Kategorie-Archiv: 18 Friede herrscht – proref pilgern

Letzter Tag pilgern – Friede herrscht

An den vergangenen 6 Jahren haben wir an 6 Tagen einige der 95 Punkte ausgelassen … dies haben wir jetzt nachgeholt, angefangen mit dem Jaguar vor der Ruag, dem Panzera Onca, sorry Panthera und sind bis zu den Heiligen der Letzten Tage vorgestossen.

Friede herrscht – proref Pilgern. Kein Panthera pardus – kein Leopard steht vor dem Eingang der Ruag, sondern ein 19-jähriger Jaguar – gebaut, nachdem die anderen Raubtiere zumindest in Deutschland ausgemustert wurden. Noch bevor wir abfahren können, kommt ein Wagen des Sicherdienstes – der Militärpolizei. Ich winke, sie grüssen zurück – ob sie wohl vermuten, über was wir vor dem Treffen um 10.00 Uhr schon diskutieren.

Der Leopard, zumindest 25 davon sind vermutlich weltweit im Gespräch. Verkauft als Schrott zu CHF 500.– das Stück. Heutige Metallpreise: 95.- je Tonne. 3500 – 4000 ist der Stahlpreis je Panzer. Es ist eh nicht alles perfekter Stahl und dann kommen noch der Schwertransport und die Demontage dazu. Reeller Preis, falls man diese Panzer nicht anders einsetzen könnte. BR Maurer wollte sie schon als Schrott verkaufen. Schrott? Wer es glaubt und nicht mal der ehemalige Militärpfarrer, der mein Beifahrer ist, glaubt es. Schlagzeilen über das Desaster bei der Ruag fast im Stundentakt.

Auf der gemeinsamen Hinfahrt haben wir schon über die Arm-eesee-lsorge diskutiert. Nicht wie man dieses Wort trennen könnte, sondern wie es Meinungen trennen kann. Unsere Meinung fasst Marius im letzten Satz zusammen: «Ganz im Sinn der Glaubensfreiheit, wie sie in der Verfassung ja auch verbrieft sei.» Und welchen Beruf ergreifen wir, wenn wir allenfalls wieder einmal ein zweites Leben haben. Als Verpackungsingenieur oder als Strassenverkehrs-Singnalisator. Hier hat es in etwa so viele kompetente Berufsleute wie in der Ruag. Bei der Anfahrt linkt uns der Wankdorfkreisel, deshalb schauen wir uns das Gebiet der ehemaligen Militärbibliothek und der Kaserne und des Zeughauses an.

Gesprächsthema pur. Armee und Ruag hängen stark zusammen. Die Gruppe für Rüstungsdienste GRD des EMD wurde aufgeteilt in RUAG und armasuisse. BR Kaspar Villiger war für die Einführung der Armee 95 verantwortlich, den grössten Abbau der Armee in ihrer Geschichte. Wir rauchten eine Habana seines Bruders am Nachmittag. Nun haben wir aber Süssli, der will wieder aufrüsten. In Träumen vielleicht mit dem Atombomben-Transporter F-35 bis zur Angriffsarmee. Eher säuerli.

Wir sind eine Viertelstunde zu früh. Was machen wir. Brockenstube Hiob ist ja eh nur einige Hundert Meter entfernt. Kennen ja den Weg vom letzten Jahr auswendig. Eine meint, ihr seid doch von den Zeugen Jehovas. «Nein! Wir sind keine Sekte.» Dies sind in unseren 95 Punkten auch nie angesteuert worden. Nicht ganz so viele Vinyl kaufe ich. Zwei Beny Rehmann darunter. Zumindest eine ist bei mir schon vorhanden. Also, der Pfarrer, der mich begleitet, ist im Spätherbst in Südfrankreich herzlich willkommen. Wir werden französische Militärseelsorger besuchen und einer erhält die Platten von Beny, der mit Maurice André befreundet war. Und eine Schallplatte ist Marschmusik. Aber heute bin ich nicht «Reiseleiter Spiel«, sondern Reiseleiter des letzten Pilger-Tags.

Friede herrscht – proref pilgern! Und doch noch einmal Armee. Zweihundert Meter daneben die Hepo, die Militärpolizei … Gedanken zurück, als ich der persönliche Chauffeur von Heinrich Koller war – drei meiner interessantesten Tage in der Armee.

Hier stand mal die alte Festhalle. 55 Tonnen 75-jährige Stahlträger, die noch zu verwenden sind – kein Schrott. Ob Panzer oder Stahlträger, das war noch Qualität. Heute müssen Autobahnbrücken nach 40 Jahren in der Schweiz neu gebaut werden. Die Ruag wollte 96 Panzer an Rheinmetall verkaufen. Wo sind eigentlich die fehlenden 4?

In einem Monat fängt der Herbst an. Pustekuchen, dieses Jahr sind wir einen Monat früher voll darin. Es war zu trocken. Heute zumindest noch knappe zwei Stunden. Das YB-Stadion, sorry das Stade de Suisse Wankdorf Bern wurde 2020 in Stadion Wankdorf umbenannt. Wanken ja, aber Dorf? Die alte Geschichte von Young Boys kennen sie ja.

Nachtrag nach 4 Tagen – muss doch sein: Die Medien haben die braunen Blätter auch bemerkt und am Dienstagabend hatte es hier garantiert einige zig-Tausend Menschen mehr. Die Young Boys werden in der Champion League spielen. Zum dritten mal zumindest in der Gruppenphase. Herzliche Gratulation. Sollten sie nicht mehr absolut fussballsicher sein, beachten sie doch vorgängig die Kaderliste und lernen sie 3/4 aller YB-Spieler auswendig, damit sie diese von den Israelis im Text herausfinden können. Lange Zeit kam man mit Deutsch und Franz aus – Trainer ausgenommen. Kommentieren ist nicht einfach und von hier aus sieht man den Bantiger, da kommt mir einer der Besten in den Sinn – Beni National – der ist kein Ruefer in der Wüste. Und nächstes Jahr ist vielleicht das wichtigste Jubiläum: Deutschland siegt gegen den Favoriten Ungarn. Hatte mit meinen Eltern einen Stehplatz beim Spiel. Habe aber nicht viel mitbekommen, war minus acht Monate alt.

Heute wird auf der Allmend Frisbee gespielt – gemische Fraumannschaft – EUCR-S Open. Sorry Fussball kenne ich aus eigener Erfahrung, Frisbee spiele ich ab und zu mit dem chien voisin und früher mit den Kindern. So viele Sportarten gibt es und eine verkürzt das Warten an unserem Treffpunkt. Haben sie gewusst, dass Frisbee ein eingetragenes Markenzeichen von Wham-O ist? «Frisbee flog ein Stück, kam aber nicht zurück. Publikum noch stundenlang, wartete auf Bumerang.» Ganz auswendig kann ich das Gedicht von Joachim Ringelnatz nicht … es feiert heuer ja den 100. Geburtstag.

Jetzt folgen einige Punkte, die wir am 5. Tag ausfallen liessen. Punkt 82. die Gebäudeversicherungs-Anstalt scheint nur von einigen Spatzen besetzt zu sein. Und es folgt ein Wetteralarm. Im Tessin fallen heute in Biasca über 19 cm Wasser! Und am Sonntag noch einmal 11 cm.

Es ist Samstag und da ist der jüdische Friedhof geschlossen. Hier noch einige Bilder.

In Ittigen finden wir einen interessanten Dolendeckel. Zeit, den Berner Troubadour Ruedi Krebs anzurufen – er wird heute 85-jährig und hat sich entschuldigen lassen. Vermutlich war Ruedi am 26.8.1938 nicht in Paris … in Gedanken vielleicht schon: «Auf Einladung des Philosophen Louis Rougier beginnt das Colloque Walter Lippmann als Treffen von 25 freiheitlichen Denkern in Paris. Ziel ist es, in Abgrenzung zum Manchesterliberalismus liberalen Ideen angesichts der zunehmenden Einflussnahme des Staates und totalitärer Entwicklungen neue Geltung zu verschaffen. Das hier gemeinsam formulierte Gedankengut wird ab der Nachkriegszeit als sogenannter Neoliberalismus wirksam.» Aus Wikipedia.

Von einem andern Dolologen habe ich vor einigen Tagen einen Bericht über die Von Roll erhalten. Wir hatten genügend Zeit, Geschichten zu erzählen. Na ja, im 88 habe ich von Roll einen Korb als Finanzchef gegeben … Hahnloser (etwas Wirtschaftsgeschichte und Klaus kennen wir ja auch) meinte, dass ich nach einigen Jahren in die USA geschickt werde, denn ich werde das schaffen. Haus in Langenthal gebaut und da hab ich halt vielleicht – zumindest einkommensmässig – einen Fehler gemacht. Der erwähnte Robert A. Jeker war später einige Jahre mein oberster Chef und ich habe dreimal mit ihm persönlich Kontakt gehabt – drei Punkte für mich – Stockdividenden wurden dann auch in der SKA verarbeitet und es wurde erlaubt, Kunden ohne Ausweis aufzunehmen. Eine meiner Kundinnen, ziemlich alt schon, welterfahren, konnte aber nie Autofahren und hatte damals weder eine gültige ID noch einen Pass. Ein Ausweis war zumindest damals in der Schweiz nicht vorgeschrieben. Es mussten dann etliche Weisungen angepasst werden. Und zum Dritten hat er mir für das Dezember Weihnachtsfenster mit dem Osterhasen gratuliert. „Wir sind der Zeit voraus!“ Ich glaube, mit Leuten wie ihm an der Spitze, hätten wir heute immer noch die „alte CS“. Und für die Dolologen, es geht weiter, aber ohne „Leerschlag“ mit vonRoll. … der Wasserkraft-Welt.

Die Fenster des katholischen Teils des ökumenischen kirchlichen Zentrums Ittigen und was lesen wir auf einem Aushang: «Aufgrund der abnehmenden Kirchgemeindemitglieder, Ressourcen wie Personal und Freiwillige, und mittelfristig auch aus finanzieller Sicht, gibt der Kirchgemeinderat Guthirt die Gebäude in Ittigen per 31. Juli 2024 der katholischen Eigentümerschaft (Röm-kath. Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung) für eine anderweitige Nutzung zurück.«

Fest bei der reformierten Kirche in Zollikofen und …

… ein Fest beim Mormonen-Tempel – Punkt 95.

Vom eigentlichen Schluss des Pilgern möchte ich noch die Blumen zeigen, die vor der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage sind. Und schauen sie sich einmal den Tempel von innen an, ein ganz imposantes Gebäude in der Umgebung von Bern.

Für uns Pilgerer kam dann noch der anstrengenste Teil … das gemeinsame Beisammensein … und für mich das erste Mal richtiger Regen seit rund zwei Monaten, denn in Frankreich sympathisieren die Felder zumindest farblich mit dem Mouvement des Gilet Jaunes.

