Der wirklich letzte Beitrag auf www.libref.ch!? – libref. ist Geschichte!

«Wir brauchen keine Angst vor Veränderungen zu haben. Wir müssen jedoch dafür sorgen, dass sie sich zu unserem Vorteil auswirken.“

Derjenige, der das sagte, ist auf unserem T-Shirt erwähnt.

Schauen wir, ob sich die Änderungen wirklich positiv für alle auswirken. Ich lasse mich gerne überraschen. Weit über 20 Jahre habe ich erlebt, dass es schwierig ist, neue Leute für einen landes-kirchlichen Verein zu gewinnen, der 1871 gegründet wurde und der die Schweizer Religionslandschaft geprägt hat.

Der gesamte Vorstand ist geschlossen zurückgetreten oder zurückgetreten worden. Aus – amen! Das Durchschnittsalterss der neu Gewählten ist über 60 Jahren – da tönen meine 66 schon wirklich steinalt, zumal man bedenkt, dass nicht das zurückgelegte Alter über die progressive Einstellung entscheidet.

Schauen wir, wie es weitergeht, ich bleibe Revisor und ein guter Revisor schaut auch das Umfeld an. Yahya bleibt auch Revisor. Zwei «Laien» sozusagen. libref. wird es  nicht mehr geben. Aber das Blog wird bleiben. Der Name «libref» wurde von mir «erfunden», der Name ist nicht geschützt und die allermeisten Beiträge seit dem 12. Juli 2005 sind von mir und einige von Yahya. Auf das Recht, dass diese Beiträge frei übernommen werden dürfen, muss die Welt 50 Jahre nach meinem Tod warten und für die Domain müsste in der Zwischenzeit einfach die Gebühr von irgendwem bezahlt werden, damit sie noch ersichtlich sind – falls es das Internet dann noch gibt. Na ja, die meisten Links wären dannzumal eh tod – dead links. Schauen sie doch beim letzten Beitrag, der oben verlinkt ist. Hoppla, die FDP, Ursprung der Liberalen, sind nicht mehr das, was sie waren. Konservativ geworden. Vieles verschwunden, Hoppla! Couchepin wird beim EDI vermisst und wer zu viel dort anklickt, wird als Hacker betrachtet und sicherheitshalber rausgeworfen.

Aber fahren wir doch noch etwas «im alten Stil» weiter. Couchepin wurde am letzten Wochenende nicht erwähnt, aber derjenige, den ich mal diesem Bundesrat in Langenthal vorgestellt habe. Das Bild ist auch verschwunden. Zürcher haben die IT umgestellt. Ich habe es noch. Könnte Karan Singh wieder aufschalten, oder ihn wieder mal besuchen.

Ja, was war denn nach 150 tatsächlich «Lang»-en Jahren am Samstag. Die zweitletzte Mitgliederversammlung von libref. vor einem Namenswechsel. Das und einiges Anderes braucht eine Generalversammlung. Art. 60ff ZGB lassen grüssen. Zu Corona-Zeiten gibt es allenfalls die Möglichkeit, das digital unter Einhaltung der rechtlichen Pandemie-Richtlinien durchzuführen. Aber bis das so weit ist, wird die Berner Sektion am 19.10.2021 ihrer Auflösung zustimmen … evtl. sogar müssen, wenn der Vorstand nicht mehr bestellt werden kann. Ruedmilan grüsst.

13 Personen, inkl. zwei Gäste statt Gott im Gottstatterhaus in Vingelz. Zu dieser Ortschaft gab ich einige Bemerkungen und stellte Fragen:

  • Vingelz / Vigneules – nicht Vinelz – ist am andern Seeufer und am Seeanfang. 20 Meter höher gelegen, was beweist, dass Wasser immer nach unten fliesst.
  • Vingelz ist 4995 Jahre alt. Gegründet durch die Pfahlbauern. Wenn sie in der Urzeit sicher sind, dann könnten sie die Geschichte ergänzen und festlegen ob es die Bronze-, Kupfer- oder Steinzeit betrifft. Heute herrschen im Gottstätterhaus immer noch die Römer (Besitzerfamilie). Im Hafen hier sind die Pfahlbauten. Leicht versteckt – unter Wasser.
  • 4900 Langenthal, eine der letzten aufgelösten Sektionen – Verwaltungssitz der Schifffahrtsgesellschaft BSG
  • 32. America’s Cup – die älteste Segelregatta – wurde nicht in der Schweiz ausgetragen. CH ist ein Binnenland. Das Alinghi-Team hat auch den 31. gewonnen und bestimmt den Austragungsort. Am 32. nahm auch Nils Frei von Vingelz teil. Kamen als 2. ans Ziel und gewannen, weil der andere noch eine Zeitstrafe hatte. Siegervorsprung 1 Sekunde. Um die Schiffslänge in einer Sekunde zu meistern, müssen sie über 100 km/h schnell sein.
  • In der Nähe gibt es noch die Magglingen-Bahn, rundherum der Besitzer Funicar, die heute zur Knecht Holding Windisch zählt, wo wir uns das letzte Mal getroffen haben.
  • A5 – vielleicht irgendwann mal wirklich Luterbach – Yverdon, sprechen wir nicht noch über Tunnel, nimmt zu viel Zeit in Anspruch … können sie sich vor dem Gottstatterhaus vorstellen

