Christliche Suchbegriffe – A B C – und eine Überraschung


Auf der Seite Aussteiger-Info finden sie alfabetisch geordnete christliche Suchbegriffe. Und am Schluss des Blogbeitrages erwartet sie noch eine Überraschung.

«Altar abel aaron abend absalom abschied amen amos acker ackerbau Ältester, Älteste, die Ältesten Anwalt aufatmen Aussteiger Acharisma Ahab Abraham Arm Armut Anbetung andacht Abendmahl Allianz Allianzgebet Gottesdienst Antichrist antichristlich Angesicht zu Angesicht Apostel allmächtiger Gott Adam anker am amen amalekiter angst anstoss anstössiges auge alle alles angel apfel abel alle alles anklagen ankläger ährenlesen advent adventisten adventsgemeinde adonja allgegenwart allgegenwärtig anbetung ave arme armut abendmahl axt andere anderes aussätziger alles abgrund aber apfel autor autoren aufbürden auf auferstehung ausauferstehung allaussöhnung allversöhnung aussat apostel alpha auferstehen auferstehung auf arm armselig aufwachen auslegung wacht abfall andacht andächtig apostel apostolischer apostolen apostel alianz alianzen advent adventisten ausbildung

Bibel biblisch biblische Bibelschule Bibelschulen Bad biblisch bibeltreu bibeltreue bibelarbeit bibelkreis bibelstunde biblische lehre biblos berufen Berufung Brüder Begabung Begabungen Brüderbewegung Brüderverein Brüdervereine Bruderschaft bewegt bewegen Bewegung Bewegungen Busse Bussgebet bussfertig bussfertigkeit barmherzig barmherziger Barmherzigkeit Blut des Lammes Besessener Besessenheit Bekehrung Befreiungsgebet Bitte bitten bittet Betrug Brüllender Löwe Baum des Lebens Bewahrung Benny Hinn Bibeltreu buch der bücher bund bündnis bündnisse binden bindungen boswillig bös böse bosheit beichten beichtstuhl berater blin blindenführer betrug bezahlt bezahlen bitte bitten bittet beten brief briefe blut bis breite berge bedürftigen bewässern baum bäume botschaft botschaften bekleidung brüderverein bv balsam bann banner balsam balak barabas barmherzig barmherzigkeit bart beten bettler brief briefe berg berge beten bitten beta bergpredigt besessen besessene besessener bekenntnis begründet befreit befreiung berufen berufung bringt brot brechen betroffen betroffene berichten bis braucht bealstet belastung bach biss blind blinde blindenführer burg bürger beladen bekehrt bekehren bekehrung bekehrungsgeschichte bitter bringen bringt bibelportal blut blutschuld befeleckt bischof begegnen begegnung besinnung besinnen besinnungswochenende bin binden bye bethlehem buch der bücher

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Diese Worte stammen aus einem Vokabular das uns teilweise alles Andere als geläufig ist. In welchen Kreisen diese Ausdrücke angewendet werden, zeigen ihnen die folgenden Links, welche uns auch die Veröffentlichung erlaubt haben. Vielen Dank.

www.aussteiger-info.ch
www.freikirchen-infoportal.ch
www.charismatik.aussteiger-info.ch
www.stopp-fromme-heuchelei.ch

Obschon unser offizieller Name «Schweizerische Vereinigung für freies Christentum» heute fast den Eindruck einer Freikirche, denn an eine liberale reformierte landeskirchliche Vereinigung, macht, hängt mit dem Wandel der Zeit zusammen.

Deshalb treten wir gemäss Hauptversammlungsbeschluss einfach mit «libref» auf – lib-eral ref-ormiert.

Wir sprechen auch eine andere Sprache und die Referenten an der Synode Bivio werden es auch so halten. Wir sind so liberal, dass sich hier jedermann anmelden kann.

