Orthodoxie und Gewalt im Islam


Mut ist etwas das sich nicht alle leisten dürfen, können oder wollen. Wir bringen veröffentlichen Artikel, die Zeitungen, angeblich Neue Zeitungen ablehnen.

Dr Yahya Hassan Bajwa hat mir den nachfolgenden Artikel zugestellt, den ich euch nicht vorenthalten will. Gesprochen haben wir zusammen im Neuen Zürcher Hinterland – in einem indischen Restaurant, das nicht zu verachten ist und ins Netz gestellt wird dieser Artikel, den sie ruhig einmal ausdrucken können, in einem reformierten Teil von Südfrankreich. Und bevor sie zu lesen beginnen: Haben sie sich für die zweite Kappeler Milchsuppe schon angemeldet?


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Die Geschichte der Menschheit zeigt, dass der Mensch agressiv ist, scheinbar unabhängig davon, wie zivilisiert eine Gesellschaft ist. Die westlichen Zivilisationen haben im letzten Jahrhundert zwei Weltkriege geführt – war das Massenvernichtung im Namen Gottes? Christen vernichteten Christen. Muslime töteten Muslime – wie im Krieg zwischen Iran und Irak, wie aber auch in den jetzigen Anschlägen in London! Weshalb scheint es, dass Religionen Blutvergiessen und Mord im Namen des Friedens erlauben? Glaubt man den heutigen Kommentatoren, dann ist Islam eine Religion des Krieges. Islam führe zu Gewalt, Zerstörung und Chaos. Dieser Glaube habe vor, die ganze Welt zum Islam zu bekehren. Dies ist auch die Auffassung der Amerikaner und deren Verbündeten. Ihre aggressive Aussenpoltik beruht und legitmiert sich auf das Schreckgespenst Islam. Ein Fürsprecher dieser Politik ist auch Bassam Tibi, der sogar behauptet, dass der Islam Gewalt für dessen Verbreitung propagiert und dass Terrorismus zum Islam gehört – ein klarer Widersprich zum Koran! Auch die Behauptung, dass bis zu 15000 Islamisten in der Schweiz ihr Unwesen treiben entbehrt jeder Grundlage. Viel besonnener reagieren unsere Bundesräte, die von einer „ganz kleinen Zahl von Fundamentalisten“ sprechen und uns vor einer Hetze gegen die muslimimischen Mitbürger warnen. Charakteristisch für Religionen ist, dass sie revolutionär sind. Jesus und Muhammad predigten den Ärmsten, sprachen von Gleichheit aller Menschen vor Gott. Ein Ärgernis für die herrschende Schicht, die schon damals die Religion zum Geschäft gemacht hatte. Eine Tatsache, die heute sogar vermehrt gilt, unabhängig, welche Religion wir untersuchen – Christentum oder Islam!

Der Heilige Koran – eine Richtschnur für die Muslime
Für die Muslime ist der Heilige Koran die Richtschnur, der Verhaltenscodex im Leben. Er wurde dem Propheten über viele Jahre offenbart, zuerst auswendig gelernt und anschliessend niedergeschrieben. Der Koran ist, wie auch andere religiöse Schriften, autoritativ und normativ. Er bestimmt das Leben eines Muslim. Gerade die drei Buchreligionen fordern von ihren Anhängern, dass sie sich mit der Schrift und dem Glauben auseinandersetzen sollen. Der Koran schreibt vor und spricht Recht. Er ist Wort Gottes und somit vollkommen. Nichts darf hinzugefügt, abgeändert oder weggenommen werden. Doch die Religion wird täglich von den sogenannten Gottesgelehrten für wenig Geld, Macht oder Einfluss verschachert. Ist es richtig, dass der Islam die Weltherrschaft anstrebt, Religionsfreiheit unterdrückt und Menschen, die vom islamischen Glauben abfallen, umbringen lässt?
Im Christentum haben wir diese dunkle Zeitepoche hinter uns, als St. Augustin von der „gerechten Verfolgung“ sprach, als durch die Inquisition tausende Menschen wegen Ketzerei und Hexerei verbrannt oder weil sie sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben und Christen zu werden, hingerichtet wurden. Wie steht es mit den heutigen muslimischen Denkern? Einigen „Islamgelehrten“ macht es überhaupt keine Sorge, dass ihre Intepretationen des Korans gegen den Inhalt der Heiligen Schrift verstösst. Einer der wichtigsten islamischen Denker für die arabischsprachige Welt war Syed Qutub, der wiederum durch Abu Ala Maududi, dem Gründer der indischen Jamaat-e-Islami, stark beeinflusst wurde. Maududi schrieb, dass Muhammad 13 Jahre lang versuchte, die Araber mit allen Mitteln zum Islam zu bekehren. Als all dies nichts fruchtete, nahm er das Schwert. „Das Schwert erreichte noch was – es nahm ihnen [den Ungläubigen] ihre Blindheit, so dass sie das Licht der Wahrheit sehen konnten und heilte sie von ihrer Arroganz“ – Mord als Mittel zur Erleuchtung!

