Dienstag, 14. Januar 2020, 19 Uhr im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40, 3006 Bern
Die Autorin liest aus ihren Buchpublikationen und trägt auch unveröffentlichte Texte vor:
Der Salzstreuer, der die Verlegenheit überspielt. Die Pralinenschachtel, die die Frau einschüchtert. Der Schuhlöffel, der das Kind verteidigt – das Gewohnte ist nicht einfach gewöhnlich, und Leben meint wesentlich Alltägliches.
Jacqueline Keune aus Luzern schreibt, wovon sie in ihren Alltagen bewegt wird. Sie nähert sich den Dingen an, indem sie Anteil nimmt. Als «kostbar, hilfreich, wichtig, leise» beschreibt der Theologe Wolfgang Brödel Keunes Texte. Sie seien «eine hervorragende Kontemplationsschule, ohne es sein zu wollen».
Jacqueline Keune, *1961, Ausbildung zur Religionspädagogin und Studium der Theologie auf dem 3. BW. Jacqueline Keune war 12 Jahre lang in der Pfarreipastoral tätig und 10 Jahre lang Redaktorin einer franziskanischen Zeitschrift. Weiterbildung in Themenzentrierter Interaktion und Literarischem Schreiben. Heute arbeitet sie als Autorin und freischaffende Theologin (mit Schwerpunkt «liturgische Sprache»). Besonders am Herzen liegen ihr ihre Engagements in der Freiwilligenarbeit. In 2011 erhielt sie den «Preis des religiösen Buches» der Vereinigung des katholischen Buchhandels der Schweiz.
Die Autorin freut sich, wenn Zuhörende und Vortragende im Anschluss an die Lesung noch etwas miteinander ins Gespräch kommen können.
Ein Plädoyer für eine andere Sicht auf Kirchenglocken und auf einen entsprechenden Umgang damit
Vorweihnächtlicher Vortrag vonMünstersiegrist Felix Gerber, Bern
Dienstag, 3. Dezember 2019, 19 Uhr im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstr. 40, Bern
Felix Gerber ist als Münstersiegrist seit 2007 verantwortlich für sein Team, für Veranstaltungen im und auf dem Berner Münster und ist als Vizepräsident der Gilde der Carillonneure und Campanologen der Schweiz ein Spezialist zum Thema Glocken.
Gleichzeitig setzt er sich ein für die kirchliche Grundausbildung neuer Siegristinnen und Siegristen.
Nach seinem Studium der Volk- und Betriebswirtschaft sowie Recht und Politologie war er unter anderem bei der SBB Infrastruktur als Bereichsleiter verantwortlich für die Weiterentwicklung des Schienennetzes der SBB.
Begabung und Intelligenz aus der Sicht der kognitiven Neuropsychologie und der Genetik
Vortrag von Prof. Dr. Willi Stadelmann, Môtier
Dienstag, 5. November 2019, 19.00 Uhr im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40, Bern
Lernen ist ein individueller, hochkomplexer, lebenslanger Prozess, der nur unter Einbezug verschiedener Wissenschaften (Pädagogik, Psychologie, kognitive Neuropsychologie, Genetik …) einigermassen verstanden werden kann. Lernen ist stark vom lernenden Individuum und seiner Umgebung abhängig, was das allgemeine Verständnis von Lernprozessen noch zusätzlich erschwert. Lebenslanges Lernen geht einher mit lebenslangen individuellen physischen Veränderungen im Gehirn. Man spricht von der Plastizität des Gehirns.
Die kognitive Neuropsychologie allein vermag Lernen und Denken nicht umfassend zu beschreiben und zu begründen. Lern-, Begabungs- und Intelligenzforschung müssen möglichst viele Facetten des Menschen einbeziehen. Darum wird im Vortrag versucht, Lernen (und darauf abgestützt) Begabung und Intelligenz aus Sicht von verschiedenen Wissenschaften zu umschreiben und zu verstehen. Sind Begabung und Intelligenz vererbt? Auf der Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse kann dann die Frage nach der Chancengleichheit bzw. der Chancengerechtigkeit diskutiert werden.
Prof. Dr. Willi Stadelmann hat Chemie, Biochemie, Physik, sowie Entwicklungs- und pädagogische Psychologie und Pädagogik studiert. Er war als Gymnasiallehrer, Gymnasialrektor und später als Amtsvorsteher in der Erziehungsdirektion des Kt. Bern tätig, war Direktor der Päd. Hochschule Zentralschweiz und Präsident der Konferenz der Rektorinnen und Rektoren der Pädagogischen Hochschulen. Heute ist er noch Mitglied des International Panel of Experts of Gifted Education iPEGE, Salzburg und Mitglied mehrerer Wissenschaftlicher Beiräte von PHs in Österreich und im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung BMBWF in Wien.
