«Hinterlassen sie einen Kommentar»

«Hinterlassen sie einen Kommentar». Das ist mutiger, als hintenrum zu kritisieren.

Ab und zu vernimmt mann, dass sich jemannd über unser Blog genervt hat. Herrlich, er hat es gefunden. Das ist der Zweck dieses Blogs.

Ein solcher jemand hat sich über meinen «Pfaff» aufgeregt. Vermutlich hat er nicht einmal den nächsten erklärenden Satz gelesen, geschweige denn bis zum Pfaffensteig. «Pfaff» – Google gibt 13’700’000  Ergebnisse. Echt super und nur CHF 2’199.– kostet die bewerbte Leistungsfähigkeit. Jetzt lachen Pfaff Andreas I und Pfaff Andreas II. Übrigens, wenn ich nicht Griechisch, Lateinisch und Hebräisch hätte büffeln müssen, wäre ich heute auch ein Pfaff.

Die einen werden jetzt sagen, zum Glück wurde die Welt verschont. Nur, ich hätte garantiert mehr Zuhörer, als manch einer. Als CEO Church einer durchschnittlichen Stadt habe ich meinen sechs Schwarzröcken immer gesagt, dass sie selbst verantwortlich sind, wie viele Predigtgänger sie haben. Langweilige liberale Hochwürden hatten deutlich weniger Zuhören und begeisternde, liberale und alle evangelikalen hatten wesentlich mehr «Kunden» – die letzteren sogar die besser opferstockenden, aber vermutlich nicht unbedingt zahlungskräftigeren.

«Pfaffe» kennt sogar der Duden und noch viele andere Bezeichnungen. Der Pfaff ist ein mittelalterlicher Ausdruck und erstaunlich, dass sich garantiert Leute darüber aufregen, die vermutlich von allenfalls liberal zu eher oder ganz konservativ gealtert sind. Das ist ein riesiges Problem, das wir uns nicht der Zeit anpassen. Na ja, wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit … steht auch in besagtem Beitrag – ganz am Schluss. 6’845 Worte sind in diesem Beitrag geschrieben worden – mein längster Beitrag – und ein Wort ärgert ihn. Es wurden doch immerhin 99,85% nicht beanstandet. Danke für dieses Vertrauen.

Und sie glauben nicht, was alles für Vorschläge kommen, wie wir unseren Auftritt ändern müssten. Blog alleine, Blog mit Homepage, aber nebenher und die Mitglieder haben beschlossen, so wie wir es haben. Die sollen doch selbst mal etwas schreiben. Ich habe erst einen einzigen Beitrag nicht gebracht und der war gelinde gesagt extrem und das kommt nicht ins Blog. Extremismus hat in der heutigen Zeit nichts zu suchen – verbannt – der Vorstand hat es sanktionniert.

Ein Blog ist ein relativ modernes Kommunikationsmittel und wer Erfolg haben will, muss einen süffigen Schreibstil anstossen und dazu gehört zum Teil auch Ironie. Es gibt wissenschaftliche Blogs, aber das wollen wir nicht. Wir müssen dringend junge und jüngere Menschen ansprechen. Die meisten, die noch Kirchensteuern zahlen, sind liberal. Nur, sie müssten aus dem Schattendasein raustreten – raus retten.

Übers Mittelmeer weht ein rauher Wind.

Was wir im christlichen Abendland brauchen ist ein ganz bestimmter Gegenwind.

Retten – auch diejenigen, die zu uns kommen wollen. Nach 500 Jahren sind die Zeiten vorbei, für – sorry wenn ich das so schreibe – theologisches Geschwafel, das nicht in unsere Zeit passt. Über Kommentare habe ich vor drei Jahren geschrieben – mit Kommentar vom Katzenblog. Ürigens, der Katzenblog ist drei Wochen älter als mein Finanzblog, auf das nach einem Trimester Erfahrung libref.ch folgte. Alle im 12. Jahr. Und deren gibt es nicht viele. Einige sind im Beitrag über die «Pfaffen» erwähnt. Vielleicht ergibt sich ein freudiges Wiedersehen.

Also, wer etwas zu sagen hat, soll dies der ganzen Welt mitteilen und nicht hintenrum reden – das ist feige, passt nicht in unsere Zeit und ist sicher nicht progressiv sondern destruktiv. Dazu eignet sich der Kommentar oder noch viel lieber, schreibt selbst einen Beitrag und ich hoffe, die Leser die sich aufgeregt haben, nicht allzu sehrmit meiner Antwort gekränkt zu haben. Ansonsten «Mensch ärgere dich nicht» – «eile mit Weile«, die Vorgängervariante … älter muss sicher nicht konservativer sein.

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