Der Koran und die Frage der Glaubensfreiheit
Verschiedene muslimische Gelehrte weisen immer wieder auf die Tatsache hin, dass der Islam auch mit Gewalt zu verbreiten sei – dies sei der wahre Dschihad. Ein Muslim habe auch nicht das Recht, seinen islamischen Glauben zu wechseln. Ein solcher Akt müsse mit dem Tod bestraft werden. Im heutigen Pakistan, das durch Maududi und ähnliche Denker geprägt ist, werden immer wieder Menschen umgebracht, weil sie vom Islam „abfallen“. Doch was steht wirklich im Koran? Die vielleicht wichtigste Aussage im Koran lautet: „Es soll kein Zwang sein im Glauben. Gewiss, Wahrheit ist nunmehr deutlich unterscheidbar von Irrtum. ” (Kapitel 2, Vers 257) Diese Offenbarung erhielt der Prophet in Medina, nach der Auswanderung aus Mekka. Zu einem Zeitpunkt, als die Muslime nicht mehr verfolgt wurden und auch bereits Macht ausübten – sie hätten Zwang in dieser Frage anwenden können. Doch gemäss Koran hat niemand dieses Recht. Die Gewissensfreiheit wäre eigentlich ein weiterer Pfeiler im islamischen Denken. So heisst es im Koran: „Und sprich: „Die Wahrheit ist es von eurem Herrn: darum lass den gläubig sein, der will, und den ungläubig sein, der will.” (18:30) Einen Glauben anzunehmen ist ein Entscheid, in den sich niemand einzumischen hat. Dies ist ein Beschluss zwischen der entscheidenden Person und Gott. Somit wird klar, dass die Glaubensfrage eine streng private Angelegenheit ist. In diesem Prozess hat weder ein Mullah oder irgendein anderer „Islamgelehrter“ und schon gar nicht ein Staat Platz! Trotzdem wird immer wieder von Eiferern behauptet, dass niemand seinen Glauben wechseln darf. Doch wie verhält es sich dann mit der folgenden Koranaussage: „Die aber glaubten und hernach ungläubig wurden, dann (wieder) glaubten, dann abermals ungläubig wurden und noch zunahmen im Unglauben, denen wird Allah nimmermehr vergeben noch sie des Weges leiten”. (4:138) Gemäss der Interpretation von Gelehrten wie Maududi, wird ein solcher Mensch bereits nach dem ersten Wechsel umgebracht. Somit ist entweder die Aussage im Koran falsch oder die Interpretation von Maududi – wie kann einer, der vom Islam „abfällt“ wieder Muslim werden und nochmals seinen islamischen Glauben aufgeben und dann sogar noch im Unglauben zunehmen? Weiter steht auch nicht, wie die Strafe zu sein hat, ausser, dass Gott eine solche Tat nicht vergibt und einer solchen Person seine göttliche Leitung entzieht. Religionsfreiheit war zu Beginn des Christentums wichtig, als jedoch die Christen die Macht übernahmen, wurde sogar durch Justinian (482-565) die Todesstrafe für den Abfall vom Christentum eingeführt.

Wie soll der Koran interpretiert werden?
Religionsgemeinschaften, die an die Macht kommen, reagieren oft ähnlich – intolerant. Wer eine andere Meinung vertritt, als die herrschende Glaubensmeinung, ist schnell ein Apostat. Religiöse Führer und Staatsoberhäupter vertreten diese Ansicht, denn hier geht es direkt um ihre eigene Macht, die sie auf keinen Fall verlieren wollen. Der Gedanke der Apostasie, die heute in vielen islamischen Köpfen ihr Unwesen treibt, ist diktatorisch und tötet das Denken ab. In solchen Gesellschaften, in denen die Menschen Angst haben, ihre Meinung öffentlich zu vertreten, stirbt auch die Zivilcourage. Niemand ist bereit, sich für das Recht einer anderen Meinung einzusetzen, weil er selber mit Verfolgung oder Ächtung rechnen muss. Somit stirbt auch die religiöse Weiterentwicklung – ein innerer Prozess eines jeden Gläubigen. Man überlässt das Denken und das Interpretieren der eigenen Religion einigen wenigen, die sich lauthals als „Gottesgelehrte“ ausgeben. Diese Situation haben wir zum Teil auch heute noch in Afghanistan – auch nach der „Befreiung“. Dies galt auch für Pakistan unter dem fundamentalistischen Diktator Zia ul Haq, Benazir Buttho oder Nawaz Sharif. Erst Musharraf gelang es, die nach Religionszugehörigkeit getrennten politischen Wahlen nach über 20 Jahren aufzuheben. Nur die Ahmadiyya Muslime, die seit 1947 in der Schweiz vertreten sind, sind auch heute noch aus diesem Prozess ausgeschlossen – dies ist ein Kompromiss des pakistanischen Präsidenten mit den Fundamentalisten, die die Ahmadis seit 1974 nicht mehr als Muslime anerkennen. Hier wird klar, dass Religion oft mit Politik und der Frage nach Macht vermischt wird.
Gedankengut eines Maududi oder Qutub vertreten das Denkschema aus dem christlichen Mittelalter. Doch weder Jesus, noch Muhammad predigten die Todesstrafe bei Apostasie. Das sind Interpretationen, die viel später hinzugefügt wurden. Die Hadith, Überlieferungen zu den Taten Muhammads, geben auch keinen Hinweis auf ein solches Gesetz. Der Prophet hat sich strikt an den Koran gehalten! Der Gedanke der Todesstrafe bei Apostasie ist sowohl Jesus, als auch Muhammad fremd. Dieser Gedanke fördert Diktatur und Gewalttaten in den islamischen Ländern.

