Kategorie-Archiv: 04 Reformierte Landeskirche

Brief an Pfarrer Dr. Samuel Lutz


Sehr geschätzter Herr Pfarrer Lutz,

haben Sie freundlichen Dank für Ihr Gespräch, das Sie heute in der Sternstunde des Fernsehens führten. Ihre präzisen Gedanken zum reformierten Inhalt von Glaubensfreiheit, bzw. wie sie sich von verweltlichtem, gleichsam beliebigen Gewohnheits-Glauben abhebt, gingen zu Herzen. Sie kamen ja spürbar von Herzen.

Unsern Blog-Redaktor Stephan Marti in Langenthal habe ich gerne gebeten, das Gespräch für das Blog, auf dem wir kommunizieren, indem das Schweizerische reformierte Volksblatt seinen Dienst einstellte, zu eruieren und mir gestattet, es in ein paar Zeilen zusammenfassen, sollte er nicht fündig werden. Unsere darüber hinausführende Frage ist, inwieweit das Wahre zugleich das Rechte ist, ob eine Verwandtschaft, gar obligatorische Verwandtschaft besteht? Unser Vorstand von libref. in Partnerschaft mit den beiden Dozent/Innen Helen Keller, Völkerrechtlerin und Reiner Anselm, Theologe, je Uni Zürich, erörtern wir deshalb eine neue Aufgabe für den Dachverband mit dem Focus: Menschenrecht als kritische Instanz, Recht des Zweifels (und Chance des Verständigens (Jörg Paul Müller in Reformation Nr. 2/2007) & religiöser Friede.

Ad multos annos namens unsrer ganzen Fraktion von libref!

Chur, den 23. September 2007

Sternstunde – Link vermutlich nur eine Woche mit Hinweis auf Samuel Lutz – versuchen sie es später mit klack.de

Hier meine Zusammenfassung: Hörte heute das Gespräch mit Samuel Lutz in der Sternstunde am Fernsehn. Ob der Text für das Blog erhältlich ist? Lutz verdeuttlichte zu Beginn, dass die reformierte Konzentration auf das gepredigte Wort (der Bibel bzw. Gottes) in seiner Auslegung befreiend statt fixierend zu wirken hat, während die katholische Kirche auf Letzteres mit Dogmen drängt, um den Menschen Halt zu geben, an den sie sich klammern können, was viele anscheinend suchen, in dem wir in keiner zweifelsfreien Welt mehr wohnen. Die daraus entstehende Angst vor Orientierungslosigkeit führt Menschen in die Psychoanalyse. Ob dort nicht schon wieder Ideologie statt Wahrheitssuche getrieben wird? Lutz differenzierte sehr weise zwischen Wahrheiten, die Religion für sich reklamiert. Einerseits ist das Wahre die Wahrheit (nach einer Formel von Max Weber), dann ist sie anderseits eine Wahrheit zwischen Gott und jedem einzelnen Menschen durch die Epochen hindurch, und sie ist schliesslich auch eine zwischen Glauben und Wissen im befreienden Dialog. Lutz nannte schliesslich im Gespräche mit der Interviewerin Frau Stark zum Ziel von Oekumene in reformiert bzw. theologisch-liberaler Intention, welche er von dem der katholischen Kirche abgrenzte, dass Oekumene als Konzentrationsprozess unter Konfessionen und Religionen im sich einander Anverwandeln vervielfachend, statt vereinheitlichend zu wirken hat. ‚In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen’ (Johannes 14, 1-2). – Samuel Lutz sprach übers Fernsehn hinaus aus dem Herzen und uns zu Herzen. Beethoven wünschte sich das für seine Missa solemnis: ‚Von Herzen, möge sie zu Herzen gehen’, schrieb er darüber.

Jean Claude Cantieni, Chur

«Wir sind Kirche! – Eine antwort an den Papst.»


9 Thesen zum Gottesdienst vom 5. August 2007 in der reformierten Kirche Langenthal, gehalten von Pfarrer Dr. Werner Sommer.

