Denken ohne Dogma


‚Denken ohne Dogma’

Grundlage für den Text sind Gedanken vom Bündner Hanno Helbling (sel.)

… des Menschenrechts als liberal motivierte Menschenrechtspflicht im Sinne eines Engagements für den religiösen nachbarlichen Frieden in pluriverseller Zeit

H. H. veröffentlichte in ‚Liberalismus, nach wie vor’ 1979 aus Anlass von ‚200 Jahre Neue Züricher Zeitung einen Essay, darin er Freiheitsrechte, wie die Freiheit des Glaubensbekenntnisses, auch als Pflicht deklarierte. Daran sei hier zu erinnern, indem unsre Synode von Bivio 2007 nach der Komplementarität von Menschenrecht und –Pflicht, Obligo, in der Religion fragen wird. Helblings Gedanken seien deshalb hier auf ihre Dimension angewendet, das Menschenrecht als eine –Pflicht zu begründen, welche aus Glaubensfreiheit quillt.
Was zuerst Freiheit ist, orientiert der Autor an Luther; Sie ist, religiös gesprochen, die Freiheit, das Wort Gottes frei, d.h. ‚ohn Mass und Regel’ auszulegen. Freiheit rührt so aus dem Worte Gottes, wie es das Evangelium lehrt. Freiheit ist von Lehre her zu erlernen, und dieses Lernen hat frei zu sein. Sie ist umgekehrt auch eine Aufgabe dessen, den freien Zugang zu Gott zu schützen, indem die freie Annahme göttlicher Lehre ein Menschenrecht ist, das mit staatlichen Mitteln, wie sie der Staatsordnung dienen, zu gewähren, gewährleisten ist, in die Wahr des Staates zu nehmen ist. Der Zugang zu Gott soll, der christliche Zugang betonterweise, frei sein, ja der Staat soll dazu anhalten, in ihrer religiösen Freiheit auch eine Obliegenheit zu sehn. Der säkulare Staat verspricht seinen Bürgern zumal ja , was er nicht ohne Sukkurs der Religion zu bieten hat. Freiheit mag für Institutionen des säkularen Staates ebenfalls ein säkularer Bereich sein, niemand ist als Mensch jedoch ‚säkular’ (Dominik Helbling). Fragen nach dem Woher, Wohin, Warum bleiben. Die staatlich gewährten Freiheiten, Vertragsfreiheit hinsichtlich Inhalt & Form, sind im Obligationenrecht, von obligere, binden, vielleicht auch religere, religio, geordnet, Rechte existieren in einer (nur) besten von möglichen Welten im Ausüben von Freiheitsrecht als Pflicht, die sich an Werten, Elementen moderner Kultur orientiert. Welche Werte leiten nun im weiten Gebiete des Glaubens, das als absolut frei zu denken ist, hierzu an? Doch solche von verbindlicher, obligater Vorurteilslosigkeit demnach, welche in die sprachliche Verständigung unter Nachbarn einerseits, in die Kontrolle der Offenbarung durch die Vernunft anderseits gelegt ist. So weit, so gut, doch seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ist Freiheit, Liberalismus, ein Ferment, das man noch in denjenigen Wirkungsformen erkennt, an welche der eigne Organismus sich nicht schon gewöhnt hat. Je weiter eine Kirche sich der Toleranz öffnet, desto eher vergisst sie deren liberale Quelle und desto mehr erscheint der Liberale, den sie sich noch gegenüberstehn sieht, als Freidenker, ja Häretiker, wiewohl dieser sich einzig an lehramtlich verwalteter Wahrheit, an Glaubenszwang reibt, sich an eine Glaubensvernunft hält, um damit einen Funken Freude für den Nächsten und uns selbst, dual, aus dem Evangelium als dessen Ereignis herauszuschlagen. Die Wertefrage ist eine offene.