Bitte entschuldigen sie uns, wir haben Wasser mit Kohlensäure und Wein getrunken. Das ist einfach der Regen, der uns und den Wirt überraschte … so sieht ein Glas mit Grissinistengeln nach drei Minuten aus, wenn es zwischen zwei Sonnenschirmen aufgestellt ist. Und weil es am Schluss stark regnete, verzichteten wir auf die Besichtigung der Michaelskirche in Bremgarten und die Casacapella und Gosteli-Stiftung. Zwei Punkte, die uns noch fehlen und die beiden Kirchen in Ostermundigen, die wir ausgelassen haben. Könnten wir ja im 2024 noch nachholen. Es gäbe schon noch einiges, wo wir genauer hinschauen könnten.

Zum Beispiel im Kreisel Ittigen. Der Bahnübergang war gesperrt und die Umfahrung wieder anders, als vor einigen Tagen. Sorry, das goldene Rennrad zu Ehren von Cancellara, das am gleichen Tag enthüllt wurde, hat keiner gesehen. Dann waren wir in dieser Gemeinde bei einer Weltenbummlerin zum Kaffee eingeladen und haben zuvor noch einen Stopp im Emmi-Outlet gemacht und einige Toni-Joghurt (Jogurt) gekauft. Neu im Plastikbecher, weil es zurzeit zu wenig Glas gibt und den PET-Becher darf man nicht in die PET-Sammlung geben, weil er angeblich die falsche Form hat. Für den heutigen Verpackungs-Ingenieur noch einen Rat: Nehmen sie für alle aufgeklebten Papiere … deren fünf, den leicht entfernbaren Kleber der Hauptetikette, dann kann man nämlich den Becher mit Deckel ganz gut in Werkstatt usw. weiterverwenden.

Da wäre noch etwas. Eine Grossratsgruppe will in Bern die Kirchensteuer für Firmen abschaffen (Seite 4). Darüber werden sie vermutlich in nächster Zeit mehr in den Medien erfahren. Und in Zürich ist ein Betrag über die liberale Fraktion – Andrea Bianca kandidiert nochmals (Seite 4).

Und hier kommt noch nachträglich eine Meldung über unseren 47. Punkt vom dritten Tag – die Kakerlaken in der Heiliggeist-Kirche. «Andreas Nufer könnte eine Predigt über die Schaben halten und auf der Orgel könnte man «la cucaracha» – die Küchenschabe spielen. Hilft vermutlich nicht viel gegen die Viecher, aber es gäbe sicher einen Zustupf an die Kosten. Gruss libref.ch»

Sie sehen, die heutige Welt hat uns mit all ihren Problemen und Details beschäftigt und trotz Sendung über KI im Radio ist dieser Bericht nicht mit KI erstellt worden, sondern die Tippfehler müssten mir angelastet werden. Es wird noch eine Zeitlang (Jahre) gehen, bis die Künstliche Intelligenz sarkastisch schreiben wird. Auf alle Fälle, das Pilgern an sieben Tagen und das Rekognoszieren hat vielen Leuten Spass gemacht.

Also, wir hätten noch tagelang Stoff zum Diskutieren, über die Welt, vor allem die kriegerische, nachzudenken, aber wir sagen es mit diesen Worten und brauchen nicht 95 Thesen:

Mein Versuch für drei Weisheiten:

  1. Sei recht und offen mit allen und allem.
  2. Sei friedlich und hilfreich, damit Recht Sinn gibt.
  3. Sei sinnlich, damit Erbe und Progressives sich sinnvoll ergänzen.

Stephan Marti, 2017 Schmiedrued

Siebter Tag – 26. August 2023

Vermutlich wird das der allerletzte Tag von unserem Pilgern sein … oder wir hätten dann doch noch einige Ideen und Lust auf Lager.

Wir treffen uns um 10:00 Uhr auf dem Parkplatz 3 der Allmend bei der Haltestelle des Trams 9 «Wandkdorf Zenter», gegenüber dem Stadion Wankdorf.

Na ja, wenn man die Saison 2022/23 anschaut, sollte man eigentlich wissen, welche Jungen Knaben dort ihr Heimstadion haben. Einiges zu diesem Verein kann ich dann auch erzählen und vielleicht auch was über meinen ersten Banker, mit dem ich relativ viel über die YB-Aktie gesprochen habe – Heinz Schneiter, der neben der Kirche Bethlehem – und Willy Steffen, einer der sechs grossen von YB.

Wir werden heute die Pilgerstädten aufsuchen, die am 5. und 6. Tag auf der Strecke blieben, Anfangen werden wir mit dem Israelitischen Friedhof – Punkt 81 bis 84. Und vom Punkt 85 am 6. Tag gehen wir direkt zum 90. Punkt und weiter bis zu den letzten Tagen. Ein echt schöner Ort. Aber in der heutigen Zeit sollten wir noch einen Pilgerort zum Schluss zumindest andenken, der zu denken gibt – die ehemalige Waffenfabrik.

An diesem Tag dürfte es einiges zum Diskutieren geben:

Und schauen sie sich doch mal YB forever an. Sie dürfen ruhig die Berndeutsche Version anklicken. Wer spricht? Pedro Lenz, den kennen wir doch und ich habe immer Freude, wie er spricht. Da muss man schon ganz gut zuhören um festzustellen, dass er in Langenthal aufgewachsen ist. Müsste den Text von Pedro mal durch meine Kinder sprechen lassen. Wie heisst der weisse Saft, der aus der Kuh kommt? Milch, Mülch oder halt doch Miuech? Heute gibt es vermutlich keine vegane YB-Wurst zum Essen. Übrigens, schauen sie sich die YB-Seiten einmal an. Schön gemacht, vom Marketing-Leiter Daniel Marti. Scheint nicht mein Cousin zu sein, aber warum ich eigene Fussballschuhe habe, scheint in der Familie und am Namen zu liegen.

2022 – Mix aus 4.,5. und 6. Tag Pilgern

Flexibel muss man sein. Wie geplant, pilgern wir nun schon sechs Tage, verteilt auf sechs Jahre … seit 2017. Nicht immer genau den Punkten nach wie im Flyer beschrieben. In Bern nimmt mann und frau es gewöhnlich ruhig und deshalb pilgern wir am 26. August 2023 den 95 Thesen von Luther entsprechend uns noch fehlende Themen an.

Huhn oder Hahn? Die Auflösung am Schluss. Auf alle Fälle lassen sich diese gerne von einem liberalen Pfarrer füttern.

Wenn Engel pilgern, scheint die Sonne, habe ich letztes Jahr im Bericht geschrieben. Am Vorabend habe ich in Gümligen bei meinem Kollegen und Mitpilger übernachtet. Der einzige von uns, der echte Pilererfahrung in Spanien hinter sich hat. Ich parke etwa 10 Wagenlängen vor seinem Haus, rund 56 Meter gemäss Google. Ich schaffe das nicht zu Fuss und bleibe eine Viertelstunde im Wagen. Es regnet, wie schon die letzten drei Kilometer. Regnet – da muss ein anderes Wort her – das «schiffen» reicht nicht. «Stiemen, stieben, stiepen» kommt mir in den Sinn. Was uns der Jaycee-Kollege bei einem Maibummel angetan hat, reicht auch nicht. Damals gab es für diese Heldentat einen NAKO-Preis. Einen solch starken Regenguss habe ich in der Schweiz noch nie erlebt … andere anscheinend auch.

Foto gibt es keine, da hätte ich ja aussteigen müssen. Anders gesagt heisst dies, dass es super Voraussetzungen für den Pilgertag gibt … Petrus hatte kein Wasser mehr für den nächsten Tag auf Vorrat …

… das letzte Foto vom Pilgertag … immer schönes Wetter. Von unserem Revisor Yahya erhalte ich Informationen aus Pakistan. Auf der einen Seite Regen mit über 1000 Toten und auf der andern Seite hat LivingEducation jetzt in 219 Schüler.

Nachtrag – ein Video, das am gleichen Tag entstanden ist. Obschon es bei uns extrem stark geregnet hat, habe ich es genossen. Erstens tut es der Natur gut und zweitens verbrachte ich die Wartezeit mit einem Stumpen aus kubanischem Tabak.

Hier gibt es nichts mehr zu geniessen.

Dort wo sich einige bei einer Parkmöglichkeit treffen, sehen wir den Sauberwasser Dolendeckel. Das ist, nach einigen Monaten, noch immer ein grosses Problem. In Südfrankreich sagte mir ein Winzer, dass er während acht Monaten 28 mm Regen erhalten hat. In dieser und der Nachbar-Gemeinde waren es in einer halben Stunde garantiert mehr. Im Deza-Magazin steht auch Interessantes über Trinkwasser. Wir denken kurz an Roland Jeanneret. Roland, als Dolologe und Schutzgott, hätte Spass an diesem Senklochdeckel, denn vielleicht ist es einmal eine Seltenheit, falls Ostermundigen mit Bern fusioniert.

Bis zum offiziellen Treffpunkt machen wir einen Umweg, wir …

… die fahrenden Pilger, fahren beim fahrenden Volk vorbei. Ist es zumindest jetzt nicht ein campierendes Volk. Das Thema war schon am ersten Tag einen Preis wert.

Die Stadtnomaden sind heute den Fahrenden gleichgestellt und dürfen sechs Monate am gleichen Ort bleiben. Experimentelle Wohnformen, da sind wir nicht auf dem Laufenden, am bekanntesten ist wohl Zaffaraya.

Noch fünf Minuten bis zum Treffpunkt. Denkste – im Breitenrain wurde nie an Abzweigeverboten und Sackgasszeichen gespart und wie wir erleben, ein gutes Quartier für Fahrschüler. Kein Problem, aber die Baustellen machen uns zu schaffen. Stüssis ehemalige Bibliothek sehen wir dafür nun von drei Seiten … zwei Kilometer Auto-Umweg und das alleine im wohl strassenreichsten Quartier von Bern. «Stüssi», nicht bekannt. Dann schauen sie einfach im Programm des 4. Tages. Pech gehabt, Stüssi ist wohl noch bei libref zu finden, die Würdigung des «Kriegsdepartementes» ist gelöscht worden («ein Fehler ist aufgetreten»). Sicherheitshalber, die P-26 Akten sind ja auch verschwunden. Ein mehrfacher Nudelträger, Mitglied und ehemaliger Pilger, der sich gestern für die Pilgerei entschuldigt hat, wird dann für diesen Spezialanlass auch eingeladen.