«K a t e c h i s m u s 3

Was ist Kirche?

1. Jesus von Nazareth wollte keine Kirche gründen. Seine Absicht war – mit Hilfe der zwölf Jünger – die zwölf Stämme Israels wiederherzustellen. Motiviert wurde er durch seine Überzeugung, dass der Anbruch des Reiches Gottes unmittelbar bevorstehe.

Dass der historische Jesus keine Kirche gründen wollte, ist heute in der neutestamentlichen Wissenschaft – sowohl katholischer- wie protestantischerseits – weitestgehend common sense. Auch scheinen in den ersten Jahrhunderten bei den Laien die Grenzen zwischen Judentum und Christentum fliessend gewesen zu sein. Die Schriften der Theologen suggerieren klarere Grenzen.

2. Wenn die Kirchen bis heute lehren, dass Christus die christliche Kirche gegründet habe, so bezeugen sie im Grunde damit die sekundäre Entstehung der Kirchen. Denn „Christus“ ist die Bezeichnung für den – mit historischen Methoden nicht erfassbaren – Auferstandenen. Er ist Chiffre für die nach Jesu Tod einsetzende christliche Tradition und Gemeindebildung.

Es ist immer problematisch, mit historisch gewachsenen Begriffen die Vergangenheit erklären zu wollen. Das zeigt sich besonders deutlich am Begriff „Kirche“. ̉Εκκλησία (Ekklesia), bzw. im Plural ̉εκκλησίαι, bezeichnen im Neuen Testament die unterschiedlichsten Formen von Zusammenkünften: Kirche als Gesamtbegriff (wobei damit nicht eine verfasste Organisation gemeint ist, sondern der soziologisch greifbare Leib Christi), die Ortsgemeinde(n), aber auch Versammlungen und sich spontan zusammenfindende Gruppierungen.
Erst in den sog. Frühkatholischen Briefen scheint eine deutlichere Organisationsform aufzuscheinen. Wobei auch die dort erwähnten Bischöfe nicht Bischöfe im modernen Sinne (Leiter eines Bistums in apostolischer Sukzession) gemeint sind, sondern es sind (so weit erkennbar) eine Gruppe von administrativen Funktionären innerhalb einer Gemeinde!
Die Form der heutigen katholischen Kirche setzt sich erst im Verlaufe der Jahrhunderte durch. Ihre moderne geschlossene Organisationsform ist eine recht junge Entwicklung, die mit dem Tridentinischen Konzil (1545 – 1563) und der daraus folgenden Katholischen Reform ihren Anfang genommen hat.

3. Seit Anbeginn gibt es verschiedene Gemeindeformen und Organisationsstrukturen. Sie konkurrieren miteinander, sie kooperieren aber auch; immer gibt es auch isolierte Entwicklungen.

Berühmt sind die Auseinandersetzungen des Paulus mit Petrus und der sog. Jerusalemer Urgemeinde (Gal. 2). Paulus gelingt es, für seine Missionsgemeinden eigene Regeln (sowohl theologischer wie auch organisatorisch unabhängiger Art) durchzusetzen. Als Konzession an den Führungsanspruch des Herrenbruders Jakobus und der Jerusalemer Gemeinde führt Paulus in seinen Gemeinden eine Kollekte zugunsten der Jerusalemer Gemeinde durch. Petrus ist offensichtlich zuständig für die judenchristlichen Gemeinschaften.
In 1.Kor.3, 22 erscheinen drei konkurrenzierende Gemeindehäupter: Paulus, Apollos und Petrus. Paulus legt dabei den Nachdruck auf die Feststellung, dass nur Christus das Haupt sei, der wiederum Gott unterstellt sei.
Eine isolierte Kirchenentwicklung finden wir z.B. seit dem beginnenden Mittelalter auf der Insel Irland. Die dortigen Christen geben sich eine klösterliche Organisationsform. Daneben gibt es unzählige andere Entwicklungen (z.B. in Mesopotamien, in Arabien – wo sie den entstehenden Koran beeinflussen – in Indien, in China usf.).

