Kategorie-Archiv: 04 Reformierte Landeskirche

Bleibt die reformierte Schweizer Kirche liberal


Ob liberale Kirche oder liberale Politik. Wir Liberalen in der Schweiz machen einen Fehler. Wir machen uns nicht bemerkbar und wir vernetzen uns nicht. Die Kirche gehört zu unserer Kultur und wird den heutigen allgegenwärtigen Wandel von Gesellschaft und teils auch Wirtschaft mitbestimmen. Wir drücken David A. Weiss für das Ratspräsidium des SEK die Daumen – die Vernunft der modernen Mitte soll gewinnen und die Zukunft bestimmen.

«Kirchenbund (SeK)/ Thomas Wipf, Präsident
des Evangelischen Kirchenbunds, tritt zurück. Folgt
nun ein Berner? Ein Romand? Oder eine Frau? … weiterlesen bei reformiert

Ein Berner? Wir hätten uns gefreut, das wäre Balsam für die Kirche, nur kandidiert in drei Wochen nicht der liberale Andreas Zeller.

Zugegeben, Bern ist der wichtigste Part in der Schweiz, was die Reformierten anbelangt. In den vergangenen Jahren habe ich als «ehemaliger» Berner einiges mitbekommen, aber eines dürfen wir nicht vergessen:

«Der grösste Teil der Schweizer Reformierten ist liberal … nimmt die Kirche mit einem weinenden und einem lachenden Auge zur Kenntnis, nimmt nicht aktiv teil … und ist eben doch so liberal und mit unserer christlichen Kultur verbunden, dass er weiterhin seinen Obolus bezahlt … freiwillig!»

Das Präsidium des SEK, des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes ist neu zu besetzen. Evangelisch? Oder doch eher Reformiert oder gar Protestantisch. Ein theologischer Zankapfel oder eher ein philosophischer Standpunkt? Das SEK soll nicht evangelikal sein und nicht protestieren. Es sei denn, es wäre ein Romand, un protestant. Aber das SEK darf reformieren.

Liebe Berner, seit 24 Jahren hattet ihr das Präsidium des SEK nicht mehr. Kirchengeschichtlich dürfte euch das Beharren auf dieses Amt vielleicht noch einmal überraschen. Im Interview gibt sich Gottfried Locher ganz locker:

«Frage 5: Was machen Sie mit einem Bischofshut?
Locher: Ich warte, bis endlich wieder der 1. April da ist, setze den Hut dann auf, mache ein Foto und schicke es der «Reformierten Presse». Dann ziehe ich den Hut wieder aus und schenke ihn jemandem, dem er passt.»

Gibt es bald reformierte Bischöfe? Wenn es nach Gottfried W. Locher ginge, ja.

Er ist Leiter Aussenbeziehungen des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), sitzt somit in der obersten Kirchenleitung und hat in einem Interview in der «reformierten Presse» seine Idee der Bischöfe erläutert» …wer neben dem Bild der Reformierten Presse weiterlesen und denken möchte … bitte sehr

Bei der Wahl ums SEK-Präsidium geht es nicht nur um persönliche Fähigkeiten. Hier wird Locher einen Trumpf spielen können. Aber es braucht mehrere. Es braucht eine brauchbare kirchliche Leitschnur. Ein Bischof der die Mitra nur am 1. April aufsetzen will, weiss dass diese eigentlich Strinbinde bedeutet – nicht Augenbinde.

Der dritte Kandidat, Didier Halter aus Sitten ist für mich der «Unbekannte». Ich kann nicht alle Leute kennen. Vielleicht schreibt jemand anderes über ihn. Sitten, der Hauptort des Kantons Wallis ist Bischofssitz. Ein echter, ein katholischer. Und wenn ich mich nicht täusche, spreche ich in Sitten nur Französisch und so ist mir der Name als «Sion» besser bekannnt. Und die Deutsch sprechenden sagen eh «Sittu», was dem Berndeutschen sehr nahe liegt – zum Beispiel Huttu, wo ich selbst mal gearbeitet und gelebt habe.

