„Ich glaube nicht an Gott, aber ich vermisse ihn“


Ein Thema, das die heutige Bevölkerung interessiert. Die Dampfzentrale war restlos ausgebucht. Lesen sollten die Beiträgevor allem jene, die die heutige Kirche mitgestalten. Auch hier zeichnet sich ein Umdenken an.

Der Beitrag der Gewinnerin Sabine Frambeck beim 6. «Bund-Essay-Wettbewerb» ist noch nicht aufgeschaltet. Ein pfiffiger, wortspielerischer Aufsatz um das Wort «Gott». Ihr Kommentar bei der Preisverleihung: «Oh mein Gott, ich hab gewonnen» und ihre Schlussworte beim preisgekrönten Essay: «Amen – fuck.»

Und der Moderator, der Komiker Müslüm, muss bei einer Pubikumsabstimmung feststellen, dass mehr Zuschauer ein Facebook-Account haben, als dass es welche gibt, die an Gott glauben und eigentlich möchte er jetzt Kebab essen.

221 eingereichte Beiträge. Ein tolles Resultat. Mein Zuschauer-Nachbar hat auch geschrieben. Sein Beitrag würde ich gerne hier wiedergegen. Vielleicht liest er es. Er schreibt unter anderem darüber, dass Leute, die an Gott glauben, den Gott entweder in sich fühlen oder ausserhalb von sich. Mein Gott – falls es den gibt – wäre in mir zu suchen.

Aber lesen sie doch selbst, was ich geschrieben habe. Ich bin so liberal, dass ich sogar die Stellung der Liberalen im religiösen Umfeld neu platzieren möchte. Nicht mehr in der Mitte oben – eher rund ums «Fadenkreuz».


1. Ein Durchschnittsgott?

„Ich glaube nicht an Gott, aber ich vermisse ihn“. Eine Durchschnittsmeinung? Wir wissen es nicht. Viele, gar die meisten die so denken, kann man nicht statistisch erfassen. Oder doch? Ist es am Ende die Differenz zwischen den Kirchensteuerzahlenden und den Kirchenbesuchern. Davon gibt es jede Menge, zumindest im Kanton Bern. Ja, die Berner Kirche kenne ich besser, trotzdem ich im nahen Ausland gemeldet bin. Das ist auch so eine Glaubenssache. Warum bist du nicht nach Südfrankreich gezogen? Warum um Gottes Willen gerade in den Kanton Aargau? Wenn es diesen Gott wirklich gibt, dann haben die Aargauer und die Ber-ner den gleichen. Wetten!

Aber lasst mich doch über den Durschnittsgott schreiben. Den kennt nicht einmal Bill Gates Microsoft. Der mit roter Wellenlinie unterstrichene Durchschnittsgott existiert in Langenthal. Oder eben vielleicht auch nicht. Die Langenthaler, das sind hochanständige Durschnittsmenschen – sagen die Statistiker. Mancher wäre froh Durchschnitt zu sein. Zumindest die Anleger, die in göttliche Indexware investieren. Mancher mag sich mit dem Durchschnitt nicht zufrieden geben.

Rund sieben Jahre war der Durchschnittsgott mein ehrenamtlicher Chef. Ich CEO Church. 7 haben die heisse Suppe ausgelöffelt, 7 in der Kirche gelobpreiset, gepoltert und orgelgetastet, 7 haben administriert und verwaltet, 7 gereinigt, geöffnet, Kerzen angezündet und wenn Spannung angekündigt wurde, so kamen 70 in die Kirche oder ins Kirchgemeindehaus. Und im Jahresschnitt hat man so an die 700 verschiedene Gäste und Mitwirker in der Kirche angetroffen. Und dann hatten wir noch 7000 andere Kunden. Die traf man höchstens eher zufällig an einer Taufe, Hochzeit oder bei Beerdigungen .

Für viele dieser 7000 trifft der Satz „Ich glaube nicht an Gott, aber ich vermisse ihn“ vermutlich zu. Nicht nur in Langenthal. Überall auf der Welt. Das sind beileibe keine Gott losen Menschen. Die stehen dem Glauben näher als mancher, der sonntäglich in einen Predigtsaal rennt, oder diejenigen, die am Freitag rennen, Frei(tags)-übungen machen, am Samstag rennen, den Boden Küssen, Schlangen beschwören, Götter duzendweise zum segnen auffordern.

Logisch betrachtet gibt es keinen Durchschnittsgott. Wenn es einen Gott gibt, dann gibt es nur einen. Nur einen einzigen. Für jeden den gleichen. Ob reformiert oder katholisch, landes- oder freikirchlich organisiert oder sonst wie Christ, Jude, dem Islam, Hinduismus oder Buddhismus und weiteren angehörend. Den vermisse ich. Manchmal. Den vermissen viele andere auch. Vielleicht sogar immer.