4. Auch die theologische Entwicklung verläuft uneinheitlich. Die Grenzen innerhalb und ausserhalb der christlichen Gemeinden sind unscharf. Erst mit dem Eingreifen Kaiser Konstantins auf dem Konzil zu Nicäa 325 beginnt sich allmählich eine einigermassen einheitliche Orthodoxie durchzusetzen.

Jüdisch-orthodoxe und jüdisch-hellenistische Einflüsse, neuplatonische und andere philosophische Ideen, hellenistische Religionen, gnostische (in den verschiedensten Spielarten), mönchisch-asketische, römisch-juristische, magische, mystische und später als „liberale“ und „orthodoxe“ deklarierte Vorstellungen durchmischen sich. Daneben gibt es auch eine starke Märtyrerbewegung. Es gibt noch kein einheitliches Lehramt. Die christliche Religion ist in ihren Anfängen eine „Patchworkreligion“.
Die neuen Handschriftenfunde apokrypher Schriften zeigen ein immer differenzierteres und auch zunehmend komplizierteres Bild der christlichen Religion in der Spätantike.
Die nach 325 einsetzende kirchliche Entwicklung ist weder theologisch noch organisatorisch gradlinig. Das setzt sich bis in die Gegenwart fort.

5. Die sog. „Apostolische Sukzession“ ist historisch nicht haltbar und theologisch äusserst fragwürdig, bindet sie doch das Wirken des Heiligen Geistes an einen rein formalen äusseren Akt.

Die „Apostolische Sukzession“ geht auf die Stelle Mt 16,18 ff. zurück, wo Jesus zu Petrus sagt: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Ekklesia bauen…“ Auf dieses Wort geht die Berufung des Petrus und seiner Nachfolger als Leiter (Papst) der Kirche zurück. Die Vollmacht „zu lösen und zu binden“ wird durch Handauflegen an alle Priester weitergegeben.
Wenn das Wort auf Jesus zurückgeht, dann bedeutet es, dass Petrus die Führung des neuen israelischen Stämmebundes zu übernehmen hat (eine moderne „Kirche“ stand nicht im Blickfeld des historischen Jesus! S.o. These 1). Auch sind aus der spätmittelalterlichen Kirchengeschichte Beispiele von gültigen Priesterweihen ohne apostolische Sukzession bekannt.
Theologisch besonders fragwürdig ist die starre Regelung, dass der Heilige Geist durch eine – magische – Geste (Handauflegung) gebunden und zum Handeln gezwungen wird. Es gibt genügend Stellen im Neuen Testament, die genau das Unverfügbare von Gottes Handeln betonen („Der Geist weht, wo er will“…Christus spricht: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“…).
Zwingli hat immer wieder die ungebundene Macht Gottes angesprochen. Gerade als Reformierte haben wir das Unverfügbare des Heiligen Geistes zu betonen. Unsere Gottesdienste sind – genau gleich wie auch die beiden Sakramente – eine ständige Bitte um das Kommen des Heiligen Geistes. Wir haben Gott nicht. Im besten Falle hat er uns!

