Kategorie-Archiv: 03 Lesenswertes

Die «lieben» Wertpapiere, Fusionen und der Reformator Comander

500 Jahre Reformation im Bünderland und Wertpapiere können manchmal unheimlich schnell an Wert verlieren. Die letzten Wochen haben vermutlich auch einigen Kirchengutsverwaltern schlechte Nächte beschert.

«Der Comander beklagte sich häufig«, ja das scheint bis in die Gegenwart ein gültiger Leid(t)spruch zu bleiben. Inputreferate und ein Streitgespräch – nächstes Wochenende schon. Dann könnte ich ja einmal mit Rita Famos oder gar Jan-Andrea Bernhard streiten.

Im März haben wir auch nicht gestritten, als wir über das Portfolio der Lang-Stiftung diskutierten. 2022 schliesst es auch nicht mit einem Gewinn ab, wie wohl die meisten kirchlichen und weltlichen Portfolios einiges an Rückgang zu tragen hatten. Und zurzeit melden sich die Kirchen fleissiger über die heutige Finanzwelt. Zum Beispiel «Credit Suisse als Ikarus der Bankenwelt» oder «Höchste Zeit die Investments zu überdenken» und «So legen reformierte Kirchen ihr Geld an der Börse an«. Der letzte Satz gibt mir zu denken: «Ob und wie sich Nachhaltigkeit bei Investments finanziell lohnt, werden die kommenden Börsenjahre zeigen.»

Wieso fangen die Kirchen erst jetzt über solche Themen an nachzudenken? Das ist seit Jahrzehnten für mich ein Thema. Lesen sie einmal, was ich über die Schreibe von Henrique Schneider des Gewerbeverbandes im Finanzblog geantwortet habe. Vor einem Monat hat er wieder Schlagzeilen gemacht. Über die Plagiatsvorwürfe ist seither nichts mehr erschienen. Lassen wir uns überraschen. Nachtrag: Da war wohl nichts mit dem tapferen Schneiderlein. Im Finanzblog lesen sie in den nächsten Stunden oder Tagen etwas mehr über die heutige Finanzwelt und wie man dieses Casino in den Griff kriegen könnte.

Und noch etwas über weitere Fusionen … die Johanneskirche wird vermutlich nicht ganz verschwinden, sondern einem andern Zweck zugeführt.

Schaufenster

Ein Schaufenster – überlegen sie sich mal, was sie darunter verstehen und wann sie wie lange das letzte Mal in eins geschaut haben.

Schauen sie mal in dieses Schaufenster – vor 180 Tagen fand der Friedensmarsch statt. Schauen sie mal zumindest das erste und das achte Bild an. Die Friedenstauben und ich glaube, dass heute noch viele auf beiden Ohren taub sind. Aber die Kirche meldet sich, ist nicht stumm.

An der Vollversammlung des ökumenischen Rats der Kirchen gab es Kritik an Russland – Seite 3 in der Zürcher (Zwischen-) Ausgabe. Und im Ensemble (erster Link in diesem Beitrag) sind einige interessante Beiträge über die Kirche in der Ukraine (Einfach die Seitennummer 40 mit 1 überschreiben und weiterblättern).

«Sorge mich um die Kirche in Europa* – ein nigerianischer Pastor war in Karlsruhe und in Davos und erzählt, was ihm aufgefallen ist. Reformiert Nr. 10 von Graubünden – noch nicht aufgeschaltet – Seite 9. «Alles sei gut organisiert, aber für die jungen Menschen müsste Unterhaltung, Spiele ohne Bibelbezug angeboten werden und mit der Musik in den Kirchen kann die Jugend nichts mehr anfangen. Erlaubt ihnen, ihre Musik zu spielen.»

Rock in Church – 1970 in der Kirche Bethlehem und ab 2000 in der Kirche Langenthal … und kurz darauf der Stille Has. Da gab es einige, die meinten, das passe nicht in die Kirche … aber es passt wunderbar … auch wenn wir immer einige Jahrzehnte für viele zu früh sind.

Die Kirche schaut lieber zurück, als in die Zukunft. Wenn wir so weitermachen, sieht die Zukunft etwas düster aus … weniger und weniger und weniger, die noch in unsere Kirche kommen. Und die Bündner können nächstes Jahr auf 500 Jahre Reformation zurückschauen, aber unsere noch aktive Sektion nennt sich immer noch Bündner Protestanten. Sie könnten als Reformierte ja noch eine Stufe «höher» gehen und sich gleich Christen nennen – Seite vier in der gleichen Ausgabe.

