JA für Grundeinkommen dank Panama

Beim BGE, dem bedingungslosen Grundeinkommen scheiden sich nicht nur die Geister, sondern auch helle Gestirne. Es wird wohl die umstrittenste Abstimmung werden, die ich je miterlebt habe. «Die grösste Frage der Welt» sollte nicht von den wenigen grossen entschieden werden. JA – tragt ein JA ja in die Welt. Seit mal mutig und leitet eine notwendige Wende ein.

Das Original ist vor vierzehn Tagen im Finanzblog erschienen. Ob von anderer Seite von libref. noch etwas kommt, werden wir ja sehen. Auf alle Fälle ist es Zeit auf den

ZUKUNFTSDIALOG im GROSSMÜNSTER vom 7. Mai 2016 – 11.00 – 12.45

aufmerksam zu machen. Vielleicht wird der Moderator aus unseren Reihen, von diesem Anlass hier berichten.

Der Kommunismus ist tot. Aber ein bisschen gesunder Marxismus würde der Welt nicht schaden. «Die UdSSR ist tot, es lebe die Schweiz«. Zugegeben, es gibt weltweit zumindest noch ein Land, wo knallharter Kommunismus vorgelebt wird. Nord Korea. In welchem Land wurde deren King Kong ausgebildet? In der Schweiz und vermutlich nicht nur vermutlich, sondern echt. Nicht in der Hauptstadt der neutralen Schweiz, in Bern. In den beiden südöstlich gelegenen Nachbargemeinden Köniz und Muri. In der einen habe ich gewohnt und in der andern unser früherer Präsident. Eigentlich libere Vororte der Hauptstadt.

Noch bin ich alles andere als ein Verschwörungs-Theoretiker, aber wenn man solchen Tatsachen in den Rachen schaut, dann begreife ich jeden, der behauptet, wir werden gesteuert. Mit dem BGE kommt alles andere als der Kommunismus zurück. Das BGE ist eigentlich kein ökonomisches Thema, sondern zur jetzigen Zeit eher ein philosophisches. Die haargenauen Auswirkungen kennt niemand und Nobelpreise wurden eh schon für gegensätzliche Meinungen vergeben. Also total müssig, über jedes Detail im Voraus nach zu denken. Die Zeit wird es erst zeigen und dann können wir Korrekturen einfügen. Die Schweizer Gesetzgebung ist mustergültig dafür in der Handhabung.

«Wie lebt es sich mit 2500 Franken?» im Monat. Ich kenne wenig Leute, die diese Erfahrung wirklich haben und damit leben wollen, geschweige denn können. Man kann in der Schweiz sogar mit weniger leben. Aber das braucht echte Grösse. Den meisten würde dies nicht gelingen, die wollen mehr. Und haargenau diesem Umstand ist es zu verdanken, dass die Schweiz so weit gekommen ist. Die Schweiz ist eigentlich ein Superland. Nur vergessen wir dies oft. Es kommt wenigen Personen in den Sinn, auszuwandern oder nach den Ferien nicht mehr zurück zu kommen. Das Grundeinkommen würde vor allem denjenigen helfen, die in der heutigen Zeit alles andere als verwöhnt sind: Aussenstehenden, einigen Randständigen, Benachteiligten, einigen Philosophen und vermutlich einigen faulen und bequemen Leuten. Aber die letzte Gruppe hat es im Mittelstand und immer wieder zu beobachten in der öffentlichen Verwaltung auch geschafft, mit «Schleimscheissen» ohne grossen Arbeitsaufwand nach oben zu rutschen.

Diese Gruppe ist strikt gegen das BEG, weil sie Angst haben, dass es viele Faule gibt, die sich nicht so einfach in Hierarchien anpassen und wie sie selbst dem Chef um den Mund schmeicheln können. Dann gibt es viele hand- und landwerklich Beschäftigte, die für ihren Lohn krampfen müssen und nie gesehen haben, wie sehr viele Schweizer ihren schönen Lohn eigentlich viel zu leicht verdienen. Und genau diese Gegner könnten sich eine bessere Zukunft aufbauen, denn denen wäre es möglich zahlbare Arbeitskräfte zu bekommen, welche gerne eine sinnvolle Arbeit ausführen möchten.

Mit dem Bedingunslosen Grundeinkommen wäre es uns sogar möglich einige hunderttausend Flüchtlinge aufzunehmen und der Schweiz einen noch nie dagewesenen Energie-Schub zu geben, der die Schweiz an einigen Orten zu ganz neuen Ufern bringen könnte – Landwirtschaft, Tourismus, Pflegewesen, Kunst – nur um einige zu nennen.

Dann gibt es eine weitere Überlegung, die für das BGE spricht. Die Rationalisierung. In den vergangenen gut 100 Jahren hat diese in der Schweiz zu Wohlstand geführt. Die nächsten 100 Jahre dürften anders aussehen. Viele der wegrationalisierten Jobs wurden durch Administration und Kontrolle wettgemacht – Dienstleistungsaufbau heisst das moderner ausgedrückt. In der Schweiz hergestellte Produkte und Dienstleistungen die wir ins Ausland verkaufen, schaffen Wohlstand. Gegenseitige administrative Beschäftigungs-therapie bringt keine echte Wertschöpfung. Unnütze Produkte eigentlich auch nicht. Und wenn sie in noch brauchbarem Zustand entsorgt werden, schaden sie der Volkswirtschaft nur. Alles andere ist Unkenntnis der ökonomischen Grundlagen, geschweige denn der ökologischen.

