Dienstag, 2. Mai 2017, 19.15 Uhr
Vortrag im Anschluss an unsere Hauptversammlung im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40, Bern
von Frau PD Dr. phil. Dr. theol. h.c. Kathrin Utz Tremp, Fribourg
Das Chorherrenstift St. Vinzenz am Münster in Bern ist nur rund vierzig Jahre vor der Reformation gegründet und in der Reformation gleich wieder aufgehoben und dann rasch vergessen bzw. verdrängt worden. Trotzdem gibt es in Bern einiges, was daran erinnert, so das Renaissance-Chorgestühl im Münster, die Vinzenzteppiche und ihr Stifter Heinrich Wölfli, der Chorherr im Totentanz des Niklaus Manuel, und das Stiftsgebäude. Es gibt aber auch nicht wenige recht bekannte Berner Persönlichkeiten, von denen man sich nicht immer bewusst ist, dass sie Mitglieder des Vinzenzstifts waren, so die Pröpste Johann Armbruster und Niklaus von Wattenwyl, die Dekane Burkhard Stör und Ludwig Löubli, der Kantor Heinrich Wölfli, der Kustos Thomas Wyttenbach und schliesslich der Chorherr Berchtold Haller, der zum Reformator Berns geworden ist. Nach der Gründung und den Widerständen, die es dabei zu überwinden galt, kommt der erste Generationenwechsel zur Sprache, der ausgerechnet in die Reformationszeit fiel.
Kathrin Utz Tremp: Studium der mittelalterlichen Geschichte an den Universitäten Bern, München, Lausanne und Freiburg i. Ue., Dissertation über das Kollegiatstift St. Vinzenz in Bern (1982 in Freiburg), Habilitation 2000 in Lausanne, 1999-2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Staatsarchiv Freiburg, verantwortlich für die Bestände des Mittelalters und der frühen Neuzeit, 2013 Dr. h. c. der theologischen Fakultät der Universität Bern.