6. Die reformierte Kirche ist im Grunde keine Kirche sondern eine Gemeinschaft!

Die katholische Kirche spricht den protestantischen Kirchen wegen des Fehlens der Apostolischen Sukzession und dem damit verbundenen ungültigen Sakramentengebrauch den Titel „Kirche“ ab. Wenn „Kirche“ eine einseitig männlich organisierte hierarchische Struktur mit Apostolischer Sukzession meint, dann ist zumindest die reformierte Kirche tatsächlich keine Kirche!
Der Titel, der katholischerseits den protestantischen Kirchen zugestanden wird, ist der von „Gemeinschaften“. Diese Bezeichnung trifft m.E. das Wesen der reformierten Kirche besser. Gemeinschaft ist eine Organisation Gleichrangiger, unabhängig von Geschlecht und Beruf (sie haben mit dem allgemeinen Priestertum aller Gläubigen ernst gemacht!). Gemeinschaft kennt keine fixen hierarchischen Strukturen. Gemeinschaft ist dynamisch und immer unterwegs. An Gemeinschaft kann jedermann, der will, teilhaben – auch die katholische Kirche.
„Gemeinschaft“ ist theologisch höher zu bewerten als „Kirche“: Gemeinschaft heisst lateinisch communio, Teilhabe. Mit diesem Begriff wird katholischerseits das Abendmahl umschrieben als Teilhabe am Göttlichen. Communio ist auch – gemäss dem Apostolischen Glaubensbekenntnis die „Gemeinschaft der Heiligen“. Offenbar stehen die Protestanten mit ihrer „Communio-Struktur“ Gott und den Heiligen näher, als es die katholische Kirche tut!


7. Die reformierte Kirche als Gemeinschaft ist eine offene Weg- und Suchgemeinschaft. Sie steht prinzipiell jedermann offen.

Als volkskirchliche Organisation bleiben wir mit jedermann guten Willens im Gespräch. Da wir nur Bittende um den Heiligen Geist sind, ist jedermann dazu eingeladen, mit uns an diesem Bittgebet, das unsere Existenz darstellt, teilzunehmen.
Wir sind theologisch keine Besitzenden. Wir sind Suchende. Wir sind Hoffende und Bittende. Wir sind im besten Falle Gebende.

8. Als offene Weg- und Suchgemeinschaft sind die Reformierten prinzipiell für alles Denken offen und kennen keine Tabus. Reformierter Glaube ist demgemäss eine „Patchworkreligion“. Er nähert sich damit wieder den altkirchlichen Ursprüngen.

„Patchworkreligion“ ist nicht gemeint im Sinne von Beliebigkeit, sondern im Sinne des frühen Pauluswortes (1.Thess. 5, 21): „Alles prüfet, das Gute (τὸ καλόν) aber behaltet.“
Eine grundsätzliche Offenheit zeichnet das reformierte Denken aus. Er ist allen neuen Erkenntnissen aus der Wissenschaft aufgeschlossen und versucht sie in seinen Glauben einzubauen. Das bedeutet aber auch, dass der reformierte Weg der schwierigere ist: denn er ist prinzipiell nie abgeschlossen. Immer wieder muss er überprüft, korrigiert und überdacht werden. Es gilt der Satz aus dem 19. Jahrhundert: „ecclesia reformata semper reformanda!“ (die reformierte Kirche ist immer zu reformieren).

9. Kirche ist dort, wo versucht wird, gemeinsam den christlichen Glauben zu leben.

Man sollte um der Vor-Läufigkeit des Glaubens willen, die Gestalt der Kirche nicht überbetonen. Sie hat auch keine eigene Sakralität; sie ist eine menschliche Organisation zur Stützung, Bewahrung und Weiterentwicklung des Glaubens. Daher sind im Grunde alle Diskussionen um die „wahre Kirche“ eine Auseinandersetzung um des Esels Schatten oder um des Kaisers, bzw. des Papstes Bart!

Kirche hat mit Gemeinsamkeit, mit Gemeinschaft zu tun. Der christliche Glaube kann tatsächlich ohne Kirche gelebt werden. Diese ist ja keine göttliche Stiftung. Doch sucht der Glaube auch immer gemeinsame Wegabschnitte mit andern Menschen. Diese (punktuellen) Wegabschnitte kann man Kirche nennen. Daher können auch wir Reformierte sagen:
Wir sind Kirche!

Pfarrer Dr. Werner Sommer, reformierte Kirche Langenthal-Untersteckholz

Pfarrer Dr. Werner Sommer

Lieber Werner, danke, dass wir deine Predigt wieder geben können. Der Papst war nicht zugegen, aber gut 200 Interessenten von Nah und Fern. Ich hab mich entschuldigen lassen – solche Predigten verpasse ich sonst nie, denn die sind spannend. Tagesthemen, das wollen die Leute hören. Und der neueste Stand vom Papst-Besuch in Bivio – er hat sich noch nicht angemeldet.