In der Johannes Kirche «verjagen» wir den Kirchenchor … oder sind sie wirklich froh, dass sofort eine Kaffeepause im eigenen Bistro angesagt wurde? Dort geht die militärische Diskussion weiter. Die Leiterin kennt oder kannte (wir wissen es nicht) den ehemaligen Pfarrer der zweitschönsten Kirche von Bern, Fritz Tschanz, Oberarmeefeldprediger, wie das damals hiess. Ihr Mann sei auch ASS Armeeseelsorger gewesen. Unser ASS, Andreas, meint, dass dies heute ASG heisse. Was das G soll, hat auch er keine Ahnung. «seelsoGer. G-ott kann es nicht sein, denn A-llah ist heute auch zugelassen. AFG – Armeesport Gemeinschaft in der DDR, Atemschutzgerät, Automatisches Schaltgetriebe, Albert-Schweitzer-Gymnasium? AGsnvAg – auch Götter sind nicht vor Abkürzungen gefeit.

Dann noch eine Frage: Kennen sie die Pfarrerin Schwarz? Von Langenthal? Da ist frau nicht sicher. Was über den Vater? Ja, Notar … 100 Punkte? Ist sie nun an der Uni, oder als Stellvertreterin noch in der Johanneskirche. Ich finde es schon noch raus. Einen herzlichen Gruss an Thomas – den Heiligen … oder doch eher Scheinheiligen. Er alleine, höchstpersönlich ist schuld, dass ich eine nebenamtliche kirchliche Laufbahn eingeschlagen habe und erst noch wegen dieser, das gemeinsame Curling-Team verlassen hatte. Er hat voll mit meiner «Karriere» spekuliert. Thomas, nächstes Jahr bin ich 25 Jahre dabei und es hat meistens Spass gemacht. Merci und Gruss auch zuhause … denke jedes Mal an euch, wenn ich eine Kaffeetasse umdrehe. Beim Express eben steht «50». Die heutige Crew sollte nur etwas besser für die Ausstellung werben. TX-Media sehen wir in wenigen Minuten … die hätten mir den Artikel wohl ganz zum Lesen gegeben und sonst habe auch ich eine Tochter, die an guter Stellen zu finden ist.

Nachtrag … Martina Schwarz ist die Tochter … dann haben wir uns einmal in einer schönen Villa kennengelernt. Vielleicht mal ein Wiedersehen.

Der offizielle Start zum heutigen Pilgern hat richtig Spass gemacht. Nun wird es bei der Marienkirche komplizierter …

… eine Sonnenblume? Und ein «rise up«, nach oben ragen, das ökumenisches Gesangsbuch, das ich noch nicht kannte.

Diskussion über Kirchenfenster. Der Künstler sei der gleiche, wie bei der Thomaskirche (2. Tag – Punkt 34). Hier kann man sich über mehr Lesestoff über Bleiglasfenstern orientieren. Einigen gefallen diese hier besser, andern die im Liebefeld. Kunst ist Ansichtssache, was wir eindeutig heute bei der Markuskirche sehen. Das erste Mal, dass die offen hat.

Wir fünf diskutieren über Heilige. Jeder von uns kennt das persönlich. Andreas, Georg (Jiri), Stephan, Therese und Ursula – in alphabetischer Reihenfolge.

Der «denk mal geschützte» Abfallcontainer darf nicht fehlen.

Zuerst ging es aber noch bei der Brasserie Lorraine vorbei. Ethische Anmassung oder wie das Ding im aktuellen Bern heisst. Aneignung wäre korrekt. Übrigens, die Hebamme lebte ganz sicher mal in der Länggasse. Sie dürfte meine engste Verwandte gewesen sein. Das Graffiti am Restaurant hat keiner von uns gekannt.

Das scheinen schon andere bemerkt zu haben, dass dies kein Problem auf dem Kopf ist, sondern im Kopf von einigen ist. Uns tun die leid, die jetzt darunter leiden und wie wir, es eigentlich ein glattes Bild finden.

Weiss und Rastalocken!!! Schaut euch mal Punkt 12 an! Dieses Graffiti in der Bahnunterführung von Bümpliz-Nord hat in der Berner Reformierten Kirche schon Geschichte geschrieben. Meine Lieblingsgeschichten waren auch Winnetou etc. Auch fehl am Platz? Dann bei Radio RaBe (Radio Bern) vorbei – sendet auf 95,6. Radio Rabe ist nicht Radio Bern1 von Tx Group (ehemals Tamedia), die senden auf 97,7 und anderen Wellenlängen. Wieso nicht einfach, wenn es auch kompliziert geht.

Aber es wird noch komplizierter beim Haus, das mitverantwortlich für das Wort des Jahres «Stellwerkstörungen» ist. Soll doch einer mal die Zeit ablesen! 11:59 … nach fünf vor zwölf! Sagt zumindest meine Nikon, aber die geht glücklicherweise 5 Minuten vor, denn es reicht gerade noch zum (oder zur?) Hiob Worblaufen

… die Brockenstube liegt auf dem Weg zum Essen. Fünfzig-Prozenttag … so günstig habe ich noch selten Vinyl eingekauft. Wir diskutieren über die Schliessungszeit hinaus, aber keiner weiss, ob Bümpliz bestehen bleibt. Hier hätte ich eine Girolle zum halben Preis kaufen können, aber Gysi, der ehemalige Vermieter der andern und daneben gelegenen Hiob gibt es leider nicht mehr. Der Schoggi Tête-de-Moine gehört zur Geschichte.

Die Katholiken mussten ihre Heiligkreuzkirche verkaufen Mehr dazu beim Beitrag über den 6. Tag (Punkt 88). Ob das Kreuz noch auf dem Dach ist, weiss ich nicht, aber ich vermute, dass der Predigraum auch den Kindern zur Verfügung gestellt wird …

… Kirchensaal-Hockey, eine neue Sportart. Kinderspielecken haben wir auch in einigen andern Kirchen gesehen. Für jemanden von uns was ganz Neues.

In der Matthäuskirche scheinen nur ganz spezielle Gäste willkommen zu sein. Auch die Reformierten haben zu wenig Kirchgänger … diese Kirche kann man nun für Veranstaltungen mieten.

Hinter dieser ehemaligen Kirche wird gebaut. Hoffentlich hält das auch solange, wie die römischen Bäder, die neu überarbeitet zur Schau gestellt werden. Müsste man einmal wieder anschauen.

Schon die Kelten haben hier gebaut und getöpfert. Zu sehen im Museum neben der Kirche. Mit Therese hatten wir eine ganz speziell gute ortskundige Führerin. Merci. Nicht vergessen, der 26. August 2023, wo wir am Schluss bei ihr zum Kaffee in ihre neue Wohnung eingeladen werden.

Aber jetzt gibt es noch was zum Essen und zum Trinken. Ein Bier aus Oberbottigen – die Kurbelbräu. Nicht gleich nach der Lieferung öffnen, denn geliefert wird nur per Velo. Es schmeckt toll. Die Brauerei liegt etwas östlich der vielleicht wichtigsten Ortschaft der Schweiz, was unsere Fahne anbelangt. Chäs u Brot – heute fünf Häuser – wo vor knapp 700 Jahren «Freund und Feind» zusammen gegessen haben sollen. Die beiden Parteien zogen zusammen gegen die gleichen Feinde in Laupen in den Krieg. «Freund und Feind» konnte uns im gleichen Quartier (Bümpliz), auch unser Geschichtslehrer nicht näher erklären. Historik hat vermutlich doch etwas mit Geschichte oder Geschichten zu tun, wie das Fach in der Sek hiess. Geschichtlich etwas einfacher sind die Ereignisse zur ersten und zur zweiten Kappeler Milchsuppe zu begreifen.

Aber auch Schreiben und Lesen kann kompliziert sein. Grillo-Viognier oder Grillo, Viognier. Eine oder zwei Weinsorten? Es stellt sich heraus, dass die erste Schreibweise auch eine Assemblage ist, also keine spezielle Viognier-Rebe. Mit Komma oder Bindestrich? «Begnadige nicht hängen!» Wo das Komma setzen? Das gibt dann die schönen Diskussion über Wein mit den Betreibern des Restaurants im Zehndermätteli – so wie ich diese tolle Ecke in Bern nenne. Offiziell heisst es Zehendermätteli im Glück. In diesem Restaurant gibt es nur eines zu kritisieren. Man und frau bleibt viel zu lange sitzen und geniesst die Bäume, das Trinken und vor allem das Essen … meist aus dem eigenen Garten. Grillo, die Grille, nicht das Grillieren aber aus Sizilien, eine autochtone Sorte und Viognier eine meiner Lieblings-Weinsorten. Und zum Essen entschuldigt man sich, es sei kein Huhn mehr vorhanden …

… etliche Hühner hat es. Das erste Bild im Beitrag zeigt eines und hier ist der Hahn. Nicht unser Hahn im Signet, aber für den Teller viel zu schade. Am Anfang hatten wir noch kein Brot und da versuchten wir ihn mit einem Nomacorc anzulocken. Hat ihn nicht gross interessiert, obschon da gar kein Kunststoff drin ist. Es könnte sein, dass wir den Hahn, unser Symbol, nächstes Jahr wieder besuchen.

1.8 mal 2.5 mm klein ist mein kleinstes Buch «Allgemeine Erklärung der Menschenrechte«. Auf den Seiten 60-64 ist Artikel 18 (Gedanken-, Gewissens-, Religionsfreiheit), heute unsere Hauptthemen und vielleicht diskutieren wir nächstes Mal auch über andere Artikel und den Revolverhelden Ruag. Wir haben sie vorbeifliegen lassen und hoffen alle, dass der Ukraine-Krieg dann vorüber ist, unsere Regierung wieder mehr Vertrauen hat.

Wir haben auch über Berndeutsch diskutiert. Einmal soll ich sogar etwas gesagt haben, bei dem ich zwei Buchstaben zu wenig gesagt habe. Aber ich weiss nicht mehr genau, was das war. Schön, dass man nach 42 Jahren Wegzug aus Bern noch als Berner wahrgenommen wird. Beim Durchlesen stiess ich wieder einmal auf einen anderen Fehler, die Pilgerer – sollte Pilger in der Mehrzahl heissen und ist nun korrigiert. Also:

pilger, pilgerer, am pilgersten.

Treffpunkt zum sechsten Pilger-Tag – 27. August 2022

Wir treffen uns in der Johanneskirche – Ecke Breitenrainstrasse 26/Wylerstrasse – 10 Uhr wie es für liberale Langschläfer eher angebracht scheint.

Vom Bahnhof Bern mit der Tramlinie 9 Richtung Wankdorf und bis Breitenrein fahren. Zuhinterst im Tram einsteigen und vom Breitenreinplatz wieder zurücklaufen. Aber nicht den Gleisen nach, sondern die Strasse rechts, die Breitenreinstrasse nehmen und rund 250 Meter nach unten laufen … (vergesst Google-Maps, die haben wieder einen neuen Sch… programmiert und vielleicht würde es nichts schaden, wenn die mal Bern mit dem ÖV anschauen würden). Google bringt einen richtig irrsinningen Vorschlag, falls ihr mit dem Rollstuhl kommt – 19 Minuten Fussmarsch! Ihr könnt ruhig am Viktoriaplatz aussteigen, der Weg ist etwas komplizierter und für ehemalige Eingefleischte, die beste Haltestelle beim Kino ABC vor dem Breitenreinplatz wurde aufgehoben.

