HEIMAT – gegeben – verloren – versprochen

Flucht und Migration in biblisch-theologischen Perspektive

Vortrag von Prof. Dr. Matthias Zeindler, Bern

Dienstag, 9. April 2019, 19.00 Uhr, im Kirchgemeindehaus Petrus,  Brunnadernstrasse 40, Bern

Kaum ein Thema beschäftigt Europa so sehr wie die Migration. Wegen der Flüchtlingsthematik steigen populistische Parteien auf und steht der Zusammenhalt des Kontinents auf dem Spiel. Auch die Kirchen können sich der Problematik nicht entziehen. Oft bleiben ihre Stellungnahmen aber Reaktionen auf politische Debatten. Begründungen kommen häufig über vage Hinweise auf die Nächstenliebe nicht hinaus. Unter dem Stichwort „Heimat“ versucht Matthias Zeindler, ein Verständnis von Flucht zu entwerfen, das sowohl die Flüchtenden wie auch die Sesshaften ernst nimmt. Die Bibel ist voll von Fluchtgeschichten, und sie versteht die Menschen als Wesen unterwegs zur letzten Heimat. Von diesem Menschenbild her ergeben sich auch ethische Hinweise für die globalen Herausforderungen der Migration.

Prof. Dr. theol. Matthias Zeindler, geb. 1958, ist reformierter Theologe, wohnhaft in Bern. Nach einem Studium der Theologie und Philosophie in Bern, Bonn und Richmond/Virginia sowie der Promotion zum Dr. theol. wirkte er als Pfarrer in verschiedenen Kirchgemeinden und Assistent an der Theologischen Fakultät Bern. Heute ist er Leiter des Bereichs Theologie der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn und Titularprofessor für Systematische Theologie an der Universität Bern. Er ist mit einer Pfarrerin verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Zeindler hat zahlreiche wissenschaftliche Bücher verfasst und herausgegeben. Er ist häufig Referent an Universitäten und in Kirchgemeinden.

Zwischen Erde und Himmel

Es gibt Sachen, die können wir nicht erklären. Viele Menschen können die nicht mal wahrnehmen, geschweige denn nachvollziehen.

Das Unsichtbare wird sichtbar.

«Schuld» das wir das heute können ist Wilhelm Conrad Röntgen und Marie Curie stelle die radioaktive Strahlung fest. Sie hatte zumindest psychisch das Fingerspitzengefühl für Ionen, büsste das aber mit dem physischen Fingerspitzengefühl ein. Für Kunst braucht es auch Fingerspitzengefühl. Ob das hier vorhanden ist, soll jeder selbst entscheiden.

Die Energie, die Strahlung, die diese Performance ausstrahlt kann man auch messen. Da die meisten Physiker nur beweisbare Dingen akzeptieren, lachen viele darüber. Aber das erstaunliche ist, dass sie nicht das Berner Münster besucht haben müssen, um vor Ort die Boviseinheiten zu messen. Hier wird Energie entzogen. Sie können das am Bildschirm nachmessen. Mit dem Pendel. Wenn sie das nicht können, aber feinfühlig genug sind, dann schauen sie sich dieses Bild einmal ein Stunde lang an und achten dann auf ihre Herztätigkeit und die herrschende Kälte im Körper. Thierry Carrel, der im ersten Link erwähnt ist, weiss garantiert mehr darüber. Das wäre einmal eine Idee für unsere Berner Kollegen – den Podiumsleiter hätten sie in ihren Reihen.

Mit etwas Fingerspitzengefühl können sie sogar feststellen, auf welcher Seite des Chors die Röntgenbilder stehen. Dort wo es leicht kälter wird. Nicht verzweifeln, das können längst nicht alle. Aber alle wünschen sicher unserem Vorstandsmitglied gute Genesung, denn von ihm mussten sicher einige dieser leicht schauernden Fotos gemacht werden.

Drei Tage später am Morgen des Heiligen Abends in der Auvergne.

Wir waren die einzigen Hotelgäste in Sauxillanges neben dieser Kirche.

Auf der gegenüberliegenden Strassenseite hatte mein Büsi wohl die allerbeste Garage, die es je genossen hat und das bei einem Auto, in dem schon Prinz Charles als Passagier mitfahren durfte. Katzen suchen Störungszonen, aber so gesehen schein ein achtzehnjähriger blechiger panther onca doch eher ein Fahrzeug zu sein. Rund 15 000 Boviseinheiten. Hier haben früher die Mönche des Klosters geschlafen.

Der Ausblick aus der «Garage» auf den Kreuzgang.

Zur Zeit liegt so schätzungsweise auf jedem dritten Fahrzeugin Frankreich auf der Konsole vor der Frontscheibe ein Gilet Jaune. Für diese Bewegung darf man ruhig Verständnis aufwerfen, sicher nicht aber für ihre unfriedliche Handlungen und Zerstörungen. Reihenweise wurden Radargeräte verbrannt oder mit Plastik abgedeckt, wie wir auf der Rückfahrt sehen konnten.

Ein kleiner Tipp. Bei Strassensperren die Sicherheitswese aus der Tasche der Rückenlehne klauben und schwenken. Wir wurden immer mit Hallorufen und Applaus durchgelassen und könnten gerade zu dieser Stunde sogar Suppe geniessen.