In den letzten Tagen konnte Professor Anselm vom Zentrum Religion, Wirtschaft und Politik der Universität Zürich – unser Partner – Frau Dr. Gret Haller als Referentin verpflichten. Mit dieser knappen Notiz wollen wir es nicht sein lassen. Frau Haller werden wir einen eigenen Blogbeitrag widmen. Als Heimweh-Stadtberner werde ich dies mit Freude machen und wer einmal sein Wissen auffrischen will, wo sie ihre politische Karriere angefangen hat, findet dies in Wikipedia.

Text (ohne Zitat): Stephan Marti-LandoltFinanzblog

Der «Herr» hat für 4 Mio. ein neues Buch aus Zürich


Die neue Zürcher Bibel ist nach 23 Jahren Arbeit vollendet.

Vier Millionen Schweizer Franken hat die reformierte Kirche Zürich für die Neuüberarbeitung der Zürcherbibel ausgegeben. Sogar Radio Vatikan ist dies eine Meldung wert:

«Die Zürcher Kirchensynode beschloss jedoch, dass zum Beispiel der Gottesname mit „Herr“ wiedergegeben wird. Die Ursprünge der Zürcher Bibel gehen auf die Reformation unter Ulrich Zwingli (1484-1531) zurück, der kurz vor seinem Tod am 11. Oktober 1531 die erste Zürcher Bibel veröffentlichte. Die letzte Revision erfolgte von 1907 bis 1931 … lesen sie weiter …»

«Klare Sprache

Korrigiert wurden Wendungen, die heute missverständlich wären sowie unzeitgemässe Ausdrücke aus früheren Übersetzungen. So spricht die neue Bibel beispielsweise nicht mehr von einem «entehrten Weib», sondern unmissverständlich von einer «vergewaltigten Frau» … lesen sie weiter …»

Die BAZ schreibt über die Umfrage zur Bibelfestigkeit der Schweizer. Die NZZ – neue Zürcher Zeitung, nicht Bibel – schrieb auch darüber. Beim Medienspiegel lesen sie auch, wieso wir diese Zeitung eigentlich nie zitieren, trotzdem diese Zeitung vermutlich in Zürich öfters und vor allem intensiver gelesen wird, als die Bibel. Das Wissen um die Bibel wird in Zukunft garantiert abnehmen, denn vielerorts wird in den Schulen verzichtet, biblische Geschichten vor zu lesen. Auswendig kenne ich weder das neue noch das alte Testament, aber zumindest auf die untenstehende Frage hätte ich die richtige Antwort gewusst.

«Das Wissen über den Inhalt der Heiligen Schrift scheint indes nicht allzu gross zu sein. 37 Prozent der Befragten glauben, Maria Magdalena sei die Frau von Jesus gewesen.

Nur gerade 35 Prozent gaben auf die Frage «Welche Frau hatte Jesus?» die korrekte Antwort, nämlich «keine.» Weitere 35 Prozent konnten sich nicht entscheiden, und 1 Prozent brachten die Geschehnisse gar arg durcheinander und nannten «Eva».

Dabei zeigten sich die Katholiken bibelfester: 40 Prozent von ihnen wussten die richtige Antwort, gegenüber 32 Prozent der Reformierten. … mehr in der BAZ».

Maria Magadalena ist die Jüngerin von Jesus (Christus). Die neue Zürcher Bibel wird aber vermutlich nicht so weit gehen, dass die Jüngerin mit Kollegin oder Freundin übersetzt wird. Und wenn man mit verschiedenen Stichworten sucht, findet man sogar einen Artikel der NZZ über die NZB.

Und mein Ego wird gestärkt, denn ich habe letztes Jahr nicht nur die Bibel aufgeschlagen, ich habe sogar eine Widmung angebracht – aber in der Berndeutschen Bibel.

Bibel

… im 8. Gebot steht, wie ich zu diesem Bild gekommen bin. Vermutlich werden sie mir das nicht übel nehmen, denn hier können sie die neue Zürcher Bibel kaufen.

Zusammenstellung: Stephan Marti-LandoltFinanzblog

Bethlehem und zwei mal Tscharnergut


Heute starten wir in Bethlehem auf die Reise nach Bivio zu unserem Seminar Menschenrechte – Menschenpflichten.

Die meisten Leute verbinden Bethlehem oder Belem mit Weihnachten. Ich auch – aber anders, als die meisten denken. Hier, genau genommen auf dem Sonderpostamt, versende ich seit rund 30 Jahren meine Weihnachts- und Neujahrsgrüsse. Einige Ortschaften, die Bethlehem oder Belem heissen, kenne ich – am besten aber 3027 Bern-Bethlehem. Dort habe ich meine Jugendjahre verbracht und den Konfirmationsunterricht besucht – für meine liberale reformierte Prägung wohl der wichtigste Lebensabschnitt.

Kirche Bethlehem

Kirche Bethlehem (Seite 38ff) – sie ist gilt noch heute als einer der modernsten Kirchenbauten in der Schweiz …

Glockenturm

… und der Glockenturm im Tscharnergut.

Auf der Reise nach Bivio treffen wir noch einmal auf das Tscharnergut – ab Morgen im Finanzblog – na, dann mal prost. Einen Vorgeschmack finden sie bei der zweiten Kappeler Milchsuppe. Zumindest habe ich jetzt eine Idee, welchen Wein ich heute abend geniessen werde …

Fotos und Text: Stephan Marti-LandoltFinanzblog

Berner Firmen müssen weiterhin Kirchensteuer bezahlen


«Die FDP ist am Montag im Grossen Rat mit einem Vorstoss zur Abschaffung der Kirchensteuerpflicht für juristische Personen gescheitert. Die Partei lancierte das Begehren unter dem Motto «Religionsfreiheit für Unternehmerinnen und Unternehmer».

Die Ablehnung fiel mit 119 gegen 20 Stimmen klar aus … lesen sie weiter bei espace.ch …»

«Vier Freisinnige kippten

Sie wurde nicht erhört. Die Debatte zeigte, wie gross der Rückhalt der Landeskirchen (Evangelisch-Reformierte, Römisch-Katholiken, Christkatholiken) nach wie vor ist. Sie hatten, wie mehrere Redner anmerkten, schriftlich bei den Parteien interveniert und für die Beibehaltung der Steuer geworben.

Das Lobbying war mit Erfolg gesegnet: Der Grosse Rat zwingt die Firmen weiterhin, die Kirchen mit jährlich rund 28 Millionen Franken mitzufinanzieren. Mit 119 zu nur 20 Stimmen bei 13 Enthaltungen lehnte er den Vorstoss ab. Nicht mal die FDP stand geschlossen hinter ihrer Forderung – und so kam es, dass die Motion, die 23 FDP-Grossräte mitunterzeichnet hatten, gestern nur noch von 19 Freisinnigen unterstützt wurde … weiter in der BernerZeitung vom 12.6.07»

Nachstehend nur ein Blatt aus dem Fundus der Lobbyisten. Ein Dankeschön an Fridolin und Walter vom Kirchgemeindeverband des Kantons Bern für die Information an alle Bernischen Kirchgemeinden und Überzeugung, dass man auch manchmal über den Parteischatten hinwegspringen muss, um mit allen Grossratsfraktionen Kontakt auf zu nehmen und stichhaltige Argumente zu liefern.

Katalog mit Argumenten, warum die Motion Bolli abzulehnen sei
(Der Katalog ist keinesfalls abschliessend sondern soll lediglich Hinweise vermitteln)

Die Betroffenheit Ihrer Kirchgemeinde

Wie gross war der Anteil der Kirchensteuern z.B. 2006 der juristischen Personen in Ihrer Kirchgemeinde? (Von Kirchgemeinde zu Kirchgemeinde streuen die Werte von 10% zu 25%, auch solche von 35% sind bekannt)

Welche Massnahmen müssten Sie in Ihrer Kirchgemeinde treffen, wenn plötzlich die juristischen Personen keine Kirchensteuern mehr zu entrichten hätten?