Blenden wir in die heutige Zeit. Mir macht die Kirche Aargau Sorgen. Von Reformiert erhalte ich immer zuerst die Berner Ausgabe – den Säemann. Soll noch jemand sagen, die Berner seien langsam …. vielleicht, weil die Jurassier und die Solothurner auch dabei sind. Nur, die Aargauer Ausgabe kommt nicht, dafür die aus Graubünden – korrekt adressiert.

Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder ist digital was quer gelaufen, schliesslich kann man in unserem Tal auch neu alles digital abrufen: https://ruedertal.hi-egov.ch – auf Kirchenrodel klicken und dann erleben sie mal ein Excel der speziellen Art.

Die zweite Möglichkeit, wieso es die Aargauer Kirche allenfalls nicht mehr gibt … sie hat die falschen Pilze gegessen … einige Jahre zurück, als der netzstielige Hexenröhrling mit Alkoholgenuss noch als giftig galt. Siehe Reformiert Seite 12, die letzte. Ich lebe immer noch und esse den seit Jahrzehnten und trinke sogar Wein dazu. Diesen Pilz konnte ich in Langenthal unter unseren Tannen ankultivieren … Rüstabfälle, Stroh und Pferdemist und nicht zu viel Wasser. Ab und zu schadet es nicht, etwas Neueres zu lesen.

Vielleicht liest der Biohof unterhalb unserer Kirche den Beitrag auf Seite 9 über die oder den Topinambur, der Erdapfel. Ein Neophyt. Zugegeben, aber ein besonders schöner und manche Leute essen die wässrige Knolle gern. Wenn nicht, Kaninchen sind liebend gerne Abnehmer. Mehr über Neophyten und kirchliche Neophyten aus dem ehemaligen Ruedmilan, das Blog des 2021 eingegangenen Naturschutzvereins.

Und ich bekenne mich schuldig, ich habe unter dem Moos an einer Wegkannte ein Stück Schwamm entdeckt und das Moos entfernt. Der Stamm war leicht im Kies verankert und der riesige Pilz, der zum Vorschein kam, fiel sofort die Kieswand hinab. Soll man den nun zurückbringen, nachdem man im Ferienort erkennt …

… dass der eigentlich geschützt wäre … der gelbe Steini. Wer mit den Fällen, dem Suchen, Mühe hat … hier.

Sogar an der Stoffmesse findet Mann den Pilz des Jahres 2022 – der «gemeine Schwiegermutter-Täuschling». Bitte dieses Rezept nicht ausprobieren … ein Italiener hat mir einmal gesagt, dass er auch junge Fliegenpilze esse – dann doch lieber Champignons aus der Büchse oder rund 400 Gramm selbst gesammelte … getrocknete. Seien sie aber beruhigt. Es gibt keinen belegten Todesfall von Fliegenpilzvergiftung und ich müsste rund ein Kilogramm frischer Pilze essen, um die untere Grenze der lethalen Dosis zu erreichen und halluzinieren will ich sicher nicht.

Aus der Kirchenwelt und heutige Information

Einige hundert Jahre können sie in der Kirchengeschichte des Kantons Graubünden suchen und lesen …

… derweil das Berner Münster seinen 601. Geburtstag feiert.

Jan-Andrea Bernhard hat sich durch Tausende Dokumente der Bündner Kirchengeschichte durchgearbeitet. Wenn sie Glück haben, ist der entsprechende Link gefunden. 15 Laufmeter ist eine Menge an Buchstaben und Bildern. Und nach 15 Jahren digitaler Welt sind schon Bilder verschwunden. Nicht im Bündnerland, in Zürich, die damals gehostet haben. Das Bild von Jan-Andrea existiert aber immer noch in meinem Archiv – das war damals in Bivio … hier eins, das ihr vermutlich noch nie gesehen habt.

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Wenn man dies aber von der andern Seite betrachtet, ergibt dies im Schnitt 3 cm Dokumente pro Jahr und ich stelle mir hier die Frage: Was wurde alles in diesen 500 Jahren nicht aufgeschrieben. Und da habe ich Historikern schon mehrmals Fragen gestellt … zum Beispiel, wie alt meine Hammerschmitte wirklich ist?

In Bayern gibt es massenweise Kirchenaustritte – bei der «Konkurrenz», den Katholiken. Es ist vielleicht besser, wurde nicht ganz alles aufgeschrieben. Da wurde vielen Menschen Leid angetan. Da kann einmal Reiner Anselm über Gehörtes aus München erzählen. Ich bin auch 1/4 bayrischen Ursprungs … aber reformiert. Ich kann höchstens erzählen, was meine Verwandten im 2. Weltkrieg in Russland erlebt haben. Ein trauriges Kapitel, das sich nicht wiederholen darf. Es ist in der Ukraine schon schlimm genug.

In Reformiert ist eigentlich auch ein Beitrag, der traurig stimmen müsste. Das Zentrum 5, der Begegnungsort für Migrantinnen und Migranten im Berner Breitenrain schliesst die Türen. Entschuldigen sie mich, bevor ich den Titel gelesen habe, hatte ich Freude. Eine Dame, ein Energiebündel, ist auf der Foto abgebildet. Im Digitalen ist sie angeschrieben. Christine Lauterburg.

Chrigge, hoffentlich hesch Rächt u es verlösche nid z’viu Liechtli … und wir sehen wieder ein Licht, so wie dort, wo du einmal lebtest und mann und frau nun den Tunnel verlässt … zumindest wenn man von Bern kommt.

Hier noch ein Beitrag aus der Stadt, wo es wieder in den Tunnel geht, zumindest für die Bahn2000. Sie streiten über Gott und die Verfassung. Wenn Molina zwei Wochen später gesprochen hätte, gäbe es garantiert noch viel weniger Befürworter, auch wenn Gott für die Russisch-Orthodoxe Kirche «zuständig» ist … aber garantiert nicht für alle vom «Bodenpersonal». Es gab schon gute drei Jahre vorher Warnungen.

Hier noch ein Nachtrag zu den beiden Orthodoxen Kirchen in der Ukraine. Die kleine OKU und die nach Russland orientierte UOK sind beide gegen den Bruderkrieg.

Ob nun der Ausdruck «Chrieg» auf Hochdeutsch gewählt wird, oder es als eine militärische Intervention bezeichnet wird, spielt für mich zumindest nicht so eine wichtige Rolle. Zwischen den Zeilen lesen, herumhören etc. wird wohl jedermann und -frau können, die wollen und feststellen, dass ein Familienkrieg etwas ist, das vermutlich überall einmal vorkommt. Wir haben genügend Information, um zu beurteilen, dass Millionen jetzt auf den Glauben, auf Gott setzten und selbst die Hölle durchleben. Informieren, das ist wichtig, denn «der Krieg ist die Stunde der falschen Erzählungen«.

Früher war für die Information in der Schweiz die APF zuständig – die Abteilung Presse und Funkspruch. Diese wurde Ende 2004 aufgelöst. Ich hab sie gestern Abend bei einem Bier erwähnt. «Hast du gehört, Thurnherr hat auch für die Glückskette das Telefon bedient?» Ja, habe ich und ich erzähle dir jetzt noch eine kleine Anekdote (zum Glück mit schwachem «d»). In der APF, auch Armeestabsteil 500 genannt, fragte mich Beni einmal: Stephan, soll ich die Pistole auch mitnehmen?» «Nimm sie mit, du trägst nicht viel. Ich weiss nicht, ob wir wieder ins Aquarium (da fehlt noch ein Eintrag) zurückkommen. Jetzt muss ich mehrere Lastwagen organisieren – da ich übungshalber alle unsere Fahrzeuge in der ganzen Schweiz abgeben musste – die uns heute Abend nach Lyss bringen, damit ihr mit dem Material und den Leuten ein Fernsehstudio aufbauen könnt. In neun Stunden müsst ihr 20 km Luftlinie entfernt auf Sendung sein. BR Kopp spricht dann zur Nation.» Unsere damalige normale Sendeantenne ist heute gut dreimal höher und aus der ganzen Region gut sichtbar. Die Sendung der Bundesrätin habe ich nicht mitbekommen. Musste etwas schlafen. Am Morgen um 5 Uhr habe ich sie persönlich kennen gelernt, sie hat auch mir für die gute Organisation gedankt.

Diese Übung für den Ernstfall war sehr eindrücklich. Wichtig ist, dass man sich auf alle Militärkollegen verlassen kann. Auf einsatzfähigem militärischem Stand ist – der modernste ist nicht immer nötig – und dass man Alternativen hat, denn die gut sichtbaren Einrichtungen sind anfällig. Ein kleiner Tipp für die Zukunft. Werfen sie ihren alten UKW-Transistor nicht weg, wenn DAB+ kommt. BABS hat zwar für Einiges vorgesorgt – mit dem Projekt IBBK-Radio (Information der Bevölkerung durch den Bund in Krisenlagen mit Radio). Ein DAB+ Radio kann auch UKW empfangen. Viel Spass, wenn sie über Kabel bedient werden. Erstens ist DAB+ auf elektrische Impulse extrem anfällig und manche Gemeinde wäre mit Hilfe von Gartenwerkzeug in wenigen Minuten ohne Kommunikation. Das wird auch der Grund sein, dass Waffenstillstände in den letzten Tagen nicht eingehalten wurden. Wenn sie sich nicht in einem Zentrum aufhalten, wissen sie vielleicht nicht einmal, dass ein Waffenstillstand stattfinden wird.

