Kategorie-Archiv: 01.1 Sektion Bern

Der innere Kompass

«Was uns ausmacht und was wirklich zählt»

Vortrag von Lorenz Marti, Bern, zu seinem neuesten Buch

Dienstag, 7. Mai 2019, 19.15 Uhr im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40, Bern

Was macht uns eigentlich aus? Lorenz Marti verfolgt die Spuren des Menschen, wie sie Evolutionswissenschaften, Kulturgeschichte und Hirnforschung aufzeigen. Im Zentrum steht die Frage, wie wir wurden, was wir sind – und was aus uns noch werden könnte. Denn die Menschwerdung ist nicht abgeschlossen, sie geht weiter. In der Evolution mag der Mensch eine kurze Episode sein, im Universum bloss eine Fussnote. Aber so klein er auch ist, etwas macht ihn gross: Die Fähigkeit, über sich und die Welt nachzudenken. Bis an die Grenzen des Wissbaren – und sogar darüber hinaus. 

Lorenz Marti ist 1952 geboren. Er ist Autor und Publizist. In seinen Publikationen verbindet Marti auf spielerische Weise Zeugnisse der Mystik mit alltäglichen Erfahrungen und fragt nach der praktischen Bedeutung spiritueller Weisheiten. Er lebt zusammen mit seiner Frau in Bern und ist Vater einer erwachsenen Tochter.

HEIMAT – gegeben – verloren – versprochen

Flucht und Migration in biblisch-theologischen Perspektive

Vortrag von Prof. Dr. Matthias Zeindler, Bern

Dienstag, 9. April 2019, 19.00 Uhr, im Kirchgemeindehaus Petrus,  Brunnadernstrasse 40, Bern

Kaum ein Thema beschäftigt Europa so sehr wie die Migration. Wegen der Flüchtlingsthematik steigen populistische Parteien auf und steht der Zusammenhalt des Kontinents auf dem Spiel. Auch die Kirchen können sich der Problematik nicht entziehen. Oft bleiben ihre Stellungnahmen aber Reaktionen auf politische Debatten. Begründungen kommen häufig über vage Hinweise auf die Nächstenliebe nicht hinaus. Unter dem Stichwort „Heimat“ versucht Matthias Zeindler, ein Verständnis von Flucht zu entwerfen, das sowohl die Flüchtenden wie auch die Sesshaften ernst nimmt. Die Bibel ist voll von Fluchtgeschichten, und sie versteht die Menschen als Wesen unterwegs zur letzten Heimat. Von diesem Menschenbild her ergeben sich auch ethische Hinweise für die globalen Herausforderungen der Migration.

Prof. Dr. theol. Matthias Zeindler, geb. 1958, ist reformierter Theologe, wohnhaft in Bern. Nach einem Studium der Theologie und Philosophie in Bern, Bonn und Richmond/Virginia sowie der Promotion zum Dr. theol. wirkte er als Pfarrer in verschiedenen Kirchgemeinden und Assistent an der Theologischen Fakultät Bern. Heute ist er Leiter des Bereichs Theologie der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn und Titularprofessor für Systematische Theologie an der Universität Bern. Er ist mit einer Pfarrerin verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Zeindler hat zahlreiche wissenschaftliche Bücher verfasst und herausgegeben. Er ist häufig Referent an Universitäten und in Kirchgemeinden.

Die Piccard-Dynastie

Bildervortrag von Roland Jeanneret

Dienstag, 22. Januar 2019, 19.00 Uhr im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstr. 40 Bern

Veranstalter: Forum Kirche & Gesellschaft

«Mein Grossvater in höchste Höhen, mein Vater in tiefste Tiefen und ich ins Innerste des Menschen».

So porträtiert Bertrand Piccard, Psychiater und Flugpionier, seine Familiengeschichte in Kurzform. Tatsächlich: Die Piccards, eine aussergewöhnliche Dynastie. 1931 wagte sich der Experimentalphysiker Auguste Piccard mit Seinem Ballon in die Stratosphäre und hatte Glück, dass er nachts die Notlandung überlebte. Sein Sohn Jacques Piccard folgte seinen Spuren und tauchte 1960 in die grösste Tiefe des Meeres, nachdem das Experiment an finanziellen Problemen vorerst zu scheitern schien. Es ging um die Frage, ob Amerika seine Nuklearabfälle dort unten «vergraben» könnte! Später machte Jacques sich einen Namen mit dem Bau des «Mesoscaphs» für die Expo64 – ein nicht skandalfreies Projekt. Der jüngste Spross, Bertrand, umkreiste als erster mit einem Ballon nonstop den Erdball, wollte aber mehr: Gelingt dieses Experiment auch mit einem solarbetriebenen Flugzeug?