Foto und Zusammenstellung: Stephan Marti-LandoltFinanzblog

Der «Herr» hat für 4 Mio. ein neues Buch aus Zürich


Die neue Zürcher Bibel ist nach 23 Jahren Arbeit vollendet.

Vier Millionen Schweizer Franken hat die reformierte Kirche Zürich für die Neuüberarbeitung der Zürcherbibel ausgegeben. Sogar Radio Vatikan ist dies eine Meldung wert:

«Die Zürcher Kirchensynode beschloss jedoch, dass zum Beispiel der Gottesname mit „Herr“ wiedergegeben wird. Die Ursprünge der Zürcher Bibel gehen auf die Reformation unter Ulrich Zwingli (1484-1531) zurück, der kurz vor seinem Tod am 11. Oktober 1531 die erste Zürcher Bibel veröffentlichte. Die letzte Revision erfolgte von 1907 bis 1931 … lesen sie weiter …»

«Klare Sprache

Korrigiert wurden Wendungen, die heute missverständlich wären sowie unzeitgemässe Ausdrücke aus früheren Übersetzungen. So spricht die neue Bibel beispielsweise nicht mehr von einem «entehrten Weib», sondern unmissverständlich von einer «vergewaltigten Frau» … lesen sie weiter …»

Die BAZ schreibt über die Umfrage zur Bibelfestigkeit der Schweizer. Die NZZ – neue Zürcher Zeitung, nicht Bibel – schrieb auch darüber. Beim Medienspiegel lesen sie auch, wieso wir diese Zeitung eigentlich nie zitieren, trotzdem diese Zeitung vermutlich in Zürich öfters und vor allem intensiver gelesen wird, als die Bibel. Das Wissen um die Bibel wird in Zukunft garantiert abnehmen, denn vielerorts wird in den Schulen verzichtet, biblische Geschichten vor zu lesen. Auswendig kenne ich weder das neue noch das alte Testament, aber zumindest auf die untenstehende Frage hätte ich die richtige Antwort gewusst.

«Das Wissen über den Inhalt der Heiligen Schrift scheint indes nicht allzu gross zu sein. 37 Prozent der Befragten glauben, Maria Magdalena sei die Frau von Jesus gewesen.

Nur gerade 35 Prozent gaben auf die Frage «Welche Frau hatte Jesus?» die korrekte Antwort, nämlich «keine.» Weitere 35 Prozent konnten sich nicht entscheiden, und 1 Prozent brachten die Geschehnisse gar arg durcheinander und nannten «Eva».

Dabei zeigten sich die Katholiken bibelfester: 40 Prozent von ihnen wussten die richtige Antwort, gegenüber 32 Prozent der Reformierten. … mehr in der BAZ».

Maria Magadalena ist die Jüngerin von Jesus (Christus). Die neue Zürcher Bibel wird aber vermutlich nicht so weit gehen, dass die Jüngerin mit Kollegin oder Freundin übersetzt wird. Und wenn man mit verschiedenen Stichworten sucht, findet man sogar einen Artikel der NZZ über die NZB.

Und mein Ego wird gestärkt, denn ich habe letztes Jahr nicht nur die Bibel aufgeschlagen, ich habe sogar eine Widmung angebracht – aber in der Berndeutschen Bibel.

Bibel

… im 8. Gebot steht, wie ich zu diesem Bild gekommen bin. Vermutlich werden sie mir das nicht übel nehmen, denn hier können sie die neue Zürcher Bibel kaufen.

Zusammenstellung: Stephan Marti-LandoltFinanzblog

Neuer Ratspräsident Zeller – Balsam für die Kirche


Herzliche Gratulation an Pfarrer Dr. Andreas Zeller – er wurde zum Synodalratspräsident der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn gewählt.

