Die einzelnen Pilgerstationen 20 – 39 mit dem Thema «Kinder Krieg-en» sind hier ausgiebig beschrieben. Ich beschränke mich auf einzelne Stationspunkte mit Ergänzungen oder speziellen Erlebnissen.
Zufall? Als ich heute die friedlich geschossen Bilder auf den Kompi rüberbeame und zu schreiben beginne, spricht einer im Radio. Ralph Wiki. Ralph kennen wir doch, wie er genau eine Woche vor unserem ersten Pilgertag betet (unten am Beitrag). Die Hitparade August 1981 läuft. Damals war ich etwas mehr im Stress – mitten in den Abschlussprüfungen. «Oh no no» in der Parade – ich hab es trotzdem geschafft, also «Flieg nicht zu hoch mein kleiner Freund«. Eine der schönsten Schnulzen, die je die Leiter erklomm. «La Provence» und «Angel of the morning«, das gut zum gestrigen Pilgermorgen passt.
Wir treffen uns am Europaplatz beim Haus der Religionen. Rund hundert Anwesende! Huch, uns dürfte ein anstrengender Tag bevorstehen! Nur keine Angst, die PilgerfreundInnen halten sich in Grenzen. Wir stossen auf die Vorbereitung des Festes der Hindus und verweilen länger als geplant hier. Toll die Stimmung hier. Wie das Fest genau heisst, bekomme ich nicht mit … schaut selbst. Eine Pilgerin begleitet uns, die als Kleinkind etwas Tamil verstanden hat und bis zum Alter von 5 1/2 Jahren in Indien lebte. Deutsch der Eltern und Englisch mit dem Hauspersonal und im Kindergarten war schon genug. Also begnügten wir uns Englisch und Deutsch.
Wir werden von Vasanthamala Jeyakumar ganz herzlich begrüsst und stellen fest, dass das Fest in zwei Stunden beginnt. Brigitte Rothach weilt in den Ferien. Ihr Mann, Konrad Schmied ist der Präsident der Lang-Siftung und am Freitag habe ich meinen Kommentar zur Stiftungsaufsicht abgegeben. Die Teilnehmer würden sich freuen, wenn wir die übernehmen werden. Damit sind schon mindestens drei Vorstandsmitglieder dafür. Statutengemäss brauchen wir jetzt noch zwei und der «Handel» ist abgeschlossen und die Stiftung kann den Handelsregistereintrag vervollständigen. Greifen wir zwei Stunden vor:
Feuer auf dem Kopf! Dabei ist es heute gar nicht so heiss. Der erste «vernünftige» Tag diesen Sommer fürs Pilgern – 17 Grad. Einmal gab es kurz Regen … aber später mehr dazu und jetzt wieder der geplanten Reihenfolge der Pilgerroute nach.
Vorbei an der schönsten Stein-Brache in der Stadt Bern – dem Warmbächli, dem Standort der ehemaligen Verbrennungsanstalt. Verbrennung – das Stichwort. Drei Tage vorher habe ich es fertig gebracht, Tapeten zu entfernen, die siebenundvierzig Jahre hinter einem Schrank angeklebt waren. Genau dort, wo keine UV-Strahlen hinkommen. Tapete, Kleister und Wand haben sich so total verfestigen können. An Stellen, wo Licht dazu kam, hat Wasser und der Tapetenfuchs oder Tapetenigel gereicht, um alles zu entfernen. Also muss man das Dampfgerät zu Hilfe nehmen. Dampf am Körper macht nicht wirklich Spass. Vor allem in der Halsgegend, wo es beim Pilgern vom Stoff reibt. Schwedenbitter ist nicht ganz einfach in der Schweiz aufzutreiben, aber eine Schwedenmischung geht auch. Bräuchte vierzig Tage zum Ansetzen. Daher improvisieren und mit Biorahmquark vermischen und darunter gehackten Breit- oder Spitzwegerich und Frauenmänteli mischen. Hilft echt gut und vor allem die Brandstellen täglich mehrmals mit Ringelblumensalbe einreiben …
… immer scheine ich zumindest einen gut gesinnten Engel um mich zu haben. Ich schalte eine Gedenkminute auf dem Bremgartenfriedhof ein und danke, dass ich hier, damals noch Teich, «nur» eine Nahtoderfahrung hatte. Die meisten, die hier ruhen, waren eine Stufe weiter gekommen. Todernstes Thema, aber wir haben heute extrem viel gelacht … das hilft über manches hinweg. Wer Sarkasmus nicht verträgt, springt zum nächsten Absatz. «In Österreich ist ein Gleitschirmpilot in den Friedhof abgestürzt. Bisher hätten sie 200 Tote geborgen.» Das erzählte mir ein Gleitschirmpilot, als wir im Tandemflug sechshundert Meter über dem Friedhof von Adelboden schwebten – bei aufziehendem Wintersturm. Eines stellen wir fest, auf dem Bremgartenfriedhof hat es immer weniger Gräber. Heute werden vor allem Gemeinschaftsgräber bevorzugt …
… wo heute vor allem Engel vorherrschen.