Welchen Anteil davon könnten Sie durch eine Steuererhöhung bei den natürlichen Personen kompensieren?

Welche zusätzlichen, neuen Finanzquellen könnten Sie erschliessen?

Welcher Budgetbetrag würde Ihnen künftig nicht mehr zur Verfügung stehen?

Welche Kernaufgaben müsste Ihre Kirchgemeinde künftig zurückfahren bzw. darauf verzichten? (Gottesdienste, Kasualien, innere Seelsorge, Sozialausgaben, Strukturerhaltung etc.)

Was würde ein Stellenabbau für Ihre Kirchgemeinde, für Ihre Umgebung bedeuten?

Welche Gebäude könnten Sie allenfalls nicht mehr erhalten bzw. finanzieren?

Die heutigen Leistungen unserer Landeskirchen an die Gesellschaft

Die Kirchgemeinden betätigen sich intensiv im sozialen und gesellschaftlichen Umfeld, unabhängig von der religiösen Zugehörigkeit der Partizipierenden.

Sie tragen damit sehr viel bei zur Verständigung bei zwischen Konfessionen, Religionen, Bevölkerungsgruppen, Minderheiten, Schweizern und Ausländern, Integrationswilligen usw.
Damit leisten die Mitglieder der Landeskirchen einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung und Förderung des politischen Friedens in der Schweiz, was wiederum auch den juristischen Personen zu gute kommt.

Kirchgemeinden und Landeskirchen unterstützen Institutionen wie Behindertenwerkstätten, Hauspflegevereine, Winterhilfe um nur einige zu nennen.

Landeskirchliche Institutionen nehmen sich auch den Schattenseiten unserer Gesellschaft und damit der Wirtschaft an: Arbeitsplatzverlust, Burnout, Stress, Überforderung, Working Poor, Sinnkrise etc.

Die Landeskirchen sind seriöse, berechenbare Arbeitgeber.

Die Landeskirchen erhalten lokale Baukultur. (Kirchen, Pfarrhäuser, Pfrundscheunen etc.)

Im Kreisschreiben Nr. 6 / 2007 ist den auf Seiten 4 und 5 das Argumentarum des Synodalrats zu finden.

Mehrere Vorstandsmitglieder des Kirchgemeindeverbandes des Kantons Bern sind Mitglieder der FDP – zum Teil politisch aktiv – und sind über den Parteischatten gesprungen. Mit einem kleinen Quentchen hat ja Frau Bolli recht. Aber eben, das Ganze wurde nicht zu Ende gedacht. Jetzt wäre es langsam an der Kirche aufmerksam zu machen, dass selbige nicht nur aus einem Gotteshaus und der sonntäglichen Predigt besteht. Für mich ist der Zeitpunkt des FDP-Vorstosses nicht ganz nachvollziehbar. Über die ganze heutige Thematik der Muslime, Moscheen und vor allem Minarette äussert sich die FDP zurückhaltend und im persönlichen Gespräch fast immer liberal. Andere Parteien wirbeln in religiösen Angelegenheiten mehr Staub auf. Der schlichtende Charakter der Landeskirchen innerhalb der Gemeindenbeim Zusammenleben der Einwohner wird verkannt. Es ist an der Zeit, dass mehr Aufklärungsarbeit von Seiten der Landeskirche und der angeschlossenen Organisationen ergriffen wird.

Falls jemand irgend welche Unterlagen hat oder kennt, dem Kirchgemeindeverband schwebt eine Blogserie «Kirchenkunde für Staatsgänger» vor – ein Pendant zur politischen Staatskunde. Und wir sind froh, wenn wir nicht ganz alles neu erfinden müssen. Aber eins ist sicher. Die meisten Leute wissen viel zu wenig, was die Kirche alles macht. Und je mehr sie wissen, desto fleisssiger stossen sie auf liberale Menschen, die ein christliches Abendland erhalten wollen – und das geht vermutlich nicht ohne die Landeskirche.