2. Gott ist nicht durchsichtig, aber transparent!

„Ich glaube nicht an Gott, aber ich vermisse ihn“. Wie sieht er denn aus? Schwarz und weiblich – wer weiss. Viele begreifen nur, was sie sehen oder nachvollziehen können. Und genau das ist in der heutigen Zeit schwierig. Sich einen Gott vorzustellen, von dem man sich kein Bildnis machen soll ist viel einfacher, als die heute Um- und Mitwelt zu kapieren. Die meisten wolllen nur kopieren. Geld- und Bonigier, Finanz-, Euro- und Dollarmisere, all dies kopfen wir nicht mehr. Ganz zu schweigen von unsinnigen Kriegen und den technischen Energiepannen. Technisch? Menschlich wäre wohl angebrachter. Und kein Gott der aufrüttelt. Viele, wenn nicht gar die meisten vermissen ihn manchmal, immer öfters. Wieso lässt er das zu? Und gottlob keiner, der am gierigsten zu wachstumsstärker und maximierender aufruft.

Danke, dass sich zumindest einige in der Kirche die Machenschaften der heutigen Zeit nicht gefallen lassen. Sich zu Wort melden. „Reformiert“ sei Dank. Die reformieren wirklich. Mutig? Nicht wirklich. Aber ehrlich. Die denken, was die meisten von uns insgeheim denken. Die Kirche sollte sich mit dem Alltag auseinander setzen. Durchleuchten und Transparenz schaffen, nicht undurchsichtig sein. Eine doppelte Verneinung – genau genommen ist die heutige Kirche durchsichtig, nicht transparent. Eine Wortklauberei, werden jetzt viele sage. Die Sprache ist manchmal genauso unpräzise, wie Politiker und Kirchenpolitiker.

Etwas mehr für die „7000“ statt die „700“ tun. Sonst laufen die auch noch davon. Ich habe schon etliche Predigten über mich ergehen lassen. Wer nicht hingeht, muss sich dies nicht gefallen lassen. Es gab auch spannende Predigten. Die sind aber selten und leider im Kirchenzettel nicht als solche gekennzeichnet. Dann loben wir uns doch das sonntagmorgendliche Frühbad. Wenn es zu transparent ist, kippen wir halt etwas göttliche Lotus-Badeessenz dazu. Sprudeln und schäumen lassen, das macht Spass. Lassen wir doch Gott öfters sprudeln, die Kirche soll überschäumen. Ein richtiges Gedränge habe ich nur einmal in kirchlichen Räumen erlebt. Kaum zu glauben, ja glauben, wir haben eine singende Schlange angebetet, eine Anakonda genau genommen. Vielleicht würden „a der schöne grüne Aare na“ mehr Menschen auf einem harten Velosattel Ausschau nach Gott halten, als sonntags auf der harten Kirchenbank.

Wir brauchen einen knallbunten, farbigen Gott, einen Gott an dem wir bildlich gesehen Freude haben. Einen, der begeistert, den wir echt anbeten können. Wir brauchen weder einen durchsichtigen und schon gar keinen undurchsichtigen Gott. Ich vermisse aber manchmal einen transparenten Gott. Oder sollte man besser sagen, ich vermisse manchmal eine transparente Kirche. Und viele andere wohl auch. Einige vermutlich nicht nur manchmal, sondern öfters, mehrheitlich oder gar immer. Sonst würden sie ja nicht aussteigen. Oder umsteigen.

3. Gott ist nicht liberal – Gott im Fadenkreuz

„Ich glaube nicht an Gott, aber zumindest manchmal vermisse ich ihn“. Die Kirche ändert sich zu wenig – schnell zumindest. Was soll es, meine ist ja über zweitausend Jahre alt und hat eben wieder Geburtstag gefeiert. Unbefleckt soll es damals von statten gegangen sein. Eine Kuh war zugegen. Heute ist dieses Fleckvieh nicht nur unbefleckt, die sind gar genmanipuliert. Die Welt wäre vermutlich besser herausgekommen, wenn man Jesus im Jahre Null geklont hätte. Von solchen Typen bräuchte es viel mehr. Der war modern und hat begeistert. Für Friede, Freude, Eierkuchen. Heute begeistern welche noch für Krieg, Rap und LC1-Joghurts. Rap ist ja nicht schlecht, das heisst klopfen oder pochen – sinnvoll, wenn sinnvoll gepocht und nicht verklopft wird.

Nehmen wir unseren Gott doch mal ins Fadenkreuz und stellen ihn dorthin, wo er unserer Meinung nach hingehört. Schauen wir uns das bekannte Fadenkreuz der politischen Masse an. Links ist links, rechts ist – sie erraten es – rechts und unten konservativ. Kaum zu glauben, obschon wir diese Tätigkeit, glauben, ja eigentlich in der Kirche machen sollten, oben bezeichnen alle mit „liberal“. Bei dieser multidimensionalen Skalierung, die uns populär oder je nach Einstellung popu-plär von Smartvote omnipräsent sekundengenau nachgeführt vor Augen gehalten wird, liberal ist immer oben. Und oben ist Gott. Und Gott, wenn es den allenfalls doch gibt, ist nicht oben. Zumindest nicht liberal, hoffentlich aber modern, zukunftsgerichtet.