Ihm geht es aber nicht darum, die Fliegerei zu revolutionieren, sondern uns alle zur Rettung der Umwelt zu gewinnen. Auch aus Respekt vor der Schöpfung. 

Roland Jeanneret arbeitete über 40 Jahre als Journalist bei Radio und Fernsehen, war Mediensprecher der Glückskette und Dozent an der Schweizer Journalistenschule MAZ in Luzern. In diesen Funktionen bereiste er über 30 Länder. Heute schreibt er regelmässig für die Internet-Plattform «www.journal21.ch», tritt als Referent und Moderator auf und schreibt Bücher, u.a. über die Entwicklungshelferin Elisabeth Neuenschwander und ein Werk über die Piccard-Dynastie. Früher engagierte er sich für Jugendarbeit beim Zwinglibund, war – in Zusammenarbeit mit der Jungen Kirche – Herausgeber der Zeitschrift «spot» und wurde bereits mit 20 Jahren als der wohl jüngste Kirchgemeinderat (Friedenskirche) in der Stadt Bern gewählt. Seine Hobbys sind Fotografie und mech. Musikinstrumente.

 

Bangen und Hoffen um den Frieden in Israel und Palästina

Dienstag, 13. November 2018, 19.00 Uhr  im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40, Bern

Vortrag von Frau Prof. Sumaya Farhat-Naser, Birzeit, Palästina

Lagebericht und Gespräch mit der Referentin 

Die christliche Palästinenserin studierte in Hamburg Biologie, Geografie und Erziehungswissenschaften und kehrte danach in ihre Heimat zurück. Die Menschenrechts- und Friedensaktivistin war Professorin für Botanik und Ökologie an der Universität Birzeit in Palästina. In ihren Büchern und Vorträgen berichtet sie über ihr Leben unter israelischer Besatzung. Seit vielen Jahren koordiniert die Fachstelle Ökumene, Mission und Entwicklungszusammenarbeit (OeME) der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn ihre Vorträge. Zwei Mal pro Jahr kommt sie dafür in die Schweiz. Sie tut dies, um gegen die vorherrschenden Vorurteile über die Situation der Palästinenser anzukämpfen.

«Der Nahostkonflikt ist zermürbend. Die Verzweiflung dauert an. Viele Menschen werden dadurch passiv. Aber ich habe viele tolle Sachen während all dieser Arbeit und in meinem Leben erfahren, woraus ich Kraft und Hoffnung schöpfe. Mein Lebensprinzip lautet, etwas so lange zu versuchen, bis es klappt – auch wenn es zwanzig Anläufe braucht. Ich will nicht nur die Situation beklagen und andere dafür schuldig machen, sondern will mit meinen Taten zu positiven Veränderungen beitragen.»

Glauben Sie weiterhin daran, dass Palästinenser und Israeli eine gemeinsame Heimat haben können?

«Die Situation ist sehr verfahren. Eine gemeinsame Lösung wäre wünschenswert. Aber eigentlich ist es egal, welche politische Form, ob eine Ein- oder Zweistaatenlösung, gefunden wird. Das Wichtigste ist, dass alle in einer Demokratie in Freiheit und Frieden leben können. Es ist unabdingbar, dass die Menschen wieder die Oberhand gewinnen und dass nicht Ideologien die politische und gesellschaftliche Situation in Israel und Palästina bestimmen.»

