«Schweizerische Vereinigung für freies Christentum»! Seid ihr eine Freikirche? «Bei Gott nicht». Alle sprechen von Gegensätzen, aber es gibt auch Verbindendes. Zuerst aber das Programm der Berner Sektion.
Jahresprogramm des Forum Kirche & Gesellschaft – Calvinhaus, Bern
Tolles Programm – nächste Woche spricht Ella de Groot darüber, ob es überhaupt einen Gott gibt. Ich denke, es ist eine Geisteshaltung der Menschen. Schwarz und weiblich? Wir wissen es nicht. Ich behaupte aber, wenn es einen Gott gibt, dann für alle den gleichen – egal ob Christ, Hindu …
Das ist ein kleiner Unterschied zu einigen Freikirchen und Sekten. Bei vielen gibt es auch nur einen Gott, aber unseren, den christlichen. Dann gibt es noch einen grossen Unterschied. Die Landeskirchen nehmen laufend «ab». Nicht dass sie unbedingt schlanker werden, aber unter Mitgliederschwund leiden. Und «Die Freikirchen boomen«. Andere berichten im Fussballchargon «Spektakulärer Aufstieg der Freikirchen«. Die Kommentare sind interessant. Zerfleischend bis hin zu vergleichend. Und der vergleichende Kommentar ist von einem Mitglied einer Freikirche. Sie ist garantiert keine Fanatikerin. Solche hat es aber viele unter den Schreibern.
Einige Journalisten nehmen dieses Thema locker vom Hocker. Sauber recherchieren ist nicht möglich. «Gemäss einer neuen Studie». Die Studie finde ich nirgends. Vermutungen über ein Buch das im Herbst aus dem Französischen übersetzt werden soll … eine Nationalfondstudie? Der Schlussbericht des NFP58 ist drei Jahre alt. «Freikirchen gewinnen deutlich an Boden» war schon vor zehn Jahren ein Thema und Schweizergeschichte.
Geschichte. Wer weiss schon, dass sich die Freikirchen 1918 wegen der Spanischen Grippe organisiert haben? Dieses Jahr ist geschichtlich alles andere als aufgearbeitet. Ich wüsste ein Thema für eine Diss oder … Interessenten können sich bei mir melden. 1918 war kein einfaches Jahr. Hätten damals schon die Landeskirchen ein Programm aufgezogen, dass evangelikales zugelassen hätte, wären die Freikirchen heute garantiert anders gelagert.
Zudem sind viele Freikirchen älter als die älteste noch aktive Landeskirchliche Organisation – libref. Zumindest ist uns keine bekannt, die mehr als 148 Jahre medial wirksam ist. Für die 15 organisierten Freikirchen finden sie eine Beschreibung im VFG. Es ist nicht meine Stilrichtung, aber eines müssen wir vielen Freikirchen zugute halten. Einen so tollen Zusammenhalt mit gegenseitiger Hilfe und Unterstützung hat nicht einmal unser Staat zu bieten. Zwei Freikirchen habe ich «ein klein wenig» kennen gelernt. Die Täufer und die Armee, die Heil bringt. Über die Geldsituation und den Immobilienbesitz diskutieren wir hier jetzt nicht. Die katholische Kirche hätte eh nur ein leichtes Schmunzeln übrig. Ja, Kirche und Geld. Nicht immer, aber manchmal bei Freikirchen und Sekten ein «grobes» Thema – und bei Landeskirchen ein ständiges.
Einige Unterschiede und viel mehr Gemeinsamkeiten. Menschen wie du und ich und wir sollten nicht mit den Finger aufeinander zeigen. Wer sich nicht öffentlich bekennt, der ist meist nicht einzuordnen. Schön, wenn man Bekannte aus verschiedenen Stilrichtungen hat.
Bei den Liberalen gibt es auch Gegensätze. Der Name. Namenmässig sind wir ein echter «Gemischtwaren-Laden», wo jeder macht, was er für gut empfindet. Aber vermutlich machen diese Beobachtung nicht nur die, die in Marketing abgeschlossen haben. Vielleicht ein Grund, wieso man die schweigende Mehrheit nicht zur Kenntnis nimmt. Und vor allem, die ist nicht organisiert, aber bezahlt noch brav ihre Kirchensteuern.
Ein gemeinsamer Name und mal etwas Pressearbeit – aber da haben es Freikirchen einfacher. Über die schreibt man gerne … und macht Gratisreklame. Gegenbeispiel gefällig? Suche unter Google News:
Ihre Suchanfrage «bichsel libref» stimmt mit keinem Nachrichtenergebnis überein.