Die Johanneskirche rechts solltet ihr eigentlich nicht übersehen. Die zweitschönste in Bern. Die schönste meiner Ansicht nach ist die Pauluskirche. Werde die Geschichte mit dem ehemaligen Oberarmeefeldprediger und dem Zusammenhang zu den beiden Kirchen noch einmal erläutern.

Erinnert ihr euch noch an den zweiten Tag – Punkt 22? Eben habe ich auf FB diesen Beitrag geschaltet und da sehe ich einen andern: Beim Krematorium auf dem Bremgartenfriedhof ist ein Restaurant geplant … da habe ich mal den ersten Kommentar abgegeben.

Kein Senf – Heiss, Lauwarm, aus-rasta-n sicher nicht nötig

30 Grad am Schatten und eben läutet die Kirche – 12:05 – sie geht nicht nach GMT sondern FFT (French Flexibel Time). Alles scheint zurzeit leicht anders zu sein. Also, bleibt kühl … morgen soll es nach zwei Monaten leichten Regen geben. Andere scheinen sich die Haare auszureissen – wegen Rastalocken.

Ab und zu kriegt man hier in Südfrankreich sogar mit, was sich in der Schweiz bewegt oder wo einige anecken. Es läuft nicht immer mit dem interneten Datenverkehr. Gestern ging es, vorgestern war kein schneller Weg zum Sonnenaufgang möglich – beim Sunset gab es statt Antwortzeiten nur noch Lieferfristen und vor allem lange Pausen. Aber das kenne ich aus eigener Erfahrung … nun hotspotte ich via andere. Immerhin war die Datenübertragung doch noch schneller, als die Ersatzteillieferung aus England (3. letztes Bild). Das Mineralwasser, das ich jetzt trinke, kommt 7,5 km Luftlinie vom Pannenort zum Boden raus. Zufall gibt es nicht. Nehmt das blaue Mineralwasser im Lidl, es ist wesentlich besser, als das hellblaue oder weisse. Wasser ist hier Mangelware. Nicht nur in den Flüssen, auch im Glas … es ist immer wieder leer. Und fürs Blumengiessen oder den Rasen darf es nicht mehr verwendet werden. In der Provence scheinen die Leute noch mehr zu leiden – kein Zähneputzen mehr. Wie freuen sich doch da einige Kinder. Eine Leserin aus Thörigen hat darauf verzichten müssen, weil es zu viel regnete. Kannst schlimmstenfalls bei mir zuhause Wasser holen.

Und da wäre noch die Honda-Feder, die gemäss französischer Vertretung doch in zwei Jahren aus China eintreffen wird. Habe zwei ähnliche in Utzenstorf gefunden. Eine wird schon gehen, wenn ich den Rasenmäher wieder brauchen kann. Da extreme Feuergefahr herrscht, dürfen hier nur elektrische Mäher eingesetzt werden. Utzenstorf, das wurde in 17 Jahren nur zweimal erwähnt. Dabei haben wir dort die erste Geburt gefeiert und den letzten Elternteil verloren, aus diesem Dorf noch einen 61-iger Béychevelle von Max im Keller, Erinnerungen an seinen Bruder «YB-Willi«, einen Initianten und Mitgründer des FC-Blackburry, ans Bigi, Bedachungen und Festbänke und und und. Über die Feder haben wir an der Öga diskutiert, weil wir einfach mal ne Pause brauchten und Rasenmäher wollte zur dieser Zeit keiner, ausser mir, anschauen. Sieben Franken, eine Feder … für mich eher ein Schnäppchen, aber bauen sie mal mit Ersatzteilen einen Rasenmäher zusammen … davon kann man sich fast einen Rolls Royce leisten.

Vom vierten Tag Pilgern sollten wir noch einige Punkte nachholen. Die Bibliothek am Guisanplatz lassen wir aus. Da könnte uns vielleicht einmal der ehemalige Leiter, unser Freimitglied, Dr. Jürg Stüssi-Lauterburg für eine Mitgliederversammlung in die Thematik Krieg und Friede vertiefen. Im letzten Beitrag habe ich auch von diesem Thema geschrieben und Res aufgefordert, doch mehr über Bob Marley zu erzählen. Zufall … den gibt es nicht.

Heiss, ja, in der Ecke wo es am 5. Tag pilgern weitergeht, wurde es gemäss Netz echt heiss und das eigentlich nur, wegen Lauwarm

… s’Problem! s’Problem für mi, i ghenne diä nid. Na ja, bi hault z’lang vo Bärn wäg, die Disko ist seit über 40 Jahren unter dem Boden und in der Lorraine war ich nicht sehr oft anzutreffen. Aber eine zeitlang jährlich zweimal – Service bim Pesche für e Jägu. Es soll nun ja keiner auf die Idee kommen, dass dies eine animalische Anmassung oder Aneignung (oder wie das Unwort 2022 heissen wird) ist und meinen Schirm mit dem Jaguar drauf, vom Zoo Zürich, würde ich wieder gerne einmal brauchen. Endo lebte in diesem Quartier und die beiden Hubers arbeiteten dort … und die W.Nuss ist vor der Lorraine-Brücke anzuschauen –

500 Meter Luftlinie ungefähr. Wo wir uns am 27. August 2022 zum fünften Pilgertag treffen, weiss ich noch nicht. Im Restaurant Brasserie Lorraine ist es vermutlich zu früh. Muss mal meinen Bruder fragen, der lebte einige Jahre in der Lorraine und dem Breitsch. Daher treffen wir uns vermutlich in der Johanneskirche – Ecke Breitenrainstrasse 26/Wylerstrasse – 10 Uhr wie es für liberale Langschläfer eher angebracht scheint. Am gleichen Strassenzug befindet sich auch die JR-Records. Also, merkt euch Dominik Plumettaz (27), den Bandleader von Lauwarm. Gratis-PR für einen echten Shit-Storm …

… vermutlich werden sie aber nicht so bekannt, wie the Doors, die eben auf dem Compi laufen. Doors (Doors) und Moon (Muun), manchmal sind einige Dinge drüben vom Teich nicht ganz einfach verständlich. Hier in Frankreich beginnt ein Sturm. Es windet mir die Stühle auf dem Balkon weg … 34 Grad und bewölkt. Herrlich. Auf der Interstate 10 in den USA (wie im Film) war ich bei höheren Temperaturen unterwegs. Nicht mal 100 Meilen nördlich ist die Mojave-Wüste. Sieht ziemlich ebenbürtig aus und die Indianer dort trugen schon im 19. Jahrhundert Rastalocken . Geflochtene. Braids genannt. Sie sind auch ein Schmuck für Massais, vermutlich trug auch Buddha solche und schon die Kelten schmückten sich damit. Dann gibt es noch die verfilzten, selbst verwachsenen, die Dreadlock, kurz Dreads. Solche trug der dänisch/norwegische König im 16. Jahrhundert, im 4. Buch Moses werden solche erwähnt und kommen auch im Hinduismus und Islam vor.

Und die Rastafari, seit wann tragen die Rastalocken? Noch nicht einmal 100 Jahre! Und wer soll sie «erfunden» haben? Neguss Negesti – der Kaiser von Abessinien – der Kaiser Haile Selassie I von Äthiopien.

Beim Pilgern werde ich eine Vermutung über eines seiner Grosskinder erzählen, das vermutlich in Neapel zur Welt kam … und einen Zusammenhang zu unserem 2. Pilgertag in der Länggasse hat. Se non è vero, è ben trovato. Die Hebamme hat immer wie ein Grab geschwiegen. Wer gerne in Familiengeschichten herumwühlt, dem habe ich noch ein anderes Land, das auch einen vielseitigen Herrscher und Grossvater hatte und wenn die Zeit reicht, schliessen wir beim Pilgern mit dem «vereinfachten Kinderhandel» der Schweiz während der Grippewelle vor 100 Jahren ab. Dort scheinen die Dokumente noch vorhanden zu sein, aber Ittigen hat sich wiederrechtlich geweigert, diese mir gegen eine rechtsgültige Vollmacht auszuhändigen. Und erwähnt wird sicher auch, wie der Bund das zweite Mal meine Fiche im Sand hat verlaufen lassen.

Beim letzten Pilgern haben wir am andern Ende der Fortsetzung der Wylerstrasse, an der Spitalackerstrasse, beim Rosengarten über das Pentagon diskutiert. Ob die Fiche wohl noch dort ist … der Anlass dazu folgt im Herbst, also spätestens vier Tage vor Weihnachten. Bleibt locker und nehmt zum Pilgern eine Locke mit … meine Kinderlocke ist in der Schweiz. Und nehmen sie zumindest auf unserem Kontinent die Dreadlocks nicht zu ernst … Fridays for Future, da sollten sie doch mal nachlesen, aus welchem Grund diese Bewegung entstanden ist. Umwelt – ich bin für die Mitwelt!

Dieses Bild ist echt hinter meinem Rücken entstanden. Vor rund 20 Jahren. Ich habe es selbst geschossen … auf dem gleichen Balkon, wo ich eben schreibe und den gestern gekauften äthiopischen Kaffee trinke. Herrlich im Geschmack, echt stark, eine Wucht … und das Kilo für 8 Euro. Kein Zufall. Die ehemalige Pfarrerin öffnet meinem Künstler die teuer erstandenen Rastalocken und kürzt seine Haare … Christian wollte wieder mal was Neues. Übrigens, der Sturm ist vorüber und die Wolken verziehen sich langsam.

Kein Senf – ja, der scheint zurzeit auch in Frankreich ausverkauft zu sein, da angeblich die wichtigsten Produktionsländer – Russland und die Ukraine nicht liefern (können). Das Gleiche mit Honig aus diesen beiden Ländern. Honig und Senf verhalten sich grob gesagt genau gleich, wie Getreide resp. Korn im Vergleich der Ukraine zur Weltproduktion. Die Gesamtproduktionsmenge der Ukraine ist wesentlich kleiner, als die möglichen jährlichen weltweiten Ernte-Schwankungen. Ende Februar ist der Krieg ausgebrochen und sollen wir das glauben, dass jeder erst jetzt festlegt, was er anpflanzen will oder noch krasser ausgedrückt, welches Saatgut, das im 2021 geerntet wurde, nun verkauft werden soll? Alles wird an der Börse gehandelt und wenn es nach einem Mangel aussieht, so schreien alle «kaufen». Merken sie sich: Die Menschen sind geldgierig und irrational – sie unterliegen der Massenpsychologie!»