Das Gegenteil von Links ist Rechts. In der Kirche, dem Glaubensempfinden genau genommen, bei libref.ch haben wir es Kirchen-Politische Ausrichtung genannt, geht es von links vom Freidenker über das Fadenkreuz rechts nach evangelikal. Genau genommen ist es nicht das eindeutige Gegenteil. Das Gegenteil von Konservativ ist aber auch nicht Liberal. Eher modern, an die Zukunft glauben und nicht am Alten festhalten. Zukunftsgerichtet eben.

Huch, wenn das veröffentlicht wird, dann gibt es Haue. Liberal nicht oben! Aber einer muss es doch schliesslich sagen und auch mal schreiben. Liberal ist schon lange nicht mehr oben. Eher in der Mitte … und den Spruch habe ich schon öfters platziert: „Mancher Liberale ist nicht mit der Zeit gegangen und wurde Konservativ“. Böse?! Nein, leider der Wahrheit entsprechend. Liberal ist nicht mehr immer das, was es war. Vielleicht müsste ich einer Gattung angehören, die sich besser nicht „libref“ – liberal, reformiert – nennt. Dringend müssten sich eigentlich dieses Überbleibsel umbenennen – futref. Futuristisch, reformierend. Oder zumindest „mitref“ – mit der Zeit gehend, reformend, ändern, überdenken. Wie die schweigende Mehrheit. Eben mit der Zeit gehen und sonst gehen sie mit der Zeit. Genau wie die Kirche sind die heutigen Liberalen – langsam aussterbend. Das müsste Frau und Mann ändern. Gott, glaube ich, wird höchstens zuschauen. Die schweigende Mehrheit muss nicht an die Macht kommen. Aber sie muss wahr und nicht als Ware genommen werden. Sonst werden in Zukunft noch wesentlich mehr austreten – einige davon nur umtreten, weil sie in Zukunft intensiver an Gott glauben.

Gott im Fadenkreuz. Nicht in einem faden Kreuz, nicht am Kreuz und nicht nur an einem Faden. Salzig, würzig, pfeffrig soll Gott oder doch eher unsere Kirche sein.

4. Gott – barmherzig oder knallschwarz

Barmherzig, was heisst das eigentlich. „Herz“ kennen wir, hoffentlich läuft es noch lange. Rund, „zig“ Millionen Mal schlägt es. Bei den meisten absolut zuverlässig, bei der Mehrheit der Leser über eine Milliarde mal. Eine unvorstellbare Meisterleistung. Gibt es am Ende doch einen Gott? Das gibt doch ein wenig Herzklopfen, wenn man sich überlegt, wie oft schon bei allen Lebewesen die jemals gelebt haben, das Herz geklopft hat. Das ergibt eine Zahl mit zig Nullen. Und trotzdem haben wir Mühe, uns einen Gott vorzustellen, den wir uns ja gar nicht vorstellen sollen. Und fragen können wir ihn auch nicht.

Fragen wir doch den Duden. „Barm“ nähme mich noch Wunder. 0 Treffer – oder meinten Sie: arm, warm, Darm? Vielen wird Gott erst mit solchen Worten in den Sinn kommen. Wenn sie arm sind, ihnen wirklich kalt ist oder der Darm gar nicht mehr will … dann denken sie plötzlich an Gott. Ja manchmal vermisst man ihn. Vielen muss es zuerst schlecht gehen. Ich denke, das ist auch nicht schlimm, sonst hätte Gott das ja anders lösen können. Ja und wer schwer erkrankt ist, der denkt auch nicht an die Barmherzigkeit, dass dies nicht hätte geschehen sollen. Es soll aufwärts gehen, zumindest nicht so schmerzhaft sein. Ja und irgendwann mal kommt was für alle kommen muss. Das Leben ist tödlich. Knallschwarzer Humor? Nein, Realität. Und so gesehen erstaunt es niemanden, wenn der Glaube an Gott geraubt wurde. Vielleicht ist es ja nur der ethische Zusammenhalt der Menschheit, der uns das Gefühl eines Gottes, einer gemeinsamen Kraft, vermittelt.

Den Beweis, dass es Gott gibt oder nicht gibt, den kann ich nicht erbringen. Wenn sie aber mal ganz oben angeklopft haben und dann doch wieder Werbung am Fernseher schauen dürfen, dann überlegen sie etwas unterschiedlicher. Nicht, dass jetzt der Kapselkaffe beim vierhändigen Spiel an einem Flügel vorgezogen würde. Wenn aber Petrus zu George Clooney spricht „It’s not your time“, dürfte es auch für den hart gesottenen Gottesverachter ein kaltes Schlottern ums Herz geben. Er wird unsicher. Gibt es wirklich keinen Gott? Und wenn doch, dann für alle den gleichen.

Und hier noch der Link zu unseren eigenen Preisträgern: 140-jährige Geschichte – Gratisdownload der Essays des prix libref. 2011 über das Thema «Kann das Recht Religion vor liberalem Horizont beschränken?»

