Kreationismus – Evolution oder aus der Rippe von Adam


Kreationismus – diese Wortschöpfung ist ebenso eigenartig, wie der Glaube, der dahinter steckt.

In letzten Tagen wurde ich mehrmals auf dieses Thema angesprochen und liberal und ironisch wie ich eben bin, habe ich mir heute Mittag beim Essen eines Schweins-Koteletts einige Gedanken gemacht.

«Der Mensch hat 12 Rippenpaare, die oberen sieben Rippen sind sternale, die achte bis zehnte asternale und die unteren beiden enden frei in der Muskulatur. Die sternalen Rippenpaare werden auch als «echte Rippen» (Costae verae) bezeichnet, die Rippenpaare 8-12 als «unechte Rippen» (Costae spuriae). Die unteren beiden Rippenpaare (11,12) nennt man auch «fliehende Rippen» (Costae fluctuantes) … mehr unter Rippe bei Wikipedia nach zu lesen …»

Für Anhänger der Evolution könnte obige Aussage nicht stimmen, falls die Kreationisten doch recht haben sollten, denn seit diesem Eingriff müssten evolutionsmässig weibliche Menschen 12 Rippenpaare haben und männliche nur 11 1/2. Oder nicht? Wenn sie über diese Fragestellung nach zu denken beginnen, dann sind sie mit grösster Wahrscheinlichkeit kein Kreationist – oder Kreatonist wie viele schreiben. Durch die Falsifizierbarkeit können sie meine Ausführungen und die folgenden Links auf ihre Beweiskraft überprüfen.

Über dieses Thema könnte man tagelang philosophieren und deshalb zuerst einige seriöse und lesenswerte links und am Schluss noch ein wenig Humor.

– «Definition Kreationismus und Intelligent Design» – gelesen bei der wiwo

– «Darwin oder Gott» – wiwo

– «Fantastische Annahmen» – wiwo – Druckansicht wählen (sonst 10 Seiten)

Gott bloggt – für Kreaionisten nicht zu empfehlen – dem blogmitpep Danke für den Tipp»

– nur noch für ganz Liberale – «Humor auf Wolke 7»

– da haben wir uns vor zwei Jahren schon mal zu Wort gemeldet

Der Nebelspalter – Ausgabe über Darwin – CHF 6.80 die sich lohnen

Text: Stephan Marti-LandoltFinanzblog

4 thoughts on “Kreationismus – Evolution oder aus der Rippe von Adam”

  1. Nicht, dass ich die Theorie untertützen würde, aber trotzdem interessant als Denkanstoss (und weiterführung der Kotelett Untersuchung:-) ) zum Thema Rippe und Evolutionstheorie:
    Die Clavicula (Schlüsselbein) gehört nicht zu den Rippen, könnte aber als eine verstanden werden und ist im Embrio der erste Knochen der zu wachsen beginnt – übrigens auch der letzte der zu wachsen aufhört.
    Claudia

  2. Das Problem der Evolutionstheorie ist ihr Anspruch, die alleinig Wahrheit über die Entstehung und Entwicklung von Leben auf unseren Planeten zu besitzen.
    Die präbiotische Chemie untersucht den Übergang von anorganischem Material zu funktionsfähigen Zellstrukturen durch Simulation von präbiotischen Umweltbedingungen im Labor, der Anfang der Biologie beginnt bei der Untersuchung bereits vorhandener komplexer Organismen.
    Im Jahre 1953 konstruierte Miller seine bekannte Apparatur, deren Ergebnis folgendermaßen aussah: Teer 85%, Carbonsaüren 13%, Glycin 1,05%, Alanin 0,85% sowie Spuren von Leucin, Serin, Prolin und Valin. Millers Versuch ist vielfach kopiert worden, doch konnten in den einzelnen Versuchsansätzen von den 20 nötigen Aminosäuren nur maximal 13 synthetisiert werden, womit nun überhaupt nicht bewiesen werden konnte.In späteren Versuchen bewies ebenfalls Miller, dass in einem redox-neutralen oder nur leicht reduzierten Gasgemisch so gut wie keine Aminosäuren nachgewiesen werden konnten.
    Untersuchungen von Dose (1974:74) sowie weiterer namhafter Wissenschaftler wie Rauchfuß, Abelson, Crick, Cairns-Smith, erbrachten den Nachweis, dass die mittlere Konzentration an freien Aminosäuren im Urozean nicht viel höher als heute gewesen ist. Die vermutete stark reduzierende Uratmosphäre hat es nie gegeben, sie bestand im wesentlichen aus Stickstoff, Kohlendioxid und Wasser.
    Einige Anmerkungen bekannter Wissenschaftler zur Ursuppentheorie:
    Michael Denten: Eine Zelle per Zufall zu erhalten, würde voraussetzen, dass sich mindestens einhundert funktionsfähige Proteine gleichzeitig an einen Ort einfinden. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass auch nur eines dieser funktionsfähigen Proteine erscheint, liegt wohl nicht über 10 hoch -20 ; die Wahrscheinlichkeit für das Erscheinen von einhundert funktionsfähigen Proteinen gleichzeitig an einem bestimmten Ort beträgt also 10 hoch -2000 .
    Vollmert: Das Medium (gemeint ist das Urmeer) enthielt einen großen Überschuss an kettenabbrechenden Molekülen und die Kettenmoleküle waren dem Angriff von Wasser bzw. einer wässrigen Ammoniumformiatlösung schutzlos ausgeliefert.
    Sein Fazit: Dass in einem sich selbst überlassenen wässrigen Medium nach Art einer Ursuppe langkettige Makromoleküle wie DNA und Proteine nicht spontan (von selbst) entstehen.
    Ein weiteres Problem: Bei der weiteren Kettenverlängerung wird Energie benötigt, die nicht innerhalb des Systems vorhanden ist, wodurch eine Kopplung an eine zuverlässige Energiequelle unabdingbar wird, weil das chemische Gleichgewicht auf der monomeren Seite liegt,so dass die thermodynamischen Reaktionen irreversibel nur in einer Richtung und zwar der einer Polymerhydrolyse verlaufen. Fazit: Keine lebenden Zellen ohne eine äußere Zufuhr von Energie!