Liberté, égalité, fraternité an der Marie. Die Lampe bei Liberté ist erloschen. Zufall? Am Platz daneben sind jetzt garantiert viel mehrMenschen, in gelben Jacken, anzutreffen, als auf diesem Bild. Übrigens, ieser Platz ist am Samstag ein Eldorado für Korkenzieher-Sammler.

Zurück aus Südfrankreich in der Schweiz. Klimaschock. Die Kunstwerke von Schang Hutter liegen wieder einmal unter Schnee (Punkt 13) und derjenige, der mich in meinem Leben am längsten begleitet hat, ruht hier auch seit zwei Tagen unter dem Schnee. Auf meinem Original von Schang steht: «Du lebst nur einmal!» Geniesst das Leben, es wird auch für sie einmal mit dem Tod enden. Alles Gute im 2019 …

 

Die Piccard-Dynastie

Bildervortrag von Roland Jeanneret

Dienstag, 22. Januar 2019, 19.00 Uhr im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstr. 40 Bern

Veranstalter: Forum Kirche & Gesellschaft

«Mein Grossvater in höchste Höhen, mein Vater in tiefste Tiefen und ich ins Innerste des Menschen».

So porträtiert Bertrand Piccard, Psychiater und Flugpionier, seine Familiengeschichte in Kurzform. Tatsächlich: Die Piccards, eine aussergewöhnliche Dynastie. 1931 wagte sich der Experimentalphysiker Auguste Piccard mit Seinem Ballon in die Stratosphäre und hatte Glück, dass er nachts die Notlandung überlebte. Sein Sohn Jacques Piccard folgte seinen Spuren und tauchte 1960 in die grösste Tiefe des Meeres, nachdem das Experiment an finanziellen Problemen vorerst zu scheitern schien. Es ging um die Frage, ob Amerika seine Nuklearabfälle dort unten «vergraben» könnte! Später machte Jacques sich einen Namen mit dem Bau des «Mesoscaphs» für die Expo64 – ein nicht skandalfreies Projekt. Der jüngste Spross, Bertrand, umkreiste als erster mit einem Ballon nonstop den Erdball, wollte aber mehr: Gelingt dieses Experiment auch mit einem solarbetriebenen Flugzeug?

Ihm geht es aber nicht darum, die Fliegerei zu revolutionieren, sondern uns alle zur Rettung der Umwelt zu gewinnen. Auch aus Respekt vor der Schöpfung. 

Roland Jeanneret arbeitete über 40 Jahre als Journalist bei Radio und Fernsehen, war Mediensprecher der Glückskette und Dozent an der Schweizer Journalistenschule MAZ in Luzern. In diesen Funktionen bereiste er über 30 Länder. Heute schreibt er regelmässig für die Internet-Plattform «www.journal21.ch», tritt als Referent und Moderator auf und schreibt Bücher, u.a. über die Entwicklungshelferin Elisabeth Neuenschwander und ein Werk über die Piccard-Dynastie. Früher engagierte er sich für Jugendarbeit beim Zwinglibund, war – in Zusammenarbeit mit der Jungen Kirche – Herausgeber der Zeitschrift «spot» und wurde bereits mit 20 Jahren als der wohl jüngste Kirchgemeinderat (Friedenskirche) in der Stadt Bern gewählt. Seine Hobbys sind Fotografie und mech. Musikinstrumente.

 

Wer war der Apostel Paulus?

Buch-Hinweis – Martin Werner: Wer war der Apostel Paulus?

(Verlag Traugott Bautz, Nordhausen 2018, 101 Seiten, ISBN 978-3-95948-343-8, Euro 10,00)

Mitte 2018 erschien im Bautz-Verlag ein Taschenbuch, das für Libref-Leser von besonderem Interesse sein dürfte. Es handelt sich um die Neuausgabe von Texten des „Schulhauptes“ der Schweizer Liberalen Theologie im 20. Jahrhundert und um ein Beispiel liberaler Exegese im Anschluss an Albert Schweitzer.

Das Christentum ist ohne das Wirken des Apostels Paulus nicht vorstellbar. Paulus hat durch seine Missionstätigkeit den Aufstieg des Christentums zur Weltreligion eingeleitet. Mit seinen im Neuen Testament gesammelten Briefen hat er der christlichen Theologie den Weg gewiesen. Fast zweitausend Jahre ist dies her; für heutige Leser ist der Zugang zu seinem Denken nicht leicht. Wir benötigen Hinweise zum Verständnis der Person des Apostels, zum speziellen Charakter seiner Schriften und zu deren religionsgeschichtlichem Hintergrund. Eine solche Einführung bietet das vorliegende Buch.

Es entstand vor rund sechzig Jahren. Dem Berner Theologen Martin Werner (1887-1964) war es ein Anliegen – neben seiner Tätigkeit an der Universität -, Themen der Theologie auch mit interessierten „Laien“ zu besprechen. So wirkte er regelmäßig bei den „Arcegno-Wochen“ mit, zu denen im „Campo Pestalozzi“ im Tessin Mitglieder von Schweizer reformierten Gemeinden zusammenkamen. Im September 1956 behandelte M. Werner das Thema „Paulus“. 1963/64 veröffentlichte er die Vorträge als Artikelserie im „Schweizerischen Reformierten Volksblatt“.