Eigentlich müsste ich mal mit einem Militärhistoriker sprechen und ihn fragen, ob er irgendwelche Unterlagen über die «APF 593» finden kann. Schriftlich habe ich nie etwas gesehen. Mein Kadi hat mir nur einmal gesagt, dass meine Einheit im Kriegsfall Kriegs-Berichterstatter ausbildet. Zuerst im geschützen Bereich und dann an der Front. Informationen in der Schweiz aufzutreiben ist nicht immer einfach. Das Bundesarchiv hat sich bis Morgen 7 Wochen Zeit genommen, um die über mich gesammelten zweiten Fichen in den versprochenen 1-2 Wochen zuzustellen.

«Grieg«, ein Wort das ähnlich tönt, aber hoffentlich nicht so ausgeht, wie bei der ganzen Geschichte von Peer Gynt, der sich mit einer Zwiebel, die viele Hüllen, jedoch keinen Kern hat vergleicht und sich am Schluss jemand schützend vor ihn stellt.

Lieber neuer Vorstand, organisiert doch eine Veranstaltung mit «unserem Militärhistoriker«, der bei libref.ch schon einige Male erwähnt werden durfte. Mit dem ehemaligen Mitglied Peter Sager können wir leider nicht mehr diskutieren.

An Grenzen stossen, überschreiten und verschieben.

Der Frühling war eindeutig zu kalt, um zu schreiben. Also melde ich mich im Juni wieder … Meteorologen finden ja, dass seit heute der Sommer stattfindet.

Heute hatten wir das erste Gewitter, so richtig mit Donnerschlag und -grollen und zumindest im Frühjahr war die Schweiz überfordert. Und einer hat sich bis Gestern auf seinem Blog gemeldet und jetzt schweigt er. Sorry, wenn ich mich nicht trumpiere, habe ich dieses Blog nie besucht. An Grenzen gestossen?

Oder hat er so nach vierzehn Tagen nun auch mitbekommen, dass in den USA mit einer Geheimarmee mehr läuft und die Meisten bisher gar nichts gewusst haben. Hier der Originaltext von Newsweek. Nach den journalistischen Falschmeldungen vor Jahren über die P-26 wollen sie sich vermutlich nicht mehr die Finger verbrennen.

Irgendwie werden einige politische Vorkommnisse der Vergangenheit wieder interessant. Einige stossen an die Grenzen, überschreiten und verschieben sie. Auch die Kirche, denn am 17./18.9. wird in Bern, genau genommen in Wabern eine Tagung zu diesem Thema stattfinden. Kirchenbewegung. Schauen sie das Bild an. Wo wurde es aufgenommen? Tequilla Halleluia.

Ja, manchmal haben auch wir Grenzen überschritten. Stiller Has im Kirchgemeindehaus. Aber was halten sie davon, wenn jemand in der Kirche ein Picknick abhält? Eines hat mit Mut, Herausforderung und das andere mit fehlendem Anstand zu tun. Ein Gipfeli wird zum Medienhype. Einige berichten eher in einem Stil, der vor allem früher einer andern Zeitung eigen war. Diesen Journalisten fehlt der Blick für das Wichtige. Genau diese haben garantiert nichts über die Geheimarmee geschrieben. Etliche Journalisten sollten vielleicht auch mal Grenzen überschreiten.

Beim Kirchgemeindeverband des Kantons Bern gibt es einen Wechsel. Nach sechs Jahren übergibt Hansruedi Spichiger das Zepter an Esther Richard. Ich wünsch euch beiden alles Gute und stösst jetzt halt auch mal Grenzen um. Und lasst uns hoffen, dass wir uns im Dezember wieder in Thun sehen werden.

 

Steff la Cheffe – Kei Angscht (Hommage an Kurt Marti)

Dieses Lied wird ein Hit. Wetten? Ein Lied, das super in die Corona-Zeit passt … vielen Mut geben soll.

Steff la Cheffe ehrt Kurt Marti: «Kei Angscht» heisst der neue Song der Berner Rapperin Steff la Cheffe. Er ist eine Hommage an den 2017 verstorbenen Berner Dichter Kurt Marti.

Kei Angscht, das schreibt Kurt Marti. Är isch haut äuwä dr vornähmer Bärner gsi, aus d’Steff la Cheff us äm Breitsch oder i, dr Steff us dr Längige u em Tscharni. Mir säge «Ke Angscht», so wird es auch gesungen.

Ke Angscht, das ist wichtig in diesen Zeiten. Noch etwas für meine Vorstandskollegen, die Dritte, die ich erwähnt habe, geht wieder ins Studium. Sie hat wie die beiden andern uns Nahestehenden Covid-19 überwunden. Also, ke Angscht.