Ein Aufruf an alle Muslime zum selbstständigen Denken
Terrorismus ist ein globales Problem. Heute wird jede Untat eines Muslims als islamischer Terror tituliert. Interessant ist, dass die Medien praktisch nie vom christlichen, jüdischen, hinduistischen oder Sikh-Terrorismus sprechen. Entsprechend ist uns auch nur bekannt, dass es eine islamische Atombombe gibt – die übrigen Atombomben sind anscheinend religionsneutral. Doch, anstatt die Ursachen nur im Westen zu suchen wird es Zeit für die Muslime, endlich den Mut aufzubringen und ihre eigene Religion den Mullahs aus der Hand zu reissen und wieder anzufangen eigenständig zu denken. Zurück zum Fundament, zum Koran und nicht zu irgendwelchen obskuren Interpretationen. Religionsmissbrauch wird in allen Religionen betrieben. Nur das Mitdenken kann gegen Missbrauch schützen. Zivilcourage ist gefragt – aber nicht immer einfach. Trotzdem, es gibt keinen anderen Weg, um wieder Glaubens- und Meinungsfreiheit zu erlangen. Rechte, die eigentlich im Islam verankert wären.

Dr Yahya Hassan Bajwa
TransCommunication
Büro für Kommunikation und Forschung
PF 1351, 5400 Baden
Schweiz

CH-Baden, 8.7.2005

20 thoughts on “Orthodoxie und Gewalt im Islam”

  1. Guten Tag!
    Wenn der Islam so friedlich ist, wie kommt es dann, das Muslime direkt nach Mohammeds Tod ganz Persien und Nordafrika eroberten und wann immer sie mächtig genug waren plündernd nach Europa einfielen? 20 Jahre vor Beginn der Kreuzzüge verlor das Byzantinische Reich große Teile anatoliens und bat die anderen Staaten um Hilfe. Lesenswert sind die Bücher des Ägypters Mark A. Gabriel «Islam und Terrorismus» (er war Prof. für islam. Geschichte an der Al Azhar, Kairo) und Bet Ye´or «Der Niedergang des orientalischen Christentums unter dem Islam».
    Aber dere Koran behauptet Dinge über Christen, die einfach nicht stimmen. Gott ist größer, als es jeder Mensch denken kann und vermag mehr, als Menschen denken können. Wir können nur versuchen, nach seinen Willen zu forschen und diesen so gut es geht in unserem persönlichen Leben umzusetzen.
    Christen glauben, das Gott Mensch wurde. Sie glauben, das Jesus in den älteren Texten der Bibel angekündigt wurde und bei Jesaja und Ezechiel kindtut, das er perönlich die Erde besuchen wird. Das paßt zu seinem Namen «Jahwe», was heißt: «Ich bin, der dabei ist». Maria wurde Gottes Mutter. Denn in Jesus besuchte Gott die Erde und wollte wie jeder Mensch geboren werden und aufwachsen. Dafür brauchte er gute Eltern, die er in Maria und Josef fand. Dabei ist Jesus kein Ueled, kein durch Geschlechtsverkehr gezeugter Sohn. Er entstand durch den Willen Gottes. Die arabischen Bibeln sprechen daher auch vom Ibn Gottes, en Ueled, welchen der Koran den Christen untertsellt, gibt es nicht. wenn Goitt alles kann, kann er auch Mensch werden! Und wenn Gott eine Welt schafft, in der die Menschen vielen Dingen ausgesetzt sind, ist mir ein Gott, der unser Leben teilt sympatischer, als ein ferner Gott, der keinen existenziellen Anteil an unserem Leben hat.
    Wenn Gott in Jesus Mensch war, ist er zugleich so groß, das Jesus ihn nicht fassen kann, er muß weiterhin der Unversal- Unfaßbare bleiben. Damit Jesus und Gott eine Einheit bleiben, ist der heilige Geist als Verbindung nötig. Dieser heilige Geist ´kann aber auch zu allen anderen Menschen wirken. Gott ist mit der Sonne vergleichbar: Wir erfahren diese als Licht, Wärme und Anziehungskraft (Springflut bei Neumond).Auch eine Münze hat Vorder- und Rückseite und Rand und ist dorch nur eine Münze. So ist für die Christen Gott: Ein Gott aus Vater, Sohn und heiliger Geist.
    Jesus wurde gekreuzigt, starb und besiegte den Tod! Das Christentum ist ohne Auferstehung nicht denkbar! Die meisten Apostel starben für den Glauben an die Auferstehung! Für eine Lüge hätten diese das nicht getan.
    Paulus hat die Botschaft Jesu nicht verdreht! Er war gläubiger Jude, der die Christen intensiv verfolgte. Aber irgendwann wurde ihm klar, das der Glaube der Christen und Jesu Wirken zeigen, das Jesus der verheißene Messias war. so wurde er zum Verkünder des Evangeliums, wobei er direkten Kontakt zu den anderen Aposteln hatte. Auch Paulus wurde hingerichtet!
    Ich Stimme jeden zu, der sagt, das Christen viel Mist bauen und gebaut haben. Aber Gottes Sohn und seine Botschaft muß ich verteidigen. Hätten sich die Menschen daran gehalten, hätte es viele Untaten nie gegeben. Der Koran ist eine Kampfschrift gegen das Christentum, stellt dieses verfälscht dar, bezeichnet es zusätzlich als verfälscht und will das Wunder der Menschwerdung Gottes und der Auferstehung aus der Welt schaffen. Diese Bezugnahme auf den christlichen Glauben ist ein fundamentaler Unterschied zu fast allen anderen Religionen und sollte die Christen herausfordern, ihren Glauben gegen die muslimischen Vorwürfe argumentativ zu verteidigen. MfG. Felix Staratschek