Da davon nur noch einige wenige Exemplare in Bibliotheken zugänglich sind, entstand das Vorhaben einer Neuausgabe. Martin Werners über hundertjährig in Bern lebende Tochter, Frau Dr. Gertrud Hofer-Werner, gab dazu dankenswerterweise ihre Erlaubnis. Herausgegeben wurde das Buch vom Wuppertaler Pfarrer Jochen Streiter.

Stark beeinflusst wurde Werner seit seiner Studienzeit durch Albert Schweitzer, mit dem er dann jahrzehntelang eine persönliche Freundschaft pflegte. Als Pfarrer in Krauchthal promovierte er über ein Paulus-Thema. 1928 wurde er Professor für Systematische Theologie und begründete die liberal-theologische „Berner Schule“. Jakob Amstutz, Fritz Buri, Kurt Guggisberg, Ulrich Neuenschwander, Hans Schär sowie eine zahlreiche Pfarrerschaft wurden von Martin Werner geprägt. Dem „Verein für freies Christentum“ war er eng verbunden.

Das Paulus-Buch gliedert sich in diese Abschnitte: Die Briefe des Apostels Paulus – Die Apostelgeschichte als Quellenbericht über Paulus – Der Lebensgang des Paulus – Paulus als Persönlichkeit – Die Eigenart des Christusglaubens des Paulus – Die Bedeutung des Christusglaubens des Paulus für uns. Der Herausgeber schließt den Band mit einem ausführlichen Kapitel über Martin Wernes Leben und Werk samt einer Kurzbibliographie ab.

Die Lektüre ist anregend. Die Schlüssigkeit der Darstellung, die auf Fußnoten und Fachterminologie verzichtet, besticht. Vielleicht ist Martin Werners Interpretation gerade heute aktuell: sie erschließt den von Christus ausgehenden Geist der Freiheit.

Ein schönes Weihnachtsgeschenk!

 

Anmerkung: Paulus liebte das Reisen … ich auch. Auf Nord-Zypern und in der Türkei, in Kappadokien sind wir auf seine Spuren gestossen … finden sie heraus, wo genau und sonst fragen sie unseren Reiseführer, der ganz spezielle Religions-Reisen macht.

 

 

 

 

 

Präsidentenbrief

An die

Sektionen und Einzelmitglieder

des Vereins für freies Christentum, libref.

 

Sehr geschätzte Damen und Herren

 

Gerne dürfen wir die Tradition der einstigen ‚Präsidentenbriefe’ wieder aufnehmen, stehn wir ja vor einem ‚Paradigmenwechsel’ im Selbstverständnisse unserer Kirche;

Vor der Wende vom SEK zur EKS

Reformation und Revision, Verfassungsnovellen gehn zusammen;  Die Reformation als anfängliche Verfasssungsrevision im Glauben verbreitete sich im 16. Jahrhundert wesentlich dank Gutenbergs Buchdruckinnovation, Innovation, Transformation  des ‚alten Glaubens’ von paradox ‚melancholischer Heiterkeit’ wie der Schriftsteller Amos Oz seinen jüdischen Glauben definiert, in ein ‚Freuet euch’ der Weihnachtsbotschaft. Jesus hatte den heitern hellenistischen Kultur- als Zeitgeist aufgenommen, der einen allumfassend-menschenfreundlichen ‚Lebenston’ kannte, wie Friedrich Schiller ihn in seinem Gedicht ‚An die griechischen Götter’ feierte, und doch sind Institutionen in der Geschichte nie davor gefeit gewesen, Selbstweck zu werden, obzwar wir uns als im protestantischen Wurzelbereiche des Liberalismus bewegen. Der Mensch kommt vor der Institution. Ernst Troeltsch sah die christliche Idee  von der Bestimmung des Menschen zur vollen Person durch den Aufschwung zu Gott als Quelle des Lebens- und der Welt; gegeben an, gleichsam ein göttliches Gesetz., und trotzdem  befindet sich in jeder Gesellschaft, auch der kirchlich geprägten ‚a secret and tacit consent’ darüber, was als Tugend und als Laster zu gelten hat. Auf die absoluten göttlichen Freiheitsrechte trifft bald einmal eine Konvention, eine örtlich und zeitlich bedingte Sondermoral, und diese Relativierung der ethischen Norm strapaziert die auch religiöse Freiheit der Person.. Der Wechsel vom Bündnis der Kantonalkirchen zur Einheitskirche verlangt alle Aufmerksamkeit., wenn auch der traditionelle Bündnischarakter nicht zu überdehnen ist. SEKJnennt sich das Bündnis, weil Bundesbern unter einem Namen einen Adressaten für seine Kommunikation mit der Kirche brauchte eher denn der abrahamitische Bund mit Gott.

Unser Schweizerischer Verein für freies Christentum, gegründet vor rund 150 Jahren, entstand, als die Bundesverfassung ein erstes Mal revidiert werden wollte, als ‚Lobby’, welche Kirche in den Gewissen der Menschen als Subjekte, in ihrer Subjektivität  verankerte. Gott hat sein letztes Wort auch auf Erden in den Gewissen. Bauen wir darauf, die anstehende Verfassungrevision lichte ein naturwüchsig anwachsendes Normengeflecht, und sie wehre damit zugleich mediatisierend episkopalen Ambitionen-

Unser Vereins-Vorstand hat sich mit dieser Intention an die verfassungsgebende Versammlung des SEK schon früh gewandt, um  den föderalen Charakter der  Landeskirche für die laufende Verfassungsrevision hervorzuheben, und er arbeitet, nachdem die Schlussabstimmung ends Jahr  darüber bevorsteht, an einer nochmaligen Eingabe, welche moniert, Evangelische Kirche Schweiz’ habe strikt für innerkirchliche Verwaltungsstrukturen, Verfahrensorganisationen zu gelten,  die alle  für eine ‚Kirche sind wir’ zu wirken haben. Ehemalige ‚Kirchhörige’  greifen im Hören auf Gott darin über ein Nachlesen von Reglementen hinaus.

Verfassungsnovellen sind Anlass,  Begriffe weiter, freiheitlicher zu fassen, den Konfessionsbegriff ‚evangelisch’ in eine offne Zukunft fortzuschreiben. Als Mitglieder freien Christentums, als letzt verbliebnes der ehemaligen  religiöses Milieus aus der Zeit des ‚Kulturkampfes’, sind wir gehalten, das ‚Evangelisch’ im Titel der ‚neuen Kirche’  von Jesus her, zu denken,  für welchen Glaubensgehalte in keine noch so religiös gedachte Sätze zu fixieren sind. Die Harfe kommt vor ihren Noten.

Liebe Mitglieder, wir hoffen gerne, von Ihrem eignen reformatorischen (Wider-) Stand-Punkte  eines  ‚Wir sind Kirche’ getragen zu sein. Pfarrer Ernst Sieber selig pflegte ganz liberal Orthopraxie vor – Doxie zu setzen, und wir werden deshalb darauf achten wollen,  dass Kirchenvorsteher im Grossen und Kleinen regelmässig nicht sagen: Ich dekretiere, sondern ein Kirchenrat der neuen EKS sagt: Wir … –  Libref. hat in einem seiner beiden Revisoren einen praktizierenden, liberalen Muslim, der in seiner angestammten Heimat Pakistan Schulprogramme vorantreibt: ‚Living education’, Erziehn am Leben, fürs Leben auch im Glauben.

Pfarrer Pierre de Salis, Neuenburg, wird die Wende von der Abgeordnetenversammlung zur neuen Synode leiten. Er wird für sie bis 2020 wirken. Sein erstes, gediegnes, Votum hierzu klingt sympathisch;  „Meines Erachtens bietet dieser Übergang die einmalige Gelegenheit, dem Schweizer Protestantismus mehr Sichtbarkeit zu verleihen und unseren Auftrag als treibende Kraft für die Gesellschaft zu würdigen. Treibende Kraft in ethischer und spiritueller Hinsicht, treibende Kraft für ein Zusammenleben im Sinne des Evangeliums, für den gegenseitigen Respekt, den aktiven Widerstand gegen jegliche Form von Gewalt und für die Sorge um die Schwächsten unter uns. In diesem Bemühen müssen wir auch mit unserer Umwelt achtsam umgehen, im theologischen Sinn der <Bewahrung der Schöpfung>. Die neue Synode soll alles tun, um die Kantonalkirchen dahingehend zu unterstützen.“

Noblesse – des einstigen Bündner Patriziers  von Salis- oblige, und doch sind wir als Mitglieder unseres Dachverbandes und der Sektionen bspw. gehalten, dahin zu wirken, dass  offene Gemüter irgendwelcher ethnischer, religiöser — Provenienz Gastrecht in unseren Kirchen erhalten, die sich als öffentlicher Raum und damit als Anziehungspunkt für Viele verstehn, um so zugleich eine Balance zwischen einer Kirche, die wir auch demokratisch sind, und ihren ‚Obrigkeiten’ zu wahren. Das erste Statut, welches unser Verein sich gab, verschaffte  1871 im Gleichklange mit der ersten Bundesverfassungsrevision den Landes-Kirchenmitgliedern eigne subjektive Rechte – neben denen der bisherigen ‚Staatskirche’. Die Schweiz ist Land. Eher denn Staat, Staatsstruktur – und um nochmals Geschichte auf und aus dem Lande zu bemühn, bleibt daran zu erinnern, wie etwa der Bündner Reformator Johannes Comander im neuen Stadtrecht  Churs von anfangs 16. Jahrhundert verfügte, dass der Weg zum Abendmahle auch fürs ‚Gesinde’ geöffnet wird, es für keine Privilegierten allein gespendet mehr wurde,  die ihren Zugang mit entgeltlichen Plaketten erwarben. ‚Die Kirche sind wir – alle’, die wir uns im Gemüte an den ‚Tisch des Herren’ hinzugezogen fühlen!

Wie, wenn der Abgeordnetenversammlung, welche den Verfassungstext der EKS im Dezember beschliesst, nahezubringen ist, eine Präambel darin aufzunehmen, die ein ‚Kirche sind wir’ als obersten Grundsatz festschreibt? Der Verfassungsentwurf enthält eine Präambel, doch bleibt als Demokratiegebot , den Text als Ganzes in die Verantwortung der Gläubigen zu delegieren. Präambeln sind  – seitdem die französische Constituante am 11. August 1792  beschloss, alle Dekrete ohne Präambeln zu erlassen, wozu Robespierre angestiftet hatte, heute marginal anzutreffen, sie gelten als eine Art ‚soft-law’, doch  Verfassungen sind seither Befehl anstelle guter Rat geworden.  Unsre  Bundesverfassung ist im Namen Gottes verkündet, ER ist ihr Sprachrohr, Anwalt., nach dem gerufen wird, weil ein Gesetz, eine Verfassung selten allein kommt. Verordnungen kommen. Die besagen autoritativ, was die Verfassung sagt – was immer Gott davon hält. Das Recht sorgt für seine eigne Autorität aus mystischen Quellen her. Die angedeutete solche Präambel  zugunsten der Demokratie würde der Verfassung eine inhaltliche Ausrichtung geben, dank welcher die neue EKS greifbar da griffig wird, indem die Kirche in ihren Mitgliedern als ihr Souverän sagt, was Recht auf Recht hat, gibt – Gewalt zu kritisieren, Freiheit des Gewissens zu verteidigen.  Halten wir dafür; Wenn Religionsfreiheit angetastet wird, gerät die Freiheitsordnung  ‚mit historischer Begründung’selbst ins Wanken.