Vor einem Jahr:
Bistum Chur ruft Vermittler aus dem Vatikan

Vor 2 Jahren erschienen:
Nationalforschungsprojekt – NFP 58

Vor 3 Jahren erschienen:
Calvin, Kapitalismus, Zins und Religion

Vor 4 Jahren erschienen:
Flugzeugentführer und Entführte – keine Spur von Hass

Vor 5 erschienen:
«Kein Gütesiegel für die Frommen»

Vor 6 Jahren erschienen:
Menschenrechtsrat beschlossen

© libref – Text: Stephan MartiFinanzblog

"Markus in Tagebuchnotizen"


Einen allzuvertrauten Text in fremder und modernisierter Sprache gelesen – voll ungewohnter, zum Aufhorchen zwingender Ausdrücke – packend wie einst bei der Erstlektüre eines Jugendbuchs, wo das Erzählte in Identifikation mit der Hauptperson selber erlebt wurde.

Ein Beitrag von Hans R. Schwarz-Ammann aus Porto Ronco, dem Nachbardorf von Brissago … vermittelt von unserem Vorstandsmitglied Dr.Verena Burkolter.

Vorbemerkt:

forse di qualche interesse per qualcuno:
l’altro ieri è venuto a termine un piccolo saggio elaborato durante lettura e studio del testo bibblico in lingua straniera («in lingua corrente, LDC ABU 1994»), pieno di locuzioni scuotanti e tanto diverse da quelle (Luther, Zürcher) memorizzate in gioventù… in breve: avevo provato di leggere Marco 1 ecc. come «diario del Gesu da Nazareth»

… einen allzuvertrauten Text in fremder und modernisierter Sprache gelesen – voll ungewohnter, zum Aufhorchen zwingender Ausdrücke – packend wie einst bei der Erstlektüre eines Jugendbuchs, wo das Erzählte in Identifikation mit der Hauptperson selber erlebt wurde

… der Frage nachgehend, was wohl das persönliche Erleben und Anliegen in jenen ersten Auftritten und Begegnungen sein konnte, welche den Inhalt der ursprünglichen Erzählungen ausmachten, die dann Markus als Gesamtberichterstattung und Biographie redigiert zusammengestellt und dabei an das Bild einer volkstümlichen Retterfigur agenpasst hat, wobei andere Interpretationen, aus Zeugnisberichten über das spätere Geschehen, auch schon auf den frühesten Anfang zurückprojiziert wurden…,

Gedanke – Einfall – Berufung – Erkenntnis – Verwirklichung

ein Versuch, nachempfindend das subjektive Erleben der Hauptperson in Markus Kapitel 1 etc. tagebuchartig aufzuzeichnen – (Text: «in lingua corrente, LDC ABU 1994»)

– …

– gehört, es sei am Jordanufer einer aufgetreten, die endgültige Wende zum Bessern versprechend, für Leben und Befinden des Einzelnen, des Volkes und der ganzen Menschheit;
in Gehaben und Rede auf alte Prophetenvorbilder und das suggestive Reinigungsbad zurückgreifend

– das wäre doch selber einmal von nahem zu beobachten

– das Ereignis am Fluss besucht: der Ruf dieses Johannes zur Neuausrichtung des je eigenen Lebens, zur radikalen Umkehr, zum Aufgeben aller abwegigen angst- und schuldbelasteten Haltungen, ist wohl die richtige Lösung bei unserem von Hindernissen verstellten Begegnungsfeld mit dem Ewigen

– und einleuchtend als einzig wahres Heilmittel für den Menschen von heute und für die ganze Gesellschaft; unter Abkehr von den etablierten Religions-Institutionen («discendenti di Abramo» Mt 3/9);
stattdessen also: individuelle Kurskorrektur («cambiate vita, e Dio perdonerà» (1/4), alles begradigend («spianare il terreno accidentato»/ das holperige Terrain ausebnend Is.40/4), und dadurch wieder auf den Weg des Herrn einschwenkend und in seinen göttlichen Be-Reich eintretend («il tempo è venuto – il regno vicino – credere il lieto messaggio»/ die Zeit ist da, das Reich nahe 1/15)

– was dann ganz praktisch bedeuten mag: bei jedem Handeln und Begegnen jene uralte Empfehlung zu befolgen, nämlich die eigenen Ansprüche gegen jene der andern abzuwägen, und Leben und lebensnotwendige Güter («abiti, viveri» Lc 3/11) miteinander zu teilen; hier und jetzt und täglich neu, freiwillig und nicht strafbedroht; zum allgemeinen Wiedererkennen des ursprünglichen Weltplans und entsprechender Zukunftsmöglichkeiten

– und nun auch persönlich die Waschung und das Auftauchen mitgemacht, und im Heraussteigen, wie neu geboren, aufblickend plötzlich gewusst: an dieser Erneuerungs-Bewegung gilt es teilzunehmen und auch selber zur weiteren Ausbreitung mitzuhelfen

– in die Einsamkeit zurückgezogen, um in eigener Sinnsuche und Selbstfindung zu überdenken, ob und wie sich eine solche Berufung und Wirksamkeit als Lebensentwurf durchsetzen liesse, weder in der Rolle eines Wunderwirkers noch als umjubelter Held oder glanzvolle Herrscherfigur (con «ricchezze»/alle Reichtümer Mt 4/8)