Zusammenstellung/Kommentar: Stephan Marti-LandoltFinanzblog

Kant und die Religion heute Morgen


Hörte den Vortrag meines Vorvorgängers Pfr. Peter Niederstein in der Arbeitgemeinschaft Freie Theologie im Hotel ‚Stern’ in Chur «Kant und die Religion’ heute morgen».

Der Referent votierte gestützt auf Kant, für eine Religion, die Geschichte reflektiert, welche das Leben erzählt, statt Predigen von Dogmen. Am Anfang war die Tat, welche durch das Gewissen, Ehrfurcht vor dem Geschaffnen, angeleitet ist. Die anschliessende Diskussion spitzte sich auf unser heutiges Reden in Religion zu: Was heisst denn heute bspw. ‚Gottessohn’, der Sohn von Gott? Wie weit darf Spatzung zwischen Naturwissenschaft und Glauben im Reden gehn, ohne, dass Missverständnisse entstehn, die letztlich zu Glaubenskriegen führen, seit auch Atheisten zu Missionaren geworden sind. Gertrud von le Fort hat sich in ihrem schmalen Büchlein ’Am Tor des Himmels’ mit der Redensart zwischen Glauben und moderner Wissenschaft beschäftigt. Ich habe die Diskussion damit aufgenommen und sie ganz zum Schlusse auf unsern Diskussionsstoff an der Synode in Bivio zugespitzt:

Gertrud von le Fort (genannt: Gerda von Stark) in ‚Am Tor des Himmels’ (nach «Sehr geehrte Damen und Herren»: ‚Ich glaube, Sie als Naturwissenschaftler fürchten sich davor, Gott wieder zu finden, nachdem er im All nicht mehr zu entdecken ist.’ Naturwissenschaftler: ‚Ja, vielleicht ist es so: Wir fürchten uns, denn wir stehn überall an den äussersten Grenzen, und wenn wir wieder zu Gott fänden, könnten wir ihn nicht mehr in unsere Kausalitätsgesetze einschliessen – dann würde es ein Gott sein, der wirklich etwas zu sagen hätte. – Aber einstweilen ist es noch nicht so weit, also nützen wir unsere Freiheit.’

Ob das Problem der verschiedenen Aussage- bzw. Erklärungsweisen zur selben Welt eines ist, das damit zu tun hat, dass der Logos des Johannes-Evangeliums ‚am Anfang war der (Wort-)’logos’ sich strikt an die Sprache, ihre grammatikalischen Regeln, gebunden hat, ohne dass beachtet bleibt, dass die Sprache sich dadurch auszeichnet, dass sie von endlichen Mitteln einen nach oben offenen Gebrauch zu machen hat? Was ist verschwunden, als das Bewusstsein in Sprachformeln zu diktieren begann, was wahr glauben heisst? Wie kommen wir zu einer Archäo-Logie zurück, d.h. zum Ausgangspunkt des Logos ‚zurück’ bzw. eher vorwärts, um zu einem Glauben zu finden, welcher den amorphen Dunst des Religiösen von ‚Sohnesschaft Gottes’ lichtet und der Wirklichkeit eine kohärente Form verleiht, nachdem die Vernunft sich an die Rationalität der Sprache heute binär klammert? Gilt es, den Grad Null wieder zu finden, re-ligere, an welchem menschliches Erfahren noch nicht geteilte Erfahrung der Teilung zwischen Glauben, Irren selbst in schriftlicher Fixierung, Dogma, ist, jene Gnade der Stunde von Einheit in Geschichte, Sprache einzuholen, Vorsehung in der Zeit in einer Sprache zu denken, in welcher noch nicht verschwunden ist, was erodierte, als die Vernunft das Wort im Sinne des Logos als das Wort ergriff? Ob wir dann zwangsläufig bei der faustischen Tat anstelle des Wortes landen?