 

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Einstehn für unsern Glauben daran, dass Gott in Seiner Freiheit uns an ihr Teilhabe gibt. Unsre Freiheit ist noch über den Sternen, unter welchen Friedrich Schiller sie im ‚Tell’ wähnt, verankert.

 

Mit herzlichem Grusse und guten Wünschen für einen besinnlichen Advent

für den Vorstand libref. CH

 

Jean-Claude A. Cantieni

 

Chur, den 18. November 2018

 

 

Zum Jahresende wird auch die Vereinskasse abgerechnet, und wir dürfen die Sektionskassiere und Einzelmitglieder unter ihnen  deshalb um Ihren Obolus  bitten.

Die nächste Mitgliederversammlung, die für 2018 ins nächste Frühjahr , Zwinglijahr’, aus organisatorischen Gründen zu verlegen ist, wird über den Geschäftsgang zu orientieren haben.

d/O.

 

Präsidentenbrief 2018 als Word-Dokument

Präsidentenbrief 2018 als PDF-Dokument

Erinnerungen zum letzten Flug von Walter Riedweg

Lieber Walter

du hast die «mobile Kommunikation»  in der Schweiz eingeführt. Dank dem Handy, Mobile, das ich immer noch Natel nenne, kommunizieren heute Abermillionen in unserem Land. Nicht im Sekundenbereich, Stundenlang heutzutage. «Mein Gott Walter«, einen Tag vor deinem 65. Geburtstag haben wir einige Stunden darüber diskutiert und es der Nachwelt festgehalten. Deine Erinnerungen und Gedanken für die Zukunft. Der Originalbeitrag auf dem Blog des Kirchgemeindeverband des Kantons Bern ist zwar ganz verschwunden und bei libref unter «Mein Gott Walter» fehlen die Bilder, aber Finänzler, du sogar mit Doktortitel, lassen sich nicht aus der Ruhe bringen: Im Finanzblog mit allen Bildern!

Du hast in der Schweizer Kommunikation Geschichte geschrieben und heute bringst du mich in Verlegenheit. Vermutlich kannst du diese Zeilen aus weiter Ferne lesen, aber so ganz sicher bin ich mir da nicht. Sie warten draussen im Briefkasten, dass der Brief an «Walter Riedweg sel», morgen mitgenommen wird. Für heute war die Zeit zu knapp. Eine spezielle Briefmarke ist drauf – aus der Karibik. Helvetia steht drauf. Nicht ganz französisch Guayana, das dir und deinen Kunden später zu noch moderner Kommunikation verhalf. Dein letzter Flug geht höher als diese Raketen mit den Sateliten. Guter Flug und wir treffen uns wieder einmal. Deinen Angehörigen, vor allem deiner Frau Ida wünsche ich viel Kraft. Und entschuldige mich, wenn ich im «Plämpu» nicht dabei sein kann. Ich bin in Leipzig an der Denkmal. Danke noch einmal, für dein Mitwirken und speziell dein Kommentar (am Schluss des Beitrages), als wir uns das letzte Mal in «Deiner» Kirche getroffen haben und um in deiner humorvollen Sprache zu bleiben, «nimm die Pilger-Sondermünze mit, als Notgroschen für die letzte Pilgerei».

An diesem ersten Pilgertag waren wir am Jordenweiher und haben über den Tod gesprochen. Auf meiner Beileidskarte ist ein Fluss abgebildet. «Jeder von uns muss einmal über den Jordan gehen». Geniessen sie die ihnen verbleibende Zeit und setzen sie sich wie Walter für den Frieden unter den verschiedenen Religionen ein.

Waffenlieferung zum x-ten

Es ist fast wie schwarzer Humor – die Schweiz darf Waffen in Bürgerkriegsländer liefern.

Über dieses Thema gibt es schon einige Beiträge auf libref.ch.

Über meine Berufsgattung gab es politische Entscheide, die rund gleich viele Menschen in die Arbeitslosigkeit trieb, wie wenn die Schweiz keine Waffen mehr in Bürgerkriegsländer liefern dürfte. Wir von der Finanzseite waren gut ausgebildete Unternehmer oder hohe Angestellte und weil in der Finanzkrise nicht ganz alles zufriedenstellend lief, hat man die Kontrollen verschärft.

Ich schreibe es ganz böse. Wer betrügen will, kann dies immer noch problemlos machen. «Auf der Stelle blieben» nur die Ehrlichen. Die Grossen und Unehrlichen können erschwert leicht weiter wursteln. Für sie sind die entstandenen Gebühren kein Problem.