– und jetzt hat jener Johannes, in seiner Kompromisslosigkeit, mit den Mächtigen Schwierigkeiten bekommen und ist im Gefängnis blockiert; es wirkt wie ein persönlicher Anstoss: nun gilt es ernst: seine Arbeit ist dringend fortzusetzen

– also auf nach Galiläa, an die Versammlungsorte («insegnare»/lehrend 1/21), mit Erklärungen die Leute ermunternd, begeisternd und anfeuernd («con spirito e fuoco»/mit Geist und Feuer Mt 3/11), gerade jetzt Wort, Gegenwart und Botschaft Gottes und seine darin zugesagte Schuldentilgung anzunehmen und dem Ruf zur individuellen Lebensänderung Folge zu leisten, für neue Zufriedenheit, Wohlfahrt und Daseinswürde aller

– zur weiteren Ausbreitung des Neuen sind Mitarbeiter nötig: Leute aus dem Volk, zum Beispiel Fischer, bereit, mit dem Angebot der Botschaft in der anonymen Menge Interessenten zu fangen («gettarono le reti»/Netz werfend 1/16), und andere, die auf der Strasse und im Alltagsverkehr und Handel sie ansprechen können («passando dove si paga»/an Zollstelle 2/14)

– und es zeigt sich, wie die Hörer mit wachem Interesse («sbalorditi»/verblüfft 1/27) auf die gegenwartsbezogene Botschaft reagieren, anders als beim eintönig wiederholten Vortrag («spesso ripetono» Lk 5/33) trockener Gesetze und altgewohnter Texte, welche auf eine unsichere ferne Zukunft ausgerichtet sind, und nicht für den eigenen nächsten Schritt in der nächsten Umgebung ermuntern

– da war ein aufmerksamer Fallsüchtiger, der die Herausforderung des Neuen und ebenso die entstehende Spannung gegenüber der traditionellen Lehre vom königlich-göttlichen Zukunfts-Helden so intensiv spürte, dass er sich in einem seiner angsterregenden Anfälle brüsk aufbäumte: erst hellsichtig das Göttliche in der neuen Verheissung und ihrer Verkündung als Einheit zu sehen versuchte, aber dann, befangen im persönlichen Konflikt seiner Krankheit, sich heftig dagegen stemmte («che vuoi da noi»/was willst du von uns 1/24); indessen nach Ermahnung und mitmenschlicher Zuwendung war er alsbald beruhigt und wieder vernünftig und umgänglich geworden

– und ähnlich nachher, im Haus des ersten Mitarbeiters, bei seiner fieberkranken Schwiegermutter: sie einfach an der Hand genommen («preso per mano» 1/31) und aufgerichtet: da konnte sie sich wieder den Besuchern widmen

– abends erschienen noch zahlreiche andere Leidende und Heilungsbedürftige vor dem Hauseingang; viele konnten geheilt, gestärkt oder beruhigt davongehen ; wobei aber für die Umstände der heilsamen Begegnung alle missverständlichen Bezeichnungen, Worte oder Namen zu vermeiden waren («non lasciava parlare» 1/34), da solche die persönlich verpflichtende Einladung zur Umkehr wieder in den Hintergrund drängen

– am Morgen wurde es abermals vordringlich, ganz allein zu überdenken, ob die angegriffene Aufgabe wirklich göttlichem Willen entspricht; die Mitarbeiter jedoch konnten solch willentliche Distanznahme von einem erwartungsvollen und bewundernden Publikum in keiner Weise verstehen («tutti ti cercano»/jedermann sucht dich 1/37);
darum wiederum den Ort gewechselt, um die Botschaft in die Nachbardörfer zu bringen

– und da hat auch ein an Aussatz Erkrankter um Hilfe gebeten, beinahe erpresserisch, mit gutem Willen sei alles möglich: also gut, die Hand reichen («toccò con la mano» 1/41) als eine verfemte, lange nicht mehr erfahrene menschlichen Berührung und Annahme; dazu die Ermahnung, zur Vermeidung von Missverständnissen niemandem davon zu berichten («non dir niente a nessuno» 1/44) sondern nur seine Zustandsänderung amtlich beglaubigen zu lassen

– dennoch erzählte er dann in seiner Begeisterung überall das Erlebte, sodass es ein weiteres Mal nötig wurde abseits zu gehen, um zu überdenken, inwiefern Auftrag und Sendung wahrhaft und wirksam sind und wie das Unternehmen richtig weiterzuführen sei
– in einem Haus zur Erklärung der neuen Botschaft; die Leute drängten herzu, dass auch der Zugang und die Tür verstellt waren; zu viert trugen sie einen Gelähmten herbei, in der Hoffnung auf Heilung, und liessen die Trage vom Dach aus mitten in die Versammlung herunter; so sehr glaubten sie an die Botschaft vom befreienden Neuanfangen im Wort Gottes mit der darin angesagten Tilgung belastender und krankmachender Schuld