‚Unser’ Bündner Richard La Nicca, Pfarrersohn und erster Ingenieur, welcher dem damals jungen Kanton Graubünden eine integrale Kulturlandschaft schuf (1. Drittel 19. Jahrhundert) schrieb sinngemäss: ‚Die Tat, das bin ich’, und auch, dass er sich als ‚nützliches Werkzeug Gottes auf Erden’ empfinde – eine glaublich bemerkenswerte Personifizierung, welche sich in der Bibel in verwandter Weise findet, wenn Christus sagt: ‚Ich bin der Weg, die Wahrheit & das Leben.’ Weg (zur Tat?) ist erste Person Einzahl. Die Franzosen haben’s einfacher als wir. Sie kennen das ‚sujet’ für das Subjekt einerseits und den Stoff, um den es ihm geht, ebenfalls als sujet, vielleicht, weil wir Menschen (anders denn das Tier) im Leben eine Aufgabe vorfinden, mit welcher wir uns zu identifizieren haben. Unser Dasein ist unsere eigne Aufgabe unter dem Verdikt von Selbsterhaltung als eine selbstverständliche bzw. natürliche Verpflichtung vor uns selbst. Ob wir heute noch Werkzeug Gottes sind? Vielleicht, dass Nietzsche recht hatte, als er Gott eine zu stark gewordne Hypothese für den modernen Menschen mit seinem Weltbild, seiner technisierten Welt bezeichnete. Was hat die Metapher vom Gottessohn sprachlich heute noch für einen Inhalt? Diesen Inhalt gab’s zwar einmal: Als Menschen sich von Naturgefahren bedrängt fühlten, sich existenziell ängstigten, je weiter zurück wir die Geschichte verfolgen je mehr, in Opfern ihre sündig geglaubte Seele entlasteten, war ‚Gottessohn’ eine lebenserhaltende Projektionsfläche, welche dem Verängstigten half, den Armen davor bewahrte, in Nichtigkeit zu fallen. An die stelle des Leidens für eigne oder fremde Schuld trat seither die Tat: La Nicca bändigte den mäandrierenden Rhein im Domleschg. Dieselbe Entlastung, welche Menschen brauchen, steckt auch in der Kreuzestheologie, die Kant (später Nietzsche) angriff. Leiden erlöst seit Holocaust und Hiroshima kaum mehr.

Die Naturwissenschaft erfindet fortlaufend. Längst alles ist nicht wahr, doch so sehr wahr, dass es funktioniert, während die Theologie glaublich immer noch am Primat des Wissens festhält. (In der Universität ist die theologische Fakultät zuerst aufgelistet.) Ein letzter fundamentalistisch anmutender Winkel ist keineswegs ausgeräumt. Religion ist deshalb verhalten, zu Symbolen bzw. Ideenfluchten zu greifen, wo Geschichten, in welchen das Leben selber erzählt, vielleicht religiös erhellender wirken, auch wenn sie nicht ganz wahr sind: Ob all die Geschichten um Franz von Assisi wahr sind: Was spielt das denn für ein Rolle? Loslassen ist die Parole, nicht einzig bei den Psychologen. So, frei formuliert, Gertrud von le Fort, wenn sie schreibt, dass man die Geschicke des Glaubens Gott anheim geben sollte – statt, bleibt zu komplementieren, Ihn in eine sprachlich cartesianische Denkgeste zu zwängen, die sich anheischig machte, für allen Zweifel bzw. Irr-Glauben von Häretikern an der Welt kompetent zu sein. Papst Benedikt erscheint als ehemaliger Dozent, Lehrer, in seiner neuen Jesus-Biographie gefangen in diesem davon herrührenden perfektionistischen Schema: Die Seelen der Häretiker (von griechisch hairesis, wählen) irren, doch sie sind ‚letztlich’ belehrbar. Sache der Religion, seiner, des Papst, Religion, ist, den Irrtum im Glauben Andersgläubiger zu durchdringen. Dieses Dogma, der Irrglaube muss verstanden werden, hat die Wissenschaft durch die Religionsgeschichte wie die der Psychologie, Psychoanalyse vorangetrieben (vide M. Foucault). Was ist da alles an Erfahrungen des Glaubens auf der Strecke geblieben, bis wir heute ‚Gottessohnesschaft’ buchstabieren? Eine neue Aufklärung tut not, die von Paternalismus, Utilitarismus & Perfektionismus abstrahiert, die alle drei obsolet sind, wenn unter den Menschen religiöser Friede etwa mittels einem Fairplay als Gerechtigkeitsidee, deren Rolle ist, den heute verschiedenen Vorstellungen von Gerechtigkeit zusammen zuzukommen, liberal zu walten hat. Wir verbinden mit diesem Postulat, dieser Obligation, diesem Obligo als Religio, dass der religiöse Friede mit Menschenrechten & -pflichten verbunden wird, er aus dem Himmel unter die Menschen mühlselig-gnädig unters Kreuz gekrümmt wird. – Selig bleibt selig, Kreuz bleibt Kreuz, ohne, dass Blut –weiters – fliesst. Der Traum Kants, Verheissung ewigen Friedens würde sich dann doch noch erfüllen, auch wenn auch Kreuz Kreuz bleibt.