Da mischt Politik mit. Hoffen wir, dass die heutige Crew der Finma aus den Führungs- und Kontrollfehlern der Finanzindustrie gelernt hat. Es ging ja, wie heute auch noch, nur um Finanzen. Das heisst, es ging um Geld, möglichst das, das in die eigenen Taschen landen soll.

Um Finanzen geht es auch bei der Kriegsindustrie. Rüstungsindustrie sagen die einen. Rüstung, das ist doch so ein metalliges Kleidungsstück – klobig, sperrig, hart.  Da sagt mir doch ein Bekannter: «Wenn wir die Waffen nicht liefern, dann liefern die andere und der Verdienst bleibt nicht in der Schweiz.» Bireweich! Oh du Fröhliche. Gar Ostereier essen und früher Eiergranaten produziert. Das «Bireweich» müssten auch andere hören.

Das passt nicht in die Schweizer Neutralität!
Der Blick: Saudis töten mit Schweizer Sturmgewehren!

2/3 sind dafür, dass wir keine Waffen liefern sollen – so das Resultat in der Umfrage. Nur, die Frage ist echt verfänglich gestellt. Negativ und da muss man anders reagieren!

Soll die Schweiz den Saudis keine Waffen mehr liefern? Auf diese Frage kann man nicht mit NEIN antworten. Die Antwortmöglichkeit müsste «DOCH» sein und ich bin überzeugt, dass ein schöner Prozentsatz mit NEIN geantwortet hat und die wollen auch, dass man keine Waffen mehr liefert.

Beim Pilgern nächstes Jahr gibt es genügend Stoff über die politische Strecke durch Bern – mehr am Schluss des Beitrages der heurigen Strecke «Kinder Krieg-en».

Waffen liefern ist behördlich in Ordnung, Werbung erlaubt.

Kugeln sind erlaubt!

«Waffen können tödlich sein, fragen sie ihren Arzt oder Bestatter.»

 

Nahrungsergänzungsmittel und die Komplementärmedizin haben es da viel schwerer. Behördlich kein Segen für Heilsversprechen.

Kügeli sind verboten!

«Calendula oder Schwedenbitter helfen gegen Kriegs-Verbrennungen»

 

Und noch etwas aus der Schule geplaudert. Weil die Lang-Stiftung rein theoretisch Geld waschen könnte, verlangen die Behörden grobgesagt, dass sie revisionstechnisch einer kirchlichen Behörde unterzuordnen sind. So weit so gut, aber wir sind absolut niemandem verpflichtet. Die Lang-Stiftung wurde von ibref., damals noch unter anderem Namen, gegründet. Vorher hatte unser Verein einmal die reformierte Kirche der Schweiz geprägt. So gesehen, müssten die kantonalen Kirchen eigentlich uns unterstellt werden.

Viele Juristen sind wie Engel! Weltfremde Lebewesen – vielleicht gar Fabelwesen!

 

 

Bangen und Hoffen um den Frieden in Israel und Palästina

Dienstag, 13. November 2018, 19.00 Uhr  im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40, Bern

Vortrag von Frau Prof. Sumaya Farhat-Naser, Birzeit, Palästina

Lagebericht und Gespräch mit der Referentin 

Die christliche Palästinenserin studierte in Hamburg Biologie, Geografie und Erziehungswissenschaften und kehrte danach in ihre Heimat zurück. Die Menschenrechts- und Friedensaktivistin war Professorin für Botanik und Ökologie an der Universität Birzeit in Palästina. In ihren Büchern und Vorträgen berichtet sie über ihr Leben unter israelischer Besatzung. Seit vielen Jahren koordiniert die Fachstelle Ökumene, Mission und Entwicklungszusammenarbeit (OeME) der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn ihre Vorträge. Zwei Mal pro Jahr kommt sie dafür in die Schweiz. Sie tut dies, um gegen die vorherrschenden Vorurteile über die Situation der Palästinenser anzukämpfen.

«Der Nahostkonflikt ist zermürbend. Die Verzweiflung dauert an. Viele Menschen werden dadurch passiv. Aber ich habe viele tolle Sachen während all dieser Arbeit und in meinem Leben erfahren, woraus ich Kraft und Hoffnung schöpfe. Mein Lebensprinzip lautet, etwas so lange zu versuchen, bis es klappt – auch wenn es zwanzig Anläufe braucht. Ich will nicht nur die Situation beklagen und andere dafür schuldig machen, sondern will mit meinen Taten zu positiven Veränderungen beitragen.»

Glauben Sie weiterhin daran, dass Palästinenser und Israeli eine gemeinsame Heimat haben können?

«Die Situation ist sehr verfahren. Eine gemeinsame Lösung wäre wünschenswert. Aber eigentlich ist es egal, welche politische Form, ob eine Ein- oder Zweistaatenlösung, gefunden wird. Das Wichtigste ist, dass alle in einer Demokratie in Freiheit und Frieden leben können. Es ist unabdingbar, dass die Menschen wieder die Oberhand gewinnen und dass nicht Ideologien die politische und gesellschaftliche Situation in Israel und Palästina bestimmen.»