Systemrelevant … krisenrelevant

Nur so einige Links kreuz und quer der letzten zwei Monate.

Wir sind im 5. Monat, seit Corona ein echtes tagtägliches Thema ist. Eigentlich eine ruhige Zeit. Ich versuchte sogar, mehreren Vorstandsmitgliedern einmal zu telefonieren. Nicht erreichbar. Ich nehme an, es geht allen gut und das wünsche ich ihnen auch.

«Vielleicht war die Kirche allzu systemrelevant» – ein Interview mit Alt Bundesrat Moritz Leuenberger. Ihn haben wir in guter Erinnerung. Moritz sprach auch mal bei uns für swissblogpress. Ja tempi passati. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.

Vertrauenskrise bei der EKS. Der liberale Synodalrats Präsident Andreas Zeller schreibt diesen Artikel. Josef Hochstrasser prangt den Knatsch bei der Reformierten Kirche an. Mit Hochstrasser habe ich lange über die Reformation, den Perforator und das proref Pilgern gesprochen. Hoch-Strasser ist ein Hoch-Interessanter Mensch.

Zurück zu Zeller. Er wird als Präsident abtreten und es wird eine neue Präsidentin oder Präsident gesucht. Danke Andreas, du hast in all den Jahren immer für eine «neue» Kirche gekämpft.

Wer übernimmt das Amt? Schwer zu sagen. Bekannter in der Allgemeinheit dürfte der Bieler Cédric Némitz sein, der aber aktuell nicht mehr im Synodalrat ist. Ab Seite 23 im Ensemble. Ab Seite 21 wird Judith Pörksen Roder vorgestellt oder etwas mehr hier.

Egal wer gewählt wird, es stehen zwei interessante und fähige Personen zur Auswahl. Jemand wollte von mir wissen, auf wen ich tippe. Auf die Dame! Weil sie eine Frau ist? Nein, aber es würde refbejuso gut anstehen. Wenn sie wissen, wo Frau Pörksen wohnt … und mit wem, dann ist für mich der Fall klar. Schauen sie den Punkt 7 an! Wirkt garantiert auch im Nachbarhaus. Vermutlich das Pfarrhaus von Bern-Bethlehem. Und vermutlich war ich schon in diesem Haus – vor rund 50 Jahren. Bei Helen Meyer. Sie konfirmierte mich und dann zog dieses Pfarrehepaar nach Biel. Irgendwie ist die Welt doch klein.

Und wer wohnt heute hier mit der Pfarrerin zusammen. Der Pfarrer Hans Marti-n Roder. Mit ihm bin ich nicht per du, aber er ermöglichte mit, in seiner Abdankung eine halbe Stunde ziemlich humorvoll eben über Hans Marti zu sprechen. Manchmal musste ich tief Luft holen, aber meine drei Kinder sagten danach: super! Schaut euch hier das letzte Bild über ein Kunstwerk von Schang Hutter an und lest den Text. Nicht nur, was auf meinem Original von Schang steht, sondern auch meine Worte.

Wenn jemand mit dieser Kirche verbunden ist, dann weiss diese Person, was aufstellende Kirche heisst, dann weiss sie, was von einer modernen, begeisternden Kirche in Zukunft verlangt wird. Bethlehem ist meine kirchliche Heimat und es steht sicher schon in diesem Blog, mein Vater war Kirchgemeinderat, zusammen mit den Vätern von Büne Huber, dem Chef vom Öufi-Bier und Öttu Wenger … erstaunt es sie, dass beim ersten Link gleich der Pfarrer Xander Bäschlin kommt.

Wir können jetzt philosophieren, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich Theologie studiert hätte. Griechisch, Hebräisch und Latin sprachen dagegen. «Herr Gott» ermöglicht endlich ein Studium ohne diese alten Sprachen. Wir hätten echt tolle zusätzliche Pfarrpersonen, deren Stärke halt nicht auswendig lernen, sondern Zusammenhänge sind.

Ich habe über Marti geschrieben, über die Beerdigung und den unvermeidlichen Tod. Herzliche Kondolation zum Tod von Lorenz Marti. Ja, vor gut einem Jahr habe ich noch mit ihm diskutieren dürfen.

Was gab es sonst noch so, was uns interessieren müsste. Dick Marty berichtet über die Konzernverantwortungs-Initiative. Ja, ja, ja, ja … es dürfte ein knappes Resultat, hoffentlich eines, das einer heutigen Ethik würdig ist, geben.