  2. Hallo Herr Staratschek

    Danke für Ihren ausführlichen Kommentar. Meine theologischen Kenntnisse gehen zu wenig weit, um im Einzelnen darauf eingehen zu können. Vielleicht macht dies jemand anderes. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass der Koran und die Bibel verschieden interpretiert werden können – auf liberalere Art und leider auch fundamentalistisch. Wenn ich nicht in einer christlichen Kultur geboren wäre, nehme ich an, dass ich auch in einer andern Religion zum liberalen Flügel gehören würde. Dazu gehört auch, dass man andere Religionen tolerieren kann. Fundamentalismus gibt es überall – auch in den christlichen Religionen. Und daher kommt es auch, dass alle Kriege dieser Erde, die ich kenne, aus religiösen Grunden entstanden sind oder zumindest aus religiös-ähnlichen Gründen. Die einzige Ausnahme ist der Krieg von San Salvador gegen Nicaragua – der brach nach einem Fussballspiel aus. Fussball oder der Sport-Fanatismus allgemein, kann heute für viele fast als Ersatz-Religion gezählt werden. Die Ausscheidungsspiele für die Weltmeisterschaft haben es wieder einmal verdeutlicht, dass es den Fundamentalismus gibt – aber der grösste Teil ist liberal und will fairen Sport sehen. Auf alle Fälle habe ich in Bern keine Tickets für die Arbeitskollegen meines Bekannten auftreiben können. Schade, ich wäre gerne mit diesen fünf Türken an den Match gegangen – aber die Sicherheitsvorkehrungen machen dies heutzutage fast unmöglich. In Spanien hatte ich einmal ein schönes Erlebnis. Schweiz:Spanien. Drei Schweizer an der Bar und rund 200 Spanier im gleichen Raum – Theaterbestuhlung. 1:0 für die Schweiz und ich gebe zur Angst meiner beiden Kollegen preis dass ich Schweizer bin. Da kommt Stimmung auf. «Wir» haben 1:2 verlohren, aber ich ganz viele spanische Freunde gewonnen. So schön könnte Fussball sein – ein muss halt verliehren. Dafür war für uns drei der Abend gratis – und am Morgen brummte der Schädel, aber nicht vom Fussball.

    Was im Sport geht, geht auch in der Religion. Man kann sogar so weit gehen und sagen, dass der Fundamentalismus religionsneutral ist und nur als Grund vorgeschoben wird.

  3. Herr Staratschek und Herr Stephan Marti-Landolt
    Wenn ich den Kommentar lesen, dann ist das iO. Für mich ist es wichtig, dass im Koran steht: «Es gibt keinen Zwang in der Frage des Glaubens.» Daran soll sich (zumindest) ein Muslim / eine Muslime halten, denn dies wird von ihnen verlangt! Natürlich gibt es Menschen, die das ganz anders interpreteieren (doch ist der Satz nicht klar genug?) Es ist eine Tatsache, dass Gläubige aller Religionen im Namen ihrer Religion an anderen Gewalt angetan haben. Auch bringt es nichts, wenn man die Toten aufzählt… (Kreuzzüge, Weltkrieg I und II etc.).
    Ich versuche, aus meiner Vergangeheit zu lernen. «Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst» sind doch auch wichtige Worte. Ich versuche, danach zu leben. Ich bin erst kürzlich zurück aus Pakistan. Dort habe ich Schulen, Kindergärten und Ausbildungsstätten aufgebaut für die Ärmsten, Waisenkinder und Frauen. In meinem Internat, das auch im Bebengebiet liegt, sind 80% der Schülerinnen Christinnen und 20% sind Muslima. Wir alle versuchen dort nur eins: Den Menschen klar zu machen, dass man als Christ oder Muslim sehr wohl eine Freundin haben kann, die einen anderen Glauben hat. Übrigens, ich finanziere die meisten Projekte mit meinem Ersparten. Jetzt tröpfeln so langsam einige Spenden. Das liegt wohl daran, dass nicht alle im Westen den Spruch «Liebe Deinen Nächsten…» kennen.

    Salaam, Shalom, Pax Vobiscum
    (das heisst dreinmal «Friede sei mit Dir/Euch» – aber auch dies nimmt ja heute fast keiner mehr wahr)

    dr yahya hassan bajwa

  4. Guten Tag!

    Sure 2.257 sagt, «zwingt keinen zum Glauben» weil «die neue Lehre vom Irrglauben zu unterscheiden ist». Hier ist keine Ausage zur Toleranz, hier geht es um Abgrenzung! Das ist an sich auch erlaubt.
    Aber Sure 9.29 verlangt z.B. den Kampf gegen die Schriftbesitzer, die sich nicht nach Mohammeds Weisung richten, bis sie den Tribut in Demut entrichten.

    Tut mir leid, solche und ähnliche Verse finde ich im neuen Tetsament nicht. Einmal wurde Jesus gewalttätig, als er mit der Peitsche den Tempel gereinigt hat. Nie hat er jemanden getötet oder zum Schwert gegriffen!

    Ich würde mich freuen, wenn Mohammed von Gott gesandt worden wäre, die Botschaft Jesu den irrenden Christen noch einmal klar zu machen. Aber dann müßte er die Botschaft Jesu noch klarer formulieren, als es die Bibel tut. Das finde ich aber nicht und kann so den Islam nicht als Religion Gottes sehen. Im Rahmen der Religionsfreiheit ist nimeand am muslimischen Glauben gehindert, wenn er mir meine Freiheit lassen will. Aber ich darf in diesem Rahmen auch sagen, das ich die Ansprüche, die Mohammed behauptet, nicht nachvollziehen kann.