Versuchen Sie, antizyklisch zu handeln. Am Tag «danach» regnet es wirklich einige Minuten. Nicht gross der Rede wert. Einzig die Feigenbäume lassen einige Blätter fallen. All die andern brauchen weiterhin ihre noch existierenden Blätter um Luftfeuchtigkeit aufzunehmen und Schatten zu spenden. Beachten sie die Natur. Pflanzen denken vermutlich mehr, als viele Menschen. Zehn Minuten Regen und keine Sonne. Was geschieht da mit den Menschen. Raus aus dem Zelt und einkaufen gehen. Ich habe heute Unkraut entsorgt. Die Rechnung ging auf. Hinfahren, ausleeren und keine Sekunde warten … das gibt es sonst nie, da ist immer ein grosser Ansturm. Neben vier grossen Einkaufszentren sind wir vorbeigefahren. In 23 Jahren habe ich nie so viele Fahrzeuge auf den Parkplätzen dort gesehen. Bumsvoll und nur, weil es nach zwei Monaten ganz kurz geregnet hat. Jeder hat sich gedacht, dass der ganze Tag schlecht ist und daher Einkaufen ideal. Nach drei Stunden brennt die Sonne wieder herunter.

Vor kurzem hat mir jemand gesagt, dass Gott eigentlich nur einen Fehler bei der Erstellung der Erde gemacht hätte … den Menschen erfunden.

Der Kakibaum schützt sich vor der Hitze. Alle Äste sind fast einen Meter tiefer, als normal, extrem dicht belaubt und erstaunlich, doch noch mit relativ vielen Früchten. Weit über 100 Kakies wurden schon abgeworfen – klein und alles andere als reif – dafür brauchen die «neuen» Zeit bis nach den Weihnachten. Anders gesagt, den Baum freut es, dass heute Freitag ist und er für die Zukunft gerüstet ist. Er rastat nichtgleich aus und lockt allenfalls Ameisen an, die am Boden die «missratene Ernte» geniessen, andere Samen suchen und dafür sorgen, dass im nächsten Jahr genügend oder noch mehr Unkraut nachwächst.

Nachtrag – 30.7.22 – Kommentare sind gesperrt – hier ein Mail:

Riesengeschrei um Rastalocken

Res, Bob und wir pilgern am 27.8.2022

Manchmal sieht mann sich über neun Monate nicht und dann «Schlag auf Schlag».

Res, entschuldige bitte, dass ich heute nicht nach Baden in deine Fernsehpredigt gekommen bin. Aber vor fünf Jahren im Neumünster war ich dabei und im November 2014 auch. Dabei bist du mein amtierender Lieblingspfarrer. Sollte mich Andreas der Erste nicht überleben, machst du bitte meine Beerdigungspredigt. Aber bitte nicht im schwarzen Talar, auch wenn deiner von der Modeschöpferin Christa de Carouge ist. Zufälle gibt es bekanntlich nicht. Ich habe in Google nach einem weissen Talar gesucht und bin auf diesen Artikel gestossen, in welchem du mehrmals erwähnt wirst.

Schwarze Talare, das ist für mich so etwas von konservativ, auch wenn ich eigentlich das Gegenteil von dem bin – liberal, progressiv. Vor über 50 Jahren hat mein Pfarrer in Bethlehem, Bern, nie einen Talar getragen und in Langenthal, als ich CEO Church war, hat Ueli einen schönen weissen getragen. In Schönenwerd wurde er dann auch schwarz. Vermutlich kantonal synodal geregelt.

Die Predigt hat Spass gemacht. Wenn du Flammen über dem Kopf sehen willst, dann geht es wesentlich einfacher, wenn du Weiss oder eine andere Farbe, denn Schwarz trägst. Aber mach dir nichts daraus, die meisten Leute können das nicht sehen. Üben können sie mit Apfelkernen, die sie an einer Tischkante aufstellen und darüber blicken. Einige sehen mit der Zeit die blauen Flammen. Mit der Kirilianfotografie kann das auch festgehalten werden … zumindest, wenn die Ströme etwas stärker sind … der Preis für eine Korona-Kamera scheint allenfalls teuer zu sein.

Auf dem PC geht das sogar bei einer Fernsehübertragung. Es braucht Konzentration. Dafür ist ein Bad geeignet. Meine Lieblingsbeschäftigung an einem Sonntagmorgen und an Pfingsten geht es eh am ringsten. Na ja, so wie die Bilder aussahen, hätte es in der Kirche noch Platz gehabt. Wenn du mehr über Bob Marley erzählt hättest, als ihn im Nachwort mit «One Love» zu erwähnen …

… hätte dies vermutlich das Durchschnittsalter gesenkt. Er hat am «one love peace concert» den Frieden gebracht. Über Rastafari können wir einmal diskutieren und eine Geburt, die in Zürich oder Neapel stattgefunden hat. Mein Sohn hat mal ein Poster von ihm im Kinderzimmer aufgehängt und jemand hat ihm die CD «Reggae Love Songs» gekauft. Darauf ist auch das Lied «All in One». Die Scheibe liegt neben meinem Computer und wartet darauf «ausgehändigt» zu werden … vielleicht mit einigen erklärenden Worten über seine Grossmutter. Zufall, den gibt es nicht.

Die vor zwei Tagen verschenkte Biker-Bibel ist jetzt in Deutschland unterwegs … ideales Regenwetter um die Fahrzeugbeherrschung zu üben. Falls du Fussball magst, hab noch «Anstoss – Das neue Testament für Freunde des Heiligen Rasens.» Bitte die weissen Linien nicht sniffen und das Gras nicht rauchen. Sonst jagen sie dich vielleicht. Vermutlich nicht mit der Jagt-Oboe – der Oboe da Caccia – die wir heute hören durften. Wenn ihr die Rechnung revidiert, könnt ihr ja auch einige Oboen-Stücke anhören. Schau mal die Weblinks unten an.

Die Pfingstmesse von Olivier Messiaen ist auch nicht für alle Leute geeignet. Schaut zumindest, dass ihr eine gute Akustik habt. Jetzt könnt ihr drei Mal raten, wer damals in der Engadiner Kapelle Oboe gespielt hat. Auf alle Fälle wird sich Beat Schlatter auch freuen, dass ihr am Schluss geklatscht habt.

Tragt in eure Agenda oder die tragbare Telefonkabine ein, dass wir uns spätestens am 27. August 2022 in Bern zum Pilgern sehen.

2021 – wir pilgern durch den Norden von Bern – 2. Teil des 4. Tages

Wir pilgern den zweiten Teil des vierten Tages am 9. September 2021. Einige Eindrücke zum 4. Tag „Friede herrscht – proref pilgern“ – Kanton …

Im Auto-Radio kommt die heutige Wetterprognose: Heute ganzer Tag Sonnenschein und düppig. Üppiger Sonnenschein zurzeit, es giesst in Kübeln, der Scheibenwischer kommt auf Stufe 2 kaum nach. Aber wie letztes Jahr: Wenn Engel reisen, scheint die Sonne … zumindest dann, wenn sie pilgern. Einer wird nicht ans Pilgern kommen. Er hat diese Woche genügend Wasser erlebt. Schwächeanfall in der Aare und konnte sich zum Glück am Schilf halten. Er wird garantiert den Kaffee zumindest in Zukunft ohne Zucker geniessen, denn solche Erlebnisse praktisch neben der Zuckerfabrik Aarberg müssten eigentlich nicht sein. Werner, alles Gute.

Kurz vor dem Treffpunkt stossen wir auf ein Plakat. Schang Hutter, dessen Kunst wir am ersten Tag (Punkt 13) begegnet sind und in Biel zum 150-Jahr-Treffen zwei Tage vor seinem Tod über die geplante Aufhebung des Friedhofs Bümpliz diskutiert haben. Hier die Petition von Thomas Fuchs. Mehr Infos am 6.4. und 23.3.2021.

Die Nydeggkirche ist geöffnet. Wie wir vernommen haben, jeweils zu den Bürostunden. Wenn ich in dieser Gegend bin, dann wird es halt meist später, fürs Verbindungsleben, gewesen sein. In zwei Monaten könnten wir hier Sabine Müller Jahn begrüssen. Sie wechselt als Pfarrerin von Langenthal in die Nydeggkirche. Sie war die zweite Pfarrerin, die ich vor 20 Jahren in der Durchschnittsstadt begrüssen durfte.

Im Kirchgemeindehaus der Kirche stossen wir auf die Blue Community – Wasser als Menschenrecht. Kurz darauf sehen wir von der Nydeggbrücke auf die Holzablagerungen des Aare-Hochwassers im Juli.

Noch mehr Wasser – bei der Nydeggkirche finden wir auch eine Nette Toilette.

Am Aarehang sehen wir einige riesige Heuhaufen, denn das Wachstum war auch hier dieses Jahr extrem. Futter für die Bären? Wir wissen es nicht. Im Bärengraben gab es nichts zu sehen, denn das Aussengehege wurde gepflegt und Menschen und Bären sollten nicht zu viel Kontakt haben. Bärenpark heisst das jetzt! Weiss ich, aber da stehen jedem Berner die Haare zu Berg. Oder besser gesagt, z› Bärg, denn in jedem Tram ertönt heute noch «Beerenplatz», statt Bärenplatz. Übrigens, Bären fressen auch Beeren (Beeri) und nicht nur Heu. Aber wie ich die Entsorgungsbetriebe in Bern kenne, pilgert dieses Heu sicherheitshalber nach «Kompostella».

Beim Haus der Kirche sprechen wir mit zwei Gärtnern von Diaconis und sagen ihnen, dass wir in einer halben Stunde ihre Kirche anschauen werden. Vermutlich habe ich Kapelle gesagt, denn die beiden finden, dass die Kapelle jetzt besetzt sei – Andacht der Mitarbeiter. Kirche hin oder her, diese ist seit Jahren ans Symphonie-Orchester Bern vermietet – zum Proben.

Ohne das falsche Wort, hätten wir diese Kapelle nie kennen gelernt. Dafür gibt es eine gute Diskussion, auch über einen Bekannten, der bis vor kurzem auf dieser Seite zu finden war – Hans Zoss.

Danke, auch für die Erklärungen im herrlichen Park.

Im Rosenpark, einem früheren Friedhof gibt es auch schöne Blumen zu sehen …

… und nebst der Kornhausbrücke entdecke ich, dass wir zwischen den linken Hochhäusern ein weiter sehen, dort wo wir auf der Dachterrasse das erste Mal mit der Presse über unser Pilgern gesprochen haben.

Im Schosshalden-Friedhof begleitet uns ein Gärtner bis zum Grab von von Tavel und erläutert den Neuaufbau. Die neue Grabplatte ist noch nicht einmal bei der Stiftung Rudolf von Tavel vermerkt. Ob wohl seine Frau über 100 Ecken mit mir verwandt ist. Mein Grossvater war ein Stettler und über ihn sprechen wir am vorletzten Tag in der Kirche Ittigen – Punkt 84.