Liebe Berner, die Üsserschwitz, so wird im Wallis der restliche Teil des Landes ausserhalb ihres Kantons genannt, hat noch einen weiteren Kandidaten. Einen Innerschweizer aus Luzern und wer die Geschichte etwas kennt, der müsste wissen, dass ein «ausgewanderter» Aargauer eigentlich ein Berner ist.

David A. Weiss scheint deshalb nicht nur regional ausgewogen zu sein, auch die Zürcher wissen dies und beschreiben deine Vorzüge klipp und klar. Bis jetzt habe ich nur über einen einzigen angeblichen Nachteil gelesen. Weiss sei zu alt. Ich fühle mich auch gleich angesprochen, da wir vermutlich den gleichen Jahrgang haben. Da bleiben noch zehn Jahre Zeit, um die Kultur der Schweiz mit zu gestalten. Und das nächstemal darfst du uns ruhig informieren. Ja so sind wir Liberalen, man liest die Zeitung und ist halt so informiert. Ich hoffe, dass ich dir an unserer nächsten jährlichen Sitzung im März rückwirkend gratulieren kann.

David A. Weiss
David A. Weiss ist Stiftungsrat der Lang-Stiftung und damit libref. engstens verbunden.

Vor einem Jahr erschienen:
Stadtkirche versus Landkirche

Vor zwei Jahren erschienen:
Sind Blogger «Journalisten»? – Eine aktuelle Studie

Vor drei Jahren erschienen:
Kirchenpolitik – Beobachtungen nach der Wahl

Vor vier Jahren erschienen:
Rat der Religionen gegründet

© libref – Text: Stephan MartiFinanzblog – das Foto ist kopiert (zvg stand dabei) – David, wenn du bei mir wie versprochen mal reinschaust, so schiesse ich selbst eines von dir – und deinem Hund

SEK – Dank für Gedankenaustausch


Die Reichweite des Gesprächs vom 20.08.2008 zwischen dem SEK und libref. dürften viele unterschätzen. Wir wollen gemeinsam in die Zukunft schauen.

Sehr geschätztes Gremium,

gerne dürfen wir uns für den offnen Gedankenaustausch nochmals herzlich bedanken. Wir streiften gestrafft hängige Fragebereiche von wechselseitigem Interesse, so etwa diejenige des öffentlichen Wahrnehmens von Religion und des liberalen Christentums im medialen Zeitalter, d.h. des öffentlichen Statthalters des (liberalen) Christentums, der Identität unter Protestanten, die Bekenntnisfrage, die sich daran anschliesst, die Toleranz im Umgange mit den jeweiligen Wahrheitsansprüchen bzw. –versprechen von Religionen, d.h. der kritische Ansatz zur Wahrheitsfrage, welche über die Wissensfrage hinausgeht, wie die Akademien sie beantworten, das Verhältnis zwischen Kirche und Staat zumal innerhalb der Ausbildung von Pfarrern, Imamen, die Frage nach einem Toleranz-Verfassungsartikel (Umgang mit Intoleranz), Liberalität & Glaube, und last not least das Verhältnis zu den Menschenrechten als aktuellen Ausdruck eines Relais zwischen Religion & Gesellschaft.
Wir sind für das wechselseitig gewonnene Verständnis und Vertrauen dankbar, das sich in weiteren sachbezognen Kontakten bewähren mag, die libref. für tunlich aus der Sorge ums religiöse Gut vor dem Doppelhorizont von Kirche und Staat bzw. Gesellschaft hält. Herr Prof. R. Anselm umschreibt diese verbindende, verbindliche Sorge so: ‚Mit der neuen Aufmerksamkeit für die Religionen in den westlichen Gesellschaften ist auch das Bewusstsein für deren Ambivalenz wieder in den Mittelpunkt öffentlichen Interesses getreten. Denn auf der einen Seite ist immer deutlicher geworden, dass gerade moderne, freiheitliche Gesellschaften nicht ohne ein Mindestmaß an Kohäsion existieren können; der Ruf nach der Bewahrung gemeinschaftsstiftender Werte, der heute zum Repertoire aller politischer Parteien gehört, zeigt das deutlich an. Auf der anderen Seite zeigt sich aber auch, dass die Sehnsucht nach Orientierung schnell zu problematischen Verkürzungen und auch zu Fundamentalismen führen kann.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage neu, wie das Verhältnis moderner Gesellschaften zur Religion – und d.h. in der Gegenwart: zu einer sich in pluralen Formen präsentierenden Religion – zu gestalten ist. Die überkommenen religionsrechtlichen Regelungen in der Schweiz erweisen sich für diese Herausforderung nur als bedingt tauglich: Denn sie regeln im Grunde das Verhältnis von Religion und Gesellschaft nur auf der Basis einer vielfältigen kulturellen Verflechtung, die das Paradigma für die konfessionelle Neutralität des Staates überhaupt erst plausibel macht. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass etwa die Ausbildung der religiösen Funktionseliten im Falle des Christentums unter den Rahmenbedingungen der staatlichen Universitäten – und damit auch innerhalb deren Regulierungsmöglichkeiten – erfolgt. Ebenso gibt es durch die persönlichen Verflechtungen zahlreiche Mechanismen, die das Abgleiten in fundamentalistische Strömungen verhindern oder zumindest erschweren. Gleiches gilt für die Einübung von Reflexionskompetenz im Schulunterricht oder die längst akzeptierte, zuweilen auch schmerzhafte Auseinandersetzung mit Elementen des christlichen Glaubens in der Kunst.

All diese Entwicklungen nötigen dem Christentum eine Selbstreflexion auf, die für das Funktionieren und die Einpassung einer Religion in modernen Gesellschaften unabdingbar erscheint. Jürgen Habermas hat in seiner Friedenspreisrede zurecht darauf hingewiesen. Für andere Religionen gilt dies aber nur bedingt. Hier sollte es das Ziel staatlicher Religionspolitik sein, auf eine entsprechende Selbstreflexion zu drängen und sie – etwa durch die Einsetzung entsprechender Ausbildungsgänge – gezielt zu fördern. Dieses Anliegen sollte der Inhalt eines anzustrebenden Religionsartikels in der Bundesverfassung sein, ein Anliegen, an dem der Kirchenbund und auch libref sehr gut zusammen arbeiten sollten. Denn es ist letztlich nichts anderes als die Fortschreibung der Gründungsidee des liberalen Protestantismus, die Allianz von Glaube und Vernunft im Interesse einer gedeihlichen Gestaltung der Gesellschaft zu suchen.’

Wenn ich selber die Menschenrechtsfrage nochmals aufnehmen darf, so indem sich im SEK-Positions Papier Nr. 6 von Herrn Dr. Frank Mathwig die ‚Formel’ findet, in welcher das nicht leicht formulierbare liberal-protestantische subjektive Credo, das mit einer Mentalreservation behaftet ist, artikulierbar bzw. identifizierbar wird: ’Wo Menschen nicht anders können, als einander nach ihren Vorstellungen zu formen…, hält Gott ihnen die Stelle eines menschlich freien Wesens offen’ S. 73), wofür das Menschenrecht ein öffentlicher Ausdruck subjektiven Glaubens ist, masse ich mich an, für libref. zu formulieren. Dafür, dass ein bekenntnishaftes Outen schwer, zugleich auch leicht fällt, wo es in ein Gott für sich einnehmendes Bekenntnis mündet, während die Identifikation mit einer Sportartikelmarke leicht fällt, spricht Johannes Brahms’ ‚Requiem’. Brahms Bibel ist erhalten, daraus sichtbar ist, wie sorgfältig er die Textauswahl aus der Bibel betrieb, die Mathilde Wesendonck ihm abnehmen wollte, indem sie ihm eigene Naturmythen zuschob. Brahms verarbeitete die Trauer um die verstorbne Mutter im Requiem, er kann keine Präludien wie einst Bach mehr komponieren, und er meidet jeden bekennntishaften Bezug zur Religion in der Wahl der Requiemstexte. Ein Christus-Zitat fehlt bspw. gänzlich.
Gestatten Sie ein persönliches Schlusswort:. Als Codex wurzelt das Menschenrecht in Traditionen der Aufklärung, doch ist mit Michel Foucaults ‚Archäologie des Wissens’ mutatis mutandis doch dahin zu fragen, was damit versiegt ist, dass die Vernunft seither definiert, wie vernünftig (es) ist, an die Menschenrechte zu glauben und sie daher freiwilligerweise zu beachten: Brauchen wir also eine Archäo- Logie, d.h. einen Logos so wie er war, bevor (arché) er von der Rationalisierungsguilottine erfasst wurde, um das Menschenrecht mit der Religion zu amalgamieren? Oder doch: Am ‚Material’ der Vernunft ist ‚zu kartographieren, was in den Zügen der Vernunft fehlt, insoweit sie ihr Anderes in den eignen Streuungsmustern verbirgt’ (M.F.) Das Geheimnis des Glaubens ans Menschenrecht darf (zusammen mit dem jeweiligen Glauben der im Menschenrecht zusammengefassten Menschen universell) geheimnisvolle Wahrheit über dem Wissen bleiben, doch es muss nicht geheim bleiben. Das (Menschen-) Recht ist von seiner – mystisch-gewaltsamen – Quelle des Rechts (darin etymologisch Rache) mit Walter Benjamin & Jacques Derrida abzulösen. Heidegger würde von einem bergenden Entbergen reden wollen. Diese Differenz oder das Paradox eines nicht geheimen Geheimnisses zu erwirken bzw. aufzulösen, ist liberale Obligo, und diese theologisch erfüllen heisst, ein liberales Postulat erfüllen. Liberale Theologie ist eine der Differenz, Alternative (darin Freiheit steckt) geblieben, darin ein Stil in der bestandnen Bewährungsprobe vielleicht geworden, oder doch: Ein Versuch, Stilbruch in der Geschichte stilvoll zu beenden: Ein Ja, welches über dem Nein steht, davon Herr Prof. Anselm gesprochen hat, steckt mutmaßlich darin.

Wir sind so frei, unsere Einladung an die Jahresversammlung vom Samstag, 29. November .a.c. von libref. in Luzern (Bourbakimuseum) Ihnen rechtzeitig nachzureichen, an welcher ein To be or not to be unsres Dachverbandes (nicht der Sektionen) gemäss einer neuen Strategie-Disposition beantwortet sein will. – Luzern wird uns näher an Henry Dunant heranführen, und darin in der Erkenntnis bestärken, was ein Einzelner vermag, in welchem ein soziales Gewissen und in Dunant ein reformiert-christliches solches erwacht. Drei Jahre nach seiner Rotkreuzidee war das IKRK gegründet, und die ‚Massen’ stellten und stellen sich hinter es. (Drangsale um Gewissenswahrheiten verlieren darob an Energie.) Das Heilen hat sich seit Solferino bzw. der Zivilcourage Dunants also eingespielt, doch unser Land hat ein Manko an vorbeugendem humanitärem Engagement in Friedenszeiten (bspw. extrem schleppendes Ratifizieren damals der Rechte der Wanderarbeiter, als Anwalt bemängle ich die (bündnerische) Fremdenpolizei, die sich nicht vor Desinformation scheut, um Ausländer zur Abreise zu bewegen. Wenn ein Ja über dem Nein für uns alle steht, hat denn nicht auch Prometheus vor Epimetheus zu sein, Geschichte des Christentums als Vorsehung, in der Zeit gedacht zu gelten?

Wir würden uns darüber freuen, den Dialog aufrecht zu erhalten. Vielleicht, dass wir anstreben, ein solches Treffen einmal pro Jahr zu vereinbaren haben? Besten Dank auch für Ihre gedankenreichen Schriften. Den ‚Kulturprotestanten’ interessiert zumal auch das Bulletin zum Kulturraum Kirche und das Portrait von Pfarrer Dieter Matti.

Jean-Claude Cantiene, Chur

Vor einem Jahr erschienen: Bivio-Vortrag Dr. Dr. h.c. Gret Haller

Vor zwei Jahren erschienen: «Krieg ist inhuman»

Vor drei Jahren erschienen: Kirche und bundesgerichtliche Rechtssprechung

Text und Foto: Stephan MartiFinanzblog

Verhältnis zwischen Kirche und Staat


Über das Verhältnis Kirche und Staat wurde schon oft diskutiert – auch im Grossen Rat des Kantons Bern. Und kirchenpolitisch hat der Kanton Bern eine Vorbildfunktion in der Schweiz.