«Die Wahl des neuen Synodalratspräsidenten war das Haupttraktandum des ersten Sessionstages der Sommersynode. Zur Wahl standen drei Kandidaten: Pfarrer Lucien Boder, Synodalratsmitglied seit 2007 und Regionalpfarrer aus Biel, Pfarrer Dr. theol. Gottfried Locher, Leiter des Instituts für Ökumenische Studien der Universität Freiburg und Vizepräsident des Reformierten Weltbundes, Muri, sowie Pfarrer Dr. theol. Andreas Zeller, Synodalratsmitglied seit 1999 und Pfarrer in Münsingen … lesen sie weiter bei ref.ch …»

… oder die Meldung der sda bei 20minuten und auf espace.ch

Bei der BernerZeitung finden sie auch einen Leserbrief von mehreren Theologiestudentinnen- und studenten um den Wirbel über vor der Wahl. Im Grunde genommen haben sie Recht. Aber der zweite Leserbrief von Hermann Battaglia sagt im letzten Satz, warum es geht: «Und dass sie sich dabei weniger durch die Vergangenheit bestimmen lassen, sondern durch die Zukunft der Kirche.» Der ehemalige Informationsbeauftragte von refbejuso.ch weiss, dass die Medienpräsenz der Kirche nicht immer gleich gut war.

In Anbetracht der Zukunft scheint dies nicht nur für die Liberalen – resp. die liberale Fraktion – wichtig zu sein. Die Kirche ist im Umbruch und die Wahl ist wie Balsam. Der Wirkung und nicht der Gattung wegen. Balsam ist Harz und wir wünschen Andreas Zeller, dass es weder in der Kirche noch im Kollektivgremium des Synodalrates harzen möge.

… ob er etwas mit dem Zeller-Balsam zu tun hat, entzieht sich meiner Kenntnis …

Text: Stephan Marti-LandoltFinanzblog

Herzlichen Geburtstag Ernst Sieber


Pfarrer Ernst Sieber wurde 80 Jahre jung – wir gratulieren ganz herzlich.

Lieber Ernst, das erste mal als ich dich am Fernseher sah, bist du mit zwei Backsteinen aufgetreten, oder war des mit der Lampe. So kennen wir dich – immer etwas dabei, das man nicht so schnell vergisst. Am eindrücklichsten war das Wagenrad – bis zu deinem persönlichen Heiligenschein hast du dieses demontiert.

Gestern habt ihr in Zürich gefeiert – ich gratuliere dir herzlich zu deinen nächsten 80 Jahren. Du mit deiner Verbindung zu Gott und der guten Einstellung wirst das vermutlich schaffen – dein Wagen weniger, auch wenn du einen originellen Sponsorenhast.

Ernst sieber und Karan Singh

… Karan Singh und Pfarrer Ernst Sieber …

Foto und Text: Stephan Marti-Landoltfinanzblog

Höchstgeschwindigkeit


Mit 280 Stundenkilometern durch den Tunnel ist Schweizer Rekord und vielleicht fast so schnell ist eine neue schweizerische Kirchenzeitung mit einer Auflage von über 820 000 am entstehen.

Die Meldung «Verein «Saemann» steht hinter Projekt «Reformierte Zeitung»» ist über ein halbes Jahr alt. Aber vermutlich haben dies nur Insider zur Kenntnis genommen.

In der reformierten Synode Bern-Jura-Solothurn wurde über die Unabhängigkeit des Saemann gemäss Kreisschreiben Nr. 1/2007 diskutiert. «Jüngsten Medienberichten sei zu entnehmen gewesen, dass die Basler Kirchenleitungen ihre Presse zum Sprachrohr der Kirche umfunktionieren wollten.» Wenn die Kirchen von dreizehn verschiedenen Kantonen eine gemeinsame Kirchenzeitung planen, wird man auch diskutieren müssen. Der Saemann hätte einen proportionalen Anteil von rund 30 Prozent. Weniger zu sagen hätten noch die andern Kirchenleitungen der übrigen Kantone.