Nicht vergessen, reformiert. erscheint erst einen Tag nach diesem Beitrag. Alos einen Nachtrag. «Der Kirche steht ein heisser Herbst bevor». Der Artikel ist noch nicht einzeln aufgeschaltet, aber auf Seite 1 zu finden. Ich darf die Aargauer und die Berner Ausgabe lesen.

Im Saemann, wie er heisst, ist auf Seite 2 (Link oben) ein interessanter Artikel zu finden. «Oft bleibt die Sucht lange unbemerkt».  Zwischen «Gesund, wieviel ist OK» und «Sucht» ist eine recht grosse Kluft und die wird aus medizinischer Sicht immer zur Sucht gerechnet. Solange die Zwischenstufe nicht – sagen wir mal akzeptiert und umschrieben wird – beachtet wird, kann dieses Problem nie gelöst werden. Und wenn im Artikel erwähnt wird, dass eine Flasche Rioja mit billigem Fusel aufgefüllt wird, kann man die Sprache der Alkoholtrinker in der heutigen Zeit erst recht nicht erreichen. Rioja ist vermutlich das Paradebeispiel, wie billiger Fusel mit jahrzehntelangem Marketing, als Top-Wein emporstilisiert wurde. Es gibt wirklich wunderschöne Rioja … nur, die müssen sie heute eher suchen. Ein Indiz für guten Rioja ist, wenn Tempranillo drauf steht. Dann ist er nur aus einer Traubensorte gemacht und sonst eine Cuvée – auf den Nasengeschmack für Weingeniesser gemacht. Cuvées sind heute Mode. Es gibt tatsächlich viele wunderschöne «Mischweine», Und Wein muss man im Mund und Rachen geniessen. Sicher nicht nur in der Nase und einen langanhaltenden Abgang suchen. Machen sie einen süchtigen vom Nasen- zum Mundtrinker. Langsam auf einen richtigen, bedächtigen Genuss gebracht, bringt mehr, als auf die schlechten Gefühle abstellen.

In der Aargauer-Ausgabe wird auf Seite 10 noch über saure Milch philosophiert. Max Drohner – nicht Dröhner – schreibt über fehlenden göttlichen Resonanzraum. Bin gespannt, wie der neu erworbene Töff meines Sohnes tönen wird. Hoffentlich nicht wie die Toutsuiterschüsseln, wie ich sie nenne. Wenn ich schon bei den Kindern bin, kommt mir Fritz + Fränzi von Ellen Ringier in den Sinn. Haben wir oft gelesen. Ihre Einstellung  kommt auch hier zum Vorschein … scrollen sie von Seite 10 ganz nach unten und lesen sie in der Gretchenfrage, wo für unsere reformierte Kirche noch Handlungsbedarf besteht. Vielleicht wird im Interview mit Marius Schären ein Punkt demnächst in BErn/JUra/SOlothurn gestärkt. So wie ich Ellen und Marius kenne, haben sie sicher dieses Thema angesprochen.

Der vierte Tag proref-pilgern findet am 22. August 2020 statt. Wir werden ein etwas verkürztes Programm durchführen.

Ehe für alle

Am 29. August 2019 hat der SEK beschlossen, die gleichgeschlechtliche Ehe zu befürworten. An einigen – konservativen – Stellen stösst dies nicht auf Liebe.

Diese lieben sicher auch nicht das Buch «Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken» vom Ehepaar Pease. Nichts für Erbsenzähler. Für solche Themen ist Wikipedia grottenschlecht. Die Schreiber wollen, dass alles 100%ig bewiesen wurde. Früher waren es solche, die die flache Erde und den Mittelpunkt im Sonnensystem verteidigt haben. Lesen sie das Buch und machen sie sich nach dem Test eine eigene Meinung.

Das Buch ist nicht echt lustig zu lesen, wie der Titel verheissen könnte. Manchmal musste ich ziemlich nachdenken. Grob gesagt wird dargelegt, dass die Mutter schuld ist, wie das Kind sexuell geprägt wird. 3 Teile Gen von der männlichen Seite ergibt Kämpfer … so etwa wie die Karrieretypen und Kriegsanstifter. 2 Teile sind die, die meiner Meinung nach würdevoll mit der Mitwelt und den Mitmenschen umgehen. Diejenigen, die nur einen Teil männliche Gene erhalten, können das noch besser, aber sind homosexuell. Bei einem Mädchen funktioniert es genau gleich, umgekehrt meinetwegen. Alles sei von der Geburt an vorgegeben. Machen sie den Test … ziemlich lang, aber das Resultat entsprach meinen Erwartungen. Wie der Film ist – keine Ahnung – aber ich nehme an, dass sie den Inhalt garantiert nicht in 90 Minuten seriös verdauen können. Den Film finde ich nicht, aber das Hörbuch.

Heute ist in der AargauerZeitung ein Artikel erschienen:

Pfarrer klagen an: «Es ist wieder salonfähig, gegen Schwule zu schimpfen».

Zwei aargauische Pfarrer berichten. Einen kenne ich nicht, aber Waldmeier ist ein ganz toller Typ. Wir sehen uns wieder im März, wenn die Rechnung der Lang-Stiftung  besprochen wird. Keine Ahnung, ob uns die Finma als Revisoren absetzt. Die haben das Gefühl, das wir einer kirchlichen Organisation unterstellt sein müssen. Vielleicht eben dem SEK, siehe erster Linke. Heute nennen sie sich schon Evangelisch Reformierte Kirche Schweiz. Am Namen stört uns nur das Evangelisch. Die Schweiz ist Reformiert und nicht evangelisch. Evangelisch sind Freikirchen etc. Egal, der Entscheid war gut. Schade nur, dass man auf der Welt nicht überall weiss, dass es nicht nur 100%-Frau und 100%-Mann gibt.

Aber eigentlich total verrückt. Wir haben vor über 150 Jahren die Landeskirchen der Schweiz geprägt, wie die im politischen System zum Teil bis heute verankert sind. Und heute sollten wir uns denjenigen «unterwerfen», über denen wir «standen». Über die Finma werde ich nicht wie vorgesehen auf den Jahreswechsel von 2019 auf 2020 schreiben, sondern erst in meinem Buch – Murgang im Kapi-Tal. Der heutige Tag hat mich total aufgestellt … und ich hab nicht einmal ein Horoskop gelesen. Da hab ich bei etwelchen noch meine Mühe.

Iris Treppner lag damals voll richtig, aber die Interpretation «Getriebeschaden» war extrem anstrengend. Nichts für Wikipedia, aber wir wollen die Welt weiterbringen und nicht mit Historischem aufschreiben erweitern.

Vor allem Afrika ist in der gleichgeschlechtlichen Sicht noch reinstes Entwicklungsland – Südafrika ausgenommen – und Asien folgt auf Schritt und Tritt. Die Schweiz muss sich eigentlich auch nicht rühmen – durchsuchen sie einen der längsten Beiträge von Wikepedia. Wikipedia sucht zur Zeit wieder Geld … vergessen sie es. Untergehen werden die nicht … allenfalls übernommen und dann haben wir eben Werbung dabei. Ich bin auch Wikipedia-Schreiber. Autorisiert … und eine einzige Zeile eingefügt. Aber die freut mich. Ich lasse mich am Samstag vom privaten Konzert informieren … hab eh mehr Vinyl als die meisten andern von Heinz.

Irgendwo im Beitrag über die beiden Pfarrer war auch Poligamie angesprochen. Ich hab schon dreimal über dieses Thema geschreiben. Der letzte Beitrag macht Spass … überlegen sie sich die Sexualität doch einmal von dieser Seite. Ursus, ich freu mich dich im Frühling wiederzu sehen. Bin zwar nach Pease einen Drittel anders gelegen, aber diskutieren macht echt Spass, darf man, soll mann und immer würdevoll. Meine homosexuellen Kollegen sind (oder leider bei einem war) immer supertoll und in keinster Weise «angriffig» … lassen wir die eine echte Ehe führen auch ohne Steuerrepressalien. Das Bundeshaus wird demnächst informieren.

 

 

Wer war der Apostel Paulus?

Buch-Hinweis – Martin Werner: Wer war der Apostel Paulus?

(Verlag Traugott Bautz, Nordhausen 2018, 101 Seiten, ISBN 978-3-95948-343-8, Euro 10,00)

Mitte 2018 erschien im Bautz-Verlag ein Taschenbuch, das für Libref-Leser von besonderem Interesse sein dürfte. Es handelt sich um die Neuausgabe von Texten des „Schulhauptes“ der Schweizer Liberalen Theologie im 20. Jahrhundert und um ein Beispiel liberaler Exegese im Anschluss an Albert Schweitzer.

Das Christentum ist ohne das Wirken des Apostels Paulus nicht vorstellbar. Paulus hat durch seine Missionstätigkeit den Aufstieg des Christentums zur Weltreligion eingeleitet. Mit seinen im Neuen Testament gesammelten Briefen hat er der christlichen Theologie den Weg gewiesen. Fast zweitausend Jahre ist dies her; für heutige Leser ist der Zugang zu seinem Denken nicht leicht. Wir benötigen Hinweise zum Verständnis der Person des Apostels, zum speziellen Charakter seiner Schriften und zu deren religionsgeschichtlichem Hintergrund. Eine solche Einführung bietet das vorliegende Buch.