Zwei Tage später wird berichtet, was ich über die SBB-Strecke nicht gefunden habe: zweigleisig.

Göttlich gegessen und getrunken im Gottstatter. Bestatter gibt es keine, denn der Verein geht weiter. 150 Jahre, ja das wäre toll.

Unser Gast hält den Finger auf: Denkt an die Frauen im zukünftigen Vorstand. Nun kann ich es nicht verkneifen, zu zeigen, was am nächsten Tag – ausserhalb libref. – geschehen ist.

Eigentlich hält die falsche Person den Finger auf. Res Peter wird in Baden ins Amt eingesetzt und viele sagen noch «installiert». Res, du kannst dann mit dem «Grünen Güggel» Solaranlagen installieren. Danke für den Güggel. Zuerst gibt es aber in dieser Kirche andere Probleme zu lösen. Hängt die Fahne nicht am Turm auf, an den Innenwänden fehlt Stoff … oder Eierschachteln. Die Akkustik müssen sie einmal erlebt haben. Die vergessen sie nie mehr. Ich kenne nur eine Kapelle, die noch schlimmer ist – im Oberengadin. Dazu brauchst du dann Franken. Rubel werden vermutlich nicht reichen. So heisst der russische Hund der Glückspost Reporterin, dem hier Res vielleicht den Finger aufhebt.

Res ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und Freude in Baden, die sich den gewünschten Änderungen schon anpassen. «Einsetzen» steht nach der Veranstaltung.

Bingo – bei Beat Schlatter, der über Veränderungen von Geburt bis Tod spricht, klatscht noch niemand. Ich habe später beim Apero mit ihm darüber gesprochen. Es war die Veranstaltung von Res, deshalb habe ich nicht geklatscht. In Langenthal habe ich das im Jahr 2000 bei der ersten Predigt mit Musik eingeführt. Meine Macht als «CEO Church» ausgenützt. Heute klatschen in der Durchschnittsstadt alle und sofort. In der reformierten Kirche fand jemand als erster den Mut, nach dem zweiten Beitrag zu klatschen.

Bei der Rede von Stadtammann Markus Schneider, der über die Zusammenarbeit von Politik und Kirche spricht, wird noch mehr geklatscht. Die Andern folgten und am Schluss wurde sogar der Rede, oder sagt man nicht Predigt, des Pfarrers extrem lange geklatscht. Das sind Veränderungen.

Zusammen mit dem ehemaligen Sekretär haben wir noch etwas Geografie betrieben. Wir suchten den Rebberg, auf dem die Trauben wachsen, den Res von der Kirche erhalten hat – Rebberg Rütihof. Nicht ganz einfach zu finden. Der Rebberg und die Oe-Auswirkungen des Cabernet-Dorsa auf die Cuvée von 13.2% mit dem Pinot Noir. Rund 2000 Flaschen. Ob es wohl auch eine Mono-Cépage vom Rotburgunder gibt? Dieser Verein ist auf der richtigen Spur, hoffen wir das bei dem, der den dritten Namen nach 150 Jahren erhält auch. «Schweizerische Vereinigung für Freies Christentum» hat 134 Jahre gehalten, «libref.» 16. Wünschen wir dem neuen Namen ein langes, spriessendes Leben.

Hier noch ein Trick mit modifiziertem Weihwasser – gesehen anschliessend in Mellingen.

Hoffentlich nur eine kurze Zeitgeschichte. Wer das Bild nicht vergrössern kann, ein Spender gibt Covid-Desinfektionsmittel ab und der andere Weihwasser, gesegnetes Desinfektionsmittel, das vielleicht noch besser hilft.