    Ich hoffe, das alle, die Versuchen ein gutes Leben zu führen, vor Gottes Gericht Gnade finden werden, ich würde sonst im Himmel zu viele Bekannte, auch Muslime, vermissen und könnte so nicht glücklich sein. Aber solange ich meinen Glauben habe, denke ich, das es Gott mehr Freude bereitet, wenn dieser Glaube geteilt wird. Deshalb werbe ich für meinen Glauben. Für Christen gilt die Verheißung der Gnade, vorausgesetzt, sie bemühen sich, diese Gnade im Leben schon weiter zu geben. So, wie wir richten, wird Gott uns richten (siehe das Gleichnis vom verschuldeten Knecht)!
    MfG. Felix Johannes

  5. Lieber Felix,

    das du deine Vernunft so einsetzt tut mir Leid. Wir schreiben das Informationszeitalter, da muß man folgende Informationen schon finden und lesen, vorallem dann, wenn sie einem auch noch angegeben werden. Man sollte wirklich wissen und verstehen was man von sich gibt, ansonsten bringt es immer Unheil.

    Die Lehre Jesus› gilt nur für Israel, nicht für dich. Es heißt, Jesus habe
    seine Jünger ermahnt, unter die anderen Leute zu gehen. Auch ist nicht von einem Gottvater und Gottsohn die Rede, sondert von «..Gott Israels, der allein Wunder tut …» (Psalm 72:18)
    http://www.ahmadiyya.de/islam/koran/ intro/notwendigkeit_des_qurans.html

    weitere Unstimmigkeiten z.B. hier:
    http://www.bibelkreis.ch/forum/frage1160.htm

    Also: Wohlwollende Christen und sonstige Gläubige leben (ohne es zu wissen) wie Muslime. Unheil bringen nur die, die behaupten Christen zu sein.

    Ich wünsche allen ein Erwachen und Bekehrung zum Qur-Ân noch vor ihrem ableben.

    mfg
    M.Karg

  6. asalamaleikum,ich ehemalige christin,seit einem jahr ueberzeugte muslimin,habe nur einmal den koran gelesen,als ich den islam annahm.noch nie ist mir in meinem leben,ein buch voller schoehnheit ,klarheit,und wissenunter die haende geraten,wie der koran.jeder normale menschen verstand ,der den koran,mit vollen herzen lesen wird,wird sich zum islam bekennen.den dieses buch ist die weisheit und offenbarung gottes.man hoert nur noch von teroristen,extrmisten,die westliche kultur versucht mit aller gewalt den .islam zu bekaempfen,dabei sind doch amerikaner die groessten teroisten ueberhaupt.es ist zeit das der islam sich wehrt,und nicht mehr unterdruecken laesst vom westen.moege alah die herzen der menschen oeffnen und sie zum islam fuehren.islam bedeutet frieden

  7. Wir von «libref.» sind der Ansicht, dass Religionen am meisten Erfolg haben, wenn sie liberal ausgelegt und praktiziert werden. Aber auch mit andern Einstellungen sind wir der Meinung, dass man friedlich zusammen leben sollte. Mindestens sollte man dies versuchen, egal welcher Religion man angehört. Zur nicht ganz einfachen Definition von «Religion» zeigt http://de.wikipedia.org/wiki/Religion verschiedene Ansätze.

    Hier ein Zitat aus einem Brief, der am 1. Februar an uns geschrieben wurde:

    «Der friedliche Umgang der verschiedenen Religionen miteinander ist, wie Sie erwähnen, von grosser Bedeutung. Es freut mich daher zu hören, dass sich der Schweizerische Verein für freies Christentum für dieses Ziel engagiert.»

    Den ganzen Brief versuche ich nächste Woche im Blog zu bringen. Nur soviel zur Verfasserin: Wohnort Genf, Arbeitsort Bern und für auswärtige Angelegenheiten zuständig.

  8. Guten Tag!

    Ich habe den Koran und zwei Bücher von Ahmadis gelesen. Diese haben mich nicht überzeugt. Koransuren wurden dort aus dem Zusammenhang gerissen und bekamen eine ganz andere, oft universelle Bedeutung, zugewiesen, die ich beim besten Willen darin nicht finden kann. Ich weiß nicht, woher Mohammed den Koran hat, ich weiß aber, das jemand, der Raubzüge gegen Mekka anführt, jüdische Stämme bekämpft und einen niedermetzeln läßt und Auftragsmorde vergibt, niemals ein Prophet sein kann, der in der Nachfolge Jesu auftritt. Christen mögen viel Unheil angerichtet haben, aber man zeige mir eine Personen, deren Tod Jesus veranlast hat! Der Koran behauptet von sich, Verfälschtes bei Juden und Christen richtig zu stellen. Wer weiß, was Jesus gesagt und getan hat, merkt, wie unhaltbar diese Anmaßung ist. Sie wäre wohlgemerkt, wenn diese nötig wäre, wünschenswert, aber ich kann diese im Koran nicht finden.

    Bleibt noch die Frage, ob hinter dieser koranzerupfenden zitierweise nicht nur der Ahamdis eine Absicht besteht, nämlich die, Christen, Juden und Neumuslime zu beschwichtigen, damit diese nicht merken, was ihnen da mit dem Islam ins Haus steht.