Kann sein, dass insoweit hinter die moderne Vernunft bis auf den Punkt zurück zu gehen ist, da ihre metaphysische Komponente erodierte, Vernunft die Deutungshoheit über sich selbst erlangte, Beweis ihrer selbst wurde. Was verschwand dabei, als die Vernunft das Sagen an sich riss? Das zu beantworten fällt einer Archäologie, sie Archäologie als Lehre vom Anfange, d.h. von der ersten Wortbildung zu, an deren unterm Rande verstanden, an welchem sich die Frage nach der Ohnmacht des Redens bzw. eines Redens stellt, das sich gar nicht als sinnvolle Rede zu entwickeln hatte. Was ist mit dem Schweigen all dessen, was in einer Epoche als sinnlos galt, sich deshalb unserm Wahrnehmen a priori entzieht, es keinen Ausdruck fand, so dass sich der frei gedachte Raum des Religiösen verengte, der hang zu Dogmen wuchs, und: Umspannt denn nicht ein Bogen von Welt ein Schweigen, dem anheimfällt, was gar nicht vorkommen kann, weil unterschwellig lokale und universelle Codes ethische Normen relativieren und damit Einzelfreiheiten strapazieren, was zu Sprachlosigkeiten, Aphasie führt? Vielleicht, dass ein Qualifizieren von solchem Schweigen die Chance nach Goethes ‚Und wenn der Mensch in seiner Qual verstummt, gibt ein Gott ihm zu sagen, was er leidet’ in sich birgt, dass Freiheit als Pflicht sich nicht schon wieder dogmatisch mit Interessen des Rechts, Menschenrechts verbindet, das dazu neigt, für seinen eignen Schutz zu sorgen, sich dafür gegen Individualinteressen wendet. (Auch Menschen-) Recht hat Gewalt zu monopolisieren, dieses Monopolisieren innerhalb des Rechts sichert keinen Zweck, sondern beschützt das Recht selber, wie J. Derrida in ‚Der mystische Grund von Autorität’ sagt. Zu fragen ist m.a.W. nach einer Situation, darin Recht und Gewalt als Komplementärbegriffe erscheinen. Sie ist mutmasslich die der Revolution – oder des Menschenrechts als Menschenrechtspflicht, welche das Recht auf das freie Glaubensrecht aller einklagt, auf einen Vertrag zwischen Kirche, Staat und Gesellschaft zielt. J.J. Rousseau konstruierte noch einen – liberalen – Gesellschaftsvertrag per se innerhalb einer freien Natur, doch er sah die Natur durch die Brille des philosophischen Geistes. Wäre er seinem Ideal eines ‚edeln Wilden, Freien’ nahegekommen, wäre er ausserstande gewesen, Natur selbst als Sphäre der Freiheit zu erleben, wie Hans Zbinden (Im Strom der Zeit, 1964) dartat. Die Natur war zu Rousseaus Zeit hart, und deshalb war auch das Naturgesetz hart, deshalb waren die Menschen roh, Die Natur war Bereich der ‚reinen’Zwecke, bestenfalls Naturnotwendigkeiten und, je weiter zurückgehend, Furcht d.h. die Glaubensfreiheit ist keine natürliche, sondern eine von Interessen und Mythen, und wir haben heute auch kein Arkadien artifizieller Projektion mehr um uns herum, d.h. die Glaubensfreiheit ergibt sich, wenn sie sich denn ergibt, daraus, dass die freien Handlungen der natürlichen Notwendigkeit im Sinne derjenigen, zu tun, was Gott will entsprechen. Wir sind nicht frei, nicht zu wollen, doch wir sind für den Gebrauch der Willenskraft in Freiheit verantwortlich, indem wir hierfür bestimmt sind. Glaubensfreiheit als Menschenrechtspflicht, als Engagement hierfür, erscheint insoweit (im Sinne von John Locke) als ‚highly rational’, archaisch-liberal, quellengerecht liberal nach einer Art Glaubensvernunft, welche Kants Vernunftkritik rechtgibt: ‚Die Bedingungen der Erkenntnis eines Gegenstandes sind zugleich die Bedingungen des Gegenstandes der Erkenntnis. Der Mensch kann nur erkennen, was er überhaupt wahrnehmen kann und wofür er Begriffe hat.’ Religion, Glaube, Offenbarung sind solche in der Weise, wie sie uns zugänglich sind (Heinrich Fried, in Fundamentaltheologie), wir erachten sie uns ‚mit historischer Begründung’ nach so vielen Glaubenskriegen, welche den ‚rechten’, scheinbar ins Recht setzenden Glauben monopolisierten, eher als Pflichten er – und zuträglich, nämlich als ver-träglich als Menschenrechtspflicht als Produkt von Funktionen von einem Vertrage zwischen Staat, Kirche und Gesellschaft bzw. von Religion, Wirtschaft und Politik, daraus sich eine Instanz formt, welche zum – vernünftig begründeten – religiösen Frieden zu verpflichten hat. Wir können uns neben den verschiedenen Vorstellungen zur Religion einen Vertrags als Verträglichkeits, Toleranz-Begriff glaublich ja denken, welcher aus der den vielfältigen Vorstellungen von Religion zusammen zukommenden Rolle besteht, zugleich einen nicht trivialen Inhalt hat, ohne dogmatisch überformt zu sein, so daß die Glaubensfreiheit gewährt ist, das Wort Gottes , das ’alle Freiheit lehret, nit soll noch muß gefangen sein’ (Martin Luther in Sendbrief an Papst Leo X vom 6. September 1520), Glaubensfreiheit und damit religiöser Friede gebräuchlich zu werden haben, wir ‚geruhen’ Toleranz zu üben, statt dazu durch ein an sich selbst interessiertes Gewaltmonopol des Rechts verpflichtet zu werden. Wer anders denn theologisch Liberale wollen so als Gleichnis, in der Kraft des Evangeliums der Freiheit stehendes, wenn auch Gleichnis einer Minderheit anzeigen, dafür einstehen, pro-testieren (Protestant) , was verheißen ist, die Berufung in ein christliches Vaterhaus, darin viele Wohnungen sind (Joh. 14, 1-6) wo ein Gott ist, der alles in allem für alle sein wird.
Die Worte wurden in einer Zeit der letzten Worte gesprochen, um Mut für die Zeit nach Karfreitag, von Verwaisung zu machen. Die Heimstatt unseres Lebens, die wir bei Gott haben, ist nicht einräumig, einlinig, einförmig, Gott ist nicht einsilbig, eintönig, sondern als Komposition in vielen Melodien, Obertönen, Begleitstimmen zu begegnen, wie der Glaube, in dem wir leben, keineswegs ein einziges Gesicht hat. Er hat viele Möglichkeiten sich zu entfalten, sich in dieser Welt Raum zu verschaffen, ist dazu angehalten. In der Natur freuen wir uns längst über ihre kosmischgeordnete Artenvielfalt, die bedeutet, dass jetzt im Frühling mit dem frischen Grase die Farbkomponenten des Grün, blau und gelb, Krokus und Errantis spriessen, später die Tulpen in ihrem Rot als Komplementärfarbe vor grünen Hintergrunde. Woher also rührt die Angst vor einer dualen Religion eines einen – die schon heute naturgegeben weltweit eine Menschenart einenden – Gottes