Was haben Leitungen, Drähte und der Lötschberg mit der Kirche zu tun? Zwei Sachen. Die Geschwindigkeit. Im Lötschberg hat man den Schweizer Rekord für Schienenfahrzeuge gebrochen. 280 km/h schnell. 280 Kilometer pro Stunde heisst die richtige Bezeichnung. Haben sie im Lead die falsche Bemerkung «Stundenkilometer» beachtet? Aber wir werden vielleicht auch noch vom Saemann sprechen, wenn es diesen schon lange nicht mehr geben wird. Für die «Reformierte Zeitung» hat man auch einen schnellen Zug drauf. Höchst-geschwindigkeit an beiden Orten.

Und die zweite Gemeinsamkeit ist eher zufällig. Falls sie einige interessante Seiten über den Lötschberg ansehen wollen, empfehlen ich die Durchsicht von «des Magazins der Burkhalter Techniks AG». Toll gemacht – von der Archipress. Von dieser Agentur stammt auch der Entwurf der «Reformierte Kirchenzeitung», die «ref.info».

Eigentlich ist es ein Layout-Muster das zeigt, wie eine Ausgabe aussehen könnte. Seite 8 ist vom Text her dennoch lesenswert. Nicht Layout Füller wie «Markus Sahli Pluto annoyingly fights the trai Umpteen elephants fights two ats, yet the mostly speedy pawnbrokers bought one sheep, but very purple subways.» Der Rest sollte gelesen werden. Er ist auch zweimal wiedergegeben – eben als Textmuster – aber einige müssten dies auch drei mal lesen. Ein Satz fällt auf: «Es macht keinen Sinn, dass jeder Kanton seinen eigenen Kirchenboten herausgibt.» Es sei denn, man habe Profil.

Moritz Leuenberger

… «Kirche wohin» – darüber Sprach der damalige Bundespräsident Moritz Leuenberger in der Heiliggeistkirche in Bern (ist auf dem Titelbild von ref.info zu sehen). Ob ihm die neue Kirchenzeitung auch gefallen würde. Lesen sie doch, wie er Zeitung lesen möchte. 1999 ist dieser Vortrag geschrieben worden. Ob er heute auch in einem Blog lesen würde? Wir Blogger sind meistens keine Fotografen, deshalb ist auch das Bild etwas unscharf (Belichtungszeit gegen eine Sekunde – ohne Stativ) und wir sind (meistens) auch keine Journalisten. Es gibt Ausnahmen und einem von diesen gefällt die Aufmachung der neuen Kirchenzeitung auch – Martin Hitz mit seinem Medienspiegel – Mitglied von swissblogpress – wie libref und mein persönliches Blog.

Text und Foto: Stephan Marti-Landoltfinanzblog

Neue Präsenz der Reformierten an der Uni Bern


«Rechtzeitig zum Start des Wintersemesters haben die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn ihre neue Begegnungsstätte an der Universität Bern eingerichtet. Sie heisst „Reformiertes Forum Universität Bern“ und befindet sich in unmittelbarer Nähe der Hochschule. Am Freitag wurde sie den Medien vorgestellt.»

«„Die Studierenden sollen die Kirche in dieser wichtigen Lebensphase als präsent, an ihnen interessiert und sie unterstützend erleben, erklärte Synodalrat Stefan Ramseier den Sinn und die Ziele der kirchlichen Präsenz an der Universität. … weiter – eine Mittung der reformierten Presse … »

Zusammenstellung: Stephan Marti-Landoltfinanzblog

PS: die gleiche Meldung finden Sie beim Kirchgemeindeverband – kennen Sie dieses Blog schon?

Dipl. Bibelerzählerin


Erstaunlich eigentlich, für was es alles ein Diplom geben kann. Aber schon nur eines Lehrers wegen, dürfte der Lehrgang vermutlich auf Interesse stossen.

«Pfarrer und Autor Ulrich Knellwolf unterrichtet die Bibelerzählerinnen. Er glaubt, die Heilige Schrift sei voller Krimis.»

