Kirchenpolitik – Beobachtungen nach der Wahl


Bei libref beziehen wir Stellung! Beim Kirchgemeindeverband des Kantons Bern finden sie die entsprechenden Zeitungsartikel und einen sachlichen, schlichten Kommentar.

In der Politik kennt jeder das Parteisystem – mehr oder weniger gut. Aber es darf als Allgemeingut betrachtet werden, dass fast jeder Schüler schon weiss, dass es zumindest im Bernbiet die SP, die SVP und die FDP gibt. Im Finanzblog finden sie mein eigenes Profil und viele andere anlässlich der letzten Grossratswahlen. Und sie sehen in der Grafik von Smartvote auch die verschiedenen Profile der anderen Kandidaten und vor allem die Bandbreite der verschiedenen Parteien.

Ich bin weder links noch rechts – ziemlich genau Mitte. Aber extrem liberal. Deshalb schreibe ich auch hier. Man sagt, dass der Freisinn sehr liberal sei! Und anhand der obigen Grafik sehen sie klar und deutlich, dass dies nicht immer stimmt. Es gibt in dieser Aufstellung ein FDP-Parteimitglied, das konservativer als ein PNOS-Kandidat ist. Die Namen spielen keine Rolle, aber Tatsache ist, dass wohl am meisten FDP-Leute liberal sind und dies ist, wohl etwas weniger ausgeprägt, auch bei den Sozialdemokraten der Fall.

Liberal ist in der Politik und der Kirche ein ähnlicher, manchmal identischer Standpunkt, aber liberal ist in der Kirchenpolitik an keine Partei gebunden.

Wer bei den Liberalen mitmachen will, kann dies selbst entscheiden. Einen Aufnahmetest gibt es keinen, denn in unseren Reihen hat es auch eine konsverative Mitglieder. Und nun eine Denksportaufgabe: Wie definieren wir in der Kirche auf der kirchenpolitischen Matrix das politische Pendent von links und rechts? Meist wird auf der einen Seite liberal und auf der anderen evangelikal erwähnt. Mindestens einmal müsste für «liberal» eine andere, besser zutreffende Bezeichnung gefunden werden. Eine nicht ganz leichte Aufgabe.

Nachtrag … hier ist der Vorschlag, wie die reformierte Kirche angeschaut werden kann:

Kirchenpolitische ausrichtung

Die Kirchenpolitik ist nicht ganz so einfach, wie dies für viele den Anschein macht und deshalb ist das Verhältnis Kirche – Politik so interessant. Andreas Zeller hat im Interview mit der BernerZeitung – siehe KGV (erster Link) – etwas ganz Wichtiges gesagt:

«Darf die Kirche politisch sein?
Sie muss es sogar. Unsere Kiche muss sich überall dort einmischen, wo Unrecht und Armut herrschen, wo Not und Leiden eine Tatsache sind …».

Eine nicht ganz leichte aber interessante Aufgabe, denn jeder versteht darunter etwas anderes.

Text: Stephan Marti-LandoltFinanzblog

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