– solche Verheissung, den Kranken ansprechend ihm als Trost bestätigt ; worauf anwesende Gesetzeslehrer, an der Korrektheit des Zuspruchs zweifelnd, eine kritische Miene aufsetzten, besorgt um eigenes Ansehen, Tradition und Macht («posti d’onore, farsi vedere» 12/38)

– jedoch: es ist ja immer nur Gott selber, der allen vergibt in der Annahme und Befolgung der vermittelten Botschaft; und somit ist auch sein Reich und er selber darin anwesend, in der ganzen Begegnung sowie in der Person des Vermittlers; als göttliche Gegenwart, die allein den Glaubenden von aller Schuld und Angst und entsprechend auch von seinem körperlich belastenden Leiden zu befreien vermag

– erklärte dies dem Gelähmten, ihn ermutigend, er möge die Gedanken an Schuld vergessen, die Umkehr wagen und sich der neuen Lebenshaltung bewusst erheben; und er stand auf, nahm seine Trage und ging davon;

– da hat sich also sichtbar die Wahrheit der Botschaft erwiesen: Vergebung von Schuld und Behebung von Leid; und das Staunen der Menge musste Gott und sein Gegenwärtigsein als Urheber des wunderbaren Geschehens anerkennen («lodavano Dio»/ Gott priesen 2/12), als dieselbe Wirklichkeit in der Botschaft wie schon damals im eigenen ersten Hören, im entscheidenden Erlebnis am Jordan, im angenommenen Auftrag und letzlich auch im verkündenden Menschen, in seinem Reden, Handeln und ganzen Leben («il regno di Dio in mezzo a voi»/mitten unter euch Lk 17/21)

– beim Essen im Haus von Freunden, die gemäss der herrschenden Meinung nicht zur guten Gesellschaft gehörten («gente di cattiva reputazione» 2/16), zu den Vorwürfen der Frommen erklärt, wie die neue Botschaft ohne Bezug auf Volks- und Klassenzugehörigkeit Gültigkeit besitzt und besonders für alle, die unter Verachtung und Ausgrenzung und allerlei Schuldgefühlen leiden, eine Hoffnung und Hilfe darstellt;
hingegen ist die befreiende neue Sicht mit Änderung der eigenen Lebenseinstellung weit schwieriger zu verstehen und anzunehmen, wo man selbstzufrieden in der traditionellen Erwartung eines adligen Heldenführers und Wundertäters befangen ist

– die strenggläubigen Kreise und offenbar auch die Anhänger des Johannes befolgen öfters überlieferte Fastenregeln und rezitieren häufig Gebete («fanno digiuno» 2/18, «spesso ripetono» Lk 5/33); entsprechend wurde nun kritisiert, wer sich, am vorgeschriebenen Ruhetag, unterwegs vom Rand des Getreidefelds handgreiflich und tätlich etwas Nahrung abpflückte («cogliere spighe» 2/23);

– doch wichtiger als das Einhalten teils widersprüchlichen Vorschriften bleibt wie schon je die mitmenschliche Zuwendung, Anteilnahme und Hilfe («misericordia e non sacrifici» Mt 12/7, Hosea 6/6); und der Ruhetag ist als Geschenk an den Menschen zu verstehen («fatto per l’uomo» 2/27), über welches er verfügen darf; und deshalb muss auch jederzeit gestattet wie geboten sein, dem Nächsten Gutes zu tun, auch mit heilenden Handreichungen einem Leidenden gegenüber;
dem überkommenen Denken und seinen Lehrern geht das nicht leicht ein («sdegno»/Zorn, Verachtung 3/5)

– traurig («tristezza» 3/5), dass sie sich dem Neuen nicht öffnen können, weil das Einfache ihrem komplexen Lehrgebäude und den entsprechenden Erwartungen zu widersprechen scheint;
und so sehen sie die guten Wirkungen der neuen Botschaft als dämonische Zauberei an («demone» 3/22), die es auszumerzen gilt («come far morire»3/6); und dies obwohl sie ein andermal selber beglaubigende Zeichen und Wunder erwarten («segno miracoloso» 8/11)

– in solcher Haltung vermögen sie nicht zu verstehen, was gegen den Jammer der derzeitigen Weltlage einzig nottut: das Einschwenken auf den richtigen Weg, das Eintreten in die Gegenwart vom Gottes-Reich («regno di Dio in mezzo Lk 17/21); und eben nicht die Pflege und Weitergabe von traditionellen Lehren, was ein untaugliches Antreibmittel («lievito»/Sauerteig 8/15) darstellt, um Mut zur Umkehr und Wende zu machen

– ähnlich ihre Schwierigkeit, in der Unzahl kleinlicher Vorschriften das gottgewollt Wichtigste zu erkennen («tradizione insegnata mette da parte e rende inutile volontà di Dio» 7/9,13): nämlich die einfache alte Regel, Bedürfnisse und Anliegen des Andern genau gleich zu respektieren wie die eigenen (12/31), was weit mehr als Gebete, Opfer und Kult die wahre liebevolle Einstellung auf Gottes Ewigkeit bedeutet («tutta la legge» Mt 22/40);
und alles Predigen, Beten und Wunderwirken findet am Ende keinerlei Anerkennung («mai conosciuti» Mt 7/23), im Gegensatz zum ernsthaften («più seriamente» Mt 5/20) eigenen Tun im friedlichen Miteinander des Alltags