Niklaus von Flüe und Bruder Klaus

…in den Augen des Theaterautors, Regisseurs und Musikers

Vortrag von Simon Jenny, Musiker, Pfarrer und Theaterautor

Dienstag, 16. Oktober 2018, 19.00 Uhr

offen für alle, Kollekte am Ausgang

Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40, Bern

Bus Nr. 19 bis «Petruskirche»

Simon Jenny hat Horn, Klavier, Schul- und Kirchenmusik studiert, war als Hornist im Tonhalle Orchester Zürich, dem Festspielorchester Luzern, sowie verschiedenen Kammerorchestern und leitete verschiedene Chöre.       Es folgte das Theologiestudium in Bern und die Gründung des Uniorchesters Bern. 19 Jahre war er Pfarrer in Huttwil und Leiter der Huttwiler Kirchenspiele (Musik, Tanz, Schauspiel). Seit 2006 ist er Leiter der Oekumenischen Akademie. Seit 2011 leitet er die Thuner Kantorei in Konzertabenden mit Musik, Texten und Kunstinstallationen. In verschiedensten Theaterprojekten brachte er als Regisseur Stücke im Schnittpunkt von Theater, Musik und anderen Medien zur Aufführung. Sein MusikTheater „Der Ranft-Ruf“ zum Jubiläumsjahr 600 Jahre Niklaus von Flüe fand 2017 tief berührende Aufnahme und wird im Herbst 2018 wieder an fünf Aufführungen zu sehen sein.

«Theater, Musik und Texte ziehen sich wie ein Band durch mein Leben.“

Veranstalter: Forum Kirche und Gesellschaft Bern

Fälschungen in der Kirchengeschichte – bis heute zu Fake News

Vortrag von Frau Dr. Angela Berlis, Professorin für Geschichte des Altkatholizismus und allgemeine Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Uni Bern

Dienstag, 17. April 2018, 19.00 Uhr im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstr. 40, 3006 Bern

Veranstalter:  Forum Kirche & Gesellschaft

Fake News gibt es nicht erst seit heute. Im Laufe der Kirchengeschichte gab es immer wieder Fälschungen, die zum Teil grossen Einfluss entfalteten.

Mit der «Konstantinischen Schenkung» wurde argumentiert, um den Papst über den Kaiser zu stellen.

Ob es eine Frau auf dem Stuhl Petri gegeben, darüber stritten sich Katholiken und Protestanten in der frühen Neuzeit.

2012 tauchte ein Papyrusfragment auf, auf dem die Ehefrau von Jesus genannt wird – Fachleute halten es für eine Fälschung.

Welche Gründe, welche Konsequenzen haben sie, welche Faszination üben Fälschungen aus – auch heute noch?

 

Die Kirche kann sich das Leben nehmen

10 Thesen nach 500 Jahren Reformation

Vortrag von Pfr. Josef Hochstrasser, Oberentfelden

Dienstag, 27. Februar 2018, 19 Uhr im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40, 3006 Bern
Veranstalter Forum Kirche & Gesellschaft

Den christlichen Kirchen weht ein eisiger Wind um die Ohren. Die Konkurrenz ist gross. Das Interesse an den Kirchen schwindet. «Quo vadis, Kirche?» – Wohin geht dein Weg?

Der Referent hat 10 provokative Thesen publiziert. Damit will er die Möglichkeiten zeigen, wie die Anliegen Jesu auch in unserer modernen Gesellschaft eine Chance haben – ob innerhalb oder ausserhalb der Kirche?
Auch diese Frage soll erörtert werden.

Josef Hochstrasser (70); römisch-katholischer Priester; Schweizergardist; nach seiner Heirat Berufsverbot; Studium der reformierten Theologie; seit 1989 reformierter Pfarrer; Sprecher der Sendung „Zum neuen Tag“ auf DRS 1 und 2; Publizist und Autor mehrerer Bücher. S. unten! 

Publikationen:

«Einwurf – Jesus und Mohammed im Gespräch»
«Ottmar Hitzfeld», die Biografie
«Gottfried Locher – der ‹reformierte Bischof› auf dem Prüfstand»
«Der Kopfstand auf der Kirchturmspitze – eine Befreiungsgeschichte»; u.a.m.

 

Die grossen christlichen Mythen – eine Rehabilitation: Wurzeln und Umdeutungen

Vortrag von Kurt Mahnig, Theologe, Bern

Dienstag, 23. Januar 2018, 19.00 Uhr

Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40, Bern

Es werden jeweils die mythischen Wurzeln dieser Glaubensgeheimnisse aufgezeigt. Vorgestellt werden aber auch mögliche Umdeutungen der entsprechenden christlichen Dogmen. Der Referent zeigt auf, wie Mythen in allen Religionen eine wichtige Rolle spielen. In jeder Religion sind auch mythische Elemente früherer Religionen enthalten.