Originalbeitrag beim Kirchgemeindeverband des Kantons Bern

Das Papier «Grundsatzdebatte zum künftigen Verhältnis zwischen Kirche und Staat: Trennung, Entflechtung oder Status quo?» über die Motion Messerli, Nidau und Löffel, Münchenbuchsee – beide EVP – ist nicht brandneu, aber die grosse Ablehnung durch den Grossen Rat des Kantons Bern nach wie vor sehr aktuell.

Bericht des Regierungsrates zuhanden des Grossen Rates – pdf-Dokument (im gleichen Fenster)

Der Kurzbericht von Jesus.ch – evangelikal, freikirchlich orientiert

Auch die Freidenker fordern erneut Trennung von Kirche und Staat

Oder anders formuliert: die grosse Mitte steht zu Kirche und Staat.

kirchenpolitische Ausrichtung

Die politische Ausrichtung in der Schweiz ist in diesem Schema Allgemeingut – die kirchenpolitische Ausrichtung ein Versuch meinerseits, sich persönlich in der Kirche zu positionieren. Dieses Schema dürfte einige Diskussionen auslösen, aber es ist mit einigen teologischen Professoren diskutiert worden.

Vor einem Jahr erschienen: Evangelisch unitarische Kirche oder Unitarier?

Vor zwei Jahren erschienen: Rat der Religionen

Text und Foto: Stephan MartiFinanzblog

Zusammenarbeit konkret – Region Brienz Oberhasli


Der zweite Teil zum BEA-Fachseminar.

Originalbeitrag beim Kirchgemeindeverband des Kantons Bern

Über den Vortrag von Theres von Weissenfluh, Präsidentin der Kirchgemeinde Meiringen und Dres Winterberger, Sekretär gibt es nicht viel zu ergänzen. Ein eingespieltes Team. Eine Zwischenbemerkung möchte ich aber noch zitieren: «Es ist nicht meine Aufgabe als Präsidentin im Kirchenchor mit zu singen und Kuchen zu backen.» Ein Satz, den vielleicht nicht ganz alle begreifen, aber es hat mit dem modernen Management einer Kirchgemeinde zu tun.

Vortrag Zusammenarbeit – konkret – pdf-File (gleiches Fenster)

von Weissenflug und Winterberger

Grimselkapelle

… die Grimsel-Kapelle beim Grimselsee ist die höchst gelegene Kirche der Region Brienz Oberhasli …

Grimsel-Kapelle

… oder sind wir hier in der katholischen Kapelle und die reformierte ist auf dem Pass?

Vor einem Jahr erschienen: Demografisches Porträt der reformierten Kirchen BEJUSO – 1. Teil

Text und Fotos: Stephan MartiFinanzblog

Vor einem Jahr erschienen: Bivio – zwei Wege

Vor zwei Jahren erschienen: Fragwürdige Erbsünde

Text und Foto: Stephan MartiFinanzblog

Zusammenarbeit – konkret


Einige Eindrücke vom Fachseminar an der BEA.

Originalbeitrag beim Kirchgemeindeverband des Kantons Bern

Matthias Lauterburg

… Matthias Lauterburg, wer kennt ihn nicht … und in zwei Sekunden folgt der neueste Spruch über das Handy. Keines hat geklingelt. Vielleicht hat aber mein eigenes Handy unsere Seite lahm gelegt. Gesendet wurde ein Bild und ein kleiner Kommentar zum heutigen 15-jährigen Jubiläum des Internets. Sorry – normalerweise funktionieren so genannte Moblog-Bilder wie das Beispiel es zeigt.

Zusammenarbeit ist heute wichtiger den je, auf allen Stufen. Und gemäss Matthias gibt es erst die freie Ärztewahl – die freie Pfarrwahl noch nicht überall.

