Die Synode in Bivio ist zu Ende – insgesamt ein Erfolg mit insgesamt über 60 Teilnehmern. Vorab nur einen kleinen Querschnitt.
Höhepunkte gab es viele, diese zu werten ist alles andere als einfach. Jeder sieht dies vielleich etwas anders. Die einen zielten auf die Vergangenheit, andere in die Gegenwart und einige in die Zukunft. Für mich persönlich sind diejenigen für die Zukunft am wichtigsten, die der Gegenwart am interessantesten und die in die Vergangenheit am lehrreichsten und der höchste Höhepunkt war für mich am Schweiss treibendsten und auf auf 2750 gelegen.
Ein (nocht nicht) Mitglied hat sich aufgeregt, das wir das Wort Synode (Konzil) benützen. Wir haben es als Wortspielerei genommen. Bivio und Synode bedeuten Ähnliches. Bi-vio zwei Wege und Synode – synodus (altgr. für gemeinsamer Weg, Zusammenkunft). Und die Zusammenkunft und ein gemeinsamer Weg scheint uns gelungen zu sein. Selbst schuld, wer nicht dabei war. Er hat neben dem Programm auf die intensiven Diskussionen bis in den morgen verpasst. Bedauert wurde von einigen, dass nicht mehr Mitglieder den Weg nach Bivio fanden. Andere haben die grossen Strapazen auf sich genommen – der Jüngste war ziemlich genau 80 Jahre jünger, als der älteste Teilnehmer. Einer hat aber nicht überall teilgenommen – der Nuggi (Schnuller) hätte ihn an den Diskussionen gehindert …
… römische Wagenspur – die Reise von Bivio bis zum Julier hat früher vermutlich länger gedauert, als heute von der Romandie …
… Dr. Dr. h.c. Gret Haller – schon alleine für ihr Referat hätte sich gelohnt, die unsäglichen Strapazen auf sich zu nehmen und bis ins Bünderland zu kommen. Vielleicht erzählen wir noch einmal etwas mehr über das was die Referentin die den Weg von Frankfurt am Main auf sich nahm zu sagen hatte. Nur mal zwei kleine «interessante» Details. Der Unterschied zwischen Europa und den USA. In Europa «steht» der Staat über der Kirche und in Amerika ist die Kirche dem Staat «übergeordnet». Die geschichtlichen, rechtlichen … Aspekte, machen das Verständnis der unterschiedlichen Kulturen wohl für manchen einfacher. «Es wäre falsch, den Verein libref. aufzulösen, er ist vermutlich auf dem richtigen Weg und dürfte in Zukunft eine wichtige Funktion erfüllen …». Besten Dank Frau Haller, für ihre Anstösse an einen Verein, den sie bisher nicht gekannt haben …
… Prof. Dr. Reiner Anselm, heissen wir als Einzelmitglied bei uns ganz herzlich willkommen. Er hat wohl die beste Idee für unsere Zukunft geliefert. Ein externes Netzwerk zusammenstellen und … aber das verraten wir noch nicht. Merci auch dafür, dass du Frau Haller nach Bivio gebracht hast. Ihm ergeht es ähnlich wie unserem Vorstand. Wir haben seine Studenten gratis aber sicherlich nicht vergebens eingeladen. Keiner kam. Zürich – Bivio, Genau drei Stunden und eine Minute. Reiner musste noch nach München. Liegt doch fast am Weg! Das ist die heutige Zeit. Schon nur die Halbpension ist erwähnenswert – Hotel Post Bivio. Danke den Geschwistern Lanz für unsere Sonderwünsche und dass wir die Filme Aschenbrüder und Totengräber in der Lanzio Bar mit vollem Disco-Sound abspielen konnten …
… wo auch Dr. Jan Andrea Bernhard von der Arbeitsgemeinschaft für freie Theologie Graubünden (AFT) seine Grussworte an uns richtete …
… jemand hat den Dekan der Synode (hier sind die reformierten Pfarrer gemeint) und Kirchenrat der evangelisch reformierten Landeskirche Bünderland Pfr. Thomas Gottschall mit Herr Thomas Gottschalk angesprochen. Nicht nur der Vorname ist identisch, beide sprechen hervorragend und mit Schalk …
… der Gemeindepräsident Fritz Guidon erzählt über «seine» Gemeinde mit rund 220 Einwohner (aber fast der Gemeindefläche der Stadt Zürich) …
… Bergluft hält geistig und körperlich jung – die Schriftstellerin und (ehemalige) Lehrerin von Bivio Elda Simonett-Giovanoli – hier Erinnerungen und ein Bild aus ihrer Kindheit. Sie erzählt einige Geschichten aus ihrem Buch – auf Deutsch. In Bivio ist sie cittadina importanti, zumal die italienische Wikipedia weiss dies …