    Prof. Eigen (2007): Das Universum sei nicht alt genug für die Darstellung von lebenden Makromolekülen, er berechnet 10 hoch 130 Möglichkeiten für das Aneinanderreihen von 100 Aminosäuren, sein Fazit: Leben konnte nicht durch Zufall entstehen.

    Mit einem Auszug aus meiner Webseite (http://mitglied.lycos.de/futuremann/) möchte ich die Ursuppentheorie beenden und die RNA-Welt behandeln.

    Die Bereitstellung von optisch aktiver D-(+)-Ribosebausteine ist aufgrund fehlender Selektion in einem präbiotischem Modell unmöglich, weil bei der chemischen Synthese stets Racemate, also Gemische von spiegelbildlich gebauten Molekülen im Verhältnis 1:1 entstehen. Gemische führen aber unweigerlich zu Kettenabbrüchen, weil die Konformere wahllos, das heißt, auch in die verkehrte Richtung, eingebaut werden, Leben hängt aber davon ab, dass aus den beiden Formen nur die linkshändig gebauten Moleküle verwendet werden.

    Um eine RNA-Welt als Vorstufe der Entwicklung von Leben zu postulieren, muss der Ablauf der Synthese der dazu benötigten Bausteine (Pentosezucker, Phosphorsäure sowie der Basen) unter präbiotischen Bedingungen konkret definiert werden. Diese Hypothesen gipfeln letztendlich in der Feststellung, sie waren einfach vorhanden.
    Mit jeden weiteren Schritt, den wir unter angenommenen präbiotischen Bedingungen nachvollziehen, wachsen die Probleme exponentiell an. Nach der Bereitstellung der Bausteine erfolgt deren Zusammenbau zu Polynukleotiden. Dazu ist die Herstellung einer Vorrichtung nötig, die unser System befähigt, die Selbstorganisation in Gang zu setzen und die korrekte Anordnung der Bausteine sowie ihren razematfreien Einbau zu ermöglichen.
    Ein weiteres Prolem,was gern unterschlagen wird,besteht darin, dass der Zusammenbau von Nukleinsäurebasen, Phosphor und Ribosezucker zu Polynukleotiden in präbiotischen Systemen weit außerhalb des chemischen Gleichgewichts stattfinden muß.
    Ich erinnere an den 2. Hauptsatz der Thermodynamik, in dem es heißt, dass alle ungesteuerten, richtungsgebundenen Prozesse in einem außerhalb des chemischen Gleichgewichts befindlichen Systems schnellstmöglich den Zustand der größten Unordnung anstreben.
    Ohne den erneuten Einsatz eines Regelmechanismusses besteht hier ein nicht auflösbarer Widerspruch.
    Noch grotesker wird die weitere Vorstellung der Evolutionsbiologen mit der Annahme, dass in einer weiteren Entwicklungsstufe aus der RNA die DNA hervorgegangen ist. Unsere sich selbst replizierende RNA müsste nach den Vorstellungen der Evolutionsbiologen die DNA sowie den genetischen Code aus sich selbst heraus synthetisieren.Wenn man dieser Annahme zustimmt, was die meisten sicher tun, dann dürfen sie ebenfalls der nun folgende Annahme ihre Zustimmung nicht verweigern, dass ihr Computer sich sein Betriebssystem selbst erschaffen hat.
    Der Satz von Louis Pasteur, Leben kommt nur aus Leben, ist nicht widerlegbar.

  3. Hallo Herr Schultz, ein echt interessanter Kommentar. Wer Recht hat, werden wir wohl nie erfahren, weil wir vermutlich früher sterben, als das «Rätsel» gelöst wird.Es gibt auch auch Chemiker, die beweisen, dass zumindest der Zeitrahmen der Bibel nicht stimmen dürfte. Ich masse mir das nicht an, gebe aber zu bedenken, dass wir – auch in der Chemie – noch einige Denksportaufgaben haben, die noch nicht gelöst sind. Es werden immer neue Erkenntnisse folgen und einige werden auch wieder fallen gelassen werden müssen. Und auch Laborversuche können keinen viel höheren Wissensstand erreichen, als derjenige, der heute oder in Zukunft einmal, bekannt ist. Es wird immer eine Verfeinerung geben und wer weiss, vielleicht kann einmal mit der exakten Wissenschaft der Chemie bewiesen werden, dass die Welt aufgrund einer unexakten Wissenschaft entstand.

    Zumindest habt ihr Chemiker gegenüber uns Betriebswirtschaftern einen grossen Vorsprung – uns fehlt in ganz wesentlichen Teilen immer noch das exakte Wissen.

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