Für die offizielle Kirche waren sie gefährliche Ketzer, für die Obrigkeit aufrührerische Rebellen: Jahrhundertelang wurden die Täufer europaweit diskriminiert und verfolgt, inhaftiert und gefoltert, enterbt und enteignet, ausgeschafft und hingerichtet. Nicht zuletzt im Bernbiet. Eine Minderheit jedoch bewunderte sie als Menschen, die mit Ernst Christen sein wollten, und schätzte sie als Nachbarinnen und Nachbarn, auf die man sich verlassen konnte, weil sie das zu leben versuchten, was sie glaubten.
Wer waren diese „Wiedertäufer“, die sich weigerten, den offiziellen Gottesdienst zu besuchen, Eide zu schwören und Kriegsdienst zu leisten? Waren das noch „christliche Werte“, die sie vertraten – oder weltfremde Utopien? Und welche Bedeutung haben diese Werte allenfalls noch heute?
Der Vortrag gibt einen Überblick zur Geschichte des Täufertums in Bern bis hin zu den «Schritten der Versöhnung» zwischen täuferisch-mennonitischen Kirchen und einer breiteren Öffentlichkeit in der jüngsten Gegenwart.
Hanspeter Jecker leitet die Fachstelle für Theologie und Geschichte des Täufertums am Bildungszentrum Bienenberg bei Liestal. Er ist zudem Präsident des Schweizerischen Vereins für Täufergeschichte.
Einige Details zum dritten Pilgertag und was in vergangener Zeit Pilger berührte.
31. August 2019 – Treffpunkt um 09.00 Uhr – Wabern Tram-Endstation bei der Swisstopo, dem Bundesamt für Landestopografie (das zweitletzte Gebäude, bevor das Tram Nr. 9 in die Wendeschleife fährt).
Die Verantwortung für diesen Tag hat unser Präsident Jean-Claude Cantieni. Und jeder hat sein Bürde Holz zu tragen. Jean-Claude ist das Holzen in die Knochen gefahren und leider hängengeblieben. Er kann 20 Minuten gehen … kein Problem, es wird genügend Leute geben, die uns bis zu jcc in die Berner Innenstadt führen.
Machen wir aber zuerst einen Abstecher nach Frankreich. Nicht der Tannen willen, die anderer Willen nicht auf unsere Köpfe gefallen sind. Rückenweh hatte ich in Paris. Langsam laufen, immer wieder Museen bestaunen, Rucksack rumtragen und dann die Notre Dame. 35 000 Bovis Einheiten habe ich im Schiff gemessen und die Energie in den Körper aufgenommen. Eine halbe Stunde später waren die Schmerzen für den restlichen Parisaufenthalt weggeblasen. Nicht der wichtigste, aber sicher der bekannteste Startort für die Pilgerreise nach Spanien ist abgebrannt. Das Wahrzeichen von Paris, wie mehrmals berichtet wird. Entschuldigen sie bitte, aber das ist der Eifelturm.
Sofort kamen jede Menge Meldungen über Brandstiftung. Altes Holz könne nicht so leicht brennen! Wer schon mal in einer Kirche im «Estrich» unter dem Dach war, hatte vielleicht gesehen, wieviel Dreck da rumliegen kann und Vogelnester, Vogelkot – alles zum «Anfeuern» geeignet. Vermutlich war es einfach Pech. Und Schwefel war es nicht, der jetzt Umweltprobleme gibt. Blei! 300 Tonnen hochgiftiges Blei sind beim Brand geschmolzen.
Alt oder neu aufbauen? Jeder hat seine eigene Meinung. Als ich den Brand im Netz sah, meinte ich, dass ein moderner Glasaufbau, ähnlich wie im nahen Louvre bei der Pyramide wohl geeignet sei, die heutige Zeit zu zeigen. Zudem dürfte das viele Menschen anziehen, denn sie wollen eine Veränderung ansehen. Für einen genau gleichen Wiederaufbau werden vermutlich viel weniger Menschen nach Paris strömen.
Sofort hatte man eine riesengrosse Summe zugesagt, um die Notre Dame wieder aufzubauen. Ein Geschenk zurück an den Staat! Wir «Kleinen» werden Steuerpolitik nie begreifen. Die Vermögenssteuer in Frankreich ist abgeschafft. Nicht ganz. Jeder muss für sein Haus pro Jahr zwei Steuerrechnungen bezahlen. In rund 50 Jahren bezahlen Hausbesitzer so viel Steuern, wie das Haus gekostet hat. Spätestens jetzt verstehen wir die Gilet Jaune – zumindest die friedlichen.