Es entstand vor rund sechzig Jahren. Dem Berner Theologen Martin Werner (1887-1964) war es ein Anliegen – neben seiner Tätigkeit an der Universität -, Themen der Theologie auch mit interessierten „Laien“ zu besprechen. So wirkte er regelmäßig bei den „Arcegno-Wochen“ mit, zu denen im „Campo Pestalozzi“ im Tessin Mitglieder von Schweizer reformierten Gemeinden zusammenkamen. Im September 1956 behandelte M. Werner das Thema „Paulus“. 1963/64 veröffentlichte er die Vorträge als Artikelserie im „Schweizerischen Reformierten Volksblatt“.

Da davon nur noch einige wenige Exemplare in Bibliotheken zugänglich sind, entstand das Vorhaben einer Neuausgabe. Martin Werners über hundertjährig in Bern lebende Tochter, Frau Dr. Gertrud Hofer-Werner, gab dazu dankenswerterweise ihre Erlaubnis. Herausgegeben wurde das Buch vom Wuppertaler Pfarrer Jochen Streiter.

Stark beeinflusst wurde Werner seit seiner Studienzeit durch Albert Schweitzer, mit dem er dann jahrzehntelang eine persönliche Freundschaft pflegte. Als Pfarrer in Krauchthal promovierte er über ein Paulus-Thema. 1928 wurde er Professor für Systematische Theologie und begründete die liberal-theologische „Berner Schule“. Jakob Amstutz, Fritz Buri, Kurt Guggisberg, Ulrich Neuenschwander, Hans Schär sowie eine zahlreiche Pfarrerschaft wurden von Martin Werner geprägt. Dem „Verein für freies Christentum“ war er eng verbunden.

Das Paulus-Buch gliedert sich in diese Abschnitte: Die Briefe des Apostels Paulus – Die Apostelgeschichte als Quellenbericht über Paulus – Der Lebensgang des Paulus – Paulus als Persönlichkeit – Die Eigenart des Christusglaubens des Paulus – Die Bedeutung des Christusglaubens des Paulus für uns. Der Herausgeber schließt den Band mit einem ausführlichen Kapitel über Martin Wernes Leben und Werk samt einer Kurzbibliographie ab.

Die Lektüre ist anregend. Die Schlüssigkeit der Darstellung, die auf Fußnoten und Fachterminologie verzichtet, besticht. Vielleicht ist Martin Werners Interpretation gerade heute aktuell: sie erschließt den von Christus ausgehenden Geist der Freiheit.

Ein schönes Weihnachtsgeschenk!

 

Anmerkung: Paulus liebte das Reisen … ich auch. Auf Nord-Zypern und in der Türkei, in Kappadokien sind wir auf seine Spuren gestossen … finden sie heraus, wo genau und sonst fragen sie unseren Reiseführer, der ganz spezielle Religions-Reisen macht.

 

 

 

 

 

Spannendes über das Herz, Quacksalber und das Organoid

Die vier Vorträge über das pulsierende Herz der Progressia möchten wir ihnen nicht vorenthalten.

Hochpotente Referenten, garantiert keine Quacksalber. Über solche mehr im letzten Video. Vielen Dank an Bruno Leugger für die Organisation. Im ersten Beitrag können sie das Bum-Budi-Bum-Bum hören, das orginal mal bei der Familie Frankenfeld schlug. In der Mitte und geschätzte zwei Meter lang … da könnt ihr selbst bestimmen, was ihr anschauen möchtet, könnt. Ich schlage vor, dass ihr das auf einen regnerischen Sonntag legt. Von jetzt an braucht es Zeit, aber ihr werdet begeistert sein.

Den Vortrag von Prof. Ammann habe ich absichtlich am Schluss genommen. Auf der einen Seite spricht der ehemalige Leiter des Botanischen Gartens Bern von Quacksalbern, Scharlatanen und erzählt zuvor von Sensationsereignissen, die keiner Verschwörungstheorie zugrunde liegen, aber für die meisten unglaublich sind. Und wer hat schon einmal etwas vom Organoid gehört? Wikipedia hat genau drei Zeilen auf Deutsch und eine Literaturangabe aus dem Spektrum der Wissenschaft. Englischkenntnisse sind auf dem heutigen Kenntnisstand von Organoiden fast unabdingbar. Der deutsche Sprachraum schläft … noch.

Beim Apéro hatten wir ein anregendes, tolles Gespräch, nicht nur über die Venusfliegenfalle und d›W.Nuss vo Bümpliz. Zum Schluss meinte Klaus: «Wir machen einmal etwas zusammen mit dem NVV Rued.» Ich freue mich riesig, das wird garantiert nicht langweilig.