Vor vier Jahren habe ich in Punkt 72 einen Nachtrag über Christopherus geschrieben. Er starb genau zurzeit, als ich diesen Friedhof für unser Pilgern rekognoszierte. Wir haben das Grab (G5/785 – ein Feld unter dem Grab von Paul Klee), wo er mit seiner Mutter ruht, besucht und mehr als 60 Sekunden Gedanken durch den Kopf gehen lassen. Er musste jung gehen.

In diesem Friedhof gibt es noch etwas anderes zu sehen. Es wird wohl von den meisten Besuchern übersehen. Kinder haben ein Auge für diese Chröpfe, wie ich sie nenne. Die Automobil- und Pfeifenindustrie nennt diese Auswüchse Wurzelholz. Das ist aber falsch, denn mit Wurzeln haben diese Verdickungen gar nichts zu tun. In England habe ich einmal in einer Jaguarfabrik zugeschaut, wie solches Holz verarbeitet wird. Ein künstlerisches Meisterwerk. Genau heissen diese Dinger Maserknolle oder Maser- oder Holzkropf.

Die schönsten Maserungen sehen sie aber bei Pfeifen. Meine schönste und meistgerauchte Bruyèrepfeife, hat ihren Dienst 40 Jahre versehen … dann ist sie durchgebrannt. Und nach fast 50 Jahren erfahre ich zum Schluss des Pilgertages, dass dies nicht Wurzelholz, sondern ein Kropf ist. Pilgern pildet!

Und da wir absolut frei sind, haben wir noch den Punkt 80 des 5. Tages absolviert. Sich nicht an Vorschriften halten, ist nicht so unsere Sache, aber selbst entscheiden, was wir anpilgern, da sind wir immer dafür.

Die Waldaukapelle – besuchen sie mal ein Konzert.

Ja, es könnte ja sein, wenn es unseren Verein nach 150 Jahren noch gibt, dass wir dann 7, 8 oder ?? Tage pilgern. Spass hatten wir. Bis in den Abend haben wir zusammen diskutiert. Herzliches Dankeschön an den Wettergott.

Am Schluss sei die Frage erlaubt, ob wir für Biel gerüstet sind? Auf eines garantiert nicht. Auf den weltgrössten Lauf, der seit 1959 durchgeführte 100-Kilometer-Lauf von Biel. Ich achte alle, die ich kenne, die sich das schon mal in Biel erleben liessen. Erleiden liessen,  durchgequält haben. Ich habe bisher nur die Hälfte an einem Stück geschafft, aber dafür Kirchen,  Burgen und Schlösser anschauen dürfen. Chur – Thusis – Feldis und einige Umwege – hier ein Teil davon. Laufzeit 7 Stunden … wäre bei uns Pilgern nicht annähernd einzuhalten … 49 Stunden würden vermutlich auch nicht ausreichen. Zu interessant, was mann/frau unterwegs alles sieht.

Von Chur trifft eben ein E-Mail ein: «Liberethica – Setzen wir auf Synergie eher denn Konkurrenz, bleiben Hecht im Karpfenteich. Hier zwei Links dazu:

NZZ – Wem gehört die Moral – Ohne Moral zerbricht die Gesellschaft

Kath.ch – Thinktank mit dem Verweis, dass Furrerhugi mit Goggle und Glencore zusammenarbeitet

Druck, Druck, Druck! Das lassen wir besser sein und verzichten auf den letzten Teil unseres Pilgerprogramms. Das können wir nachholen, ab Punkt 74. Meine Wunschreferentin ist noch dabei, sogar gefitzter … und seit einigen Tagen ein bisschen verheTXer.

 

 

Sintflut? Nein, wenn Engel pilgern scheint die Sonne – 4. Tag durch Bern

Einige Eindrücke vom 4. Tag «Friede herrscht – proref pilgern» – Kanton …

und Druck. Wir haben in der Corona-Zeit beschlossen, uns nicht unter Druck zu setzen und so das Thema «Druck» auf den 5. Tag pilgern zu schieben. Ja, wenn alles klappt, werden wir im 2021 in der Altstadt beginnen. Das Wetter war entgegen aller vortäglichen Prognosen so angenehm, dass wir nicht alle geplanten Punkte anpilgerten. Wir haben es total genossen. Es waren herrliche 8 Stunden  in Bern … einige mussten sich vorher ausklinken.

Ja das Wetter! Regen während des ganzen Tages möglich! Über Prognosen habe ich schon einmal geschrieben. Ich schaue im Wetterradar nach – um 10:10 hört der Regen in Bern auf. Es war 10:15 oder 10:20 – wir haben einen Kaffee im Kirchenfeld genossen. Die ersten drei Tage war herrliches Wetter – manchmal spanische Pilgerwärme – Hochsommertage. Heute war es total angenehm. Kunststück, wenn Engel pilgern, scheint die Sonne. Zwei Engel stammen aus Bern und die wussten noch viel mehr zu erzählen, als ich. Einer war mal Major oder Oberst … so ein extrem hohes Tier, von denen ich noch keinen Respekt hatte. Aber Respekt, was er weiss. Und schön, dass er heute mitgekommen ist. Was Werner erzählte, war super … nur, die Planung wurde gelinde gesagt, etwas über den Haufen geworfen. Wenn wir an jedem Pilgerpunkt so lange gewesen wären, wie die am Samstag genossenen, wären wir vermutlich heute noch am 4. Tag pilgern. Coronamässig mussten wir halt flexibel sein und überall haben wir unsere Adresse hinterlassen und auch www.libref.ch angeführt.

09:55. Wir treffen uns vor dem Histerischen, sorry Historischen Museum. Wir harren länger als bis zum Glockenschlag aus, um allfällige Nachzügler auffangen zu können. Verschieben uns ins Kirchenfeld. «Wir sind ja schon im Quartier Kirchenfeld!» Als Berner weiss man, wenn man sich im Chilefäud treffen will, wo. Da haben wir schon letztes Jahr den Kaffee zu uns genommen. 17 Jahre ist es her, dass in diesem Restaurant, unserem Verein noch einmal Leben eingehaucht wurde. Nächstes Jahr 150 Jahre – vielleicht nicht viel länger.

Dieses hohe Tier wird wohl auch nicht i Bärn leben können. So kalt war es nicht, aber doch einige Grade unter 30. Perfektes Wetter. Danke nach ganz oben. Also starteten wir mit einiger Verzögerung vor dem wohl imposantesten Gebäude ausserhalb der Aarehalbinsel. Der Eintritt wäre an diesem Tag ins Historische Museum sogar gratis gewesen, aber erst ab elf Uhr und da waren wir doch schon auf der Brücke unterwegs.

Homo Migrans – 2 Millionen Jahre unterwegs. Wir waren eindeutig schneller. Ich, im Aargau wohnhaft, aber immer noch Stadtberner, kam mir wie der feldweibliche Migrant vor. Eine Peitsche, um die Leute anzutreiben, wäre ersten nutzlos gewesen und zweitens total schade. Was die Teilnehmer wussten – wirklich echt toll. Kommt das nächste Mal mit! Ich habe total Neues über die Stadt Bern kennengelernt.

Fixierbild? Nein, das alte und das neue Museum. Die 50 Meter zurück wurden nicht mehr angetreten … hätte vermutlich eine halbe Stunde gedauert.

Altes und neues Geländer der Kirchenfeldbrücke. Das Gusseiserne ist bei einem Verkehrsunfall nicht stabil genug. Und es gab schon früher einige, die hier zu schnell fuhren. Vom Casino her war die Feuerwehr mit Blaulicht und Sirene ins Kirchenfeldareal unterwegs. Der «Expressler» der Post hat sie überholt. War ja wirklich in Eile. Zurück in der Schanzenpost musste er sein Billet abgeben. Der Kollege meines Vaters, hatte einen einsatzfähigen Pöstler weniger. Das sind einfach mal so Geschichten rund um Bern. Werner und Therese wüssten noch viel mehr. Die beiden wüssten, wie man schreiben kann … eine hat sogar ein Passwort für das Blog. Die «Beerdigung der Sektion Bern» wurde krönend verschoben. Merci, dass ihr mitgekommen seid.

Die NZZ hilft mit dem Witz über Dällebach Kari bei der Kirchenfeldbrücke weiter. Der Link ist zwar tod, aber in der Suchmaschine ist der mit der versenkbaren Nähmaschine zu orten … beim Pfeiler der Brücke … halt doch gesunken. Details zu den Brückenpfeilern und dem Coiffeur meines Grossvaters? Kommt nächstes Jahr halt mit. Mindestens vier begnadete Geschichtenerzähler waren dabei – Andreas I zum Glück nicht aus Bern … sonst wären wir heute noch nicht zurück. Wer es nicht weiss, soll demnächst zu Nachtzeiten über diese Brücke laufen … die Beleuchtung der Gehwege wird auf LED umgebaut.

Dann wird es global. Bananen und Rüebli auf dem Samstagsmarkt in Bern. Bébébrei … was anderes fällt mir nicht ein. Die Banane ist von der Sumitomo-Gruppe. Eine der grössten Konzerne aus Japan – unter den 30 grössten japanischen Unternehmen. Nicht ganz regionales Futter. Aber wen interessiert es …

… Bern ist wieder einmal eine Baustelle. Les Amis steht zum Glück noch, aber vor einer Stunde, war bei Magnus, einem Bedeutenden, noch nicht zum Frühschoppen geöffnet … und das in der Gassenachse, wo die drei Studentenlokale der Oeconomia Bernsis waren oder noch ist … Metzgergasse, später Rathausgasse, weiter unter die ehemalige Hauptverkehrsachse in Bern , die Postgasse – dazwischen der Mani-Matter-Stutz. An diesen Strassen haben wir einige Stunden verbracht. Aber zuvor noch zur Bibliothek Münstergasse zurück – die blieb letztes Jahr auch auf «der Strecke».

Die alte Burgerbibliothek ist heute am Thunplatz … zumindest die Front. Hätten sie es gewusst. Ich glaube, die Bibliothek in Werners Rucksack ist fast grösser, als die neben dem umgebauten Casino. Rucksack! Da kommt mir der ehemalige Münsterpfarrer Bruno in den Sinn – Punkt 61 – und eine Steinmetzstiftin und deren Vater. Zufälle gibt es nicht. Ein grosses Thema auf unserer Pilgerei.

Münsterportal … Papst in den Himmel …

… Papst ins Fegefeuer …

… «machts nach» – zum Glück vor der Reformation noch Katholisch – also Geschichte, keine Ironie. Aber das folgende Bild ist fast Sarkasmus …

… Fotoverbot im Berner Münster. Wollt ihr eigentlich, das gar keine Menschen mehr in eine Kirche kommen! Silentium traurig. Silentium war angesagt, auch für diejenige, die mit lauter Stimme referierte. Daniel Glaus war an der Orgel. Ein Gratiskonzert. Schöner, weicher, herrlicher Klang. Von der alten Orgel ist noch eine Pfeife bei mir zuhause. Jcc, das wäre einer für Biel. Er kennt es. Nur mit der winddynamischen Orgel wird er dort nicht spielen können.