Text: Jean-Claude CantieniChur

Das Minarett und der Nachbarturm aus anderer Perspektive


Menschenrechte – Menschenpflichten, unser Seminar wird vor Ort in Bivio vorbereitet. Auf dem Weg statten wir der Mahmud-Moschee in Zürich einen Besuch ab.

Start ist am morgen früh in Langenthal. Langenthal ist wegen des Minaretts in aller Munde und was liegt da näher, als der 1962 erbauten Moschee mit einem 18 Meter hohen Minaratt einen Besuch ab zu statten.

Kirche Balgrist

… Blick aus der Mosche zum Nachbargebäude – die reformierte Kirche Balgrist. Man hat «Keine Probleme trotz Minarett». Die Kirche liegt auch nicht schief oder schräg in der Landschaft. Es ist die Perspektive, denn beide Gebäude sind so nah beieinander, dass sie Format füllend durch die Optik verzogen werden.

Kirchturm

… jeder hat seine eigene Perspektive und entscheidet, was für ihn bedrohlich aussieht …
Minarett

Kirchturm und Minarett

… der Blickwinkel entscheidet über die persönliche Wichtigkeit. Haben sie das Minarett oben gefunden. Auch die Thematik ist dem einen wichtig, dem andern eher untergeordnet. Letzteres mag vielleicht der Grund sein, weshalb wir uns nicht angemeldet haben. Selbst schuld – die reformierte Kirche ist geschlossen. Ein Blick ins Innere auf die Goll Orgel hätte sich gelohnt.

Erst jetzt kommt die Idee, bei der Moschee zu läuten. Keiner öffnet. Die Türe ist aber offen. Schuhe ausziehen und in den ersten Stock hinauf. Wir werden herzlich empfangen. Man freut sich, wenn ich fotografieren würde. Jede Frage wird beantwortet. Es ist interessant, wir diskutieren lange. Wir sollen doch eine Stunde bleiben, dann kommen viele, die Mundart können. Er könne es noch nicht. Wir wissen das. Vergleichen sie doch einmal die Namen der Mahmud Mosche und unsere Blogbeiträge. Yahya, ein Nachkomme, wird demnächst eine persönlich Einladung für Bivio erhalten. Übrigens, wenn du mit dem Motorrad kommst, wir machen vielleicht die Bergpredigt auf dem Julier …

Inneres der Moschee

… ob sich der Zürcher Pfarrer in der Moschee darauf vorbereitet?

Anschlagbrett

Man ist friedlich. Irgendwo auf dem «Anschlag»-Brett steht:

«Liebe für alle. Hass für keinen.»

Wr müssen weiter, wir sind ohne Umweg nur auf der Durchfahrt. Ich will aus beruflichen Gründen weiter zu einer Chemischen Fabrik.

wirz bald

Wer das Zitat mit der Liebe und dem Hass noch nicht begriffen hat, sollte wissen, dass wir im gleichen Schiff sind, wirz bald …

Text und Fotos: Stephan Marti-LandoltFinanzblog