… vielleicht wird es auch die Künstler Erica Fasciati (Seite 35)mit eigener Galerie, wo zur Zeit eine Ausstellung gezeigt wird, die man auch aus religiöser Sicht betrachten kann …
… des Gesangs Ensemble «Cantio antiqua» singt in der reformierten Kirche auch in der dritten Landessprachen des Kantons – Romanisch – wobei diese Aussage nur für das offiziell Italienisch und mehrheitlich Deutsch sprechende Bivio gilt – sehr viele hier können alle drei Sprachen und wenn erstaunt es, Englisch auch noch …
… die Predigt mit Pfarrer Andreas Bliggenstorfer findet aber auf dem Julierpass statt – eine Bergpredigt mit Glockengeläute. Dieses verklingt erst gegen die Mittagszeit, als die Wiederkäuer zum Verdauen abliegen. Ob sie es uns überl nehmen, dass wir nachher am See unter anderem auch Bündnerfleisch geniessen? Aber vielleicht kommt es ja aus Brasilien oder gar Australien …
… Dr. Yahya Hassan Bajwa – sein Lebenslauf und seine Gesinnung – Schweizer, Pakistaner, Muslim, neu Einzelmitglied bei libref. – eine imposante Persönlichkeit mit echt ökumensicher Einstellung. Was er sagt, macht er auch. Er spricht von seiner Schule für mittellose Mädchen und Frauen in Pakistan (alles Wichtige erfahren sie dort unter «weiter»), von LivingEducation. Die Kollekte wird dorthin überwiesen – Hotelrechnung gibt es keine, die Revisoren werden dies nach vollziehen können (lieber mental, als nur Beleg mässig). Alles zusammen eine Summe, damit eine Schule mit 80 Schülerinnen, von den rund 80 Prozent Christen sind, einige Tage leben können. Ob Christen oder Muslim – man schaut nicht auf die Religion …
… die Mosche ist rund 20 Minuten zu Fuss entfernt – gleich weit weg wie die Kirche. Es gibt dort in Pakistan weder einen Kirchturm, noch ein Minarett. Nicht weil es verboten ist oder aus Vorsicht, gar Angst – man hat kein Geld dazu. Jedes Gebäude hat einen rund 50 cm hohen Turm, damit sie sich von den andern Häusern doch etwas abheben …
… «betet für alle die in Regierung und Staat Verantwortung tragen» ist nicht nur ein christliches Gebet, auch Muslime beten es – Yahya wird dieses Plakat, das zur Zeit in der Schweiz auf Plakatwänden klebt, in seinem Büro aufhängen. JaJa. Nicht NeinNein. Aber richtig ausgesprochen heisst er «Jachja» …
… Ja ja, gekommen ist er wie vermutet mit seinem Motorrad – nicht aus Asien, wo er vor einigen Tagen noch war. Und unter dem Pullover trägt er das Symbol der Vergänglichkeit, den Totenschädel. Friedlich auf andere Kulturen aufmerksam machen, das ist was die Liberalen lieben. Nicht wie die Hells Angels in meinem Nachbardorf. Vor kurzem las ich auf einem T-Shirt: «Sind Engel auch Vögel?» Bajwa bedeutet Falke – herzlichen Dank für deine Einstellung und dein Referat.
… und danke an alle, die zum Gelingen beigetragen haben. Einen speziellen Dank an unseren Präsidenten, der das Ganze inszeniert hat – eine tolle Idee, ein dreitägiges Erlebnis …
… und der letzte Höhepunkt, die Aussicht beim Aufstieg zur normalerweise nicht zugänglichen Stelle, wo man die Grenze vom afrikanischen Kontinent zum Ozeanboden überschreiten kann. Diese Übergangszone ist sonst immer in über 5000 Meter Wassertiefe und mehreren 1000 Meter Sedimenten überdeckt …
… dort wo die «Erde den Himmel küsst». Ein krönender Abschluss, zumindest für den Einzigen der Synode-Teilnehmer, der vor der Rückfahrt (250 km) noch einen «kleineren» Spaziergang unternahm …
Details der Synode in Bivio werden in unregelmässigen Abständen folgen. Wenn sie sich keinen Beitrag entgehen lassen wollen, «abonnieren» sie sich das Blog.
Text und Fotos: Stephan Marti-Landolt – Finanzblog
Der Parc Ela erhält das Label „Regionaler Naturpark von nationaler Bedeutung“ – siehe die beiden letzten Bilder. Ja, da würde ich gerne wieder einmal hochsteigen. Zum dritten mal, sobald die Füsse und Beine wieder richtig mitmachen. Aber 10 Jahre, wie auf den Park, warte ich nicht. Letzte Woche gab es nach mehr als zwei Jahren wieder mal eine ganz kleine Bergwanderung – relativ flach und doch noch anstrengend. Tat gut, auch wenn wir dann noch 60 cm Neuschnee sahen. Das letzte Stück sind wir mit der Seilbahn gefahren – mit der Super Sommerkarte.