Pfarrer, Organisten, Synodalräte – in der Mehrzahl, mit * oder sonst wie – wichtig ist, dass ihr mit der Kirchgemeinde Münster und Bethlehem eigentlich alles Wichtige beisammen habt. Jean-Claude, das ist fast wie ein öffentlicher Hinweis, was mit wem du am 12. oder 13. Juni zu unserer 150-Jahr-Feier in Biel organisieren könntest. Am Samstag haben Pfarrpersonen frei. Ein Streitgespräch als Idee – die Kirche ist heute wieder einmal umstritten.  Nun hat zumindest BEJUSO Ruhe. «Erstmals steht eine Frau an der Spitze der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn. » Zudem eine aus 3027 Bethlehem – ich hatte 100 Punkte. Herzliche Gratulation Frau Pörksen. Gruss an ihren Mann Hans Marti-n Roder. Er liess mich 30 Minuten in «meiner, seiner Kirche» reden. Tolle News, beim Pilgern ganz neu erfahren.

Der Weinberg unter dem Münster. Wer hat die Foto geschossen …

… Nr. 54, der Heilige Stephanus war es nicht, es war der Scheinheilige mit dem gelben T-Shirt.

Hier sind die Steinmetze zu Hause – in der Zunft zum Affen. Und nun gebt doch einmal von Hand www.aff.ch ein – hoppla. Die Bernischen sind neben dem Münsterplatz. Am Sonntag trafen sich dann hier die Ferrari-Fahrer … aber da schweigt das Internet. Einen Link finde ich bei der NZZ – haargenau an diesem Samstag 66 Jahre alt – Formel 1 in Bern – und ich war damals schon dabei.

Ganz Bern ist total friedlich. Ganz Bern? Einer macht den Rathausplatz unsicher …

… nein, es ist nicht der Gir-Affe vor dem Stadttheater … vielleicht sehen sie sogar eine Mitpilgerin auf dem Bild, die uns frühzeitig verlassen musste. Der kläffende, kleine, plumpe …

… wurde einfach an der Leine hochgezogen. So nach dem Motto – Köterchen, schweig endlich. Das ist eigentlich nicht die Erziehung, wie wir sie uns vorstellen. Nur zu hoffen, dass diese Dame keine Kinder hat.

Frau sieht es, in Bern hat es vor kurzem stark geregnet. Zwei Dolologen waren dabei, die Schutzgötter haben beide gewirkt. Die eine lebte/lebt an der südlichen Parallelstrasse zum «Schluch». Der Schlauch ist die heutige Hauptgasse – Spital-, Markt-, Kram- und Gerechtigkeitsgasse.

DIESCHREIBWEISEINDERCHRISTKATHOLISCHENKIRCHESANKTPETERUNDPAULISTNICHTGANZEINFACHZULESENUNDEINIGEHABENDARÜBERGESCHMUNZELTERSTAUNLICHWIEVIELEPILGERERNOCHNIEINDIESERKIRCHEWAREN.

Dann kommt ein biologischer Rundgang. Löwenzahn, Chrötepösche, Häliblume oder wir sagen einfach Söiblume und viele andere Blümchen und Unkräuter, die heute Beikräuter oder Kulturpflanzenbegleiter heissen. Auf der andern Seite der Treppe hat es allenfalls einige «Kulturpflänzchen» spezieller Art, die hier durchgehen.

Dieses Haus sucht Rat, wie man das Grünzeug in Zukunft wegbringt. Gift, brennen oder heisse Luft, jäten. Vielleicht fällt dem Kanton Bern das Geld und allenfalls kommt es mal hier im Rathaus zu einer Diskussion. Allfällige Resultate bitte veröffentlichen, denn dieses Problem wird uns in den nächsten Jahren ganz extrem beschäftigen.

Berns Brunnen sind wirklich einmalig. Über die Gallionsfiguren, wie hier auf dem Kronenbrunnen oder Lischetti-Brunnen kann Mann und Frau ja streiten, aber nirgends hängt ein Schild «kein Trinkwasser».

Ganz in der Nähe der Len-Brunnen. Den kenne ich auch nicht. Er ist versteckt. Ein Durchgang, leicht verborgen, lässt man lieber sein. Dem Gestank nach hilft auch eine Corona-Maske nichts.

Also, Geruchkulisse ändern und etwas für die spätere Mittagszeit suchen …

… Postgasse 48 – mit Video – so was, wie ein Geheimtipp. In der Gasse und dem Strassenkaffee hat es genügend Platz und nach zehn Minuten wechseln wir unter die Lauben. Schatten wird kurz abgewechselt mit regensicher. Mich befällt ein leichtes Zittern. Muss ich jetzt doch noch meine Reisezahnbürste aus dem Gepäck nehmen … Salome. Nicht die Schwester von Herodes, der in unserer Kirchengeschichte nicht so gut davon kommt. Sie ist Zahnärztin und Tochter eines Pilgers. Punkt 31, damals beim 2. Tag pilgern. Kaugummi muss heute reichen.

Für den ganz harten Kern gibt es dann noch Oboen-Soli von Martin Bliggenstorfer und die Besichtung seiner doppelten Oboenblätter-Sammlung. Jetzt wird es für den Laien langsam kompliziert.

Die Südfranzosen haben es nicht echt einfacher. Sie nennen ihre Oboe «au bois», aus Holz – genau Autbòi oder oder oder. Im letzten Blogbeitrag sind wir schon auf die Oboe gestossen. Zufall? Nein, die soll es nicht geben.

Hier noch einige Links, die uns Martin gibt:

Und keinesfalls vergessen:

Schaut euch das Bild an – zumindest einen solltet ihr nun kennen. Martin. Wenn du mal einen aussergewöhnlichen Lebenslauf hast, so stelle ich den auch ins Finanzblog, wie vom zweiten auf dem Bild, den ich kenne: Heinz Holliger – bei den Weblinks schauen. Zufälle gibt es nicht.

 

Wenn ihr diese Musik nicht mögt, dann seid ihr selbst schuld, vermutlich halt konservativ und nicht liberal, progressiv. Schaut euch mindestens die zwei letzten Minuten an.

Und für die ganz starken, modernen Zuhörer: Daniel Glaus – die hellen Nächte – gespielt von Proton Ensemble Bern. Martin am Lupophon.

Jcc, für Biel sollten jetzt genügend Vorschläge vorhanden sein.

Dann werden wir noch durch den Progr geführt. Progr – die meisten Berner sagen Proger (o und e gleich schwach betont).

Wer hat von hier oben eine schöne Aussicht?

Die Mauersegler – da, die Frage vom Zufall – am Freitag aufgeschaltet. Es fällt mir anscheinend zu.

Die Treppe zum besten Lehrerzimmer in Bern.

Da wären noch 21 Dinge, die eigentlich nur echte Berner kennen. Den Ingwerer wäre was für einige Pilger – andere finden, Ingwer stinke immer und ausschliesslich nach Seife. Knoblauch werde ich in den nächsten Tagen im finanzblog.ch erwähnen. Speziell den aus China.

Auf dem Weg zum Parkhaus …

Wie halte ich um Gottes Willen zwei Meter Abstand ein, um diesen Automaten zu bedienen? Coronamässig könnte man manchmal mit den Vorschriften überfordert sein. Beim Markt musste hinter dem weiss-roten Absperrband gewartet werden und gestern an einem Schalter vor dem gleichen Band – seitwärts war nicht abgesperrt. Also, bleibt gesund, kommt das nächste Mal mit zum pilgern und stellt ruhig Fragen.

Die beste Frage dieses Mal: «Sind Stündeler, Stundenlöhner?» Auszuschliessen ist das nicht. Bei unserem Pilgern sind nicht nur Papierchristen willkommen. Auch andere. Über Stundisten hätten wir heute diskutieren können. In der Kirche ungefähr auf der Höhe der Einfahrt zum Parkhaus …

… sie war geschlossen.

 

 

Ausflug in den Süden … verlorene Socken und Nebbiolo

 

Nur mal einige Bilder von der Alpensüdseite …

… wir besuchten unser ehemaliges Vorstandsmitglied Verena. Sie hat uns eingeladen …

… war echt toll.

Die Konzernverantwortungsinitiative … sogar von den Brissago Inseln sichtbar. Als merci habe ich diverse Hölzer gereinigt, die jetzt wieder «Durchzug» haben. Und das in der Ortschaft …

… wo alles geschlossen war. Sogar der Sacro Monte in Brissago … wenigstens war es so an einem provisorischen Zettel notiert. Etwas schweisstreibend, der Aufstieg durch die Quartiere und hinunter zum Flüsschen im Tal. Echtes Dschungelwetter. An den See hinunter dann über die Pilgertreppe, vorbei an unzähligen Kapellen des Kreuzweges.

Aber zuerst noch einige Bilder …

… die Rückseite ist etwas verwittert …

… aus der Kirche war wunderschöner Trompetenklang zu vernehmen …

… «Lost Socks» am Aufnehmen. Ich entschuldigte uns, dass wir «eingebrochen» sind, aber manchmal kann ich der Musik nicht wiederstehen. Marco von Orelli und Sheldon Suter faszinieren. Das Schlagzeug kann auch durch die Wände, Türe, Fenster klingen. Nur etwas warten, dann wird es kräftig …

… die Akustik der Kirche kriege ich nicht ins Blog. Wirklich schön, eindrücklich. Am Schluss diskutieren wir noch kurz über Basel … Heinz Holliger, man kennt sich, spielt ja auch mit «modernem Stil». Musik für Geniesser. Musik zum Träumen.

Wir haben noch einige Kirchen gesehen. Alle still. Fast ausgestorben, denn in Italien ist die Gesichtsmaske vorgeschrieben. Nur ein Messedienser läuft ohne herum.

San Giovanni Battista in Mogno … zufällig durchgefahren. Sofort als Werk von Mario Botta erkennbar. Erinnerungen an den Monte Tamaro kommen auf.

Die Madonna del Sangue in Re, in der Fortseztung des Centovalli. All diese Kirchen haben einen Standort, den man eigentlich nicht erwarten würde. Energie spendend.

Die Kirche San Donato in Barbaresco. Die von weitem sichtbare Kirche ist geschlossen. In San Donato (spenden, schmeicheln) mag ich nicht degustieren. Wir werden am Montag zu einem gehen, dessen Vater ich vor 25 Jahren besucht habe. Barbaresco, der Wein der Königin, weicher, der zum Glück nur 9 Monate im Fass lagern muss. Und was steht bei Daniele im Weinkeller vor den Holzfässern – eine Harley Davidson (Sohn des Davids). Fast nicht vorstellbar, dass Harley auch ein weiblicher Vorname ist. Und was steht auf dem Helm: «Red Wine is my GASOLINE». Und wem gehören das Motorrad und der Helm – wenn ich es richtig verstanden habe, der Freundin. Mehr demnächst im Finanzblog.