Andreas Zeller

… Synodalratspräsident Pfarrer Dr. Andreas Zeller … der Kirche Bern, die gesamtschweizerisch eine Vorbildfunktion hat, Wellenbrecher ist … Jura und Solothurn …

Spichiger

… Hansruedi Spichiger, Beauftragter für Kirchliche Angelegenheit der Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion des Kantons Bern und Pfarrer Marc Seiler zusammen mit …

Méfiance

… Vikar Patrik Reusser aus den acht Kirchgemeinden rund um Moutier. Mit Humor vorgetragen, wie man hier zusammen arbeitet … man nehme eine Büchse Beerdigung, gute Besserung ans Grosi, lieber keine Jugendarbeit … und die Gemeinden liegen 30 bis 40 Minuten auseinander – je nachdem wer fährt …

… Méfiance (Misstrauen) – Efficace (Wirkung – Leistung) – Finance (Finanzen) – Confiance (Vertrauen) – nur das letzte ist wichtig und führt zu einer guten Zusammenarbeit …

Ulrich Bucher

Ulrich Bucher, Dienstleistungen für den öffentlichen Sektor, Zuchwil … für jede Lösung gibt es ein Problem …

… und für jedes Problem eine Lösung. Viel Spass und Einsicht beim Lesen des Vortrages von Ulrich Bucher und besten Dank, dass wir diesen als pdf-Dokument (gleiches Fenster) zur Verfügung stellen dürfen.

Vor einem Jahr erschienen: Evangelisch unitarische Kirche oder Unitarier?

Vor zwei Jahren erschienen: Rat der Religionen

Text und Foto: Stephan MartiFinanzblog

BEA-Fachseminar – Fussball – saemann


Am Mittwoch findet das BEA-Fachseminar der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn statt. Wer Lust hat, kann auch am Stand der Kirchen Fussball spielen – oder die letzte Ausgabe des saemann lesen.

Original beim Kirchgemeindeverband Bern

BEA-Fachseminar: Zusammenarbeit – konkret
Mittwoch, 30. April 2008, 10.00 – 13.00 Uhr im Kongresszentrum BEA, Bern

Mit dem diesjährigen BEA-Fachseminar sollen drei Ziele angestrebt werden:
. Meinungsbildung zur Thematik der konkreten Zusammenarbeit im strukturellen und im persönlichen Bereich
. Ermutigung für entsprechende Schritte in der eigenen Gemeinde und im eigenen Team
. Unterstützung und Anregung von «erfahrenen» Gemeinden und Personen.

Das BEA-Fachseminar 2008 soll also Anregungen vermitteln, gelebte Zusammenarbeit und ebenso mögliche Stolpersteine aufzeigen und zu Zusammenarbeit auf struktureller und persönlicher Ebene ermutigen.

Weitere Infos bei Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn, Gemeindedienste und Bildung, Telefon 031 385 16 16 begin_of_the_skype_highlighting              031 385 16 16      end_of_the_skype_highlighting oder E-Mail bildung@refbejuso.ch

Walter Scheurer - Berner Kirchen

… Walter Scheurer hält nichts ab den Ball Richtung Tor zu spielen. Dann wird diskutiert. Über Gott und die Welt? Nein, über Politik und Begegnungen und wenn sie es nicht wissen, mit Fulvio Pelli kann man auch gut über die Kirche sprechen. Anschliessend gibt es einen alkoholfreien Drink – Mango schmeckt köstlich – und er fährt nicht in den Kopf …

FSC-Fussball

… wogegen man mit dem ausgestellten Fussball der Helvetas mit Max-Havelaar-Gütesiegel vorsichtig sein sollte. Das FSC-Label Forest Stewardship Council hat mit nachhaltigem Holz zu tun. Hier ist des Rätsels Lösung. Pro Minute verschwinden auf der Welt etwa 40 Fussballfelder an Wald – pro Jahr 2,5 mal die Fläche der Schweiz. Wenn sie Fussball spielen wollen, nehmen sie lieber diesen FSC-Fussball, denn eine Boulingkugel – zumindest beim Kopfball. Und wer schon dort ist, ein Tipp. Schauen sie beim Nachbar vorbei. Bei Terre des Hommes können sie Lose kaufen – bei 5 Losen ist ein Treffer darunter. Sie machen eine gute Tat und die gesponsorten Preise wären vielfach bei Otto (in einem obigen Link), wesentlich teurer.

