Bern – Zürich – Lykien

Die heutige Zeit ist nicht immer einfach zu verstehen und vermutlich war das vor der «Erfindung» unserer Bibel ähnlich.

All das, was ich in den vergangen rund vier Wochen gesehen, gehört, gelesen, erlebt habe, entspricht eher einem Flug und der Sicht von weit oben, als einer fundierten Auseinandersetzung. Es tat richtig gut, eine Woche total ruhig zu entspannen. Von meinem ständigen Pilgerdrang vermutlich diejenige Ferienwoche in meinem Leben, wo ich am wenigsten unternommen habe. Manchmal braucht der Mensch halt doch Ruhe.

Meditiert habe ich nur ab und zu eine Viertelstunde. Der oberste Körperteil war also nicht zur Ruhe gekommen. Das Denken überlassen wir nicht nur den Pferden, obschon die den grösseren Kopf haben. Sprechen, wenn man in angenehmer Gesellschaft ist, verlangt nach Kalorien und diese beanspruchen auch den Mund. Zwei Wochen türkische Salat-, Gemüse- und Dessertbüffets. Das muss wiederholt werden. Reine «Steakfresser» bleiben lieber zu Hause.  Bilder davon zeige ich keine, das wäre fast Satanismus.

90% der Schweizer glauben an irgend etwas, sagte Prof. Dr. Stefan Huber anlässlich «7 Days – Geissberg. Die Kirche neu erleben».  1970 waren 96% der Schweizer reformiert oder katholisch. 2018 nur noch 58% und rund ein Viertel hatte keine Religion. «Heute spricht sich einfacher über sexuelle Praktiken, als über religöse Einstellungen.» An was glauben sie? Können sie auch mit allen über dieses Thema diskutieren? Mit Fundamentalisten kann ich es nicht, sonst spielt der gelebte Glaube beim Diskussionspartner keine grosse Rolle. Verschiedene Ansichten machen das Leben erst interessant.

Es ist doch schön, wenn die Kirche in Langenthal mal so aussieht. Und innen hat sich einiges geändert. Das neue Buch meines Sitznachbarn Peter Baumgartner, «Gedanken im Alltag und zum Berufsleben«, ISBN 9783033072404, soll ich bei ihm direkt bestellen. So die Recherche von Nievergelt. Sei einfacher, da im Eigenverlag. Merci. Geholfen hat eine Dame aus Zürich. Bei der Buchhandlung in Oerlikon habe ich viele meiner ersten Büchergeschenke von meiner Gotte erhalten und der Standort wäre zudem mit einer «Zwischenlandung» auf der Strecke zum Havalimani Zürich – damals noch Kloten – erreichbar. Peter finden sie in Langenthal. Auf der Luftlinie von ihm zum Zwinglihaus, der zweiten reformierten Kirche in Langenthal, kreuzen sie das Elternhaus von Pedro. Ein echtes Schriftstellerquartier. Ob im Buch was über Knoblauch geschrieben ist? 

Judith Pörksen Roder in der Diskussion «Religion und Kirche(n) – Auslaufmodelle oder Hoffnungsträger?» Die Gratulation zur neuen Synodalratspräsidentin konnte ich anschliessend direkt anbringen. Diskutiert wurde auch über die Liberalen, also uns, die 2021 das 150ig-jährige Bestehen feiern, sowie die Änderungen zur Kirche Langenthal, welche von der Kirche Bethlehem massgeblich beeinflusst wurden.

Prof. Huber und am Mikrofon Richard Bobst. Richi, danke, dass du dich über meinen Besuch gefreut hast und die Wörte, dass ich der Pionier für den neuen Schwung der ref. Kirche Langenthal sei. In der Kirche haben wir nie zusammen gearbeitet, aber im Vorstand der politischen Liberalen.

In der Kommunikation hat die Corona-Zeit einen markanten Vorteil. Man schaut dem Gegenüber viel genauer in die Augen. Es braucht keinen Augenschein, dass sich die Hände zum Begrüssen treffen. Alle Köpfe sehen sich mit Maske eh ähnlich an, aber die Augen, die sind voll sichtbar. Dies fällt uns Christen vermutlich in der Türkei noch eher auf. Ein Niqab würde gar nicht auffallen. Das sind nur Frauen, die einen Schleier oder ein Kopftuch tragen, so wie meine Grossmutter anno dazumal, nur brauchte sie keine Maske. Anders gesagt, heute sind sich alle irgendwie gleicher.

Einen Angleich will auch die neue EKS Präsidentin Rita Famos machen, sie will den Röstigraben überbrücken. Echt famos, aber sicher nicht im alten Sinn. Wie unterhält man sich aber in der Türkei? Auf Türkisch! Zumindest wenn es um das Öffnen einer Weinflasche geht. Da braucht man einen Tire-Bouchon. Sonst ist eher Deutsch, manchmal Englisch und mit den Romands ganz oft Französisch angesagt. Corona hat auch unsere Sprache verändert. Fast wie die quarantierte Garantäne.