Niklaus von Flüe und Bruder Klaus

…in den Augen des Theaterautors, Regisseurs und Musikers

Vortrag von Simon Jenny, Musiker, Pfarrer und Theaterautor

Dienstag, 16. Oktober 2018, 19.00 Uhr

offen für alle, Kollekte am Ausgang

Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40, Bern

Bus Nr. 19 bis «Petruskirche»

Simon Jenny hat Horn, Klavier, Schul- und Kirchenmusik studiert, war als Hornist im Tonhalle Orchester Zürich, dem Festspielorchester Luzern, sowie verschiedenen Kammerorchestern und leitete verschiedene Chöre.       Es folgte das Theologiestudium in Bern und die Gründung des Uniorchesters Bern. 19 Jahre war er Pfarrer in Huttwil und Leiter der Huttwiler Kirchenspiele (Musik, Tanz, Schauspiel). Seit 2006 ist er Leiter der Oekumenischen Akademie. Seit 2011 leitet er die Thuner Kantorei in Konzertabenden mit Musik, Texten und Kunstinstallationen. In verschiedensten Theaterprojekten brachte er als Regisseur Stücke im Schnittpunkt von Theater, Musik und anderen Medien zur Aufführung. Sein MusikTheater „Der Ranft-Ruf“ zum Jubiläumsjahr 600 Jahre Niklaus von Flüe fand 2017 tief berührende Aufnahme und wird im Herbst 2018 wieder an fünf Aufführungen zu sehen sein.

«Theater, Musik und Texte ziehen sich wie ein Band durch mein Leben.“

Veranstalter: Forum Kirche und Gesellschaft Bern

Samstag, 25. August 2018 – 2. Etappe bei «Friede herrscht – proref pilgern»

Die einzelnen Pilgerstationen 20 – 39 mit dem Thema «Kinder Krieg-en» sind hier ausgiebig beschrieben. Ich beschränke mich auf einzelne Stationspunkte mit Ergänzungen oder speziellen Erlebnissen.

Zufall? Als ich heute die friedlich geschossen Bilder auf den Kompi rüberbeame und zu schreiben beginne, spricht einer im Radio. Ralph Wiki. Ralph kennen wir doch, wie er genau eine Woche vor unserem ersten Pilgertag betet (unten am Beitrag). Die Hitparade August 1981 läuft. Damals war ich etwas mehr im Stress – mitten in den Abschlussprüfungen. «Oh no no» in der Parade – ich hab es trotzdem geschafft, also «Flieg nicht zu hoch mein kleiner Freund«. Eine der schönsten Schnulzen, die je die Leiter erklomm. «La Provence» und «Angel of the morning«, das gut zum gestrigen Pilgermorgen passt.

Wir treffen uns am Europaplatz beim Haus der Religionen. Rund hundert Anwesende! Huch, uns dürfte ein anstrengender Tag bevorstehen! Nur keine Angst, die PilgerfreundInnen halten sich in Grenzen. Wir stossen auf die Vorbereitung des Festes der Hindus und verweilen länger als geplant hier. Toll die Stimmung hier. Wie das Fest genau heisst, bekomme ich nicht mit … schaut selbst. Eine Pilgerin begleitet uns, die als Kleinkind etwas Tamil verstanden hat und bis zum Alter von 5 1/2 Jahren in Indien lebte. Deutsch der Eltern und Englisch mit dem Hauspersonal und im Kindergarten war schon genug. Also begnügten wir uns Englisch und Deutsch.

Wir werden von Vasanthamala Jeyakumar ganz herzlich begrüsst und stellen fest, dass das Fest in zwei Stunden beginnt. Brigitte Rothach weilt in den Ferien. Ihr Mann, Konrad Schmied ist der Präsident der Lang-Siftung und am Freitag habe ich meinen Kommentar zur Stiftungsaufsicht abgegeben. Die Teilnehmer würden sich freuen, wenn wir die übernehmen werden. Damit sind schon mindestens drei Vorstandsmitglieder dafür. Statutengemäss brauchen wir jetzt noch zwei und der «Handel» ist abgeschlossen und die Stiftung kann den Handelsregistereintrag vervollständigen. Greifen wir zwei Stunden vor:

Feuer auf dem Kopf! Dabei ist es heute gar nicht so heiss. Der erste «vernünftige» Tag diesen Sommer fürs Pilgern – 17 Grad. Einmal gab es kurz Regen … aber später mehr dazu und jetzt wieder der geplanten Reihenfolge der Pilgerroute nach.

Vorbei an der schönsten Stein-Brache in der Stadt Bern – dem Warmbächli, dem Standort der ehemaligen Verbrennungsanstalt. Verbrennung – das Stichwort. Drei Tage vorher habe ich es fertig gebracht, Tapeten zu entfernen, die siebenundvierzig Jahre hinter einem Schrank angeklebt waren. Genau dort, wo keine UV-Strahlen hinkommen. Tapete, Kleister und Wand haben sich so total verfestigen können. An Stellen, wo Licht dazu kam, hat Wasser und der Tapetenfuchs oder Tapetenigel gereicht, um alles zu entfernen. Also muss man das Dampfgerät zu Hilfe nehmen. Dampf am Körper macht nicht wirklich Spass. Vor allem in der Halsgegend, wo es beim Pilgern vom Stoff reibt. Schwedenbitter ist nicht ganz einfach in der Schweiz aufzutreiben, aber eine Schwedenmischung geht auch. Bräuchte vierzig Tage zum Ansetzen. Daher improvisieren und mit Biorahmquark vermischen und darunter gehackten Breit- oder Spitzwegerich und Frauenmänteli mischen. Hilft echt gut und vor allem die Brandstellen täglich mehrmals mit Ringelblumensalbe einreiben …