In der Schweiz ist ein Umdenken angesagt, denn es wird so viel von oben berichteter Unsinn gedruckt oder digital verbreitet. Aber es sind doch die Kreise, die froh sind, wenn ein benutzbares Bett, ein Schrank, ein Buch … weggeworfen wird, denn jemand oder gar ein Freund kann dann eher ein neues verkaufen, weil derjenige, der jetzt ein Gratisbett hätte, sich vielleicht einen Fernseher mit dem eingesparten Geld kaufen würde. Schade haben viele keine Kollegen, die TV-Geräte verkaufen, sonst würden sie eine volkswirtschaftliche Erfahrung machen, die eigentlich jedes Kindergartenkind schon nachvollziehen kann.

Ironisch sperbern auch andere: «Mindestlohn für humanoide Roboter«. Lesen sie diesen Beitrag. Denken sie an ihr bisher angedachtes Nein in der Abstimmung. Zumindest falls sie Scanner, e-Banking und andere moderne Errungenschaften etc. benützen, bevor sie selbst mit moderner Technik in Produktion und Handel und demächst auch im Büro jobgekillt werden.

Früher oder länger regieren nur Grosse die Welt. Das war früher anders.

«Girls, Girls, Girls» und Boys hört euch einmal den Songtext von Panama der Sailor an. Dieses Land war damals vor allem für Dutyfree bekannt, für die Kleinen ein Einkaufsparadies. Heute wird Grossen «der Spiegel für die Panama Papers» vorgehalten.

Wollt ihr diese Entwicklungen. Packt die Chance und stimmt JA! Die Welt braucht wieder mal ein mustergültiges Land und wir sollten auch wieder einmal ein Vorbild sein. Wir können dies nämlich – besser als all die andern.

Nachtrag: Der US-Ökonom und ehemalige Arbeits-Minister Robert B. Reich (unter Bill Clinton) – bekannt von Supercapitalism – sagt: «Ohne Grundeinkommen wird es nicht gehen«.

Tamara Funiciello von der JUSO ist für die 25-Stunden-Woche. Hier wage ich «Schiffbruch» voraus zu sagen. Auf freiwilliger Basis wird dies nie gelingen, denn von den Gutverdienenden haben zu viele einen Job, der sich nicht so leicht ersetzen lässt. Und wenn man die unproduktiven Stunden pro Mitarbeiter anschaut, werden die sich bei einer Verdoppelung der Mitarbeiter vermutlich so weit steigern, dass mit zwei zukünftigen Mitarbeitern gleich viele produktive Arbeitsstunden geleistet werden, wie bisher mit einem. Dass jeder nur noch 25 Stunden arbeiten darf, das ist reine Utopie.

3 thoughts on “JA für Grundeinkommen dank Panama”

  1. So nè Hafèchäs! Wie gedenkt ihr, die Integration einiger hunderttausend Flüchtlinge zu finanzieren? Aber da die meisten vermutlich nicht arbeiten werden, muss auch kein Aufwand getrieben werden. Viele werden nicht arbeiten. Das bedeutet aber nicht, dass sie keine Aktivitäten entwickeln. Welche könnten es sein?

  2. Lieber Herbie, man merkt gut, dass du Katholik bist. Bei einem wurde auch mal verboten zu sagen, dass die Erde eine Kugel sei. Das passiert auch einigen Politikern, die wie du ohne jegliches progressives Verständnis einmal drauflos schreiben und plabbern. Die eine Dame, sie war mal höchste Schweizerin, nimmt dazu in Bref Stellung. Vermutlich hat sie vergessen, was sie in Langenthal anlässlich des 25-jährigen Jubiläums zum Frauenstimmrecht und zusätz zur AHV sagte. Diese beiden Sachen, ohne die man sich die heutige Schweiz nicht mehr vorstellen könnte, wurden aus den genau gleichen Lagern rigoros bekämpft und brauchten mehrere Anläufe.
    Denkt in 20 Jahren einmal daran, dass extrem viele hoch intelligenten Volks-und Betriebswirtschafter das BGE empfehlen und eher noch weiter gehen möchten.
    Im Finanzblog hast du vernünftiger kommentiert – http://finanzblog.ch/2016/04/ja-fur-grundeinkommen-dank-panama/ – aber auch da musste ich dir sagen, dass du dich im letzten Satz widersprichst.
    Wenn ich dazu komme, schreibe ich noch etwas, was gestern im Grossmünster gesagt wurde. Da waren Männer mit Format und die Nationalrätin ist im Grunde genommen sehr ähnlich, wie die oben geschilderte FDP-Dame … nur der Zeit im Denken deutlich voraus.

  3. Einen Kommentar haben wir als Spam gekennzeichnet und unsichtbar aufgehoben. Wir sind liberal, aber die Netikette solle eingehalten werden, sonst löschen wir alles und lassen nicht nur den ersten Satz stehen, der auch schon zu weit geht.

    «So einfach lasse ich Dich nicht ziehen! Du darfst austeilen! Musst aber auch einstecken. Wenn es Dir nicht passt, wirst Du den Schwanz einziehen und den Kommentar löschen. »

    Mehr Infos dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Netiquette

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