Die Schweiz ist nicht viel besser. Eigentlich bin ich sehr stolz, was wir beim USR III erreicht haben. Ein herzliches Dankeschön gilt für Res Peter, der mich zuerst auf eine Teilproblematik aufmerksam gemacht hat. Unser Einsatz hat sich bezahlt – USR III wurde abgelehnt. Sogar Jacquelin Badran ist für STAF. Zwei Sachen mit einer Abstimmung vermischen, wo bleibt da unsere echte Demokratie. Bitte verwechseln sie in diesem Link nicht die Bernerin Kathrin Bertschy mit der Aargauerin Karin Bertschi.
Wenden wir uns wieder Bern zu. Die Berner Sektion von libref. – das Forum Kirche & Gesellschaft – hat noch ein Programm für die Saison 2019/2020 aufgelegt. Der letzte Anlass, die Vereinsauflösung wird am 5.5.2020 stattfinden – zusammen mit Ben Vatter.
Auf unserem Pilgertag von Wabern wird Res Peter über das SEM (Punkt 39) und die Neustrukturierung der Bundesasylzentren berichten. Vermutlich wird ihm Andreas Nufer zur Seite stehen, der uns vielleicht auch einen Kaffee in seiner offenen Kirche – der Heiliggeistkirche einschenken wird.
Wenn treffe ich an der BernExpo, der BEA am Stand der Landeskirchen – Hans Zoss (rechts im Bild). Hans hat uns am ersten Dezember im Adventskalender berichtet. Er kennt Andreas als Vorgänger garantiert und wir würden uns freuen, ihn beim Pilgern auch begrüssen zu dürfen. Selbstverständlich auch Hans Ruedi Spichiger, welchen wir am Stand auch begrüssen durften, der am ersten Pilgertag den Preis gewonnen hat. Diesen hat er einer Äusserung von Erich Hess zu verdanken. Zufall, dass wir Erich kurz darauf an einem andern Stand getroffen haben?
Im oben erwähnten Adventskalender kommt am Schluss auch Werner Gallusser zu Wort. Letzten Sonntag habe ich ihn mit unserem alevitischen Mitglied Mehmet im Altersheim in Basel besucht. Erstaunlich, wie der bald 90-jährige geistig noch mit Volldampf berichtet. Er freut sich über jeden Besuch.
Loslassen ist nicht immer so einfach, wie die Mitarbeiterin, die für mich diesen Ballon steigen liess. Daher hatte sie am Schluss, beim geplanten Loslassen, nur noch zwei Ballone. Übrigens, Hans Zoss ist der Stiftungspräsident von Diaconis. Die erste Diakonissin, die mich schon bei meiner Taufe in der Pauluskirche getragen hat, ist meine Gotte. Vorher war sie «Mitstreiterin» mit meiner Mutter, Hebamme, im Schweizerisch-Amerikanischen Spital in Neapel.
Danke für die Verpflegung an diesem Stand. «Grüner Güggel» und Bier. Vergleicht doch mal ihr Signet und das unsere.
Lasst euch überraschen, was wir am dritten Tag unserer Pilgerei anbieten werden. Zweimal Weihnachten – vielleicht können wir das Berner Mitglied Roland Jeanneret gewinnen. Er würde uns vermutlich auch etwas über die Dolologie erzählen. Für das Museum, das ganz in der Nähe ist, werden wir wohl keine Zeit haben. «Wir wollen nicht nur Schlimmes lesen» – ein lesenswerter aktueller Beitrag von ihm (Seite 9 resp. 8 im PDF). Dafür gibt es allenfalls beim SEK, der dann vielleicht schon offiziell «Evangelische Kirche Schweiz» heisst, etwas über den Namenswechsel zu hören. Evangelisch tönt für uns Liberale etwas heilig. Wieso nicht «Reformierte Kirche Schweiz»? Cantieni hat dazu sicher etwas im Köcher.
Vielleicht unterlassen wir von der Münstergasse aus den Abstecher ins Kirchenfeldquartier. Jemanden können wir zum Thema Brücken nicht mehr einladen. Christian Menn ist letztes Jahr verstorben. Auch der Abstecher in die Petrus Kirche wird vermutlich ins Wasser fallen, dort wo normalweise die Sektion Bern tagt. Letzte Woche an deren Hauptversammlung und dem Vortrag von Lorenz Marti, habe ich noch was vernommen. Das Mitglied Heinrich Hügli war am Bau der Bethlehem Kirche beteiligt. Die Kirche, die mich geprägt hat. Werner Küenzi war der leitende Architekt (Seite 4 resp. 3 im PDF) und auch die Sek Schwabgut wurde von ihm gebaut. «Meine» SEK-undarschule.