Noch etwas zum Barolo, den wollen wir keinesfalls verteufeln. In den 80-iger Jahren hat Peter Bichsel mal Wein aus Italien nach Solothurn gebracht, der seinen Kollegen nicht gefallen hat. Wie ich damals auch. Es war Barolo! Jahrzehnte später spinnen die Menschen nach Barolo … und er wurde sicherlich nicht überall besser, aber feiner, weicher, «feministischer sagt Mann». Ich kenne mehrere Frauen, die die Gegensätze lieben und das weich Ausgebaute, wenn möglich noch in klingenden Weingläsern, lieber dem Nasentrinker überlassen und den schönen Genuss  zum Schluss auf dem Zungenhintergrund zum Rachen geniessen. Aber erwähnen sie bei einem Weintrinker mal das Wort Rachen. Da kann man Bier runterschütten! Denken sie beim Weintrinken an meinen Spruch, wo man zusätzlich den Wein spürt. Ich selbst habe den Vorteil, dass ich nicht sehr stark auf Bitterstoffe reagiere und deshalb der Zungenhintergrund viel besser einsetzen kann. Und die Punktepapste, die Degustatoren benutzen meist diesen Punkt nicht – sie spucken den Wein vorher aus. Teuflisch nicht!

Aber zuerst noch zu einem Nachtessen vor über 20 Jahren. Es wird ein Name für das Pony gesucht, das meine Eltern meinen Kindern geschenkt haben. Nach einer Stunde immer noch keine Einigung. Die Jungmannschaft trinkt Fanta, wir Barbaresco von Vater Carlo. «Fanta» – mein Vorschlag. Dreimal Jubel und einmal: «Geht nicht, Fanta ist weiblich und das Pony männlich.» Schade, meinen die Kinder. Coca Cola etc. bieten nicht das gleiche Gefühl. Der Name des Weins, den wir trinken ist zu lang und die Traubensorte Nebbiolo echt zu neblig.

Pinocchio † und Barolo – noch Fragen? Echt teuflisch und das bei Reformierten, die eigentlich gar nicht an den Teufel glauben …

… der Teufelstein in Lavizzara im Maggia Tal, einen Steinwurf weg von Bottas Kirche – höllisch heiss hier …

… am Tag zuvor, die Teufelsbrücke in der Schöllenen. Teuflisch kalt und windig …

… und hoffen wir doch, dass am Samstag zum Pilgern das Wetter gut ist. Die Prognosen sprechen zwar von Regen am Nachmittag, nur, die Wetterprognosen waren bisher im 2020 häufig teuflisch verhext.

4. Tag – 22. August 2020 – Kanton und Altstadt  –  „Friede herrscht – proref pilgern“

 

Kirche und Küche … der dritte Tag durch Bern

Wenn sie Kirche und Küche etwas schnell schreiben, könnte es fast gleich aussehen. Wir haben am 3. Tag pilgern beides genossen.

Wir beginnen bei der Swisstopo …. den Bericht beginne ich in den Sendepausen von «Stalingrad«. Toll, was die da in Wabern, nicht in Russland, für Schaufenster haben. Im Haus nebenan haben die Bundesangestellten mit den Emigranten zu tun. Vermutlich haben viele ihre Heimat verlassen, weil Krieg herrscht. Sie gar vertrieben wurden. Tolles Bild. Bin froh, dass ich hier nicht Direktionsassistent wurde. Kriegsspiele sind in. Begeistern. Kriegsfilme: «Brutal, das können wir nicht anschauen.» Brutal ja, aber gespielt in den Erinnerungen an Geschehnisse. Wieso können Menschen so einen Irrsinn befehlen? Und noch viel schlimmer, wieso gibt es immer so viele Mitläufer? Keiner hat den Mut, die Schnauze aufzureissen. Alles, zumindest die meisten, sind Mitläufer.

Nicht ganz alle. Es gibt Querköpfe, wie ich. Dem «Zumi» habe ich einmal gesagt, dass ich im Krieg in die Resistance gehe. Er hat mich auf den Weg zur P-26 geschickt und ein brick layer hat die Papiere entsorgt oder versteckt, der damals für die Swisstopo oberster Chef war. Vielleicht wiederhole ich mich. Ich hab mal einen, der die Kirche und die Swiss Army sehr gut kennt, gefragt, was haltest du von Amherd? … Was von Parmelin? … Was von Maçon – nicht Macron? Hier kommt die erste eindeutige, für Berner extrem schnelle Antwort: «Noch nie gehört!»

Noch irgendwelche Fragen. Unser heutiges Thema lautete ja: inter-/nationale Kirchen-/Politik. Muff? Nein nicht wirklich, aber Herr Muff, der Sigrist der reformierten Kirche von Wabern erlaubt uns, bei seiner Kirche zu parkieren. «Aber bitte, nicht 20 Fahrzeuge.» Eines reichte. Bei Stalingrad kämpfte man ums Überleben … unser über 150-jähriger Verein, der die Landeskirche massgeblich mitgestaltet hat, tut Ähnliches. Ich parke bei der Kirche und marschiere mit meiner Begleitung zum Treffpunkt. Da ruft einer an … ich hab verschlafen … beim zweiten Wahlgang sollte er dann schon wach sein. Der Verantwortliche für heute, kann höchstens 20 Minuten zu Fuss gehen. Böse Zungen behaupten, dass er nie etwas beim Pilgern gesagt hat. Überraschungen hat er keine organisiert. Also muss man alles dem Zufall überlassen und der ist zumindest mir immer gut gesinnt.

Schauen sie sich den Film von Stalingrad … nicht den alten, wo nur geballert wird, an. Dann begreifen Sie, wieso wir 10 Pilgerpunkte links (oder rechts) liegen lassen konnten. Die Politik funktioniert heute ähnlich wie die Weinliebhaberei. Viel Gelaber, viel Misch-Masch und wenig Persönlichkeit. Wein wird heute nach dem Geldbeutel, vorgespieltem Prestige und den Etiketten gekauft. Es ist auch beim Essen so. Ausgefallenes gefällt: lang gesottene Fichtenzapfenspitzen an Hagenbuttenmelasse, frittiert mit Meerretichschwänzen … und dann noch eine Prise Holundersalz dazu. Schaut den Film mal an. Wir haben heute keine eigene Meinung mehr. Küche und Kirche verschmelzen.

Bei der Gurtenbahn … Talstation natürlich … Rassenfest!? Wir überspringen die heiklen Punkte und begeben uns auf die andere Talseite … zumindest auf die andere Aare-Seite, denn Berner haben nie das Gefühl, dass die Aare ein hier Tal bildet.

Vor dem Veloständer musste ich den Opferstock der Polizei füttern – die Parkuhr … beim ehemaligen Gelhaar. Teppichhaar wäre treffender. Den Sohn des Restaurator Alagheband habe ich in der Kirche erlebt. Schön, wenn man Erlebnisse verknüpfen kann, wie Teppiche aus Täbris.

Pilgern mit dem Velo. Ja, manchmal muss man auf die Sprünge helfen. In diesem Restaurant habe ich im 2003 gesagt, dass ich weitermache, aber einen Präsidenten suche. Kaffee und Gipfeli zur Stärkung. Hier hat Jean Claude, der heutige Verantwortliche, als Präsident zugesagt und Andreas Bliggenstorfer half mit. Da waren wir zu dritt. Ich wollte nie Präsident werden, denn ich will Ideen einbringen, infiltrieren, manipulieren, demonstrieren, demontieren … ich will meiner Fantasie freien Lauf lassen.

Und den hatten wir nachdem wir den noch verschlafenen Res gefunden hatten. Zumindest habe ich seine Kreditkarte gefunden, die er bei der Parkuhr liegen gelassen hat. Da sind doch wieder einige träfe Bibelsprüche angesagt:

Heiliger Petrus, was hast du alles geschrieben. Schön, wenn es im Quartier ein Fest gibt. Ist ja absolut normal, wir haben beim Pilgern immer eine Festwiese gefunden. Hier war keine Wiese … ehemalige Tramgeleise, das Tramdepot mit Flohmarkt. Meine Spielwiese. Cohiba knochen trocken gefunden und später mit Hilfsblättern eingekleidet … so lassen sich sogar schlecht gelagerte Cigarren rauchen. Sieht fürchterlich aus, aber ist zehnmal billiger … und noch ein grosses Bild im Kofferraum mitgenommen. Wir waren ja mit dem Wagen pilgern.

Religiöse Kronkorkenheber … wenn sie nicht religiöse haben, ich sammle auch diese. Bin ja wirklich tolerant.

Die Bruder Klaus Kirche im Kirchenfeld. Nicht nur in diesem Quartier die schönste Kirche. Herrmann Baur hat mehr als 30 römisch-katholische Kirchen gebaut – nach dem Vorbild von Rongchamp von Le Corbusier. Beides Kirchen, um das Lichtspiel zu geniessen. Wo ist diese Kirche. Neben dem ältesten Kreisel der Schweiz. Aber fragen sie um Himmels Willen nie einen Journalisten – schreibt doch einer «Worb» für den Kanton Bern. Dieser Kreisel hat doch immerhin mit Worb zu tun. Hier fährt das Sagen umwobene Worb Bähnli durch und biegt das erstemal ab. Zumindest als es noch bei unserem Znünihalt startete.

Das ist keine Znünibox. Ein wunderschöner Hostienschrank.

Sieht fast wie eine Comicfigur aus … man könnte die Stettler Kunstglaserei anfragen.

Schauen sie sich diese Kirche einmal an. Sie werden begeistert sein. Falls nicht, gebe ich einfach zu bedenken, dass wir seit einiger Zeit im 3. Jahrtausend sind und vieles ändert. Kirchen sind diesem Wandel auch unterworfen.

Diese Kirche trafen wir auf unserem Rundgang nicht an, aber Rottweil ist mit Bern historisch Verbunden. Dieses Gebäude war als Kirche geplant, aber wurde für diesen Zweck nie benutzt. Heute stehen moderne Maschinen einer Schreinerei, eines Restaurationsbetriebes, der Holzmanufaktur drin. Schauen sie sich auf dem dritten Bild die Umgebung an.

Auf der andern Strassenseite der Bruder Klaus Kirche begrüsst uns ein Hahn, das Zeichen der Reformierten, im Garten des Restaurants. Das Mittagessen war ein Wohlgenuss.

Die nächste Stärkung, ein Bier, gab es im Hochgarten auf der Schützenmatte neben der Reithalle.

Wir sind es uns gewohnt, dass wir immer beim Pilgern auf ein kirchliches Fest stossen. Das Sommerfest in Bethlehem und diesen Sonntag bin ich wieder dort in dieser modernen Kirche. «Du lebst nur einmal