Text von Jean-Claude Cantieni

«Kein Gütesiegel für die Frommen»


Im Oktober 2006 schrieben wir beim Kirchgemeindeverband Bern, sieben Freikirchen wollen Staates Segen. «Der Regierungsrat hat deren Gesuch um öffentlich-rechtliche Annerkennung zwar zur Kenntnis genommen, aber das daszu nötige Gesetz will er nicht ausarbeiten …

Mit dem mehrmals angeschnittenen Islam ist es interessant zu lesen, dass nicht alle Mitglieder von Freikirchen die gleiche Meinung haben – «Der Machtanspruch des Islam ist völlig klar» – ein Streigespräch über Minarette zwischen Politiker gegen Missionar.

Obigen Artikel habe ich in idea Spektrum an der swisseglise in Weinfelden am Stand der Schweizerischen Evangelischen Allianz gefunden. Ja, was machen denn zwei Liberale am Stand der SEA – sie diskutieren. Über Gott und die Welt, ein angenehmes und unterhaltendes Gespräch. Und da die Welt ja bekanntlich klein ist, sprechen wir dort auch gleich mit dem Werbechef von Jesus, man kennt sich von der Schweizer Armee her. Er kennt Gott und die Welt, ist mit allen per Du. Diese Tatsache ermöglicht uns das wohl interessanteste Gespräch mit Thomas Wipf. Das Thema war Menschenrechte und vor allem Menschenpflichten. Aber darüber ein andermal, wenn wir den von der zweiten Kappeler Milchsuppe zu Bivio überleiten. Zwei andere Bereiche der Ausstellung werden auch noch folgen – Glockengiessen und Messwein …

Glockengiessen

.. und deren Gemeinsamkeiten beim Trinken …

Kappeler Milchsuppe

… und Essen.

Zusammenstellung: Stephan Marti-Landoltfinanzblog

Herzlichen Geburtstag Ernst Sieber


Pfarrer Ernst Sieber wurde 80 Jahre jung – wir gratulieren ganz herzlich.

Lieber Ernst, das erste mal als ich dich am Fernseher sah, bist du mit zwei Backsteinen aufgetreten, oder war des mit der Lampe. So kennen wir dich – immer etwas dabei, das man nicht so schnell vergisst. Am eindrücklichsten war das Wagenrad – bis zu deinem persönlichen Heiligenschein hast du dieses demontiert.

Gestern habt ihr in Zürich gefeiert – ich gratuliere dir herzlich zu deinen nächsten 80 Jahren. Du mit deiner Verbindung zu Gott und der guten Einstellung wirst das vermutlich schaffen – dein Wagen weniger, auch wenn du einen originellen Sponsorenhast.

Ernst sieber und Karan Singh

… Karan Singh und Pfarrer Ernst Sieber …

Foto und Text: Stephan Marti-Landoltfinanzblog

Rat der Religionen – innerjüdischer Streit


«Die beiden jüdischen Dachverbände in der Schweiz sind sich über die Besetzung der Expertinnen-Position im Rat der Religionen nicht einig. Die «Liberalen» fühlen sich im Rat nicht mehr repräsentiert.

Ende Januar hat der Schweizerische Rat der Religionen (Swiss council of religions: SCR) beschlossen, das ausschliesslich aus Männern bestehende Gremium durch den Beizug von «ständigen Expertinnen» zu erweitern … lesen sie weiter bei ref.ch»

Zusammenstellung: Stephan Marti-Landoltfinanzblog

Bivio – in 5 Minuten im Fernsehen …


… und 24. bis 26. August mit libref. vor Ort – bi vio, die Wegscheide. Um 15.10 auf SF 1 – Fensterplatz.

