg ausbricht …

Washington West Sussex

… na ja, der Wegweiser von Washington (West Sussex) ist ja auch nicht mehr der Jüngste, steht etwas schräg in der Landschaft und mitten im Schilf, oder war es doch eher im Klee … ob wohl jemand für den Frieden und die Menschenpflicht und sein Menschenrechts-Verständnis ein vierblättriges Kleeblatt finden müsste?

Fotos und Text: Stephan Marti-LandoltFinanzblog