– wer wirklich vom Neuen ergriffen ist, muss das Alte überwinden und zurücklassen («per nuovo ci voglie nuovo»/für das Neue ist Neues nötig 2/22), es nicht mit dem neuen kombinieren, das Gebilde würde überlastig und könnte leicht ganz verdorben werden, wie auf altem Kleid ein Flicken von neuem Stoff, in einem alten Gefäss ein neuer gärender Wein; ebenso passt das altüberlieferte Fasten nicht zur festlichen Freude des neuen Anfangs (2/20)

– und wiederum hat ein Geisteskranker die Möglichkeit erspürt, in der Befolgung des göttliche Anrufs umzukehren, abzukehren vom Zwang des wahnhaften Zwiespalts in seinem Wesen; eine Wendung, welcher seine Umgebung indessen zweifelnd und ablehnend gegenüberstand (5/17)

– mehr und mehr Leute und von weit her kommend wollen hören, was da erzählt wird, und selber davon Nutzen ziehen – ein Gedränge, dem es immer wieder auszuweichen gilt; oft sind sie allzu befangen in den alten Lehren und Erwartungen und deshalb verunsichert, ob die neue Botschaft gültig sei;
nach ihrer Meinung müsste der Verkünder ein anerkannter Prophet und Wundertäter sein («segni e miracoli» 8/12), oder der traditionell erwartete Held und Befreier von aller Herrschaft, Schuld und Angst, oder er müsste allenfalls sonstwie seine Beziehung zum Himmlisch-Göttlichen erweisen («chi secondo la gente»/für was hält man 8/27)

– auch Verwandte und alte Bekannte haben Mühe, das Neue zu verstehen; es erscheint ihnen als zu gefährlich, und sie tun es als krankhaft ab («pazzo» 3/21); man versteht nicht, wie die Nächsten-Liebe über die Familienbande hinausgehend der ganzen Menschheit gelten muss, und wie die mitmenschliche, mitleidende Gemeinschaft aller wichtiger ist als ein selbstsüchtiges Erwähltsein in Familie, Verwandtschaft, Stamm und Volk («questi i miei fratelli, sorelle» 3/34), und wie es gilt, sich als echtes Kind Gottes, Sohn oder Tochter Gottes zu verstehen, in Gemeinschaft mit ihm, dem ewigen und einzigen Herrn und Meister («capo» Mt 23/9), Vater («padre» Mt 5/45) und Freund («amici» Jh 15/15)

– richtig Mitleid erregend der Anblick der grossen Menge Leidender, Ermatteter und Entmutigter; und niemand der sie richtig anleiten kann («compassione… stanchi scorraggiati, pecore senza pastore..» Mt 9/36); doch ist es mühsam, bei all den verschiedenen Haltungen im Volk und bei den Führern ihnen das Wahre näher zu bringen («sospirò»/seufzte 8/12);
um für alle und die ganze Welt die nötige, wirksame, befreiende Erneuerung in Lebenseinstellung und Daseinsauffassung zu erreichen, müsste das Volk aus der Trägheit seiner passiven Erwartungshaltung herausfinden, und die Führer und Lehrer auf ihren traditionsverhafteten Machtanspruch verzichten können

– gelegentlich scheinen Einzelne in ihrem besonderem Geisteszustand eine Art Wesensgleichheit zu erspüren, eine Übereinstimmung des göttlichen Ursprungs und Inhalts der Umkehr-Botschaft mit der Person des Verkünders, als eine Einheit von drei Erscheinungen im jetzt und stets gegenwärtigen Bereich Gottes («chi è» Mt 16/13);
doch öffentlich ausgesprochen würde dies, bei der verbreiteten Wundergläubigkeit und Wundersüchtigkeit, nur falsch verstanden («non dire» 3/12, «miracolo come prova» 8/11, «messia» 8/27); indessen bleibt es unerlässlich, sich persönlich in solchem Sinne der Sendung bewusst zu bleiben und von sich selber überzeugt zu sein

– einerseits behindert es die Ausbreitung des Neuen, wenn unverpflichtende Bewunderung eines Allerweltsheilbringers den nötigen Eigenentschluss zur Umkehr in den Hintergrund drängt; und dasselbe gilt vom trägen Hoffen auf einen imaginären Helfer oder ein übernatürliches Ereignis, und ebenso vom Verharren im blossem Erinnern, Zitieren und Weiterlehren alter Erinnerungen: all dies steht einem eigenständigen und jederzeit im hier und jetzt erneuerten Umkehren entgegen;
doch anderseits fragt sich, ob nicht gelegentlich ein gewisses Entgegenkommen angebracht wäre: sowohl bei den Traditionsgläubigen, wo alles Neue schon von früher her belegt sein soll, als auch bei den Mutlosen und Resignierten und Verängstigten, die jede eigene Anstrengung aufgegeben haben und alles von übernatürlichen Kräften oder Ereignissen erwarten;
es wäre also, um sie alle zu gewinnen und zur weitestmöglichen Ausbreitung und aktiven Befolgung der Botschaft, mitunter auch eine andersartige Weise der Auffassung und Deutung in gewissem Grade zuzulassen

