Dienstag, 13. November 2018, 19.00 Uhr im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40, Bern
Vortrag von Frau Prof. Sumaya Farhat-Naser, Birzeit, Palästina
Lagebericht und Gespräch mit der Referentin
Die christliche Palästinenserin studierte in Hamburg Biologie, Geografie und Erziehungswissenschaften und kehrte danach in ihre Heimat zurück. Die Menschenrechts- und Friedensaktivistin war Professorin für Botanik und Ökologie an der Universität Birzeit in Palästina. In ihren Büchern und Vorträgen berichtet sie über ihr Leben unter israelischer Besatzung. Seit vielen Jahren koordiniert die Fachstelle Ökumene, Mission und Entwicklungszusammenarbeit (OeME) der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn ihre Vorträge. Zwei Mal pro Jahr kommt sie dafür in die Schweiz. Sie tut dies, um gegen die vorherrschenden Vorurteile über die Situation der Palästinenser anzukämpfen.
«Der Nahostkonflikt ist zermürbend. Die Verzweiflung dauert an. Viele Menschen werden dadurch passiv. Aber ich habe viele tolle Sachen während all dieser Arbeit und in meinem Leben erfahren, woraus ich Kraft und Hoffnung schöpfe. Mein Lebensprinzip lautet, etwas so lange zu versuchen, bis es klappt – auch wenn es zwanzig Anläufe braucht. Ich will nicht nur die Situation beklagen und andere dafür schuldig machen, sondern will mit meinen Taten zu positiven Veränderungen beitragen.»
Glauben Sie weiterhin daran, dass Palästinenser und Israeli eine gemeinsame Heimat haben können?
«Die Situation ist sehr verfahren. Eine gemeinsame Lösung wäre wünschenswert. Aber eigentlich ist es egal, welche politische Form, ob eine Ein- oder Zweistaatenlösung, gefunden wird. Das Wichtigste ist, dass alle in einer Demokratie in Freiheit und Frieden leben können. Es ist unabdingbar, dass die Menschen wieder die Oberhand gewinnen und dass nicht Ideologien die politische und gesellschaftliche Situation in Israel und Palästina bestimmen.»