Aber zuerst ist ein Test angesagt – sie können nicht gross mogeln, die Lösungen sind nicht angegeben. Schreiben Sie Ihre Variante bei uns in den Kommentar. Ich kenne die Lösung. Zwei Fehler gab es und Frage 11 und 12 habe ich mit meinem Rate-System richtig getroffen.

Zugegeben, keine Meisterleistung aber für liberale Ansichten hat es einige Fragen, welche Märchencharakter haben. Hoffen wir mal, dass Mister President Bush nicht ganz so alt werden muss, wie Methusalem, um einige Dinge in der Bibel etwas klarer zu sehen. Übrigens der Link führt auf unseren 13. Beitrag und das dürfte einigen jetzt echt zu denken geben.

Ganz so abergläubisch sind wir nicht, aber es gibt doch Vieles, was uns an der Bibel interessiert. Was stimmt? Was kann nicht stimmen? Ein faszinierendes Buch. Aus meiner Kindheit kenne ich noch ein anderes Buch «Und die Bibel hat doch recht». Schauen sie sich hier die verschiedenen Rezensionen an. Egal von welcher Warte aus sie die Bibel anschauen, es gibt immer wieder Neues zu entdecken – fast wie ein Krimi.

Wenn sie sich heute noch die BernerZeitung besorgen, lesen sie was der Schriftsteller und Pfarrer Ulrich Knellwolf im Interview berichtet. Im Netz habe ich nur diesen Beitrag gefunden: «Begehrter Bibel-Kurs» … weiter

Lassen sie sich beim Test nicht in die Irre leiten, die älteste Schweizerin ist über 110 Jahre alt, aber Methusalem wurde älter. Wenn sie aber den biblischen Namen nachgehen, so ist er bei weitem nicht der Grösste. Nach ihm folgen Salamanzar, Balthazar, Nebukadnezar, Melchior bzw. Goliath, Primat und als meines Wissens der Grösste: Melchisedech – dazu vermutlich mehr am Samstag bei der Ausbildung von angehenden Bloggern.

Text: Stephan Marti-Landoltfinanzblog

Abschied von Dr. Peter Sager


Abschied nehmen ist nicht einfach und beim Tod sind wir vor Tatsachen gestellt.

Es bleibt uns nichts anderes übrig als den Tod zu akzeptieren auch wenn ein Abschied dieser Art besonders hart ist. Die Liberalen haben Peter Sager einiges zu verdanken. Sein Wirken war in der Schweiz den Meisten nur von der politischen Seite bekannt. «War das nicht derjenige mit der Fliege, der immer ein Lächeln im Gesicht hatte auch wenn er über ein böses Thema sprach?» Das hat mich gestern ein Journalist beim Gespräch gefragt. Das ist er. So kannten wir ihn vom Fernsehen und von Veranstaltungen her.

Weniger bekannt ist, dass er der Gründer der Ulrich-Neuenschwander-Stiftung war, die den Zweck hat, liberal-theologische Arbeit zu fördern (Postkonto 30-406508-1).

Text: Stephan Marti-Landoltfinanzblog

Blogs von ref.ch


«reformiert: ungeschminkt glauben»

Für sie gelesen:

Anagramme, Autorennen, Berlusconi, Dealer, Bob Dylan, Frauentoilette, Fussball, Gott ist wie der Scheibenwischer – er wischt alles weg, der Sohn des Mafiabosses betet, der rosarote Panzer, Schlepper, Un-Begegnung, Zaubermänner und Zuhälter …

Lust zum selber lesen? Viel Spass – natürlich auch den Bloggern und bleibt dran. Es ist manchmal hart. Da gäbe es so viele, die in libref, bei euch oder anderswo blogschreiben könnten – aber die «bloggen ab» (Mundart für «zurückweisen»). «Es liegt an der Technik – zu neu!» Die Technik ist manchmal mühsam, aber alle haben da Probleme. Die Uni Leipzig nimmt es mit den gelinkten Anagrammen humorvoll: «Murphy.»

Text: Stephan Marti-Landoltfinanzblog