… immer scheine ich zumindest einen gut gesinnten Engel um mich zu haben. Ich schalte eine Gedenkminute auf dem Bremgartenfriedhof ein und danke, dass ich hier, damals noch Teich, «nur» eine Nahtoderfahrung hatte. Die meisten, die hier ruhen, waren eine Stufe weiter gekommen. Todernstes Thema, aber wir haben heute extrem viel gelacht … das hilft über manches hinweg. Wer Sarkasmus nicht verträgt, springt zum nächsten Absatz. «In Österreich ist ein Gleitschirmpilot in den Friedhof abgestürzt. Bisher hätten sie 200 Tote geborgen.» Das erzählte mir ein Gleitschirmpilot, als wir im Tandemflug sechshundert Meter über dem Friedhof von Adelboden schwebten – bei aufziehendem Wintersturm. Eines stellen wir fest, auf dem Bremgartenfriedhof hat es immer weniger Gräber. Heute werden vor allem Gemeinschaftsgräber bevorzugt …

… wo heute vor allem Engel vorherrschen.

Auf der andern Seite der namenlosen Brücken schauen wir uns die Drehscheibe an. Sie existiert immer noch. Vermutlich sogar unter Denkmalschutz. Einen brauchbaren Link finde ich nicht. Drehscheibe ist ein vielfältiges Wort. Wir könnten es in der Schweiz für Frieden brauchen, wobei die Mehrheit der Politiker unsere Meinung nicht nachvollziehen kann. Die Hitparade kommt mir in den Sinn. Genau genommen Nicole – «Ein bisschen Frieden«. Übrigens, auf unserer Pilgerei entdecken wir viele schöne Blumen …

… und die ersten «Herbstblätter». Blätter, die nach langer Dürrezeit beim ersten Regen abgeworfen werden.

Wir diskutieren über ein kleines Buch – «Wer war der Apostel Paulus?» herausgegeben von Jochen Streiter. Es folgt demnächst eine Rezension auf diesem Blog. Das Buch wird von einer Pilgerin auf der Nachhausefahrt ins Tessin gelesen und heute an jemanden weitergegeben, der Martin Werner, den Verfasser, kannte.

Die Paulus Kirche, die schönste Kirche in Bern, war am Samstag geschlossen. Das erste mal hab ich sie von innen gesehen, als ich noch nicht einmal einjährig war. Taufe. Von aussen ist sie auch wunderschön. Grund genug, dass einige Pilger noch einmal nach Bern kommen werden. Wir werden aber entschädigt. Bei der Uni Tobler findet das Sommerfest der Paulus Kirchgemeinde statt.

… ein herrliches Gebäck von syrischen Flüchtlingen. Wir denken an die Panzerhallen der von Roll, die einige Strassen entfernt sind. «Bundesrat lockert Exportverbot für Waffen.» Der wohl traurigste und umstrittenste Entscheid unseres heutigen Bundesrates. Wir Pilgerer sind eindeutig dieser Meinung. Übrigens, es müsste ja Pilger heissen, aber darüber haben wir in der Routenbeschreibung geschrieben.

Wir denken kurz an den Europaplatz zurück. Wieso heisst der nicht Weltplatz?

Zumindest hier herrscht Frieden. Auf dem grossen Flohmarkt kauft sich eine Pilgerin, eben nicht Pilgererin, eine modische Jacke für zehn Franken … gut, denn später bricht ein Sturm los, begleitet von Regen.

Die Kirche Köniz «von» Max Balsiger zeigt sich von aussen in ihrer düstersten Stimmung.

Die Engelbank ist zum Abflug bereit, schon auf Schemeln – «auf dem Weg zu Max?». Er wird von oben Freude an den nächsten Bildern haben!

Ursprünglich die älteste Kirche im Raum Bern …

Katholisch, zumindest der Decke nach zu urteilen – falsch, reformiert.

Die Königin Bertha von Claude beschrieben. Die Beschreibung von Longchamp geht nächste Woche in geänderter Schrift an eine Bekannte, die heute in hohen Alter mit einer übergrossen Lupe lesen muss.

Auf alle Fälle hatte unser früherer Präsident ein ganz stattliches Zuhause.

Langsam, nur 30, am Schluss des heutigen Tages und schon etwas müde.

Vielfältig war der Tag – der riesengrosse Wandbehang an der St. Michael Kirche in Wabern …

… und was finden wir fast am Schluss, kurz vor der Swisstoto. Einen Dolendeckel und ganz in der Nähe müsste das Lager der Dolologen zu finden sein – «der Einstieg zur Unterwelt«. Ein Mitglied in diesem Verein ist auch aktives Mitglied in der Sektion Bern. Vielleicht kommt er nächstes Jahr mit und erklärt uns einer der nächsten anzupilgernden Punkte in der nächsten Umgebung.

Der dritte Pilgertag – Inter-/Nationale Kirchen-/Politik -könnte spannend werden. Unser Präsident Jean-Claude Cantieni hat sich letztes Jahr bereit erklärt, diesen zu leiten. Diskussionspunkte gibt es viele. Zwei der letzten Tage:

Aber ganz am Schluss haben wir noch einen Blick nach oben gemacht …

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… zum Garten Tower, dem neuen Wahrzeichen von Wabern.

Hier geht es zur Übersicht – Friede herrscht – liberales Pilgern.