 

Exodus, Intelligenz, 501 mal Wein, die Kirche und Politik

Innerhalb eines Monats erlebe ich den Exodus von Martin Gross als Uraufführung auf dem Silbermann-Monument  in Lahr/D (den Artikel können sie in Stereo lesen) und den Exitus unserer Berner Sektion …  und Orgeln werden weitertönen, zum Beispiel mit der neuen Orgel in der Tonhalle.

und wie geht es mit uns weiter? Das Traktandum 7 lautet: «Antrag des Vorstandes: Think Tank«. Das heisst Politikberatung. Also Kirche und Politik. Etwas wenig Information für den Umbruch der angestrebt wird und wo ich und andere Mitglieder des Vorstandes nicht wissen, wer nun alles als Vorstand vorgeschlagen wird. Gemäss ZGB-Kommentar ist die Einladung sinnvoll schriftlich zu machen, damit nicht Vorstandsmitglieder fünf Tage vor der Mitgliedsversammlung erfahren, dass sie am Samstag nach Biel sollten. Das E-Mail ist kein perfekter Kommunikationsweg. Vor 150 Jahren war die Gründung  besser vorbereitet. Lassen wir uns überraschen. Lassen wir doch Stephen Hawking als Spezialist über Relatives und schwarze Löcher über Veränderungen sprechen.

«Intelligenz wird als Fähigkeit zur Veränderung charakterisiert. Die menschliche Intelligenz ist das Ergebnis einer sich über viele Generationen hinziehenden natürlichen Auswahl derjenigen, die fähig waren, sich veränderten Umständen anzupassen. Wir brauchen keine Angst vor Veränderungen zu haben. Wir müssen jedoch dafür sorgen, dass sie sich zu unserem Vorteil auswirken.»

Seite 220 von «Kurze Antworten auf grosse Fragen«.

Kapitel 1 «Gibt es einen Gott.» Wir sind so liberal, dass jeder eine eigene Meinung haben kann. Meine kennen sie. Nur einen Satz draus: «Eben mit der Zeit gehen und sonst gehen sie mit der Zeit.» Eines wissen wir aber, in der Bibel wird an über 500 Stellen über Wein geschrieben und in Deutschland habe ich ein Konradsblatt erhalten. «Eine Erfindung vom lieben Gott.» Neymeyer aus Endingen am Kaiserstuhl schreibt, dass ab 2014 Messwein «nur» noch Deutscher Qualitätswein sein muss. Heuer haben sie ein Problem mit der Quantität. Mein Bekannter, der Bio-Rebbauer, hat heuer nur einen Viertel der Ernte 2020 einbringen können. Unser Sekretär und ich haben mal an der swisseglise Schweizer Messwein geniessen dürfen. Wo, in Weinfelden natürlich und dann noch katholischen. Wir Reformierten sind da nicht so heikel. Sie können glauben, dass es am Samstag am Bielersee auch Wein geben könnte.

Freuen wir uns auf das Referat von Reinhard Bodenmann über Heinrich Bullinger. Ein Satz aus der Wikipedia möchte ich zitieren: „Wie Zwingli sieht er [Bullinger] Kirche und Staat ganz nahe beieinander. Die Kirche soll sich um das Wohl und die Erbauung der Menschen kümmern, der Staat sorgt für Ruhe und Ordnung.“

Auf dem Jakobusweg pilgerten wir zumindest in Unterkirnach durch die Jakobs-Kirche. Eine katholische und was hat die auf dem Kirchturm. Den Hahn. Tolle Begründung: «Der dreht besser im Wind, als das Kreuz.» Wenn es ihnen bei uns zu wenig anstrengend beim Pilgern ist, dann können sie in Deutschland garantiert mehr Blasen holen.

Zwei Wochen Deutschland und eigentlich mehr Kirchen als Pilze gefunden. Die letzte per Zufall. In Lahr waren die meisten Kirchen geschlossen. Bei einer fand gerade eine Hochzeit statt. Bei der  Stiftskirche Lahr. Zufall, den gibt es nicht. Genau heute vor 40 Jahren hab ich mal geheiratet – hat doch 28 Jahre gehalten. Es war eine schöne Zeit, aber wie ist das nun schon mit den Veränderungen? Einen Vorteil haben Hochzeiten. Anschliessend wird noch aufgeräumt und da haben Touristen die Möglichkeit die Kirche anzuschauen – vielleicht wäre sie ja auch geschlossen gewesen.

Zwei Orgeln in der Kirche und ich schaue die grosse längere Zeit an. Sie fasziniert. «Wollen sie die Orgel von oben anschauen?» Martin Gross erklärt uns die Orgel. Es ist die letzte Silbermann Orgel, die mit Aufzeichnungen der Orgeln von Strassburg, St. Blasien und Lahr nachgebaut wurde und deshalb auch als Silbermann-Monument bezeichnet wird. Er spielt uns die verschiedenen Techniken, Möglichkeiten vor. Eine Orgel, die begeistert. Rund eine Viertelstunde lang. Besten Dank. Erstaunt es sie, dass sein Orgellehrer bei Albert Schweizer Orgelspiel erlernt hat? Er macht uns auf das Konzert am gleichen Abend aufmerksam.