Vortrag von Lorenz Marti, Bern, zu seinem neuesten Buch
Dienstag, 7. Mai 2019, 19.15 Uhr im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40, Bern
Was macht uns eigentlich aus? Lorenz Marti verfolgt die Spuren des Menschen, wie sie Evolutionswissenschaften, Kulturgeschichte und Hirnforschung aufzeigen. Im Zentrum steht die Frage, wie wir wurden, was wir sind – und was aus uns noch werden könnte. Denn die Menschwerdung ist nicht abgeschlossen, sie geht weiter. In der Evolution mag der Mensch eine kurze Episode sein, im Universum bloss eine Fussnote. Aber so klein er auch ist, etwas macht ihn gross: Die Fähigkeit, über sich und die Welt nachzudenken. Bis an die Grenzen des Wissbaren – und sogar darüber hinaus.
Lorenz Marti ist 1952 geboren. Er ist Autor und Publizist. In seinen Publikationen verbindet Marti auf spielerische Weise Zeugnisse der Mystik mit alltäglichen Erfahrungen und fragt nach der praktischen Bedeutung spiritueller Weisheiten. Er lebt zusammen mit seiner Frau in Bern und ist Vater einer erwachsenen Tochter.
Flucht und Migration in biblisch-theologischen Perspektive
Vortrag von Prof. Dr. Matthias Zeindler, Bern
Dienstag, 9. April 2019, 19.00 Uhr, im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40, Bern
Kaum ein Thema beschäftigt Europa so sehr wie die Migration. Wegen der Flüchtlingsthematik steigen populistische Parteien auf und steht der Zusammenhalt des Kontinents auf dem Spiel. Auch die Kirchen können sich der Problematik nicht entziehen. Oft bleiben ihre Stellungnahmen aber Reaktionen auf politische Debatten. Begründungen kommen häufig über vage Hinweise auf die Nächstenliebe nicht hinaus. Unter dem Stichwort „Heimat“ versucht Matthias Zeindler, ein Verständnis von Flucht zu entwerfen, das sowohl die Flüchtenden wie auch die Sesshaften ernstnimmt. Die Bibel ist voll von Fluchtgeschichten, und sie versteht die Menschen als Wesen unterwegs zur letzten Heimat. Von diesem Menschenbild her ergeben sich auch ethische Hinweise für die globalen Herausforderungen der Migration.
Prof. Dr. theol. Matthias Zeindler, geb. 1958, ist reformierter Theologe, wohnhaft in Bern. Nach einem Studium der Theologie und Philosophie in Bern, Bonn und Richmond/Virginia sowie der Promotion zum Dr. theol. wirkte er als Pfarrer in verschiedenen Kirchgemeinden und Assistent an der Theologischen Fakultät Bern. Heute ist er Leiter des Bereichs Theologie der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn und Titularprofessor für Systematische Theologie an der Universität Bern. Er ist mit einer Pfarrerin verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Zeindler hat zahlreiche wissenschaftliche Bücher verfasst und herausgegeben. Er ist häufig Referent an Universitäten und in Kirchgemeinden.
Dienstag, 22. Januar 2019, 19.00 Uhr im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstr. 40 Bern
Veranstalter: Forum Kirche & Gesellschaft
«Mein Grossvater in höchste Höhen, mein Vater in tiefste Tiefen und ich ins Innerste desMenschen».
So porträtiert Bertrand Piccard, Psychiater und Flugpionier, seine Familiengeschichte in Kurzform. Tatsächlich: Die Piccards, eine aussergewöhnliche Dynastie. 1931 wagte sich der ExperimentalphysikerAuguste Piccard mit Seinem Ballon in die Stratosphäre und hatte Glück, dass er nachts die Notlandung überlebte. Sein Sohn JacquesPiccard folgte seinen Spuren und tauchte 1960 in die grösste Tiefe des Meeres, nachdem das Experiment an finanziellen Problemen vorerst zu scheitern schien. Es ging um die Frage, ob Amerika seine Nuklearabfälle dort unten«vergraben» könnte! Später machte Jacques sich einen Namen mit dem Bau des «Mesoscaphs» für die Expo64 – ein nicht skandalfreies Projekt. Der jüngste Spross, Bertrand, umkreiste als erster mit einem Ballon nonstop den Erdball, wollte aber mehr: Gelingt dieses Experiment auch mit einem solarbetriebenen Flugzeug?