Wer den saemann nicht zu Hause im Briefkasten hat, findet auch noch eine Trouvaille beim Stand der Berner Kirchen – die letzte Nummer (beim Schreiben des Beitrages hat der Link noch nicht funktioniert) mit einem Rückblick auf 124 Jahre. Am 30. Mai erscheint die erste Ausgabe von «Reformiert» – das wissen wir ja schon lange. Danke der saemann-Redaktion und viel Spass wenn ihr wieder einmal«reformiert».

Vor einem Jahr erschienen: Hommage à Peronne Boddaert

Vor zwei Jahren erschienen: Zentrum Religion, Wirtschaft und Politik

Text und Foto: Stephan MartiFinanzblog

Pendlerzeitung «ref. am Abend» lanciert


»Die Reformierten Medien publizieren neu die Pendlerzeitung ref. am abend. Sie wird ab heute jeweils Werktags um 17 Uhr vorerst in Bern, Basel und Zrich verteilt …

… lesen sie weiter bei ref.ch … »

Da ich im Ausland bin, kann mir vielleicht jemand ein Exemplar auf die Seite legen – das vom 1. April.

Vor einem Jahr erschienen: Rhein oder halt doch Aare

Vor zwei Jahren erschienen: Bilder vom Friedensmarsch

Text und Foto: Stephan MartiFinanzblog

«Pop-Musik in Kirchen erwünscht»


Über die Art der Musik in Kirchen wurde schon viel gestritten. Die einen mögen moderne, zeitgemässe Musik und andere weniger oder verbannen sie sogar. Die reformierte Kirche Zürich empfiehlt populäre Musik in Kirchen.

«Den reformierten Zürcher Kirchgemeinden wird empfohlen, in Gottesdiensten vermehrt populäre Musik erklingen zu lassen. Das hat die Kirchensynode am Dienstag beschlossen … weiter bei ref.ch … »

Jede Kirchgemeinde soll selbst entscheiden, was sie erlauben will. Das Gefälle zwischen städtischen Kirchen, Agglomerations-Gemeinden und ländlichen Gemeinden kann eine Rolle spielen – muss aber nicht. Meine persönlichen Musikerlebnisse in der Kirche finden sie bei libref.

Etwas Toleranz ist von Nöten. Man könnte auch über Pop-Musik streiten ob jetzt die von 1773 oder die von 1973. Es gibt vermutlich keine Musikrichtung, die vielseitiger als die Pop-Musik ist.

Die zu wählende Musik ist aber relativ schnell gefunden. Es ist die, die den Jugendlichen (und auch Älteren) gefällt. Diese Jugendlichen werden einmal die Kirche tragen – und zwar nur die, welche eine gute Erinnerung an die Kirche haben. Moderne Musik in der Kirche ist eine Chance. Es kann auch das Kirchgemeindehaus sein. Wichtig ist aber, dass bei der Eröffnung ein Pfarrer oder eine Pfarrerin zu den Gästen spricht. Das ist Kirchenmarketing.

Chriggu Lehmann und Franziska Möri

… der zuständige Kirchgemeinderat Chriggu Lehmann, der gestern mit 22 Jahren an der Kirchgemeindeversammlung nach einer Amtszeit von vier Jahren verabschiedet wurde und die Jugendpfarrerin – danke für euren Einsatz …

Mischpult

… manchmal etwas Technik. Gute Beziehungen machen manches finanzierbar …

rot sehen

… bei populärer Musik sehen leider einige immer gleich rot …

schwarz weiss

… andere eher schwarz-weiss …

verschwommen

… andere wiederum sehen es etwas verschwommen …

QL

… wichtig ist, dass es für die Besucher cool ist – QL eben, wie hier als Beispiel im Januar 06 in Langenthal. Und im Kanton Zürich wird es seit heute zur Nachahmung empfohlen …

Text und Fotos: Stephan Marti-Landolt (damals Kirchgemeinderats-Präsident) – Finanzblog – Originalbeitrag beim Kirchgemeindeverband des Kantons Bern

Für Werbung kommt unser Comander zu spät …


… das Mail ist drei Tage alt, die Vorführung war vorgestern, zum Schreiben bin ich erst gestern gekommen und das Leben von Johann Comander begann vor weit über 500 Jahren. Wir sind also immer noch schneller, als die meisten andern. Aber lernen sie ihn kennen …

… Johannes Dorfmann, getauft auf Hans Dorfmann in Maienfeld, dann gräzisiert zu Comander, Komé Dorf, anér Mann, war 1523 vor Ostern durch den Stadtrat zum Prediger in St. Martin berufen worden. Das Land war weithin nicht mehr katholisch, doch auch noch nicht reformiert. Chur wusste um die Empathie Comanders für die Lehren Luthers, doch der Durchbruch zur Reformation geschah mählich. Während Zwingli in Zürich erstmals um 1525 das Abendmahl im zürcher Grossmünster zum Zeichen der Reformation austeilte, geschah das in St. Martin in Chur mutmasslich 1527. – Comander traf schwierigste Verhältnisse an, Einerseits setzter er einen Toleranzartikel durch, welcher das Land ermächtigte, die Pfarrer frei zwischen den Konfessionen zu wählen, was europaweit damals ein Unikum war, indem der Landsherr über die Religion der Untertanen sonstwo diktierte, anderseits grassierte wiederholt die Pest in Chur, welche die Stadtbevölkerung um die Hälfte reduzierte. Auch Comander verlor seine erste Familie.

Aus den erhaltenen Briefen Comanders an den St. Galler Reformator Vadian und Comanders im Staatsarchiv weithin erhaltenen Predigten (in gestochen klarer Handschrift) folgt, dass ein soziales Gewissen als ein Stück Stadtkultur mit ihm erwachte. Der erste erhaltene Brief an den Churer Stadtrat direkt nach seiner Wahl empfiehlt die Aufnahme eines Aussätzigen vom Lande im städtischen Krankenhause. In Predigten ringt er mit Gott darum, er möge der Pest endlich ein Ziel setzen oder doch wenigstens sich für solches Heimsuchen erklären, nachdem die Stadt im vorangegangen Jahrhundert durch einen noch kaum vernarbten Stadtbrand gelitten hatte. Wo er keine Antwort erhielt, ging er zu den Kranken, tröstete – und begleitete auf den Gottesacker ‚Scaletta’, wo auch er beerdigt wurde, doch starb er in hohem Al ter und nicht an der Seuche an seelischer & körperlicher Erschöpfung. Eine Comander-Kirche in der Churer Neustadt erinnert an den Reformator heute, und eine Glasmalerei zeigt ihn im Ratshause. Am ‚Reformatorentore’ des Grossmünsters in Zürich steht er zwischen den schweizerischen Reformatoren.

Das Spiel mit Laien aus der theologisch –liberalen Gruppe der Landeskirche zu Comanders 450. Todestag hat Pfarrer Fritz Peer, Pfarrer bis 2006 in Chur, Mitglied der veranstaltenden Gruppe und der Arbeitsgemeinschaft für freie Theologie (AFT) verfasst. Es endet mit Martin Luthers Liede: ‚Hilf Herr Gott, hilf aus dieser Not’ mit dem Tode Comanders. Durch Schattenspiel, Musik, Text und Projektionen von Stadtbrand, entfernteren Schauplätzen werden verschiedene Ebenen, zeitlich, diesseits und jenseits, künstlerisch gestaltet.

von Jean-Claude Cantieni, Chur …

… der den Stadtrat spielte, welcher den Comander berufen hat. Das Comander-Festspiel fand in der Sankt Martins Kirche in Church statt, aber aus gut unterrichteter Quelle weiss ich, dass diese Kirche nicht wegen ihres Verwalters Martin so heisst. Mal schauen, ob der gar Leute aus Bethlehem kennt … und zum Schluss mache ich noch Werbung. Sind sie schon Mitglied bei der Vereinigung Freier Protestanten Chur – einer Sektion von libref.? E-Mail jccantieni at bluewin dot ch wird weiter geleitet (oder an mich)

Zusammenstellung: Stephan Marti-LandoltFinanzblog