500 Jahre Antistitium

Zu 500 Jahren Comander meldet sich Jean-Claude Cantieni, dass das Buch in der Reihe Skala 10 über «500 Jahre Antistitium» von Jan-Andrea Berhard und Marc Antoni Nay im Tardis-Verlag erschienen ist.

Antistitium – da war ich schlicht überfordert. Unter Antistes werde ich fündig und staune, dass ich viel früher auch mal als Antistitium bezeichnet worden wäre, oder eben Kirchgemeinde-Ratspräsident, sowas wie der «CEO Church». Aber es ist auch ein Haus in Chur neben der Martinskirche und nun lasse ich Jean-Claude berichten, der einige Seiten zu diesem Buch geschrieben hat.

«Habe die Copy rights zusammen; Bitte Herausgeber: Tardis Verlag Chur 2023 erwähnen. (Anm: mache ich gerne – besten Dank – auch an Jan-Andrea und Marc Antoni Nay).

Und ja; Antistitien sind zwar aufs antike Antistitium Cäsars auf dem römischen Capitol zurück zu führen,  es war Wohnsitz, Bank, Aufsichtsstätte über den Vestakult (Priesterinnen/Vestalinnen, Stätte, von welchem aus der damalig bekannte Erdkreis aus zu regieren war, und doch tauchen Antistitien erst mit der Reformation in der protestantischen Schweiz wieder auf, nirgends in der lutherischen Kirche, nirgends im (heutigen) Auslande. Die Schweiz, CH am Auto, Confoederatio Helvetica  verstand und versteht sich  in der Tradition des Römischen Rechts, speziell für Graubünden, Rätien (Rätus war Mitgründer Roms). Bündnen rezipierte das Römische Recht in der  lex romana curiensis …Chur, curia, war Sitz  der römischen Provinz Raetia secunda. Zwei weitere Antistitien, in Zürich und Schaffhausen, existieren heute einzig noch, und wir rangen dem Kirchenrate deshalb  zäh ab, das Antistitium nach heilsökonomischen Kriterien (nunmehr  Museumsteil zur Reformationsgeschichte …) umzubauen. Geplant war eine Renovation mit im Wesentlichen Mietlogis. Erinnerte dran, bei auch geistiger Obdachlosigkeit  vorzusorgen  (Kapitel ‹lien et lieu›).

Ein Antistes wachte  in einer Art inoffizieller prophetischen Weise über die Herde und ihre Hirten, die Pfarrherren. Das Wächteramt ist bis auf Platon zurück zu verfolgen. Spezifisch fürs Antistitium ist seine ‹multifunktionale ‹ Beschaffenheit zwischen Staat und Kirche als ‹domus publica›, in der Schweiz bis  1875 (Revision Grundgesetz, Entkoppeln von Kirche und Staat. Was dann kam, war der Schweizerische Verein für freies Christentum, dessen prophetische Qualität z.Zt. erodiert.

Herzlichen Gruss und erspriessliche Woche

Jean-Claude»

Nachfolgend die Bilder, einzeln je Seite. Nicht sehr professionell, aber von einem erhalten Buchscan erstellt – auf Bild klicken und der Text ist lesbar (viel Spass mit einem Mobile):

Und vielen Dank auch an Jean-Claude Cantieni.

Mit 96 Jahren ist heute der Sänger und Bürgerrechtler Harry Belafonte gestorben. Der Banana Boat Song ist wohl sein bekanntestes Lied. Live aufgenommene Schallplatten … das waren die Knüller …»Live on stage at Cornegie Hall» in meiner Sammlung dürfte auch schon über 50 Jahre alt.

Die «lieben» Wertpapiere, Fusionen und der Reformator Comander

500 Jahre Reformation im Bünderland und Wertpapiere können manchmal unheimlich schnell an Wert verlieren. Die letzten Wochen haben vermutlich auch einigen Kirchengutsverwaltern schlechte Nächte beschert.

«Der Comander beklagte sich häufig«, ja das scheint bis in die Gegenwart ein gültiger Leid(t)spruch zu bleiben. Inputreferate und ein Streitgespräch – nächstes Wochenende schon. Dann könnte ich ja einmal mit Rita Famos oder gar Jan-Andrea Bernhard streiten.

Im März haben wir auch nicht gestritten, als wir über das Portfolio der Lang-Stiftung diskutierten. 2022 schliesst es auch nicht mit einem Gewinn ab, wie wohl die meisten kirchlichen und weltlichen Portfolios einiges an Rückgang zu tragen hatten. Und zurzeit melden sich die Kirchen fleissiger über die heutige Finanzwelt. Zum Beispiel «Credit Suisse als Ikarus der Bankenwelt» oder «Höchste Zeit die Investments zu überdenken» und «So legen reformierte Kirchen ihr Geld an der Börse an«. Der letzte Satz gibt mir zu denken: «Ob und wie sich Nachhaltigkeit bei Investments finanziell lohnt, werden die kommenden Börsenjahre zeigen.»

Wieso fangen die Kirchen erst jetzt über solche Themen an nachzudenken? Das ist seit Jahrzehnten für mich ein Thema. Lesen sie einmal, was ich über die Schreibe von Henrique Schneider des Gewerbeverbandes im Finanzblog geantwortet habe. Vor einem Monat hat er wieder Schlagzeilen gemacht. Über die Plagiatsvorwürfe ist seither nichts mehr erschienen. Lassen wir uns überraschen. Nachtrag: Da war wohl nichts mit dem tapferen Schneiderlein. Im Finanzblog lesen sie in den nächsten Stunden oder Tagen etwas mehr über die heutige Finanzwelt und wie man dieses Casino in den Griff kriegen könnte.

Und noch etwas über weitere Fusionen … die Johanneskirche wird vermutlich nicht ganz verschwinden, sondern einem andern Zweck zugeführt.