Manchmal fragt man sich, was alles unter Ethik verstanden wird. Jeder Mensch hat seine eigenen Vorstellungen.
e-Thisch, das ist kein elektrisch verstellbarer Tisch, das war vor 20 Jahren ein von mir erstellter Businessplan für eine ethische Vermögensverwaltung mit zwei Kollegen. Jeder hat seinen Weg selbst gemacht – das Projekt wurde nicht realisiert. Zwei hatten Erfahrung im ethischen Bereich, Kuno ist heute zumindest noch im Grünen Bereich anzutreffen.
Meine Ideen mit dem «Martisches 6-Eck.» zur Betrachtung von ethischen und ökologischen Anlagen entstanden vor rund dreissig Jahren. Ziemlich genau zur gleichen Zeit gründete Max Deml den ÖkoInvest. Schaut euch mal den Gewinn in dreissig Jahren an.
Noch Fragen, ob es sich lohnt, Grün anzulegen? Max herzliche Gratulation zu diesem Erfolg. Der Menschheit Pech, dass sie dreissig Jahre hintendrein hinkt.
Heute sprechen alle von ESG – Environment, Society, Governance – Umwelt, Gesellschaft, Führung. Governance heisst auch Beherrschung oder Gewalt und das ist in der heutigen Zeit leider sehr oft anzutreffen. Denken sie zum Beispiel auch nur an Kleinigkeiten. Die SBB akzeptiert nur noch am Schalter Bargeld. Ein Staatsbetrieb, der die offizielle Währung an Park- und Billetzautomaten für ungültig erklärt! Ein Staatsbetrieb, der sich über Behindertenrechte in der Schweiz keinen Deut kümmert. Nicht nur ich habe Mühe, einen Touchscreen zu bedienen – Handy, Computer oder Ticketautomat der SBB. Darauf spucken oder mit einer Wasserflasche einsprühen, damit der ohmsche Widerstand reduziert werden kann. Eine Behinderung, die zum Beispiel nach einer Chemotherapie auftreten kann, da die Nerven geschädigt wurden. Vielfach haben solche Leute Mühe mit den Fingerspitzen oder Zehen, da sich dort die Nerven schlecht oder gar nicht wieder neu bilden.
Dreissig Jahre – nun schreibtauch die reformierte Kirche von ESG. Na ja, die ist ja auch schon über 500 Jahre alt und da darf sie sich ruhig etwas Zeit lassen:
Ethisch korrekte Fonds liegen im Trend.
Ein guter Artikel, aber vielleicht sollte reformiert mal einen andern Professoren fragen: «Wer Geld verdienen will, sollte in die Öl- und Waffenindustrie investieren.» Traurig, dass eine solche Aufforderung im Leitartikel steht. Das hat nicht viel mit dem Krieg zu tun, dass der Energiepreis so ansteigt, sondern um die Raffgier eben der Governance, die möglichst hohe Gewinne einspielen will. Oder soll mir doch jemand erklären, wie Pellets aus dem Emmental 50 Prozent teurer werden, als vor einem Jahr. Die Werbung auf der einen Seite und die Einkaufskanäle und Preise auf der andern.
Ein anderes ethisches Thema: «Protest gegen 44’764 vermeidbare Todesfälle«. Bein Namen nennen! Vergleichen sie die beiden dort genannten Zahlen. So lange ist die Drucklegung vom «ensemble» sicher nicht her. Reisen sie zu Andreas in die Heiliggeistkirche nach Bern. Das Ganze hat eher mit Unethik zu tun – Eh-Tick. Und der Krieg in der Ukraine geht weiter. Das Governement in Ungarn legt sich sogar mit der EU an – mann und frau soll die Kirche aus dem Spiel lassen. Ausser Ungarn haben vermutlich die meisten die gleich Meinung, wie Rita Famos.
Wenn dieser Abschnitt nicht traurig wäre, wäre er eher zum lachen. Die Ethik der Sprache. Da kommt mir Duden, Ichden, Erden, Wirden, Sieden in den Sinn oder Unsinn. Das Dud. Tausende von Taufen sind ungültig, weil ein Pfarrer in Phönix «Wir taufen dich» statt «Ich taufe dich» zelebriert hat. Der Phönix, der Wiedergeborene, der Neugeborene. Keine Ahnung, ob der getauft wurde … aber er stieg zumindest aus der Asche.
Getauft oder nicht getauft. Wer frägt heute noch danach. Wie viele sind ungetauft, weil ihre Eltern aus der Kirche ausgetreten sind. Im Kanton Aargau wird sich allenfalls einiges ändern … verfolgen sie die Medien in den nächsten Tagen. Ich habe auch schon Predigten mit zwei Pfarrpersonen gesehen. Was nun, wenn zwei gemeinsam taufen. Zweimal «ich» oder «wir»? Und sind wir, oder ich, als Reformierte auch so kompliziert, wie die Katholiken, deren Governement nicht einmal einen Kasernen-Neubau der Schweizer Garden im Vatikan bezahlen kann. Je nach Blick tönt das in der Medienwelt unterschiedlich.
Es ist wie in der Ethik. Jeder hat seine eigene Meinung. Beim «Martische 6-Eck» geht es darum, abzuklären, wo jemand auf der Achse steht. Na ja, zumindest würde vielen etwas mehr Ethik nicht wirklich schaden … und der heutigen Welt keinesfalls.
Falls sie am Pfingstsonntag-Morgen nichts los haben, können sie in Baden eine Fernsehpredigt mit Res Peter miterleben. Er spricht über Feuer und Flammen. Und wer in Baden parkieren will, der soll einen Feldstecher mitnehmen, damit er keine Busse bezahlen muss. Und wer es nicht glaubt, der dritte heute bei der Revision in Baden wurde von besagtem Radargerät schon zwei Mal als Fussgänger geblitzt … Amen.