Auf der andern Seite der namenlosen Brücken schauen wir uns die Drehscheibe an. Sie existiert immer noch. Vermutlich sogar unter Denkmalschutz. Einen brauchbaren Link finde ich nicht. Drehscheibe ist ein vielfältiges Wort. Wir könnten es in der Schweiz für Frieden brauchen, wobei die Mehrheit der Politiker unsere Meinung nicht nachvollziehen kann. Die Hitparade kommt mir in den Sinn. Genau genommen Nicole – «Ein bisschen Frieden«. Übrigens, auf unserer Pilgerei entdecken wir viele schöne Blumen …
… und die ersten «Herbstblätter». Blätter, die nach langer Dürrezeit beim ersten Regen abgeworfen werden.
Wir diskutieren über ein kleines Buch – «Wer war der Apostel Paulus?» herausgegeben von Jochen Streiter. Es folgt demnächst eine Rezension auf diesem Blog. Das Buch wird von einer Pilgerin auf der Nachhausefahrt ins Tessin gelesen und heute an jemanden weitergegeben, der Martin Werner, den Verfasser, kannte.
Die Paulus Kirche, die schönste Kirche in Bern, war am Samstag geschlossen. Das erste mal hab ich sie von innen gesehen, als ich noch nicht einmal einjährig war. Taufe. Von aussen ist sie auch wunderschön. Grund genug, dass einige Pilger noch einmal nach Bern kommen werden. Wir werden aber entschädigt. Bei der Uni Tobler findet das Sommerfest der Paulus Kirchgemeinde statt.
… ein herrliches Gebäck von syrischen Flüchtlingen. Wir denken an die Panzerhallen der von Roll, die einige Strassen entfernt sind. «Bundesrat lockert Exportverbot für Waffen.» Der wohl traurigste und umstrittenste Entscheid unseres heutigen Bundesrates. Wir Pilgerer sind eindeutig dieser Meinung. Übrigens, es müsste ja Pilger heissen, aber darüber haben wir in der Routenbeschreibung geschrieben.
Wir denken kurz an den Europaplatz zurück. Wieso heisst der nicht Weltplatz?
Zumindest hier herrscht Frieden. Auf dem grossen Flohmarkt kauft sich eine Pilgerin, eben nicht Pilgererin, eine modische Jacke für zehn Franken … gut, denn später bricht ein Sturm los, begleitet von Regen.
Die Kirche Köniz «von» Max Balsiger zeigt sich von aussen in ihrer düstersten Stimmung.
Die Engelbank ist zum Abflug bereit, schon auf Schemeln – «auf dem Weg zu Max?». Er wird von oben Freude an den nächsten Bildern haben!
Ursprünglich die älteste Kirche im Raum Bern …
Katholisch, zumindest der Decke nach zu urteilen – falsch, reformiert.
Die Königin Bertha von Claude beschrieben. Die Beschreibung von Longchamp geht nächste Woche in geänderter Schrift an eine Bekannte, die heute in hohen Alter mit einer übergrossen Lupe lesen muss.
Auf alle Fälle hatte unser früherer Präsident ein ganz stattliches Zuhause.
Langsam, nur 30, am Schluss des heutigen Tages und schon etwas müde.
Vielfältig war der Tag – der riesengrosse Wandbehang an der St. Michael Kirche in Wabern …
… und was finden wir fast am Schluss, kurz vor der Swisstoto. Einen Dolendeckel und ganz in der Nähe müsste das Lager der Dolologen zu finden sein – «der Einstieg zur Unterwelt«. Ein Mitglied in diesem Verein ist auch aktives Mitglied in der Sektion Bern. Vielleicht kommt er nächstes Jahr mit und erklärt uns einer der nächsten anzupilgernden Punkte in der nächsten Umgebung.
Der dritte Pilgertag – Inter-/Nationale Kirchen-/Politik -könnte spannend werden. Unser Präsident Jean-Claude Cantieni hat sich letztes Jahr bereit erklärt, diesen zu leiten. Diskussionspunkte gibt es viele. Zwei der letzten Tage:
- Kirche kritisiert Bundesrat für seinen Waffenentscheid – der digitale Artikel und der Leitartikel in reformiert.
- Steuerreform führt zu höheren Steuern – schade, dass zuwenig darüber informiert wird, was eigentlich Sache ist. Auslöser beim USRIII und USRIV der Auslöser – die sogenannten Statusgesellschaften.
Aber ganz am Schluss haben wir noch einen Blick nach oben gemacht …
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… zum Garten Tower, dem neuen Wahrzeichen von Wabern.
Hier geht es zur Übersicht – Friede herrscht – liberales Pilgern.
https://www.blick.ch/video/aktuell/pool-party-endet-fast-in-tragoedie-polizist-holt-buben-2-mit-schlaegen-zurueck-ins-leben-id18776249.html – dieses Video ist nicht für alle geeignet. Es gibt zum Glück noch andere, die nach dem Pech auch Glück haben.