– einige weitere Gefolgsleute ausgesucht, welchen das Wesentliche aufgegangen ist, damit sie als Helfer die Botschaft bezeugen und weltweit weitertragen können («per mandare» 3/14); und es ist wohl nötig, noch viel mehr Mitarbeiter für dieses Wirkungsfeld zu erhalten («che mandi operai» Mt 9/38)

– die neue Lebenseinstellung, mit einer ausgewogener Beachtung der eigenen Bedürfnisse und der ebensoberechtigten jedes Mitmenschen – das heisst also einfach Gott liebend in jedem Nächsten («tutta la legge»/das ganze Gesetz Mt 22/40) – muss an Beispielen ganz praktisch erklärt werden: wie die eigene neue Lebensweise ein Gegengewicht schafft zum üblichen schmerz- und angstreichen Sozialverhalten der Menschen, das so konfliktreich und dem Wohl des Einzelnen und der Gesellschaft abträglich ist; einfache Veranschaulichungen der Grundregel, jeden andern genauso zu behandeln wie man es selber gerne hätte, und ohne kleinliches Berechnen oder ängstliches Vorausplanen («fare all› altro quel che voglio che mi faccia lui Mt 7/12, invece di vendicarsi» Mt 5/39, «non preoccuparsi «Mt 6/34)

– und zugleich wäre dies als gottgewolltes Vorbild handelnd und leidend selber vorzuleben, ja direkt persönlich zu verkörpern, zumal wo das Verlangen und Bedürfnis nach einer fassbaren, erlebbaren Führerfigur übermässig weiterbesteht

– ebenso muss der Wertgewinn der neuen Lebenseinstellung sinnbildhaft illustriert werden («tesoro, perla preziosa»/Schatz, Perle Mt 13/44); sich damit abfindend, dass das Wesentliche immer wieder verdrängt, vergessen oder gar nicht aufgenommen wird («andò a finire» 4/5), wo Gott nicht zuerst den Hörer zum Verständnis der anschaulichen Beispiele befähigt («Dio fa comprendere il segreto» 4/11);
wichtig bleibt, dass Ruf und Ziel sichtbar und nicht verdunkelt bleiben («chiaro» 4/22), wodurch Erfolg und Anerkennung sich genau nach dem erfolgten Einsatz richten («la misura» 4/22) ; indessen wird das Wachstum der Herrschaft Gottes auch im Verborgenen weiter geschehen und vollendet werden («cresce» 4/32)

– und dann im Sturm und in Seenot galt es einfach Mut zu machen, mit eigenem vorgelebtem Gottvertrauen, zur Beruhigung der zu Tode Verängstigten, eine ebensolche Beruhigung der Elemente vorwegnehmend;
was dann aber wiederum als übernatürlicher Zauber missverstanden wurde, und nicht als Zeichen des steten Aufgehobenseins in Gott, selbst im Tode, der jedem in Menschennatur geborenen Geschöpf bevorsteht («è necessario» 8/31), als Durchgang zu einer andern Daseinswirklichkeit im Bereich Gottes («fede invece di paura»/Glauben statt Furcht 4/40)

– um der Sendung und ihres Zieles willen, nämlich Verwirklichung der gottgewollten Weltordnung, bleibt es schliesslich unumgäglich, dass die aus den verschiedenen Missverständnissen sich ergebenden Rollen persönlich akzeptiert, übernommen und erfüllt werden, Mensch bleibend und zugleich der eigenen Gotteskindschaft bewusst

– und dies mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen und Erfahrungen, sei es gelegentlich nur Lob und unverbindlicheVerehrung, ohne aktive Umsetzung der Botschaft, oder andernorts Neid, Ablehnung und Verfolgung («è necessario» 8/31) bis in den Tod, als letztliche Beglaubigung dauernder Zugehörigkeit zum Ewigen in der Einheit mit Gott.

– …

forse di qualche interesse per qualcuno:
l’altro ieri è venuto a termine un piccolo saggio elaborato durante lettura e studio del testo bibblico in lingua straniera («in lingua corrente, LDC ABU 1994»), pieno di locuzioni scuotanti e tanto diverse da quelle (Luther, Zürcher) memorizzate in gioventù… in breve: avevo provato di leggere Marco 1 ecc. come «diario del Gesu da Nazareth»

Vor einem Jahr:
Bistum Chur ruft Vermittler aus dem Vatikan

Vor 2 Jahren erschienen:
Nationalforschungsprojekt – NFP 58

Vor 3 Jahren erschienen:
Kurs für muslimische Kaderleute statt für Jugendliche

Vor 4 Jahren erschienen:
Unser Freund, der Luftpirat …

Vor 5 erschienen:
Herzlichen Geburtstag Ernst Sieber

Vor 6 Jahren erschienen:
Menschenrechtsrat beschlossen

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