    Sollte ich im Irrtum sein, können mich alle Muslime durch ihr Vorbild und ihre Taten lügen strafen. Wenn die Muslime in Europa jährlich einen Aktiiontag für Menschenrechte im Orient durchführen würden und auf Verfolgung und Benachteiligung religiöser Minderheiten hinweisen würden, wäre das ein wichtiger Schritt. Aber solange die Ölarbeiter in Saudi Arabien keine Kirchen haben und Muslime nicht ohne Lebensgefahr zu einer anderen Religion wechseln können, habe ich gegenüber dem Islam große Bedenken. Wann entrollt die z.Z.fiktive Gruppe «Moslempeace» in diesem Sinne ein Tranparent an der Moschee von Mekka der der Al Azhar- Uni in Kairo oder an Flughäfen zur Pilgerzeit?

    MfG. Felix Staratschek

  9. Guten Tag!

    Ich habe den Koran und zwei Bücher von Ahmadis gelesen. Diese haben mich nicht überzeugt. Koransuren wurden dort aus dem Zusammenhang gerissen und bekamen eine ganz andere, oft universelle Bedeutung, zugewiesen, die ich beim besten Willen darin nicht finden kann. Ich weiß nicht, woher Mohammed den Koran hat, ich weiß aber, das jemand, der Raubzüge gegen Mekka anführt, jüdische Stämme bekämpft und einen niedermetzeln läßt und Auftragsmorde vergibt, niemals ein Prophet sein kann, der in der Nachfolge Jesu auftritt. Christen mögen viel Unheil angerichtet haben, aber man zeige mir eine Personen, deren Tod Jesus veranlast hat! Der Koran behauptet von sich, Verfälschtes bei Juden und Christen richtig zu stellen. Wer weiß, was Jesus gesagt und getan hat, merkt, wie unhaltbar diese Anmaßung ist. Sie wäre wohlgemerkt, wenn diese nötig wäre, wünschenswert, aber ich kann diese im Koran nicht finden.

    Bleibt noch die Frage, ob hinter dieser koranzerupfenden zitierweise nicht nur der Ahamdis eine Absicht besteht, nämlich die, Christen, Juden und Neumuslime zu beschwichtigen, damit diese nicht merken, was ihnen da mit dem Islam ins Haus steht.

    Sollte ich im Irrtum sein, können mich alle Muslime durch ihr Vorbild und ihre Taten lügen strafen. Wenn die Muslime in Europa jährlich einen Aktiiontag für Menschenrechte im Orient durchführen würden und auf Verfolgung und Benachteiligung religiöser Minderheiten hinweisen würden, wäre das ein wichtiger Schritt. Aber solange die Ölarbeiter in Saudi Arabien keine Kirchen haben und Muslime nicht ohne Lebensgefahr zu einer anderen Religion wechseln können, habe ich gegenüber dem Islam große Bedenken. Wann entrollt die z.Z.fiktive Gruppe «Moslempeace» in diesem Sinne ein Tranparent an der Moschee von Mekka der der Al Azhar- Uni in Kairo oder an Flughäfen zur Pilgerzeit?

    MfG. Felix Staratschek

  10. Antwort: … das ist ihre Ansichtssache und ich bin überzeugt, dass sie, egal welchen Glauben die Leute haben, immer welche finden werden, die sich nicht nach Recht und Glauben richten. In dieser Beziehung gäbe es auch über die Christen einiges zu erzählen. Es ist meiner Ansicht nicht ganz fair, aufgrund irgendwelcher Einzelfälle immer gleich auf die Gesamtheit zu schliessen. Übrigens, einige meiner besten Bekannten sind nicht Christen, aber haben eigentlich eine sehr ähnliche Einstellung zum Leben. Vor allem, leben und leben lassen.

  11. Einladung zum Podiumsgespräch

    Thema: Koran-Flyer der JSVP-SO

    Sehr geehrte Damen und Herren

    Wie Sie sicher erfahren haben, hat die JSVP Solothurn einen Koran-Flyer publiziert, der dann in verschiedenen Medien weiter abgebildet wurde. Dies hat auch zu Reaktionen geführt. Für uns – Muslime und JSVP – ist die richtige Reaktion, dass wir Sie und die Bevölkerung gemeinsam zu einem Podiumsgespräch einladen wollen. Da dieses Problem ohne die Medienpräsenz gar nie wahrgenommen worden wäre, glauben wir, dass die Medien somit auch eine direkte Verantwortung zu übernehmen haben. Wir, die JSVP, haben den ersten Schritt gemacht. Die Medien den zweiten, indem sie unser Anliegen verbreitet haben. Der dritte Schritt wurde von den Muslimen unternommen, als sie uns kontaktierten und ein Podiumsgespräch anboten, das wir angenommen haben.

    Wir, weder die JSVP, noch die Muslime, wollen uns aus der eigenen Verantwortung ziehen und laden Sie daher zu diesem interessanten Abend ein.

    Es ist uns bewusst, dass es einfacher ist, eine sensationelle Meldung zu verbreiten. Doch wir sind auch daran interessiert, dass die Bevölkerung an der Diskussion teilnimmt. Lassen Sie sich diese Chance nicht entgehen und wirken Sie mit, indem auch Sie Fragen an die Podiumsteilnehmer stellen.

    Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

    Mit freundlichen Grüssen

    Peter Schenk Dr Yahya Bajwa

    Generalsekr JSVP SO Pressesprecher
    Ahmadiyya

    Ort : Parktheater, Lindenstrasse 41, 2540 Grenchen-SO
    Gemeinderatssaal im 1. Stock
    Datum : Samstag 25. 3. 2006
    Zeit : Türöffnung 18:00 Uhr
    Beginn 19:00 Uhr

    Teilnehmer Ahmadiyya
    Tariq W. Tarnutzer
    (Präsident Ahmadiyya Muslim Gemeinde Schweiz)
    Sadaqat Ahmad
    (Imam der Mahmud Moschee, Zürich, Missionar Ahmadiyya)
    Dr. Yahya Hassan Bajwa
    (Pressesprecher Ahmadiyya Muslim Gemeinde Schweiz)

    Teilnehmer JSVP
    Sämi Eichenlaub
    (Präsident Junge SVP Solothurn)
    Pirmin Müller
    (Präsident Junge SVP Luzern)

    Gesprächleitung
    Michael Scharrenberg, Journalist Blickonline

    Karte

    Standort Parktheater, in der Nähe
    vom Bahnhof Grenchen Nord.
    Der Fussweg vom Bahnhof
    Grenchen Süd aus, dauert ca.
    10 Minuten.

  12. gut3en tag,lieber herr staratschek,ihre negative einstellung ,dem koran gegenueber,ueberrascht mich nicht.ich bezweifle nicht ,das sie den koran gelesen haben,die frage ,ist bloss,mit welcher einstellung .? ich habe die bibel mehr als genug gelesen,und sogar nach 10 jahren ,als ehemaliger christ,war mir immer noch nicht klar,was mir die bibel eigentlich sagen will.sie reden ,von der grausamkeit mohammeds,und muslimen,obwohl die grausamkeit von christen,bis zum heutigen tag ,wohl alles uebersteigt,vom denkmoeglichen greueltaten.wo ist den die naechstenliebe,die von jesus,gepredigt wird?sie koennen es sich wohl ,nicht anmasen,urteile ueber muslime festzulegen,ohne auch nur einen vernuenftigen grund mir zu nennen ,was christen ,menschlicher ,ueberlegener als muslime macht.der koran hat eine klare ausage,und es gibt nichts was dem koran wiederspricht.es tut mir sehr leid,das ihre augen verspeert sind von diesem wunderbaren buch,das fuer jeden menschen der an gott glaubt,eine fuehrung ins glueck sein kann.ich gebe ihnen recht,das auch viele muslime sich leider,nicht dem koran entsprechend verhalten.aber trotz allem ,ist es ja leicht festzustellen,wenn man den koran kennt ,so wie sie zu wissen das dies oder jenes verhalten nicht dem wille allahs entspricht.wenn nur 10 prozent christenglaube bestehen wuerde,so wie er gepredigt wird,waeren viele probleme geloest,auch denen von muslimen.den jeder weiss,wer hier von wem unterdrueckt wird.

  13. Hallo!

    Ich kann nicht verstehen, wie man eine positive Einstelung zum Koran haben kann. Im Ggs. zur Bibel ist der Koran direkt von Gott geoffenbaertes Wort, währned die Bibel nuZeugnis der taten des sich offenbarenden Gottes ist.

    Alles versteh ich da auch nicht, aber das was Jesus getan und vorgelebt und und was seine Jünger taten, das überzeugt. Da kommt Mohammed und sein Koran nicht mit. Christen mögen viel Unheil anrichten, vor allem der durch eine überstandene Alkeholsucht in seiner Wahrnehmung eingeschränkte US- Präsident — von Jesus ist das nicht überleifert! Mohammed hat ganze Oasen vernichten lassen. Und die Sure 9 heißt «Die Beute» und fordert zur Bekämpfung der Schriftbesitzer auf, bis sie in Demütiger Unterwürfigkeit ihren Tribnut in Demut entrichten!

    Alle Suren, die mir bisher zum Beweis der Friedfertigkeit des Islam genannt wurden, waren aus dem Zusamenhang gerissen.

    Ich habe mir alle Aussagen zu den Schriftbesitzern, den Ungläubigen, zu den Frauen, zu Jesus, zum Krieg, etc. herausgeschrieben, ungeachtet ob positiv oder negativ! Aber im Durchschnitt sind diese Azussagen niederschmetternd! Das kann nie ein Prophet geschrieben oder empfangen haben, der Jesus überbieten will.

    Interesant ist, das es eine Koranvers gibt, der alle Muslime in die Hölle kommen läßt, Allah wird, wen er will, von dort herausholen.

    Wer da nicht hinkommen will, soll mit Gut und Blut für die Religion Allahs kämpfen.

    MfG. felix Johannes

  14. Sorry Felix, aber es gibt der Tatsache nach sogar Texte bei denen ich Mühe habe diese auf Deutsch zu lesen – denn gar zu verstehen. Und übrigens, auch ohne die Bibel oder den Koran je gelesen zu haben, kann man mit andern Leuten mit verschiedenen Ansichten und religiöser Einstellung über Gott und die Welt diskutieren.

