… liberaler Muslim und er nimmt es uns nicht übel, wenn in unseren Statuten steht, dass Mitglieder die nicht der reformierten Landeskirche angehören, kein Stimmrecht haben. Ja, auf diese Statuten dürfen wir echt stolz sein. Aber er hat das Mitspracherecht und das Vorschlagsrecht. Und im Grossen Rat des Kantons Aargau kommt Morgen folgender Text zur Sprache:
Persönliche Erklärung
In den letzten Tagen machten die Massaker z. B. in Nigeria Schlagzeilen. Christen wurden getötet und Kirchen durch Bomben zerstört.
In den Medien wird immer wieder der Ruf laut: „Weshalb erheben Muslime in der Schweiz nicht ihre Stimme gegen die Massaker an Christen in islamischen Ländern?“ Diese Frage wurde mehrmals auch mir gestellt. Diese Stimme möchte ich hiermit erheben
Die Anschläge in Nigeria oder anderswo werden durch Verbrecher verübt, die dann auch noch behaupten, dass sie sich islamisch verhalten, was absolut verabscheuungswürdig ist. Verabscheuungswürdig ist es, andere Menschen zu töten. Verabscheuungswürdig ist es aber auch, wenn auf diese schamlose Art eine Religion missbraucht wird!
Für die Ahmadi Muslime, die seit 1946 in der Schweiz beheimatet sind und die Gewalt ablehnen, hat das Oberhaupt der weltweiten Gemeinde, Hazrat Mirza Masroor Ahmad, anlässlich der Jahresversammlung in Indien letzten Dezember zur grössten Anstrengung sprich: zum Jihad gegen den Extremismus aufgerufen!
Dies sei für jeden Ahmadi verpflichtend, da wir uns für das Wohl aller Menschen einsetzen.
Auf eine Ursache des Extremismus und des Terrors hinweisend sagte er weiter, dass Gier und Neid einzelner Menschen als auch ganzer Regierungen die Ursache für Ausbeutung von Schätzen anderer Nationen sind. Die Behauptung, um des Friedens willen und um Menschen vor Ungerechtigkeiten zu schützen, Kriege führen zu müssen, sind Täuschungsmanöver um für die eigenen Interessen agieren zu können. So entstehen als Reaktion auf solche Ungerechtigkeit immer mehr terroristische Gruppen.Zum Schluss weist er mit Nachdruck darauf hin, dass Frieden und Gerechtigkeit nur mit friedlichen Mitteln erreicht werden: Respekt füreinander, Gebete und Taten gegenseitiger Hilfe.
In diesem Sinne möchte ich mich im Namen der Mehrheit der Muslime in der Schweiz, die Gewalt ablehnen und speziell als Sprecher der Schweizer Ahmadiyya Muslim Gemeinde, ganz klar von solchen Anschlägen distanzieren und verurteile diese schrecklichen Taten aus tiefstem Herzen.
Dr. Yahya Hassan Bajwa
Aargauer Grossrat, Grüne
Nachtrag: obiger Text ist die offizielle Rede von heute – er wurde leicht geändert.
Yahya ist bei libref. kein Unbekannter – merci für den Text. Er gefällt, wird die meisten Menschen betreffen. Setzen wir uns für, sagen wir rund 95% der Menschen ein, die keine Extremisten sind.
Hier noch der deutschsprachige Link zum Aufruf gegen den Extremismus. Und falls sie Dr. Bajwa persönlich kennen lernen wollen, gehen sie am 3. Februar ins Tibet Songtsen House in Zürich.
Zum Gratisdownload von ««Kann das Recht Religion vor liberalem Horizont beschränken?» – von Benedict Vischer, gekrönt mit dem prix libref. 2011
Vor einem Jahr:
prix libref. 2011 – Gewinnsumme CHF 5000.-
Vor 2 Jahren erschienen:
«Woher kommt der Hass auf den Westen? – Gret Haller und Jean Ziegler im Gespräch mit Norbert Bischofberger»
Vor 3 Jahren erschienen:
Laudatio anlässlich Verleihung des prix libref. an Gret Haller
Vor 4 Jahren erschienen:
Pakistan: «The world’s most dangerous place»
Vor 5 erschienen:
Informationen über die Sikhs
Vor 6 Jahren erschienen:
WEF – einige Ansichten, einige Einsichten
© libref – Zusammenstellung: Stephan Marti – Finanzblog
Freude herrscht:
21. Januar 2012: Die Schweizer Profax Stiftung informierte LivingEducation, dass der diesjährige Profax Preis in der Höhe von rund SFR 20’000.- an LivingEducation verliehen wird. «Der Zweck der Stiftung besteht darin, herausragende Leistungen von Einzelpersonen oder Institutionen auf dem Gebiet des Unterrichts- und Bildungswesens durch Verleihung eines Preises zu würdigen (profaxpreis).»
🙂
Dr yahya hassan bajwa
Anmerkung: wir gratulieren ganz herzlich
… danke Yayha … vermutlich hast du Recht. Zwei Personen festzuhalten scheint kein allzu grosses «technisches» Problem zu sein. Da müsste wirklich Hilfe von aussen kommen – Antipartisanen oder eben Geld …
Die drei Texte der Preisgewinner … inkl. Foto