«Biviocchio in der Casa Veneziana

Meilenstein Nr. 6

Venedig, so heisst’s in Bivio, steht auf Baumstämmen von Arven, Baum-Königinnen der Alpen, welche am Septimer geschlagen worden sind, und von einem dieser Stämme wird eine ganz besondere Geschichte erzählt;
Schwer schlugen eines Abends grosse Hämmer auf den letzten Stamm des Tagewerks, um ihn tief in der Lagune zu verankern, denn am andern Morgen sollte über ihm der Boden von einer Kapelle für die Bivianer gelegt werden, welche als Zuckerbäcker in der Lagunenstadt arbeiteten. Mehr Bündner als Venezianer buken zu Zeiten in Venedig. Doch packte diesen Stamm das Heimweh. Er ächzte, stöhnte. Der letzte Arbeiter hörte ihn, verstand sein Heimweh, denn auch er war hier ein ‚Fremdarbeiter aus Bivio’, erbarmte sich, schnitt ein Stück aus ihm heraus und schnitzte es zu einer Puppe, die er Silvia, seinem Töchterchen in Bivio, schenken wollte, wenn er im Herbst zurückkehrte. Verblüfft stellt er stattdes fest, dass die Puppe ‚lebte’, sich seinen Händen entwand, noch ehe sie ganz fertig geschnitzt war, und sich aus dem Staube schlich. Der linke Arm war nicht ganz fertig geworden, und, ja, im Innern, da fehlte schon noch so mancherlei, so auch ein gutes Herz. Wie der Arbeiter sah, wie rasch seine Puppe sich auf den Weg – nach Hause – machte, lachte er, statt sie zurück zu halten. Das Leben würde schon noch an ihm schnitzen, bis er endlich fertig werden würde: „Biviocchio“, rief er ihm nach, sollst du heissen, wenn du nach deinem Namen gefragt wirst. Man wird den Weg nach Bivio dann zeigen, und: Wer einen Namen hat, ist vielleicht zwar noch keine fertige Puppe, doch schon ein ganzer Mensch.
Doch auf dem Wege lauerten erste Gefahren für einen, der ‚nicht ganz fertig war’, denn ein hinterlistiger Kerl will Biviocchio sogleich ans Marionettentheater von Chiavenna verkaufen. Er lässt sich leichtfertig beschwatzen, wird der Star im Marionettentheater, genießt sein Rolle als Publikumsliebling, zumal der weiblichen Theaterbesucher. In manch Abenteuer, teuren Abend, verstrickt er sich, doch damit sein neuer Goldesel ihm nicht entwischt, schließt der Theaterdirektor ihn nach der Vorstellung je in einen Käfig. Pinocchio ist am Boden zerstört, und er verspricht, sich zu bessern. Der Theaterdirektor glaubt ihm nicht, schickt ihn nach Bivio. Er soll dort Erz dort in den Gruben von Natons fördern. Klein genug ist er dafür, sich tief in en Berg hinein zu arbeiten, wo er eine Fee mit dunkelblauen Haaren findet, die ihm die schwere arbeit erleichtert, solange er sie nicht frage, wie sie heiße oder doch, wohin sie ging. Die Versuchung war zu groß zu erfahren, wer die Fee war.. Binocchio sann auf eine List. Er streute Staub von der Kohle, die er brauchte, um das Erz aus den Felsbrocken zu schmelzen auf den Boden. Sie würde eine Spur darauf zurücklassen, auf welcher ihr zu folgen gedachte, er würde dann auch den besten Weg finden, um mit den schweren Erzbrocken ins Tal nach Stalvedro zu kommen, um sie dort zu schmelzen. Bis heute sind Schlackenspuren von dieser Erzverhüttung dort zu finden, und doch hatte die Fee ihn durchschaut, ja eingesehn: Er taugte nicht für den Bergbau, und so versetzte sie ihn in die Casa Veneziana, wo er sich nur noch über große Contorbücher beugen mußte, in welchen die geförderten Erze registriert wurden, und aus Venedig neue Bergarbeiter angeheuert wurden. Anstatt neue Listen zu ersinnen, füllte er Listen aus. Er beschloss, ein guter Kaufmann zu werden, und so gefiel er auch dem Mädchen, Silvia, an welches sein Schnitzer ihn hatte schenken wollen… und welches ihm als Fee von Natons begegnet war. Es schenkte ihm sein Herz, das, als er geschnitzt worden war, nicht ganz fertig geworden war. Die Beiden sind (so sie nicht gestorben sind) noch immer ein Paar, woran nichts ändert, daß Biviocchio seinen linken Arm lebenslänglich etwas hölzig nur zu bewegen weiß.»

Ein Beitrag von Jean-Claude Cantieni

Wegscheide – das hätte es für mich auch einmal fast geheissen. Im Film sehen sie während der Fahrt mit dem Schneeflug eine schöne Kurve den Julier hinauf. Heute mit Leitplanke. Ich bin in der Rekrutenschule diese Strasse, damals schneefrei, nach Bivio hinunterter gefahren. Mit einem Militärlastwagen, einem 2DM und in dieser Kurve ist das Lenkservo ausgestiegen. Damals noch ohne Leitplanke. Manchmal gehört eine riesengrosse Portion Glück zum Leben. Und wenn ihnen dies einmal passieren sollte, dass ein Fahrzeug plötzlich anscheinend nicht mehr lenkbar ist, so zählen sie lieber auf eine blitzschnelle Reaktion und einen riesengrossen Kraftaufwand, denn Steuern geht immer noch, aber nicht mehr so leicht …

Zusammenstellung und Bemerkungen: Stephan Marti-Landoltfinanzblog

8. internationau Tag vor Muetersprach


Hüt isch dr acht internationau Tag vor Muetersprach

We jede bi üs eso würdi rede u schribe wi ihm dr Schnabu gwachse isch, de hätte mir bi üs i Langetau es schöns Gstürm. Für di meischte geng no Langetu, aber hi redte me scho kes richtigs Bärndütsch me und schnäu schribe cha das e fasch kene me – zmingscht vo de Aute, die Junge chöi das wider -die tippe äs ÄSÄMÄS cheibe schnäu. Di hei äs Rächt uf ihri Muetersprach.

Aber es git de o Mönschepflichte, nid nume Mönscherächt. Mi sött d’Muetersprach nid vergässe aber sich o e chli apasse u em beschte geit das, weme d’Sprach redt, wo die Angere vor Ort rede. Bärnerzitig het hüt e chline Artiku über d’Sikhs schribe – mit ere Foto vo mir – die mit em Mikrofon. I Änglisch heigi gredet (oder glaferet oder schnurret – wi mir würde säge).

Vomene höche Christ hei si schribe, wo für ei Tag Sikh isch gsi. Genau gno bini ei Meter viereachtzg u e haube Santimeter gross. A Bärndütschi Bibel heig i äm Karan Singh gschänkt, dass sini Ching chöi Schwitzerdütsch lehre. Änglisch isch haut nid eso eifach. Dr Vater sou üsi Sprach lehre, d’Ching chöi Züridütsch. Eso gseh bini ganz schön poliglot u cha mindeschtäns zwänzg Sprache verstah – sogar d’Basler und Walliser – u de ersch no guet.

«N’Abig» zäme verstöh mir Usserschwitzer nid aui u wüw i itz scho zwänzg Minute am schribe bi, muess i langsam Schluss mache. U über d’Mönscherächt u im bsundere d’Mönschepflichte schribe mer gli no einisch i Hochdütsch. Es tuet sech oppis obe inne, aber das isch scho fasch usplouderet, was ä würklich ehemalige höche Christ wird schribe. U weder no chli me Bärndütsch weit läse, de göt zur Barbara u em Markus Traber ga schnöigge. Glismetti Strümpf bruchet dir aber i däm Winter e keni. U we mer scho bim Markus si, bir Musig, de chöit ir i üsem Blog e chli umestöbere u vilech findet dir de use, wär über Mönschepflichte öppis dsäge het.

U exgüse we der nech as Bärndütsch vom vo Taweuw gwöhnt sit, de heit dir nämlech itz e chli Müeh.

Texscht: Stephan Marti-Landoltfinanzblog

E chline Nachtrag – gfunde inemene Bärndütsche Blog vor Lisaberna

Der Berner Schriftsteller Rudolf v. Tavel (1866-1934) beschrieb den Klang meiner Muttersprache in etwa wie folgt:

«Bärndütsch isch e Sprach wi grobs Grien (Kieselsteine)
und es alts Chilcheglüt»