Syrische Flüchtlinge, die nicht ertrunken sind – ein ganz trauriges Kapitel. «Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.» Ihre Musik beruhigt. Für mich ist die Uraufführung von «Exodus» von Martin Gross, das Highlight des Abends. Sensationell. Und ich finde keine Ton-Aufzeichnung  im Netz, obschon solche gemacht wurden. Dann eben nur Text.

Danke für dieses schöne Konzert, die Uraufführung von Exodus. Wir diskutierten auch über relative Kunst – Uraufführungen sind selten von Journalisten besucht. Klar, dass Martin Gross, Heinz Holliger kennt. Schliesslich sind beide Kenner von Albert Schweitzer.

Nun zur Politik. «Erinnerungen an kämpferische Zeiten.» Pfarrer Klaus Bäumlin sagt, warum die Kirche bei Politik nicht schweigen soll. Der Artikel ist noch nicht aufgeschaltet, mit diesem Link sollten sie ihn aber demnächst finden. Bäumlin war nicht nur an der Nydeggkirche tätig. Absolut lesenswert, was im Saemann steht.

Die Kirche muss bei der Politik mitreden. Das ist liberales Gedankengut seit 150 Jahren und wenn schon, muss dies 150 Jahre weiter leben.

Oder lesen sie, was vom Berner Pendent von reformiert.info im Aargau, Thomas Illi schreibt:

«Andererseits hätten aber viele Jugendliche eine glaubens- und kirchenkritischere Haltung. Sie erwarten laut Zöllner ein stärkeres Engagement in sozialen und politischen Themen, etwa bei Umweltschutzthemen.» Übrigens, uns hat ein Kollege auf FB zusammen gebracht, der ökologisch und ethisch etwa gleich tickt, wie ich. Für Otto Normalverbraucher manchmal 20 Jahre zu früh. Mr. Marroni, bis zum Tag der Briefmarke. Er meldet sich auf FB und ist echt eingeklemmt zwischen Reformierten und Katholiken.

Ja früher! Ja Vingelz, da gab es vor rund 5000 Jahren schon Bewohner – Pfahlbauer. Was sind da schon 150 Jährchen.

Und Bern? Mehr als 150 Jahre und am 19.9.2021 ist Exitus. Um 17.00 Uhr im Elfenaupark in Bern. Traurig, aber wahr. Also, kommt nach Vingelz und sorgt dafür, dass es für die liberale Kirche in der Schweiz weitergeht … und auf eine liberale, progressive Weise. Zum Beispiel mit der neuen Orgel in der Tonhalle. Schade nur, dass ich selbst noch nichts von Martin Gross habe, geschweige denn mit der Aufzeichnung von Exodus in Lahr … mehr als 150 Orgel-Vinyl in meiner Sammlung und nichts von der grössen Silbermann-Orgel in der Ortenau.

Dann noch einen Blick in die BZ – Kunstspaziergang in Bümpliz. Es beginnt mit dem Friedhof und Schang Hutters Kunstwerk. In Biel und beim Pilgern sind wir auf Schang gestossen und jetzt stosse ich via die Berner Details auf eine Künstlerin, die ich vor über 40 Jahren als Kind in Kalifornien kennen gelernt habe. Und damals traf ich bei dieser Familie eine gute Bekannte, die – ohne mein Wissen – von Bern nach Los Angeles gegangen war. Am 9.11.78 habe ich das dort am Telefon erfahren und am Tag darauf haben wir zusammen Disneyland besucht. Eine halbe Stunde vom heutigen Ölunfall an der Laguna Beach. Die verschmutze Fläche ist etwa so gross, wie der Bielersee.  Die Kirche muss Politik betreiben, denn sonst rottet sich die Menschheit selbst aus. Den Totentanz haben wir übrigens letztes Jahr beim Pilgern diskutiert. In Biel soll das kein Thema sein. Zufälle gibt es nicht.

 

Exodus als Suchbegriff eingeben – versuchen sie es: Es sollte demnächst hier aufgeschaltet werden!

Auch der Beitrag über Bäumlin ist noch nicht digital veröffentlicht, aber die Mitteilung, dass Hans Ruh gestorben ist. Vor der  Jahrtausendwende habe ich mit ihm intensiv über das «Martisches 6-Eck» diskutiert. Er war ein ethisch prägender Mensch.