Behandelt werden folgende Themenkreise:

Schöpfungsmythen – Gottessöhne – Gottesmütter – Auferstehnung

Kurt Mahnig, katholischer Theologe, war Pfarrer in Bern und Biel, langjähriger Radioprediger und zwischenzeitlich Fabrikarbeiter und Taxifahrer.

Nach der Heirat: Stellenleiter bei «Die darbebotene Hand» (Tel.143).

Nach der Pensionierung: Dozent an der Volkshochschule Bern mit Schwerpunkt «Theologie für kritische Laien».

Autor des Buches: «Theologische Relativitätstheorie»

Die Waldenser

Dienstag, 21. November 2017, 19.00 Uhr
Kirchgemeindehaus Petrus
Brunnadernstrasse 40, Bern
Bus Nr. 19 bis «Petruskirche»

Von der mittelalterlichen Armutsbewegung zur Kirche der Reformation

Vortrag von Pfr. Dr. Martin Hirzel

In der Mitte des 12. Jahrhunderts in Lyon entstanden als eine kirchliche Reformbewegung, orientierten sich die Waldenser am einfachen Leben der Apostel und an der Bergpredigt. Anders als die etwas später entstandene Bewegung des Franziskus von Assisi, konnten sie sich nicht mit der Kirche arrangieren. Aufgrund der Laienpredigt und ihrer Kritik am Reichtum und gewissen Praktiken der Kirche, wurden die Waldenser zunehmend von der Inquisition in die Verborgenheit gedrängt. Dies behinderte die Ausbreitung der Waldenserbewegung in Europa jedoch nicht. Aufgrund der wichtigen Rolle der Laien und des starken Bibelbezugs zeigte sich im 16. Jahrhundert die Nähe zur Reformation. Eine grosse Gruppe Waldenser in Norditalien schloss sich ihr an.

Das Referat zeichnet die Entstehung der Waldenserbewegung nach und fokussiert anschliessend auf den Übergang der piemontesischen Waldenser zur Reformation.

Pfr. Martin Hirzel ist beruflich als Beauftragter für Ökumene und Religionsgemeinschaften des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes tätig. Bis 2006 war er Professor für Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Waldenserkirche in Rom. Martin Hirzel ist Präsident der Bernischen Waldenserhilfe.

Forum Kirche und Gesellschaft

Hammerschläge und Schwert – Bierfreuden und Wurstessen

Urteile und Vorurteile gegenüber Luther und Zwingli

Vortrag von Pfr. Dr. Niklaus Peter, Zürich

Dienstag, 17.10.2017 um 19.00 Uhr im Kirchgemeindehaus Petrus, Brunnadernstrasse 40, 3006 Bern, Bus Nr.19 bis «Petruskirche»

Von Luther gibt es mehr als 500 Gemälde und Zeichnungen, die zu seinen Lebzeiten verfertigt wurden und eine lebendige Persönlichkeit zeigen – von Zwingli nur die zwei posthumen Porträts von Asper, die ihn ziemlich steif und verkniffen zeigen. Stellen wir uns einmal vor, wir hätten ein kraftvolles, lebendiges, sympathisches Porträt von Zwingli – vielleicht wäre unser Bild des Reformators dann ein anderes. Es gibt jedenfalls Gründe, einmal die unsäglichen Vorurteile gegenüber Zwingli abzubauen und wegzuräumen – und darum soll es in unserem Vortrag gehen.

Zum Referenten, Niklaus Peter:

Studium der Theologie in Basel, Berlin und Princeton, Assistent an der Theologischen Fakultät Basel, Dissertation über den Basler Theologen Franz Overbeck, Oberassistent für Systematische Theologie mit Lehrauftrag, Universitätspfarrer und Studentenseelsorger in Bern, seit 2004 Pfarrer am Zürcher Fraumünster, ab 2015 Dekan des Pfarrkapitels der Stadt Zürich. Pfr. Peter ist editorisch und publizistisch tätig, unter anderem für das Magazin des «Tages Anzeiger» und des «Bund».