Es gibt unzählige Schreibweisen des Berndeutschen. Da sich praktisch alle in irgend einer Art an das Hochdeutsche anlehnen, versuche ich phonetisch zu schreiben. Das ist gar nicht so einfach, wie es tönt. Und es muss laut tönen, man muss einen Text laut sprechen, sonst findet man Fehler nicht heraus. In meinem obenstehenden Text wird es auch Fehler haben. Zum Teil wird es auch schwierig, weil die Aussprache nicht immer gleich ist. Mir sagen wir «mir» und bei anderen Wortstellungen «mer oder mr». Nehmt Schreibfehler keinem übel, denn sie versuchen eine Sprache zu erhalten und dies ist kulturell gesehen sehr sinnvoll. Lisaberna schrieb gestern über den Frühling – und die Amsel – aber vermutlich sagt auch sie «Amsle». Aber da wir unsere erste Schriftsprache, das Hochdeutsche, auch erlernen müssen, sehen wir solche Buchstaben-Umstellungen meist selbst gar nicht. Lisaberna hat auch einen Kommentar verdient und vielleicht wird sie sich auch einmal swissblogpress anschauen – so etwas haben wir dort noch nicht.

Das Schwierigste bisher war einem Amerikaner, der Deutsch sprechen konnte, Berndeutsch zu lernen. Er war stellvertretender Chef der Universitätsbibliothek und die hatten damals etwa gleich viele Bücher in Berndeutsch, wie ich bisher zusammen gesammelt habe – rund zwei Meter.

Jugendliche sind unsere Kunden


Jeder Jugendliche hat Rechte und bei der Kirche später auch Pflichten – er wird hoffentlich einmal Kirchensteuern bezahlen.

Kirchenmarketing ist wichtig. Wir müssen bei den Kindern und Jugendlichen anfangen. Es wird sich auszahlen. Die Kirche macht es gar nicht so schlecht. Sie weiss um die Wichtigkeit. Sie ist zum Teil auch besser als andere Nonprofit-Organisationen die auf Profit getrimmt sind.

Wenn sie Satire verstehen dürfen sie weiter lesen und schauen, was so im Kanton Bern und der weiten Welt alles marktingkonform läuft … oder eben nicht.

Text: Stephan Marti-Landoltfinanzblog

Gurdwarasahib


Integration means to speak like the others.

Can you speak five minutes – in English please. And write your text although in the internet. Some words about an Indian newspaper … Dear Sikhs, will do so (though).

Dear guests

let me try to speak to in English. My mother tongue is Bernese German. In this part, in Langenthal (long Valley) we speak a dialect like this. There are three important things in Langenthal.

1. We are average
2. We are central on all ways
3. We are multicultural

To the average: Langenthal is the average of Swiss people. And average is a mathematic figure build by large and small, poor and rich. But no person is average, everybody is special.

We are central on the transit way within Switzerland, within Europe and within the whole world. But everybody has his central place. Now in the moment, it is in the Sikh temple. The central place all people is the place, were they are at home, were they are happy.

We are multicultural in our town. Three churches (under law of the canton), perhaps once a minaret, one temple and about then free-churches. We live together, most time friendly and in good neighbourhood in our Christian culture. And the best for you Sikhs is, if you will be very well integrated in Switzerland. The best way, is to know the language spoken on the place.

Dear Karan Singh, I have you a gift. The New Testament. Not that you have to change your religion. But our Bible you can get although in English, in Pundschab or in German – it is a help by translation. My Bible is in Bernese German, try to understand this language. In one year I like to speak with you only in our language. Learn in the Bible and learn from your children Swiss German, not only High German or English – or if you stay in a other region within Switzerland, then speak French or Italien.

On the end of the speech who was a little bit longer I changed my turban (a gift from the Sikhs) to my really French beret. That is my culture – in our student association I’m called Beret …

… and next, you will find the pictures you asked me to place for you and the Indian Newspaper …

Turbans

… turbans (jpg large)

priest

people on the ceremonie

music

Bhaiharnek Singh Rajpura and Bhai Sukhdev Singh performing Keertnatgurdu (Keyboard) (jpg large – music 1)

music 2

(as large jgp)

Stephan Marti-Lanolt with turban

(sml jpg large)

Test and most fotos: Stephan Marti-Landoltfinanzblog

Übersetzungshilfe – sie dürfen ruhig etwas schmunzeln – mit dem (Brillen)-Bügel ist hier eigentlich der Tempel gemeint …