Mit dem Flugzeug fliegen! Das verursacht ja CO2. Zu Fuss wäre es bis nach Antalaya ziemlich weit. Der Havalimani belastet halt den eigenen Fussabdruck etwas mehr als sonst. Als Trost, die rund zweihundert Sitze sind bis auf die letzten sechs ausgebucht. Dazu wären einige Gedanken von reformiert. sicher lesenswert. «Mit Kostenwahrheit das Klima retten.» Nur, ich finde den Artikel der Zürcher «Zwischenausgabe» (noch) nicht. Hier eine Suchhilfe für «später» oder mit Zugang. Sich auf dem Laufenden halten ist heute nicht immer ganz einfach.

«Immer einen Traum mehr aufbewahren». Da werde ich «fündiger». Nicht den genau gleichen Beitrag, aber Andrea Bianca sagt, was er über den preisgekrönten Film «Sami, Joe und ich» denkt. Andrea attestiert dem Film theologische Tiefe mit dem Leitsatz:

«Behalte mehr Träume in deiner Seele, als die Realität zertören kann.»

Beim Essen sieht man auch in der Türkei die religiösen Unterschiede. Frauen und Männer sind oft an verschiedenen Tischen. Die Kinder verraten oft, wer zu wem gehört. Hier gibt es auch Masken, die für Kinder geeignet sind. Keine Gummis, aber verschieden lang aufreisbare verklebte Bänder.

Falls sie sich mal geschichtlich den Kopf füllen oder überfüllen möchten, schlage ich ihnen eine Rundreise durch Lykien vor. Ich komme mir hier fast vor, wie wenn ich während der Geschichtsstunden in der Schulzeit hinter einer Säule gesessen hätte. Hier ist das problemlos möglich. Die Säulen hier hat vermutlich noch niemand gezählt, sie scheinen endlos zu sein.

Huch, das ist ja noch im Flughafen Zürich … etwas menschenleer. Ungefähr für jeden Fluggast eine Säule …

… und demnächst wie hier die Pöschwies, sind viele Mauern um die Städte, welche die Lykier bewohnt haben.

Das sind keine Hochhäuser, sondern ein Friedhof, wobei Hof nicht wirklich überzeugend tönt. Felsgräber sieht man an verschiedenen Orten.

Säulen, die etwas zu schwer für das Fluggepäck sind. Die Dame am Flughafen hat mich beim Rückflug schon mit 14.4 Kilo zum Overweight-Schalter verwiesen. Sie hat zwei Koffer auf einmal gewogen, aber liess nicht mit sich diskutieren. Vermutlich wird sie drei Tage dort bleiben. Den ersten, einzigen und letzten Tag. Aber auch hier sieht man, dass oft in den Touristenzentren Personal fehlt. Die Ortschaften hier sind meist menschenleer. Den Wohnungen, den unendlichen Hotels geht es nicht anders. Die «Planwirtschaft» ging schon lange nicht auf. Corona wird allenfalls hier endgültig zum wirtschaftlichen Desaster führen. Einen politischen Namen der auf ….gan endet, hört man hier nie. GaN ist sinngemäss ein echter Halb-Leiter.

Genau wie bei uns. Nicht die Moscheen an sich, sondern die Feinheiten der Statik werden nicht wie vor Christi Geburt ausdividiert. Erstaunlich, wie viele gut erhaltene Bauten aus uralten Zeiten noch erhalten sind. Aber es gibt sie wieder, die Personen, die scheinbar Unmögliches gestalten. Hier ein Beitrag über den ETH Professor Philipp Block, der eher mit Platten und Schalen, denn mit Blöcken baut. Und wer hat das Dach im Hintergrund des letzten Links erstellt. Heinz Isler und der Langenthaler Heinz Bösiger.

Vermutlich wurde damals nicht mit einem solchen Kran gebaut.

Ab und zu sieht man richtige Bauimprovisationen und darunter sieht es wie in einem Kirchengewölbe aus. Fast wie in Deitingen.

Das scheint eher eine junge Moschee zu sein, die vielleicht noch nicht ganz ausgewachsen ist.

Repair-Shop in Hierapolis von unten …

… und daneben Pamukkale vom Ballon aus.

Dann eine Woche fast menschenleere Strände, selten ein Hotel, das geöffnet hatte, dafür einige, die schon vor der Corona-Pandemie litten. Die Türkei, ein Land voller Eindrücke und Rätsel. Viel Gegensätzliches. Zum Beispiel bei den Kleidern, von eintönig bis zur absoluten Spitzenklasse. Einige weltbekannte Marken lassen hier fertigen. Jeder kriegt das Label, das er sich wünscht. Entsprechend sind dann die Verkaufspreise total unterschiedlich, auch wenn nur ein Aufnäher anders ist. Sollte frau günstige, echt schöne Kleider in der Schweiz kaufen wollen, dann gehen sie in die Schickeria, die Secondhand-Boutique der Heimgärten in Aarau – eine Institution der reformierten Landeskirche Aargau.

Gegensätzliches gab es auch anderswo. Joe Biden scheint keine Ausnahmeerscheinung zu sein. Zudem scheint die sogenannte Risikogruppe nicht unbedingt ängstlich zu sein, stellte sie doch gute 5/6 der Reisegruppe.

Diesen Gockel widme ich unserem Gockelzeichner Herbie, dass er und seine Frau auf dem Weg der Genesung seien. Ein von mir eingefangener Hahn in islamischem Gebiet, der mir verrät, dass auch Biden Katholik sei. Der zweite katholische Präsident, der in den USA gewählt wurde.

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