Merci und tschüss


Ein kleines Dankeschön nach meinem Rücktritt als Kirchgemeinde-Ratspräsident.

Manchmal gibt es Abschnitte im Leben, Änderungen die eigentlich ganz angenehm sind. Seit vierzehn Tagen bin ich nicht mehr Kirchgemeinderatspräsident von Langenthal-Untersteckholz. 6 1/2 Jahre habe ich dieses Amt ausgeübt und wurde gleich ins Wasser geschossen, ohne Angewöhnungszeit als «normales» Ratsmitglied. In dieser Zeit hat sich einiges geändert. Die Jugend- und Kinderarbeit wurde vor allem ausgebaut und das mit recht stark rückläufigen finanziellen Mitteln. Die Kirche wird noch manchen Wechsel überleben, schliesslich hat sie von Anfang bis ins 3. Jahrtausend überlebt.

Danken möchte ich allen Ratskollegen, PfarrerInnen, Mitarbeitern und all den ehrenamtlichen Personen die nur Eingeweihten bekannt sind. Wenn ich alle Leute zusammen zähle, den Chor noch mit einbeziehe, so sind dies weit über 100 Personen. Jeder verrichtet seine Arbeit und hält die Kirche am leben. Ihnen gebührt ein ganz herzliches Dankeschön für ihre Mitarbeit und vielleicht auch, dass sie nicht immer mit allem einverstanden sind, was der Rat als Kollektiv entschieden hat. Allen Leuten recht getan ist auch in der Kirche nicht möglich. Herzlich danken sollten wir auch all denjenigen, die vielleicht mal zur Taufe, Hochzeit oder Beerdigung in die Kirche kommen und vielfach nur beim Ausfüllen der Steuererklärung an ihre Religionszugehörigkeit erinnert werden.

Aber gerade für jene ist die Kirche wichtig. Die Kirche ist Kultur. Die Kirche muss integrieren und nicht spalten. Für mich ist eine schöne, interessante, arbeitsreiche und diskussionsreiche Zeit zu Ende gegangen. Für mich ist aber auch eine schöne Zeit angebrochen. Ich kann jetzt immer meine eigene Meinung kundtun und dafür eignet sich Langenthal eigentlich sehr gut als Standort. Wir sind die Durchschnittsgemeinde der Schweiz und haben trotzdem als einzige einen Sikhs-Tempel und machen einiges Aufheben um ein zu bauendes Minarett. Genau genommen sind es einige wenige, die nicht integrieren sondern anprangern wollen. Das wird dann in 100 Jahren die Geschichte beweisen, ob man denen hätte danken sollen. In der heutigen Zeit aber vermutlich weniger. Ich werde dazu später einen Beitrag bringen.

Danken werde ich mit einem persönlichen Schreiben dem Verantwortlichen des Kantons für die bernischen Kirchen, dem reformierten Synodalverband, dem kirchlichen Bezirk und dem Regierungsstatthalter. Das sind alles Amtstellen oder kirchliche Stellen mit denen man mehr oder weniger intensiv zusammen arbeitet und bei denen man gegenseitig eine Kollektivmeinung zu vertreten hat. Dies hat in Kirche und Staat den Vorteil, dass einiges geruhsamer und vielleicht nicht so spektakulär durchgeführt wird. Also noch einmal Danke an alle, die in irgend einer Weise mitbeteiligt waren.

Aus dem Juli Profil

Rücktritt des Kirchgemeinderatspräsidenten

Stephan Marti-Landolt gehörte dem Rat seit dem 1. Januar 2000 an und leitete als Präsident die Arbeit des Kirchgemeinderates. Neben der Koordination der Ressorts brachte er darüber hinaus auch viele Anregungen ein. Stephan Marti zeichnete sich während seiner ganzen Amtszeit durch eine Aufgeschlossenheit für neue Ideen aus. Der scheidende Ratspräsident richtete sein Augenmerk auf die Öffentlichkeitsarbeit und das zeitgemässe Auftreten der Kirchgemeinde. Mit dieser Haltung schuf er die Grundlage für die erfolgreiche Umsetzung einiger Projekte anderer Ressorts oder von übergreifenden Arbeitsgruppen.

Diese Umwandlung des Kirchgemeinderates zu einem Gremium, in dem die Ressorts auf gleicher Ebene zusammen arbeiten, erhielt einen wesentlichen Anstoss in den beiden Klausurtagungen. Stephan Marti förderte neben der eigentlichen Sitzungsarbeit, Treffen in ungezwungenem Rahmen, um unabhängig von Traktandenlisten, ein Klima zu schaffen, in dem Neues entstehen konnte. Stephan Marti wird seine Erfahrungen künftig im Vorstand des Verbandes Bernischer Kirchgemeinden einbringen können. Der Kirchgemeinderat, das Pfarrkollegium und das Personal der Kirchgemeinde danken Stephan Marti für seinen Einsatz und wünschen ihm eine beruflich und privat erfüllende Zukunft und Gottes Segen.

Sonnenblume und Kirche

… (fast) von meinem Arbeitsplatz aus werde ich mich noch öfters zu Themen der Kirche melden. Wer es lieber mal etwas bissiger mag, der liest zwischen den Zeilen, dass die Religion auch bei Politik und Finanzen die Hände im Spiel hat – gestern zum Beispiel mit «Heisse Zeiten – zwei Seiten».

Text und Foto: Stephan Marti-Landoltfinanzblog

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert