5. Tag – 27. August 2022 – Welt + Umwelt

Hier geht es zur allgemeinen Einführung über „Friede herrscht – proref pilgern“ und zum Verzeichnis der einzelnen Pilgertage.

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erste Teilstrecke der Route des dritten Tages

Für den Treffpunkt um 10.00 Uhr  haben wir einen eigenen Beitrag erstellt, da wir einige Punkte vom 4. Tag nachholen und dann auf den fünften Tag wechseln.
Details zum Treffpunkt vom 27. August 2022 siehe hier.

erste Teilstrecke der Route des fünften  Tages

78. Von Radio Bern1 wandern wir zum Teil parallel zum Lorraineviadukt weiter zu Rabe.

Die Bauwut ist auch im Nordquartier ausgebrochen und einen Parkplatz zu finden, ist schier unmöglich. Also eine Foto von weitem. Irgendwo im grauen Haus müsste die farbenfrohe Radiostation sein. Zwischen Leutschenbach und dem Aquarium ist in diesem Gebiet so alles anzutreffen. Der «Fischbehälter» war die Sendestation der APF, die via Bantiger, den wir heute von weitem noch sehen werden, auf Sendung ging. Die meisten in der Umgebung von Bern strahlen von dort oben.

Und wenn sie mal wissen möchten, wie man innert 9 Stunden ein Fernsehstudio von Stettlen nach Lyss zügelt, werden wir jetzt eine der längsten Teilstrecken in «Angriff» nehmen und für solche Gespräche Zeit haben. Eine echte Radiowanderung oder Radiopilgerei oder müsste es heissen Radiopilgerung? Eine solche habe ich mal auf dem Rennrad überholt. Die erholsamsten Kilometer auf einer Tagesstrecke Luftline Bern-Nîmes. Über 1000 Radiowanderer und viele mit einem Ghettoblaster bewaffnet. Und wo war das? Beim «le Fritz«. So ein Erfolg müsste uns auf dem Weg durch den Aarehang, der Aare entlang unter dem Felsenauviadukt hindurch, beschehrt sein. Das wäre fast zu viel Erfolg. Keine Ahnung, wie viele Leute wir begeistern können. Die erste Strecke heute wäre luftlinienmässig rund fünf mal kürzer.

Schauen wir uns doch das Felsenauviadukt aus einer ungewohnten Position an. Ein Ort voller Widderspruch.

Hier fand einmal das Musical «Ewigi Liebi» statt, hier wo auch die meisten Songs ihren Ursprung haben. Nur die Ewigkeit ist ewig – alles andere vergänglich. Manchmal schneller als der Schnellzug, welche in der nächsten Zeit oft in Hörweite vorbeibrausen..

Bärndütsch?  Sicher nicht. Etwa gleich viel entfernt von Hochdeutsch, wie Tavel von dem was echte Berner sprechen. Aber heute ist etwas polyglott ganz nützlich. Und beim Strassenverkehrsamt, das wir heute Morgen auch noch sehen werden, kann man die CUT in vier Sprachen ablegen: Deutsch, Französisch, Italienisch und die vierte? Rätoromanisch? Englisch! Früher waren es angeblich 17 Sprachen, dafür hiess es theoretische Fahrprüfung. Alles ändert. Fast alles, die praktische Schiffprüfung beginntnoch immer nicht am Schärme.

Döitze Sbrache, swirige Sbrache. Ja, so ist es, aber das spielt keine Rolle, beim Pilgern kann man auch Hände und Füsse gebrauchen, aber bitte, friedlich. Aus unserem Vorstand ist sicher einer zu finden, der nebst etlichen unschweizerischen Sprachen auch alle Mundarten verstehen und Auskunft geben kann … Surselvisch, sutselvisch, vallader oder puter inbegriffen. Unter uns hat es ganz sicher keinen Tubel – oder eben Tubu, wie man das hier nennt. Aber bitte dieses Wort nicht im Idiotikon suchen, sonst beginnen die Sprachprobleme.

Wir machten diesen Umweg um die ehemalige Waffenfabrik zu besuchen – die Ruag. Krieg, Schlacht – sie liegt praktisch neben dem Schlacht-Hof.  Themen die aus Sicht der Religion zu diskutieren geben. Militär kann auch für Frieden sein (Febr. 2017, Seite 25) und Glauben für Krieg. Mein Namensvetter, der ehemalige Präsident des KGV würde da sicher mithelfen. Er spricht vermutlich lieber über Barrel-Organ als über Gun-Barrel, wobei ihm beides nicht ganz fremd sein dürfte. Von oben scheint auch einer eine göttliche (?) Sicht auf die teuflische (?) Armasuisse zu haben. Bodluv, das muss ein russischer Name sein – oder Boden-Luvt-Abwehr?

Da war vermutlich einer am Werk, wie derjenige der den «Grabstein» erfunden hat. «Prot» – protestieren stand bei vielen drauf. Ich protestiere, wir sind «ref», reformiert und wer es nicht wissen sollte, seit rund 500 Jahren. Wir Schweizer sind zwar auch Protestanten, aber es käme wohl keinem in den Sinn zu sagen, dass er Europäer sei und die Schweiz verleugnet. Ein Übersetzungsfehler aus dem Französischen soll das gewesen sein! Eher eine Fehlüberlegung, wie sich die Romands nennen, denn diese hatten mit Calvin (kahlköpfig) auch einen Reformator. Nur, wie hiess dieser mit Vorname? Jehan Cauvin aus dem Norden Frankreichs. Heute haben unser Soldaten keinen Glauben mehr zu haben, gemäss Verordnung des VBS. Das ist nicht nur unsportlich, sondern es werden genau diese Leute sein, die solches abgeschafft haben, die als Kriegsopfer in den letzten Zügen nach ihren Sakramenten schreien werden. Es gibt ja keinen Krieg mehr in der Schweiz, werden sie antworten. Dann sei die Frage erlaubt, warum wir dann Kriegswaffen in Milliardenhöhe brauchen und weltweit den zweiten Spitzenplatz einnehmen, um solche an Entwicklungsländer zu liefern.

Heute zusammen mit dem Institut für geistiges Eigentum, dem ehemaligen Patenamt … war früher an der Einsteinstrasse 2. Dieser Link handelt von Speisefett und gleich eine Warnung. Nie Motorenöl nehmen, um zu kochen. Das geschah zweimal 1940 in der Schweizer Militärarmee – die Ölsoldaten. Die erste Glückskette sammelte für die knapp 100 Geschädigten mit Lähmungserscheinungen – ein Liberaler könnte hier Glücklicheres erzählen.

Hier scheiden sich die Geister. Der Puls wird hochgehen. Bei Kriegsgurgeln, Pazifisten und wenn wir es genau beobachten eigentlich bei allen. Hier hilft die Kirche schon viel. Sie muss noch mehr erreichen, im Gespräch. Geld allein hilft gar nichts, denn damit werden wieder Waffen gekauft. Und dann gibt es noch die Extremisten, die aus dem Glauben, nein aus ihrem persönlichen extremen Irrglauben kämpfen müssen. Kämpfen wollen.

Inteligente Leute wollen keinen Krieg. Und sie glauben gar nicht, wie viele uninteligente Menschen es gibt. Ein amerikanisches Beispiel soll auf den halben IQ von Einstein gekommen sein. Das ist echt nachvollziehbar. Und ich gestatte mir einen alten Beitrag wiederzugeben, den mein katholischer Kollege mitunterzeichnet hat und der liberale mit dem gleichen Namen aus der gleichen Durchschnittsstadt auch schon gelesen hat.

«Weder Busch noch Baum

Eigentlich möchten wir nicht schon wieder in dieses Buch schreiben müssen. Es gibt aber immer wieder Menschen und ganze Völker, die Büsche vor den Augen haben, welche die Sicht verdecken können und uns zum schreiben auffordern. Büsche verdecken aber weder ganz, noch sind sie uneingeschränkt durchsichtig. Wir versuchen nun, Zweige zurecht zu biegen, um Sicht zu bekommen und verfügen als ehemalige Soldaten über genügend Erfahrung und Vorstellungsvermögen, dass ein Bush im Kampf keinen ausreichenden Schutz bieten kann. Wir würden einen Baum vorziehen – wenns dort welche gäbe.

Bäume haben einen weiteren Vorteil. Sie liefern brauchbares Holz, aus dem Papier und Bretter erstellt werden können. Papier, auf dem man sich über den Unsinn eines im Raum stehenden Krieges in Irak äussern kann! Und Bretter, aus denen man Särge zimmern kann – oder Brücken…

… ritzeratze eins zwei drei und die Brücke bricht in Stücke. Viel früher schon hat ein alter, ulkiger Busch mit Missetaten auf sich aufmerksam gemacht. Aber dieser Busch hat im Gegensatz zu andern sinnvolle Brücken geschlagen und das möchten wir auch – keine Brücken aus Luft.

Stephan Marti – reformierter Ratspräsident
Peter Baumgartner – katholischer Ratspräsident

Anspielungen auf lebende Personen sind nicht rein zufällig – meck, meck, meck!»

Wir wollen Brücken bauen und an keinem Ort geht das besser als hier bei bei der Stauffacherbrücke an der Stauffacherstrasse, der zu meiner Kindheit noch Schlachthofweg hiess, wo es billiges Fleisch zu kaufen gab. Zu Ehren von Werners Schlacht am Morgarten wurde die dann umgetauft. So gesehen kann man sogar mit Bäumen Krieg führen. Die Strasse bleibt Kriegs- und Schlachtgebiet! Zum Glück wird die Brücke nicht zu diesem Zweck grösser?

Ich kann es nicht unterlassen den Link über Prostestanitsch, Liberal, wie die nachhaltige Stellwerkstörung  zu bringen. Wir haben ja eine dreiminuten Verspätung, sorry einem Umweg in Kauf genommen und dabei BLS-SBB Grenzgebiet überschritten, vielleicht gar einige Gedanken über die gottlosen Billet-Automaten laut lospoltern lassen. Ob die Leute in den SBB-Gebäuden das vernehmen, ist unwahrscheinlich. Die Kosten waren so hoch, dass sie vermutlich Schallschluckdämmglasfenster haben. Sie haben etwas Verkehrslärm um sich.

Fünf nach Zwölf ist fast symbolisch für diese Ecke mit den ehemaligen Bundesbetrieben, vor allem einem Teil der Rüstungsbetriebe.

79). Keine Ahnung wie viele Brücken wir über- oder unterschreiten bis wir kurz nach dem Zentareal bei der Stämpfli AG wären.  Wandern verstehen sie nicht nur, sie drucken das auch. Zu Luthers Zeiten war der Druck seiner Bibeln noch etwas langsamer, als wir das heute können.

Und da wäre noch der Nachbar, die Sihl AG, die auch Kirchenfenster bedrucken könnte.

Ja, das scheint Geschichte zu sein. Nach der Corona-Pandemie ist hier sicher genügend Gesprächsstoff. Die CLS Behring baut in Bern aus – und wie sieht es in Lengnau aus? Eine Win-Win-Situation vermutlich für alle. Thermo Fisher scheint viel besser an den Jura-Südfuss zu passen (Mikroindustrie). «Vater Schluep» kommt mir in den Sinn, den wir malvon Lengnau in die Afag integrieren durften. Von damals vier Standorten sind zwei im Seeland verschwunden, dafür kamen die USA und China dazu. Zeit, vielleicht mal intensiv über die Wirtschaft, speziell die Industrie, zu diskutieren. Auf diesem Gebiet hat sich seit dem Anschlagen der Thesen von Luther doch einiges geändert.

80. Die nächste Kapelle werden die Wenigsten kennen. Die Waldaukapelle – die erweiterte Siechenhauskapelle. Hier habe ich Konzerte mit Saitenklavieren gehört, deren Namen ich zuvor gar nicht gekannt habe. Die heutige Pfarrerin hier möchte einmal persönlich kennen lernen, nicht nur vom Telefongespräch. Wie weiter? Unseren Weg kennen wir. Durch den Park der UPD mit den schönen Baumbeständen und danach durch den Schermenwald.

Wir könnten auch über die durchschnittliche Haltung unserer Bevölkerung zu Krankheiten dieser Art diskutieren. Ein Beinbruch kann jeder erleiden. Das ist klar. Eine Geisteskrankheit kann auch jeden treffen und froh sein, wenn er einen sicheren Hafen findet, auch wenn dort eine neue Zeitrechnung begonnen hat. Vermutlich dürfte dieser Strukturwandel einige ehemalige Angestellte zu neuen Patienten umpoolen. Die staatliche AG-isierung ist für viele Mitarbeiter kein Freudesschrei wert.

Falls wir 95 neuzeitliche Thesen aufstellen wollen, dieses Thema bekäme eine hohe «Startnummer».

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zweite Teilstrecke der Route des fünften Tages

81. Der Israelitische Friedhof, wie er auf einem Stadtplan von Kümmerly + Frey heisst, finden wir unter Jüdischer Friedhof. Rolf Bloch, «der Schokoladenfabrikant, Jurist und Vermittler, das Musterbeispiel für gelebte Toleranz – im jüdisch-christlichen Dialog und im Alltag -»  findet hier seine letzte Ruhe. Interessanter Nachtrag  über die jüdische Gemeinde Bern.

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82. Rundum Autobahnbrücken und ansonsten weiter vorbei an der Gebäudeversicherung, wo wir Ueli fragen könnten, wie der Eigenmietwert einer Kirche ermittelt wird. Je nach Verwendungszweck? Je nachdem wer überflüssige Kirchen erwirbt?

83. Weiter über die Worble, wo es gar nicht so einfach ist, die Brücke zu entdecken. Bei den rostigen Mega-Konservendosen ist das Bundesamt für Umwelt zu Hause, wo wir über den Grünen Gockel oder Grünen Hahn informieren könnten. Den suchen wir beim BAFU noch vergeblich. Aber Informationen könnten sie garantiert vermitteln oder wir fragen Richi.

Der bekannteste grüne Hahn in der Schweiz. Das Schweizerische Reformierte Volksblatt erschien von 1866 bis 2004. An dessen Stelle trat im nächsten Jahr das Blog www.libref.ch.

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84. Bis zum Gemeindezentrum Ittigen ist es nicht weit. Dort treffen wir auf einen Kirchturm und zwei Kirchen. Die reformierte und die römisch-katholische Petrus und Paulus liegen Tür an Tür. Vielleicht schaut auch jemand vom benachbarten Haus des Sports vorbei. Unser Präsident hätte guten Kontakt zu einer Gruppe, die er unterstützt – den Behindertensport.

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Das Wappen von Ittigen scheint uns so interessant zu sein, dass sich Andreas I dem annehmen würde. Zudem suchen wir noch einen Geschichtsprofessor oder eine entsprechende Persönlichkeit, welche ein spannendes Thema aufgreifen möchte: «Vereinfachte Kindsadoption vor über 100 Jahren in der Gesamtgemeinde Bolligen, anlässlich der Spanischen Grippe 1918», allenfalls kombinierbar mit Nachrichtenlosem Vermögen. Ein spannendes Thema, zu dem ich in der Literatur noch nichts Entsprechendes gefunden habe. Einen Teil habe ich einmal in der BernerZeitung publiziert, aber beim ersten Teil muss ich zuerst noch Verwandte meines Grossvaters informieren. Von Beruf war er Bremser und hatte eine äusserst aussergewöhnliche Patchworkfamilie. Und Bremser gibt es bei der Auskunfterteilung der Behörden. Sie ahnen etwas aber ich weiss mehr.

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6. Tag – geplant 2022 – Abendmahl am letzten Tag

Hier geht es zur allgemeinen Einführung über „Friede herrscht – proref pilgern“ und zum Verzeichnis der einzelnen Pilgertage.

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erste Teilstrecke der Route des sechsten  Tages

85. Weiter über Brücken oder unten durch – wie sie es wünschen – nach Altikofen. Vermutlich eine der verkehrsreichsten Passage haben wir überpilgert. Die Grauholzautobahn, das erste Teilstück der Autobahn – eröffnet 1962.  Altikofen? Haben sie diesen Namen noch nie gehört? Das ist ein Quartier in Worblaufen, wo wir neben der Gosteli-Treppe auf die Casapella treffen – Wohnhaus und Kirche. Etwas weiter oben ihr Archiv zur Schweizer Frauenbewegung Eigentlich müssten zumindest alle Frauen Marthe Gosteli kennen, fast 100 Jahre alt wurde. Keine Ahnung, ob meine Mutter ihr einmal die Geschichte mit der Adoption des ersten Kindes von Ernst (siehe Punkt 84) erzählte.

Google brauche ich um die Wegstrecke und die Zeit zu berechnen. Wie gewohnt klicke ich auf die Casapelle und dazu ein Name.  Mein persönlicher Klon? Vermutlich nicht, aber er wird schmunzeln und wir hätten ein ergänzendes Gebiet, das in ähnlicher Form schon thematisiert wurde.

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86. Bei schönem Wetter können wir einen Umweg über die ältere Tiefenaubrücke und durch den Ri(y)chenbachwald auf der Engehalbinsel unternehmen. Keltische und römische Bauwerke besichtigen, über Spiritualität diskutieren. Zwei Brücken? Ja, das vergisst man meist, wenn man auf den nebeneinander stehenden Brücken fährt.

Bei schlechterem Wetter unterqueren wir die neuere Tiefenaubrücke und die gut 50 jährige Eisenbahnbrücke nicht und sparen uns den rund einstündigen Waldrundgang. Die geplante neue Brücke werden wir sicher noch nicht begehen können.

87. Wir befinden uns in der Umgebung zweier Felsenaubrücken. Diejenige die Bern mit Bremgarten verbindet wird oft vergessen. Die Felsenaubrücke Bern, besser bekannt unter Felsenau- oder Autobahnviadukt kennt wohl jedermann. Nicht aber den Erbauer, der in der Nachbarschaft unseres Präsident wohnt. Den Architekten Christian Menn hätten wir ganz gerne dabei. Wahrlich, der bedeutenste Brückenbauer der Schweiz.

88. Die kath. Heiligkreuzkirche beim Spital Tiefenau. Wenn wir dorthin pilgern, wird es eine rumänisch-orthodoxe Kirche sein und …

89. … die ref. Matthäuskirche liegen nicht weit auseinander. Dort stand früher ein Pulverturm.

90. Mit einer Fähre können wir nach Bremgarten übersetzen – Zehndermättelifähre allenfalls Reichenbachfähre.  Hinter dem Schloss versteckt befindet sich die geschichtsträchtige Michaelskirche. Zum Schloss gäbe es noch eine kleine-rt Geschichte.

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91. Zeit um ein Abendmahl zu nehmen. Wein oder Wasser, das ist immer die Frage. Wir haben im Siebner-Gremium mal beides ohne Traubensaft beschlossen. Ein ewiges Streitthema, aber auf dem Weg nach Zollikofen würde sich Wein geradezu aufdrängen. Meines Wissens der grösste Weinberg in und um Bern steht kurz vor dem Schloss Reichenbach. Die Frage ist nur ob Mercurius Weisenstein noch Rebensaft an Lager hätte.

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92. Die letzte Brücke führt uns über den Chräbsbach, früher  Reichenbach und dann dessen Graben hoch zur Kirche Zollikofen wo der Ökumene Weg beginnt. Reformiert wie diese Kirche ist, sind darin keine harten Kirchenbänke zu finden.

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93. Weiter führt der Weg vorbei an der buddhistischen Pagode Tri Thu (Ersatzlink: Tri Thu) zur…

94. … kath. Pfarrkirche St. Franziskus

… die dem Heiligen Franz von Assisi geweiht ist, dem Patron des Umweltschutzes und der Ökologie.  Die Vögel und Findlinge sind symbolisch. Das Thema und der Name Franciscus sind aktuell.

95. Zum Schluss unserer Pilgerreise befindet sich der Mormonentempel – die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage. Der Bern-Tempel ist der erste der in Europa errichtet wurde. Ein imposanter sakraler Bau.

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Z wie Zollikofen, da machen wir Schluss. 500 Jahre Reformation. Grob gesagt, die ersten 300 verliefen ähnlich und der grosse Umbruch fängt Anfangs 19. Jahrhundert an. Auslöser bei uns war die Schlacht am Grauholz – Luftline 3 km entfernt – dort wo das alte Bern unterging und die erste Finanzkrise begann. Die Bahai könnten im Haus der Religionen die zwei letzten Jahrhunderte aus eigener Sicht erwähnen. In ihren Grundsätzen steht ein Satz, den ich am Schluss als Start in die neue Reformation setzen möchte:

Die Menschheit steht am Übergang vom Jugend- ins Erwachsenenalter.

oder anders gesagt:

Nach den Bedürfnissen der Menschen fragen.

Vielleicht schaffen wir es neue Thesen, Behauptungen für die heutige Zeit zu formulieren. Moses hatte einige Gebote, Luther brauchte schon 95. Wieso gerade 95? Wenn wir interpolieren dann sind es haargenau auf die fünfte Nachkommastelle

111 Punkte oder würden 3 genügen! Das wäre für die heutige Zeit revolutionär … viele möchten das.

Mein Versuch für drei Weisheiten:

  1. Sei recht und offen mit allen und allem.

  2. Sei friedlich und hilfreich, damit Recht Sinn gibt.

  3. Sei sinnlich, damit Erbe und Progessives sich sinnvoll ergänzen.

 

Szenen einer Ehe: Katharina von Bora und Martin Luther

Vortrag von Frau Prof. Dr. Elke Pahud de Mortanges

Dienstag, 4. April 2017, 19.00 Uhr im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40, Bern, Bus Nr. 19 bis «Petruskirche»

„Herr Käthe“ hat der grosse Reformator seine Frau genannt, das ist historisch verbürgt. Das klingt danach, als habe sie in dieser Ehe die Hosen angehabt. Als „Xantippe der Reformation“ und damit als Wiedergängerin der zänkischen Frau des Philosophen Sokrates, zeichneten sie andere. Die altkatholischen Spötter setzten sie, die ehemalige Nonne, und Luther, den ehemaligen Mönch, ins moralische Zwielicht ob der vermeintlichen Niederkunft des ersten Kindes zur Unzeit. Wieder andere zeichneten das eheliche Zusammenleben Luthers und seiner Lutherin als bürgerlicheres Idyll und rühmten das „schöne Heim“ und das „vorbildliche evangelische Pfarrhaus“, das Katharina von Bora im Schwarzen Kloster in Wittenberg ihrem „Herrn Doctor“ bereit habe. Doch mit den bürgerlichen Ehevorstellungen des 19. Jahrhunderts hatte das nstrasse 40, Bern, Bus Nr. 19 bis «Petruskirche»gemeinsame Leben der beiden ebenso wenig zu tun wie mit heutigen Gender-Diskursen über Hosenrollen und dem fröhlichen Tausch der Geschlechter.

Frau Prof. Dr. Pahud de Mortanges ist ausserplanmässige (Apl) Professorin für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. (Deutschland) sowie Lehrbeauftragte für „Gender Studies“ und externe wissenschaftliche Mitarbeiterin am „Institut für das Studium der Religionen und des interreligiösen Dialogs“ an der Universität Fribourg (Schweiz). Freie Vortragstätigkeit, Projektmitarbeit (Archäologischer Dienst Bern; Universität Bern; FrauenGeschichte Fribourg) und Kunstprojekte.

Forschungsschwerpunkte: FrauenReligionsGeschichte, Theologie- und Frömmigkeitsgeschichte der Neuzeit, Theologie und Literatur, Gender Studies.

Max U. Balsiger – DAS liberale Urgestein

Wir danken  Andreas Zeller, Pfr. Dr. theol., Präsident des Synodalrates Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn ganz herzlich , dass wir seine Würdigung von Max Balsiger an der Abdankungsfeier in der Kapelle des Burgerspitals Bern aufschalten dürfen.

M.U. Balsiger 1924 – 2017
Eine Würdigung aus liberaler Sicht

Wir haben in unserer Kirche rund 1200 Pfarrerinnen und Pfarrer, davon rund 500 aktive. Unter dieser grossen Zahl war Max Balsiger DAS liberale Urgestein.

Er absolvierte sein Studium in den 1940er Jahren, als an der theologischen Fakultät sehr unterschiedliche Auffassungen zwischen Barth-Anhängern, Unabhängigen und Liberalen herrschten. M.U. Balsiger war entschieden auf der Linie von Martin Werner, damals Professor für Dogmengeschichte in Bern und Albert Schweitzer. Max war lebenslang dieser Richtung verpflichtet und zwar mit leidenschaftlichem Engagement.

Während Jahrzehnten war er Mitglied und Vorstand im Reform-Pfarrverein RPV, in welchem sich die liberalen Pfarrer zusammenfanden. Einmal im Monat wurden an einem Montagvormittag im „Adler“ in Bern Themen behandelt wie z.B. 1984 die Sterbehilfeorganisation „Exit“ 1984 mit Pfr. R. Sigg, eben 100-jährig geworden, dem Gründer und ersten Geschäftsführer von Exit. Sigg war auch Mitglied des RPV. Max schrieb jedes Mal, wenn ein RPV-Mitglieder verstorben war, einen Nekrolog und stellte ihn den übrigen Mitgliedern zu.

Er war auch langjähriges Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Schweizer Pfarrer ASP, eine Art Vereinigung der Elite der Liberalen.

Jahrzehntelang engagierte er sich auch im Kantonalen und Schweizerischen Verein für freies Christentum, bis vor einigen Jahren auch als Präsident. Er war viele Jahre Mit-Herausgeber des „Schweiz. Ref. Volksblatts“, eine liberale Kirchenzeitung, sechsmal jährlich, welche von 1866 – Januar 2004 erschien.

M.U. Balsiger verfasste während langer Jahre sehr geschätzte Beiträge im Wort zum Sonntag im Berner Bund am Samstag. Jahrzehntelang schrieb er in der gleichen Zeitung Rezensionen von theologischen Büchern. Als diese Rubriken sang- und klanglos verschwanden und sein Leibblatt mehrmals die ideologisch-politische Ausrichtung änderte, tat sich der Verstorbene sehr schwer mit diesem Kurswechseln.

Er war lange Jahre als Mitglied der liberalen Fraktion in der Synode und später deutschsprachiger Sekretär der Synode der reformierten Landeskirche Bern-Jura-Solothurn. Bis vor einigen Jahren besuchte er die Synode regelmässig.

Eine grosse Ehre bedeutet ihm die Erstellung des Jahrzehntberichts 1981 – 1990, den er im Auftrage des Synodalrats unter dem Titel „Kirche von unten“ verfasste. Das Verfassen dieses Buches, welches noch heute lesenswert ist, war für ihn eine Wertschätzung seiner riesigen Arbeit für die Kirche. Der Autor liess damals in den Kirchgemeinden viele Daten erheben und Statistiken erstellen, welche teilweise heute noch nützlich sind.

Zweimal jährlich berief er im Bürenpark, dem früheren Sitz unserer Landeskirche den sog. „liberalen Generalstab“ ein: Alle liberalen Organisationen in unserer Kirche, die noch bestanden, waren eingeladen. M.U. Balsiger machte vertiefte Analysen der allgemeinen und der speziellen Lage. Seine Lieblingsthemen waren die Kritik an Zentralismus, das Wachstum der gesamtkirchlichen Dienste sowie der einseitige Linkskurs der Kirche. Er sass auf meinem Stuhl, ich als Präsident des Synodalrats hörte mir die Standpauke schmunzelnd an.

Mein Mentor
Unsere Bekanntschaft reicht ins Jahr 1981 zurück. Ich hielt damals im April als junger Vikar meine erste Trauung und zwar in der Kirche Köniz. Er besuchte diese Feier als Mitglied der damaligen Lernvikariatsgruppe, weil er „hören und schauen wollte, wie die Vikare heute eine Trauung vollziehen“. Seither waren wir miteinander im Kontakt – offenbar hatte ich nicht ganz alles falsch gemacht.

Als junger Flamatter Pfarrer schloss ich mich als Mitglied dem Reformpfarrverein an und lernte viel, besonders auch von Max. Als der Berner Sitz im Stiftungsrat des ref. Erholungsheims Gabbiolo in Brissago, einer liberalen Einrichtung, frei wurde, schlug er mich als Stiftungsrat vor. So wirkte ich dort von 1983- 1989 als Stiftungsrat und von 1990 – 2005 als Präsident.

1987 installierte mich Max Balsiger in Münsingen auf jene Pfarrstelle, auf die er 25 Jahre vorher wegen seiner liberalen Haltung nicht gewählt worden war. Damals 1962 wurde in einer ausserordentlichen Kirchgemeindeversammlung mit über 500 Teilnehmenden ein positiver Kandidat dem liberalen Kandidaten Max Balsiger vorgezogen. Ich kannte diese Vorgeschichte nicht, als ich ihn fragte. Seine Zusage kostete ihn Überwindung, war aber auch eine späte Genugtuung.

Er war es auch, der mich 1998 der liberalen Fraktion als Kandidaten für den Synodalrat vorschlug – als jemanden, der vorher nicht in der Synode gewesen war und die Kirchenpolitik nicht kannte.

Wir blieben verbunden auch nach meiner Wahl in den Synodalrat und später ins Präsidium. Ich besuchte ihn wiederholt an seinem Wohnort in Meikirch. Den letzten Kontakt hatten wir am Pensionierten-Treffen im Januar 2016.

Unsere Kirche und die liberale Theologie haben einen grossen Kämpfer und einen treuen Freund und Förderer verloren! Danke, lieber Max, für Deinen Einsatz!

Andreas Zeller, Pfr. Dr. theol.
Präsident des Synodalrates
Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn

Lieber Andreas, danke noch einmal, dass du deinen handschriftlich verfassten Text für das Blog aufgearbeitet hast, das Max Balsiger vor Jahren als digitale Nachfolger des SRV – Schweizerisches Reformiertes Volksblatt bezeichnete.

Danken möchten wir auch David Kuratle, Pfarrer in Meikirch, der die Predigt in der Kapelle des Burgerspittels Bern, hielt. Diese Predigt beinhaltet einen umfassenden Lebenslauf von Max Ulrich Balsiger.

Wir gratulieren Pfarrer Ernst Sieber

Lieber Ernst, heute hast du Geburtstag und es wurde mir eine Gratulation versprochen, die ich einfach hätte hineinstellen können.

Vermutlich werden diese Zeilen noch einmal kommen … du kennst ihn besser, als mich. Über dich zu schreiben, wäre schade … da hört man lieber Radio SRF1 – hoppla, nicht dass ich in die Vergangenheit hören könnte, aber das aktuelle Podcast über dich ist noch nicht aufgeschaltet. Hohlen wir nach. In den News Sozialwerke Pfarrer Sieber ist zu lesen, dass der Geburtstagsgottesdienst im Grossmünster aus familiären Gründen abgesagt wurde. Hoffentlich nichts Schlimmes. Gott behüte euch.

Ernst Sieber ist heute ein Markenzeichen. Anders kann man es nicht sagen. Du bist nicht der erste. Ernst Sieber der Motf Uof kam dir zuvor. Er war auch Mitglied der Weissen Rose. Das erinnert mich irgendwie an was, aber du bist nicht im Geheimdienst, du wirst von der Mafia bewacht.

Fährst du eigentlich immer noch deinen orangen Bus – hat gut zu den Sikhs mit ihrem orangen Ehrentuch gepasst.

Zusammen mit Karan Singh und noch andere haben uns beschützt …

… die Ehrengarde, bis an die Zähne bewaffnet, wie wir Schweizer – nicht für deinen VW, für die Eröffnung des Sikhs Tempels in Langenthal. Und es gab noch einige ähnliche Busse, mit etwas unauffälligerer Farbe, dessen Insassen uns schützten, denn es gab eine Drohung auf den Anschlag auf einen Gemeinderat. Deshalb hat damals auch keiner teilgenommen. Und praktisch niemand hat bemerkt, dass die Einsatztruppen bereit standen.

Friedlich und helfen, das ist dein Lebenswerk …

… am Friedensmarsch in Bern, friedlich, die Polizei gar farblich «in» …

… Händedruck und das mit der Polizeikaserne Bern im Hintergrund. Keine Sachbeschädigung, wie das leider heute der Fall ist und von Verletzten wollen wir gar nicht erst sprechen …

… halt, da war doch einer, der ein altes Wagenrad zerstörte …

… und dem wünschen wir weitere 90 Jahre erfolgreiches Wirken und statistisch gesehen darf man sagen, dass da noch einige Jahre Nachwirken mitdrin sein werden. Wir würden uns freuen, wenn du beim «liberales Pilgern» dabei sein könntest. Start am 10. Juni 2017 in Bethlehem.

Die Radiosendung will ich noch nachtragen. Noch immer nicht, aber da ist direkt unter einem Video von dir, das Bild von Endo Anaconda und weiter unten von  Balts Nill. Ueli Balsiger, der Sohn von unserem langjährigen Präsidenten Pfarrer Max Balsiger habe ich «leider» diese Woche gesehen. Und da ist auch ein Lied von Johnny Cash …

… Ernst, «run on for a long time», wie Hans Bargeld im Text singt!

Alles Leben ist Geheimnis. Alles Leben ist Wert.

Meine Gedanken zum Tod unseres langjährigen Präsidenten Max-Ulrich Balsiger-Nil.

Lieber Max

auf die letzte Reise kann man vermutlich kein Gepäck mitnehmen. Wir wissen es nicht. Du weisst jetzt vielleicht mehr, aber kannst es uns nicht aufzeichnen. Wenn du einiges hättest mitnehmen können, wäre sicher die Schreibmaschine dabei gewesen. Den Computer hättest du auf der Erde gelassen, denn dazu braucht es 240 Volt, allenfalls 120 und oben hat es wohl viele Strahlen, Wellen. Aber die geeigneten?

Ende des letzten Jahrtausends als wir uns kennenlernten hast du mich einmal gefragt, wer den Apfel im Paradies vom Baum gestohlen hatte. Du hast mir trotzdem dein Büchlein «Missverstandene Bibelworte» geschenkt. War es wirklich ein Apfel?  Du denkst anders, hinterfrägst. Ich manchmal auch und das hat mich in den Vorstand gebracht. Eine Bemerkung über die Buchhaltung im Zwinglihaus Langenthal am ersten gesamtschweizerischen Treffen an dem ich teilnahm. Damals noch die Schweizerische Vereinigung für Freies Christentum.

Im ersten Brief «Ich kann Sie nur ermuntern, eine solche Diskussion (für einen neuen Namen) zu führen, und zu gegebener Zeit wäre ich bereit, daran mitzuwirken, natürlich nicht als Zensor, aber als Berater.» libref. mit einem Punkt, das ist das Resultat, Punkt. Im zweiten Brief hast du dich am Text und dem schönen Bethlehem-Stempel gefreut.

Dann gab es unzählige Sitzungen und einige Veranstaltungen. Auch eine denkwürdige, als du niemanden mehr hattest, der weitermachen wollte. Im Kirchenfeld-Beizli hattest du mir das Wort erteilt und siehe da, Jean-Claude Cantieni und Andreas Bliggenstorfer haben sich gemeldet. Und etwas später hast du mich ermutigt, als erster deutschsprachiger Finanzblogger, auch www.libref.ch als Ersatz für das SRV im Vorstand durchzuboxen. Diese Sportart war nicht nötig, aber es fehlen immer noch einige Laien, die mitschreiben. Einen Theologen haben wir gefunden und nun politisieren wir sogar – wie das NEIN zu USR III zeigt, sogar massgebend und erst noch erfolgreich. Das zu deiner Information, denn du konntest nicht mehr mitfeiern.

Dich würdigen, das müssen andere, die noch mehr als ich über dich wissen. Für eine Anekdote hat es noch Platz. Ich habe die Buchhaltungsunterlagen bei dir abgeholt und mit dir über Gott und die Welt diskutiert. Die zwei Damen haben über die Kinder gefachsimpelt. Mit Folgen. Einige Jahre später hielt mich ein Securitas-Mann auf: «Hier dürfen sie nicht durch.» Darauf die Schlange, nicht diejenige, die den Apfel geklaut hat. Anakonda, der Jahre zuvor eine schöne Fruchtplatte – vermutlich auch mit Äpfeln und Feigen – im Kirchgemeindehaus genossen hat: «Den musst du durchlassen, das ist der Erste, der den Vater von Balts Nill an ein Konzert geholt hat».

Nun wünsche ich dir alles Gute beim letzten Flug und deine Angehörigen können stolz auf dich sein, was du in deinem Leben alles vollbracht hast, auch wenn es jetzt im Herzen etwas weh tut.

Der Titel zu diesem Beitrag ist ein Spruch von deinem Freund Albert Schweitzer.

Wenn es nach irdischem, unserem Glauben entsprechenden Wissen nicht dein letzter Flug war, dann ein herzliches Wiedersehen … «Es blüht das fernste, tiefste Tal.»

EFK-Bericht und Anhang – hier sind sie

Der EFK-Bericht, der drei Tage vor der USR III Abstimmung vorgestellt wurde, zeigt einige Probleme auf.

Dieser Beitrag wurde zuerst auf dem Finanzblog veröffentlicht.

«4.2.5 Ergebnisse nach Auswirkungsart
Eine detaillierte Betrachtung nach Auswirkungsart zeigt, dass die Ämter bei den Auswirkungen auf den Bund in 80 % der Fälle die Mindestpunktzahl erreicht haben. Von den sieben Botschaften, die den Test nicht bestanden haben, waren eine für den Bund von hoher, vier von mittlerer und zwei von geringer Relevanz»
Zitiert wird Seite 50 … da ist ganz Schönes zu finden. Und wer meinen Sarkasmus nicht bemerken sollte, da folgen Aufstellungen, die mir die letzten Haare aufstellen. All die, die noch viele Haare haben, könnten sich diese ausreissen.
Was da veröffentlich wird, zeigt ein absolut trauriges Bild für die Schweizer Demokratie. Nicht für alle, denn es gibt einige, die sich dagegen stellen. Aber im Durchschnitt ergibt dieser Bericht ein ganz schlechtes Zeugnis für:
– den Bundesrat
– die Politiker und Lobbyisten der vereinigten Bundesversammlung
– etliche Chefbeamte, auch wenn die schon lange keine Beamte mehr sind aber sich wie Könige aufführen
Und der annex, herzlicher Dank, dass der nicht in Räthoromanisch abgefasst wurde … ich habe den französischen Anhang nur durchgestöbert, lesen wäre mir zu mühsam. Anderen dürfte das leichter oder auch mühsamer gehen. Übrigens, bis Seite 50 ist er schon auf deutsch übersetzt. Die Sprache ist leichter verständlich, als wenn sie französische Regionalzeitungen lesen, die meistens von Dorflehreren fast in Prosa verfasst wurden.
Die Unternehmenssteuerreform III habe ich sowohl im Bericht wie im Anhang nirgends erwähnt gefunden. Mit einer extrem hohen statistischen Wahrscheinlichkeit kann aber gesagt werden, dass hier ein tiefes Punktresultat erreicht worden ist. Das heisst, wichtige Informationen wurden dem Stimmvolk mit Sicherheit vorenthalten.
Es ist aber ein Armutszeugnis, dass den Medien vorgeworfen wird, dass sie diesen Bericht nicht interpretieren können. Total 215 Seiten und für Deutschweizer in verschiedenen Sprachen. Na ja, irgendwo steht, dass der Vorwerfende für einfache Fragen zwei Monate brauchte und für komplexere auch zwei Jahre, bis eine Antwort eintraf. Unsere Medien und die Blogger berichten etwas schneller und sorry, wenn sich mal einer leicht irrt, weil er etwas Verstecktes nicht gelesen hat.
Die Zusammenfassung ist auf rund zwei Seiten zu haben. Eines ist aber toll in der Schweiz, dass wir die Berichte öffentlich einsehen können. Wir? Die ganze Welt darf mitlesen und in einigen Ländern würde nach deren Recht jetzt Köpfe rollen. Aber die richtigen, nicht derjenige, der die schreibende Zunft total tollpatschig kritisiert, denn eigentlich hat er ja ein Superwerk vorgelegt.

Bundesrat Brändli …

… viel zu schreiben über das eindeutige NEIN zur Unternehmenssteuerreform III gibt es nicht.

40,9% JA zu 59,1% NEIN – das sind 44,5% mehr NEIN- als JA-Sager. Ich mag mich nicht besinnen, wann die letzt Abstimmung zu Ungunsten des Vorschlags des Bundesrates abgelehnt wurde – und nach so eindeutig. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte:

Herr BR Brändli hat absolut Recht. In zwei Jahren sollte eine ausgereifte Unternehmungssteuerrevision IV kommen. Ich freue mich, dass jetzt sogar BR Brändli begriffen hat, um was es hier geht.

Und noch eins, es soll ja niemand mehr sagen, dass die Linken das USR III abgelehnt haben. So viele Linke gibt es in der Schweiz gar nicht. Es ist nicht BR Brändli, der jetzt jammert, dass die Frist gar  nicht eingehalten werden kann. Es ist derjenige, der am Anfang am lautesten geschrien hat und dem Volk gedroht hat. Dieser Schuss ging nach hinten los und es wäre vielleicht angebrachter gewesen, dass man sich schon früher Gedanken darüber gemacht hätte, was unternommen werden muss, wenn einmal die JA-Sager verlieren.

Nebst Wahlen gibt auch das Skifahren an der WM Anlass zur Freude: Gold für  Beat Feuz und Wendy Holdener und Silber für Michelle Gisin.

Im Ausland gibt es noch nicht viele Berichte über dieses Thema – die leichtere Einbürgerung ist das grössere Thema (60,4% JA). Und im grossen Kanton wurde Frank-Walter Steinmeier zum Bundespräsidenten gewählt. Seinen Vorgänger Joachim Gauck habe ich nur einmal erwähnt. Wie bei USR III ist es für Politiker manchmal nicht leicht, hinter die Kulissen zu sehen.

Nebst Gewinnern gibt es auch die andere Seite. Mein Namensvetter Kurt Marti hat einmal gesagt: «Es gibt kein ewiges Leben.» Es hat sich bei ihm bestätigt.

Fukushima strahlt – we kill the world

Verrückt, was mit USR III am Wochende herauskommt ist fast nebensächlich …

… und sollten sie es nicht wissen, NEIN und sonst sind sie nicht dabei. Wer in Panik kommt, kann mal diesen Artikel lesen, bevor es zu spät ist. Aber bedenken sie, einer kauft und einer verkauft … oder anderes gesagt: einer hat Geld und der andere braucht oder will es. Ob es auf Deutsch einfacher ist, soll jeder für sich entscheiden.

Kein strahlendes Thema: We kill the world – mehr im Finanzblog – aber hört ganz besonders auf die Kinder. Fukushima gegoogelt und es werden booking.com und tripadvisor.de – sensationell günsig, grossartig – vorgeschlagen. Fehlt nur noch dass sie strahlende Ferien werben. Und Kernenergie.de, die auch Werbung betreibt, ist doch schon bis März 2015 vorgestossen. God bless you.

ERASMUS VON ROTTERDAM (1466-1536) Reformer in der Reformationszeit

Vortrag von Frau Dr. Christine Christ-von Wedel, Basel

Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40, Bern

Dienstag, 21. Februar 2017, um 19.00 Uhr

Erasmus gilt zu Recht als Wegbereiter der Reformation, aber er war viel mehr. Seine Werke ermutigten die Aufklärer zur Überwindung der im Konfessionalismus erstarrten Orthodoxie und seine Denkansätze könnten im Reformationsjahr 2017 die Christenheit zu neuen befreienden Reformen anregen. Christine Christ-von Wedel wird in das reichhaltige Denken des grossen Humanisten und in seine Auseinandersetzung mit der Reformation einführen.

Frau Dr. Christine Christ-von Wedel, geb. 1948 in Reinbek bei Hamburg, studierte in Hamburg und Basel allgemeine Geschichte, Kirchengeschichte und Philosophie und doktorierte in Basel über Erasmus von Rotterdam. Sie trat international mit zahlreichen Erasmusstudien und kirchengeschichtlichen Veröffentlichungen hervor. Sie ist research-fellow des Instituts für Schweizerische Reformationsgeschichte der Universität Zürich und der Theologischen Fakultät in Basel. 2015 erhielt sie den Wissenschaftspreis der Stadt Basel.