  15. Als Schweizer mitten im Krieg: Haifa

    Eigentlich bin ich im Moment im Nahen Osten und bereite meine Vorlesung zum
    Thema «Krisenkommunikation» fuer meine Vorlesung im Oktober an der Hochschule in Luzern vor. Am Mittwochmorgen flogen in Haifa schon sehr frueh immer wieder Helikopter am blauen Himmel in Richtung Nordgrenze Israels. Am weiten Horizont tauchten im Meer Militaerschiffe auf. Die Medien berichteten, dass zwei Soldaten von den Hisbollah verschleppt wurden und dass nun Israel gegen deren Stellungen im Suedlibanon vorgehe.
    Am Donnerstagmorgen hoerte man wieder Helikopter- und Kampfliegerlaerm. Trotzdem machte ich mich auf nach Tulkarem in Palaestina. Dort stehen die Leute in der Hitze auf der Strasse vor den israelischen Checkpoints im eigenen Land und warten stundenlang, bis sie durchgelassen werden. Wenn man Pech hat, wird man auch am Schluss grundlos nachhause geschickt. War frueher der Weg ins Nachbardorf 20 Minuten, so kann er
    heute bis zu 6 Stunden dauern. Kein Wunder also, dass da sich ein Hass staut, der irgendwann sich entladen wird. Hani, ein Student an der Universitaet Nablus erzaehlt, wie er taeglich stundenlang unterwegs ist, um an seinen Studienplatz zu gelangen. Eines Tages haette er und seine Freund beschlossen, nicht am Checkpoint, sondern einige Kilometer weiter ueber die Grenze zu gehen. Sie seien durch Soldaten entdeckt und fast erschossen worden. Die Israelis haetten sie abegefuehrt und an den Checkpoint gebracht, wo sie stundenlang in der Hocke warten mussten. Er sei erstaunt gewesen, als man sie dann einfach aufforderte zu gehen – ohne eine Ueberpruefen. Abdul, ein aelterer Palaestinenser hat das Pech, erzaehlt er, dass sein Land nun auf der anderen Seite der Mauer liege. Er koenne nicht mehr hin, um das Feld zu bestellen. Als Lehrer wuerde er seinen Unterhalt verdienen, doch seit einigen Monaten, seit die EU keine Gelder mehr der palaestinensischen Regierung gibt, haette er keinen Lohn mehr erhalten.
    Als ich gegen Abend am Donnerstag zurueckkam, wurde Haifa von der ersten Rakete getroffen – von wem sie abgefeuert wurde ist unklar. Hizbullah streitet scheinbar den Abschuss ab. Die Leute sind alle aufgeschreckt, denn der Krieg ist nun ploetzlich mitten unter ihnen und nicht irgendwo im Gaza oder an der Nordgrenze. In dieser Nacht war zum erstenmal wieder die Quartierstrassen ohne Licht. Ob das bewusst veranlasst wurde oder ein Computerfehler war, weiss ich nicht. Doch die Menschen sind sichtlich nervoeser und vorallem agressiver als sonst schon. Eltern machen sich Sorgen und lassen die Jugendlichen am Abend nicht aus dem Haus – jetzt, wo Sommerferien sind und alle Spass haben wollen!
    Man kann nur hoffen, dass es moeglichst wenig Tote auf beiden Seiten gibt. Eine andere Loesung als «Frieden» gibt es nicht! In den verschiedenen Treffen mit Leuten in beiden Laendern zum Thema «Frieden», doch scheinen zur Zeit wirklich alle sehr pessimistisch zu sein.

    Dr yahya hassan bajwa (Haifa/Israel und Tulkarem/Palaestina)

  16. Lieber Yahya

    für Deinen Beitrag «danke sagen» ist eigentlich nicht die richtige Wortwahl. Besser wäre es, wenn dieser Text gar nicht hätte geschrieben werden können.

    Das Datum vom 23. September hast Du vielleicht schon vorgemerkt – Karan hat Dich sicher schon informiert. Ich werde ihm noch die Koordinaten von Theodor von Fellenberg zu kommen lassen. Dieser hat unseren Vorstand vor knapp zwei Jahren über die damalige Lage in Palästina ausführlich informiert.

    Zudem werde ich Dir ein Gebäude in Langenthal zeigen, bei dem zur Zeit Profile für einen 6 Meter hohen Anbau ausgesteckt sind. In den nächsten Tagen werde ich einen Blogbeitrag aus Frankreich schalten – die entsprechenden Bilder (eines zusätzlich vom Arbeitsplatz Deines Vaters) sollten bei mir auf dem externen Harddisk sein.

    Vielleicht findest Du meinen Beitrag unter
    http://finanzblog.ch/p363.htmlauch lesenswert. Es geht um die Thematik, die Du eben vor Ort erlebst. Hoffen wir einmal, dass alles einigermassen gut kommt – und das in absehbarer Zeit.

    Gruss

    Stephan

  17. Yahya Aufsatz gefällt mir ganz gut. Am besten gefällt mir allerdings noch die Fussballgeschichte im ersten Beitrag von Stephan. Ein tolles Gleichnis! Offensichtlich einer der es wert ist von Allah aus der Hölle gerettet zu werden.
    Mfg Georg

  18. Die Hölle, ja, da geht man vielleicht mal durch. Aber nur privat, geschäftlich, gesundheitlich … irdisch eben. Aber die Hölle, theologisch gesehen, kennen wir in unserem Glauben nicht – und da scheinen wir Reformierten uns von anderen Christen zu unterscheiden. Meine Grossmutter hat uns als Kinder noch mit der Hölle gedroht – sie kam aus einer anderen «protestantischen» Richtung. Vielleicht täte das ja heute auch noch gut und einige hätten vielleicht weniger Skruppel so zu leben und sich vor allem so gegen andere auf zu verhalten, wie das heute leider zum grossen Teil gang und gäbe ist – zumindest in unseren Breitengraden.

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