Ihm geht es aber nicht darum, die Fliegerei zu revolutionieren, sondern uns alle zur Rettung der Umwelt zu gewinnen. Auch aus Respekt vor der Schöpfung.
Roland Jeanneret arbeitete über 40 Jahre als Journalist bei Radio und Fernsehen, war Mediensprecher der Glückskette und Dozent an der Schweizer Journalistenschule MAZ in Luzern. In diesen Funktionen bereiste er über 30 Länder. Heute schreibt er regelmässig für die Internet-Plattform «www.journal21.ch», tritt als Referent und Moderator auf und schreibt Bücher, u.a. über die Entwicklungshelferin Elisabeth Neuenschwander und ein Werk über die Piccard-Dynastie. Früher engagierte er sich für Jugendarbeit beim Zwinglibund, war – in Zusammenarbeit mit der Jungen Kirche – Herausgeber der Zeitschrift «spot» und wurde bereits mit 20 Jahren als der wohl jüngste Kirchgemeinderat (Friedenskirche) in der Stadt Bern gewählt. Seine Hobbys sind Fotografie und mech. Musikinstrumente.
Dienstag, 13. November 2018, 19.00 Uhr im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40, Bern
Vortrag von Frau Prof. Sumaya Farhat-Naser, Birzeit, Palästina
Lagebericht und Gespräch mit der Referentin
Die christliche Palästinenserin studierte in Hamburg Biologie, Geografie und Erziehungswissenschaften und kehrte danach in ihre Heimat zurück. Die Menschenrechts- und Friedensaktivistin war Professorin für Botanik und Ökologie an der Universität Birzeit in Palästina. In ihren Büchern und Vorträgen berichtet sie über ihr Leben unter israelischer Besatzung. Seit vielen Jahren koordiniert die Fachstelle Ökumene, Mission und Entwicklungszusammenarbeit (OeME) der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn ihre Vorträge. Zwei Mal pro Jahr kommt sie dafür in die Schweiz. Sie tut dies, um gegen die vorherrschenden Vorurteile über die Situation der Palästinenser anzukämpfen.
«Der Nahostkonflikt ist zermürbend. Die Verzweiflung dauert an. Viele Menschen werden dadurch passiv. Aber ich habe viele tolle Sachen während all dieser Arbeit und in meinem Leben erfahren, woraus ich Kraft und Hoffnung schöpfe. Mein Lebensprinzip lautet, etwas so lange zu versuchen, bis es klappt – auch wenn es zwanzig Anläufe braucht. Ich will nicht nur die Situation beklagen und andere dafür schuldig machen, sondern will mit meinen Taten zu positiven Veränderungen beitragen.»
Glauben Sie weiterhin daran, dass Palästinenser und Israeli eine gemeinsame Heimat haben können?
«Die Situation ist sehr verfahren. Eine gemeinsame Lösung wäre wünschenswert. Aber eigentlich ist es egal, welche politische Form, ob eine Ein- oder Zweistaatenlösung, gefunden wird. Das Wichtigste ist, dass alle in einer Demokratie in Freiheit und Frieden leben können. Es ist unabdingbar, dass die Menschen wieder die Oberhand gewinnen und dass nicht Ideologien die politische und gesellschaftliche Situation in Israel und Palästina bestimmen.»
Simon Jenny hat Horn, Klavier, Schul- und Kirchenmusik studiert, war als Hornist im Tonhalle Orchester Zürich, dem Festspielorchester Luzern, sowie verschiedenen Kammerorchestern und leitete verschiedene Chöre. Es folgte das Theologiestudium in Bern und die Gründung des Uniorchesters Bern. 19 Jahre war er Pfarrer in Huttwil und Leiter der Huttwiler Kirchenspiele (Musik, Tanz, Schauspiel). Seit 2006 ist er Leiter der Oekumenischen Akademie. Seit 2011 leitet er die Thuner Kantorei in Konzertabenden mit Musik, Texten und Kunstinstallationen. In verschiedensten Theaterprojekten brachte er als Regisseur Stücke im Schnittpunkt von Theater, Musik und anderen Medien zur Aufführung. Sein MusikTheater „Der Ranft-Ruf“ zum Jubiläumsjahr 600 Jahre Niklaus von Flüe fand 2017 tief berührende Aufnahme und wird im Herbst 2018 wieder an fünf Aufführungen zu sehen sein.
«Theater, Musik und Texte ziehen sich wie ein Band durch mein Leben.“